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Telesphoros (altgriechisch Τελεσφόρος, latinisiert Telesphorus, „der Vollender“) ist der Name einer Heilgottheit, die in der griechischen Mythologie zusammen mit Asklepios und Hygieia eine Triade (Dreiheit) bildet und auch in der keltischen Mythologie vorkommt.

Telesphoros Nimes

Telesphoros von Moulézan (gefunden 1884), heute im Musée Archéologique de Nîmes

Mythologie

Griechische Mythologie

Hygeia, Telesphoros und Asklepios, Münze zur Zeit Mark Aurels, Pergamon

Telesphoros, der bei den Griechen relativ spät – in der Zeit um 100 n. Chr. – zu göttlichen Ehren kam, nahm von Pergamon oder Epidauros – der wichtigsten Kultstätte für Asklepios – aus seinen Weg durch das ganze römische Imperium. Ein Ursprung aus mythischen Wurzeln Griechenlands ist nicht belegbar, obwohl er manchmal als Sohn des Asklepios bezeichnet wird; deshalb wird häufig angenommen, dass er durch die Galater im 3. Jahrhundert v. Chr. aus der keltischen Mythologie Galliens nach Galatien in Kleinasien kam. Dabei wird er mit den Genii cucullati, den kleinen gallischen Kapuzendämonen in Verbindung gebracht. Beide Gottheiten werden mit dem keltischen Cucullus, dem Kapuzenmantel, dargestellt.[1] Der Historiker Rudolf Egger nimmt an, der jugendliche Heilgott Telesphoros sei eine gemeinkeltische Götter- oder Dämonengestalt. Auch das Eindringen in den griechischen Kulturraum beschreibt er wie oben angeführt.[2]

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Asklepios mit Telesforos und Hygeia

Siehe auch

Liste keltischer Götter und Sagengestalten
Keltische Religion

Literatur

Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1997, ISBN 3-7001-2609-3.

Einzelnachweise
Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. S. 146, 626, 749.
Rudolf Egger: Genius cucullatus. In: Wiener prähistorische Zeitschrift 1932, S. 313 f.

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Karl Kerényi, Die Mythologie der Griechen - Die Heroen-Geschichten, dtv, ISBN 3-423-30031-0

Michael Grant und John Hazel, Lexikon der antiken Mythen und Gestalten, dtv, ISBN 3-423-32508-9

Robert von Ranke-Graves: "Griechische Mythologie - Quellen und Deutung", rororo, ISBN 3-499-55404-6

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