ART

Anton Graff

Gemälde

Friedrich von Schiller

Gotthold Ephraim Lessing

Friedrich II der Große König von Preußen

Prinz Heinrich von Preußen

Portrait of the daughters of Johann Julius von Vieth und Golssenau

Der Plauensche Grund bei Dresden am Abend

Die Elbe bei Blasewitz oberhalb Dresdens am Morgen

Porträt des Christoph Johann Friedrich Medem

Porträt des Erbprinzen Heinrich XIII.

Porträt des George Leopold Gogel

Porträt des Schauspielers Conrad Ekhof

Porträt eines Mannes

Selbstporträt im Alter von 58 Jahren

Selbstporträt mit dem grünen Augenschirm

Grafiken

Selbstporträt

Anton Graff (* 18. November 1736 in Winterthur, Schweiz; † 22. Juni 1813 in Dresden, Königreich Sachsen) war ein Schweizer Maler des Klassizismus. Mit seiner Bildauffassung war Graff einer der bedeutendsten Porträtmaler seiner Epoche. Er verstand in seinen Porträts, über die äußere Ähnlichkeit hinaus, den Charakter eines Menschen präzise zu erfassen. Im ausgehenden 18. Jahrhundert wurde er so zum eigentlichen Schöpfer des bürgerlichen Frauen- und Männerporträts in Deutschland und zugleich zum bevorzugten Porträtmaler deutschsprachiger Dichter und Denker zwischen Aufklärung, Weimarer Klassik und Frühromantik.

Anton Graff hinterließ der Nachwelt eine herausragende Übersicht über die Persönlichkeiten seiner Zeit, in der es kaum einen großen Fürsten, Staatsmann, General, Gelehrten, Dichter, Künstler oder Kaufmann in Deutschland gab, der sich nicht von Anton Graff porträtieren ließ. Graffs Porträts stellen somit auch Geschichtsdokumente dar. Schon zu Lebzeiten wurde Anton Graff und seinem Werk viel Lob und Anerkennung entgegengebracht.

Die Familie Graf(f)
eigenhändig beschriftetes Selbstporträt (Kreidezeichnung, farbig leicht gehöht)[1]

Anton Graff wurde als siebtes von insgesamt neun Kindern der seit 1727 verheirateten reformierten Eheleute Hans Ulrich (geb. 1701) und Barbara Graf(f), geb. Boller aus Zürich, im Haus an der Untertorgasse 8 in Winterthur geboren.

Zwei Tage nach seiner Geburt wurde Graff am 20. November 1736 auf den Namen Antoni getauft, den schon sein am 8. November 1733 geborener und im Jahr darauf verstorbener älterer Bruder erhalten hatte.[2] Graff nannte sich selbst jedoch immer Anton und auch sein Umfeld bezeichnete ihn stets so. Zeittypisch variierte die Schreibweise des Familiennamens mit einem einfachen oder doppelten „f“. Bezeichnete Anton Graff seine Bilder, was eher selten der Fall war, so tat er dies meist mit A(.) Graff pinx(.) und der entsprechenden Jahreszahl unten rechts oder rückseitig. In einzelnen Fällen fügte er noch eine Ortsangabe hinzu.[3] Im Jahre 1770 erschien Johann Caspar Füesslis Publikation „Geschichte der besten Künstler in der Schweiz nebst ihren Bildnissen“, in dessen drittem Teil Füessli für Graff die Schreibweise mit einfachem „f“ verwendete.
Kindheit und Ausbildung in der Schweiz

Graffs Familie hatte im Jahre 1350 in Winterthur das Bürgerrecht erlangt und gliederte sich seit dem späten 17. Jahrhundert in zwei Zweige. In dem einen Zweig war das Amt der Waagmeister, in dem anderen, welchem Anton Graff entsprang, das Geschäft der Zinngießer erblich.[2] Wäre es nach seinem Vater, auch Zinngießer, gegangen, so hätte Anton Graff ebenfalls diesen Beruf erlernt. Graff war kein Musterschüler und entsprechend wenig beliebt bei seinen Lehrern. Er heckte mit seinen Kameraden Streiche aus und anstatt dem Schulunterricht zu folgen, zeichnete er lieber. Wenn er kein Papier mehr zum Zeichnen hatte, mussten seine ledernen Hosen dafür herhalten.[4] Dank der Fürsprache des Pfarrers Johann Jacob Wirz (1694–1773) aus Rickenbach bei seinem Vater durfte Graff von Ostern 1753 bis 1756 die 1752 von Johann Ulrich Schellenberg gegründete Zeichenschule in Winterthur besuchen.[5] Mit dessen Sohn Johann Rudolph Schellenberg freundete sich Graff an. Sie übten gemeinsam, wozu ihnen Schellenbergs große Sammlung an Gemälden, Handzeichnungen und Gipsmodellen, die er von seinem Schwiegervater Johann Rudolf Huber geerbt hatte, reichlich Anschauungsmaterial bot.[6] Aus dieser Zeit stammen einige Porträts, darunter ein Selbstporträt sowie die Porträts seines Vaters (bezeichnet: Anton Graff/Winterthur 1755), seines jüngeren Bruders Hans Rudolf und seines Schwagers, des Zimmermeisters Johannes Vögeli.[7]

Nach dem Abschluss des ersten Lehrjahres konnte sich Anton Graff für einen bestimmten Zweig der Malerei entscheiden, die Landschaftsmalerei oder die Porträtmalerei. Letztere schien Graff aus finanzieller Sicht ratsamer, um eine sichere Einkommensquelle zu erlangen. Er wusste von Johann Ludwig Aberli, dass dieser immer dann, wenn er wenig Geld hatte, zur Porträtmalerei Zuflucht nahm.[8]

Graff hatte ein freundschaftliches Verhältnis zu Johann Ulrich Schellenberg. Er wurde zu dessen Lieblingsschüler. Künstlerisch war Graff seinem Lehrer schon bald überlegen, was dieser auch erkannte. Schellenberg förderte Graff und half ihm nach dessen Lehrzeit mit Empfehlungen an seine Malerkollegen. Seinem Lehrer verdankte Graff vor allem Gewissenhaftigkeit im Handwerklichen und den wahren ungeheuchelten Enthusiasmus für die Kunst.[9]
Studien- und Gesellenjahre
Heinrich XIII. Reuß zu Greiz, regierender Fürst Reuß zu Greiz (1775)
Heinrich XIV. Reuß zu Greiz (1789), österreichischer Botschafter in Preußen

Nach seiner Ausbildung in Winterthur wechselte Graff 1756 auf Empfehlung seines Lehrers Schellenberg zum Radierer Johann Jacob Haid nach Augsburg, der ihm zwar keine Anstellung verschaffen konnte, jedoch meinte, „dass wenn sich Graff getraue auf seine eigene Faust nach Augsburg zu kommen, so wolle er ihm mit Rath und That beystehen“.[10] Haid hielt Wort und gewährte Graff Wohnung und Kost, machte ihn mit seinen Künstlerfreunden bekannt und vermittelte ihm auch Aufträge. Durch Haid lernte Graff auch dessen ehemaligen Lehrer Johann Elias Ridinger kennen, der einer der wenigen Künstler in Augsburg wurde, mit denen Graff einen regelmäßigen Kontakt pflegte.[11] Dort malte Graff auch das Porträt seines Landsmannes und Freundes Christian von Mechel, der zu dieser Zeit im Atelier des Kupferstechers Johann Georg Pintz (1697–1767) seine technische Ausbildung absolvierte. Es kam Graffs Begabung entgegen, dass in Augsburg die Nachfrage nach guten Porträtisten groß war. Graffs Kunst erfreute sich großer Beliebtheit bei seinen Kunden. Dennoch musste er Augsburg nach nur einjährigem Aufenthalt wieder verlassen, weil einige der dort ansässigen Meister der Malerzunft klagten, „dass ihnen der junge Fremde Eintrag thue, und verlangten, dass er, nach wohlhergebrachten Statuten, die die Kunst zum Handwerk erniedrigten, seiner Beschäftigung entsagen oder die Stadt räumen müsse“.[12] Graff wählte letzteres und verließ Augsburg.

Dank Haids Fürsprache wurde der Hofmaler Johann Leonhard Schneider (1716–1768) in Ansbach ab 1757 Graffs neuer Meister. Über ihn berichtete Graff in seiner 1778 verfassten Autobiographie: „Seine Portraits hatten viel Gutes, flüchtig gemalt aber ähnlich. Da er sehr geschwind und wohlfeil malte, so hatte er an diesem Hofe viel zu thun und musste Gesellen halten. Ich war ihm sehr nützlich, musste copieren und andere unbedeutende Dinge, wobei nichts zu lernen war, machen. Es war eben damals die Zeit des Siebenjährigen Krieges und ein Jeder wollte das Portrait des Königs von Preußen haben. Des Königs Schwester, die verwitwete Markgräfin Friederike Luise, hatte ein Portrait des Königs, das in Berlin gemalt worden war. [Es handelt sich dabei höchstwahrscheinlich um Antoine Pesnes 1733 entstandenes, jetzt im Alten Schloss der Eremitage bei Bayreuth hängendes Friedrich-Bildnis, Inv.-Nr. 7226/6537]. Dieses Bild musste ich nun oft copieren und ich machte alle Tage eins fertig. Um in der Kunst weiter zu kommen hatte ich freilich keine Gelegenheit; immer schlechte Copien machen ist nicht der rechte Weg. Ich sah es wohl ein und ich wäre nicht so lange geblieben, wenn mir nicht das Leben in diesem Hause wohl gefallen hätte. Schneider und seine Familie waren angenehm, allein so viel Geld er auch verdiente, so kam er doch in Schulden, so dass er sein Leben im Zuchthaus beschließen musste.“[13]

Dennoch konnte Graff in Ansbach auch hinsichtlich seiner künstlerischen Entwicklung profitieren. Johann Caspar Füessli meinte: „Graff musste zwar die meiste Zeit mit Copieren zubringen; allein er verlor dabey nichts. Es brachte ihm einen fertigen Pinsel und eine leichte und schöne Behandlung in der Draperie, Spitzen und anderen zu einem Bildnis dienenden Umständen zuwegen.“[14]

Zum Studium von Gemälden reiste Graff oft nach München, wo er mit großem Interesse die Sammlungen in der Schleißheimer Galerie studierte.[11] Dort lernte Graff im Frühjahr 1763 in Begleitung von Johann Jacob Haid den bayerischen Hofmaler George Desmarées persönlich kennen und schätzen, dessen Werke, geprägt von niederländischem Realismus, venezianischem Kolorit und französischer Kontenance, Graff wegen ihrer schimmernden Weichheit und lichtdurchfluteten Farbigkeit anzogen.[15]

Neben Desmarées beeinflussten sowohl Antoine Pesne, dessen Fridericus-Porträt er viele Male kopierte, als auch Johann Kupetzky und Hyacinthe Rigaud den jungen Porträtisten entscheidend.[16] Pesne verdankte er die elegante Sicherheit und noble Zurückhaltung in Kolorit und Bildaufbau, Kupetzky die Intensität in der Wiedergabe der realen ungeschminkten Persönlichkeit. Über die beiden von Kupetzky gemalten Familien-Gemälde im Schloss von Bayreuth, welche er Ende März 1766 von Augsburg herkommend auf seiner Durchreise nach Dresden besichtigt hatte, urteilte Graff: „In den zwey Familien-Gemählden von Kupetzky herrscht die würkliche Natur, nichts gemahltes, das Leben selbst; alle anderen Gemählde, die man nachher ansieht, werden dadurch matt und flach.“[17] In Konfrontation mit solchen Werken gewann Graff den entscheidenden Ausgangspunkt für sein weiteres Schaffen.[18]
Der Ruf nach Dresden
Salomon Gessner (1765/66). In der rechten Hand hält Gessner ein kleines Buch, zwischen dessen Seiten der Zeigefinger geschoben ist. Mit der linken Hand, die vom rechten Unterarm verborgen wird, hält er ein Rohrinstrument (Flöte). Dies gilt als Hinweis auf seine Hirtengedichte.
Judith Gessner-Heidegger (1765/66). Ehefrau von Salomon Gessner und Schwester des Verlegers Johann Heinrich Heidegger

Zwei Tage bevor Markgraf Karl Alexander von Brandenburg-Ansbach im Februar 1759 Graffs Meister Johann Leonhard Schneider in Ansbach wegen seiner nicht beglichenen Schulden ins Gefängnis werfen ließ, erhielt Graff einen Brief von Johann Jacob Haid mit dem Angebot, dass er, „wenn er Lust hätte wieder nach Augsburg zu kommen, er es ungehindert thun könne, weil seine hauptsächlichen Gegner gestorben wären“.[19] Graff ging auf den Vorschlag von Haid ein und zog wieder zu ihm.

Das erste Porträt, das er nun malte, war jenes des jungen Johann Friedrich Bause, der zu dieser Zeit ebenfalls bei Haid arbeitete. Graff und Bause verband ab diesem Zeitpunkt eine lebenslange berufliche und private Freundschaft.[20] Im März 1764 begegnete Graff in Augsburg auch zum ersten Mal seinem künftigen Schwiegervater Johann Georg Sulzer auf dessen Durchreise von der Schweiz nach Berlin. Sulzer war in Begleitung von Johann Caspar Lavater, Felix Hess, Johann Caspar Füessli und Christoph Jezler, welcher bei seinem Landsmann Leonhard Euler seine Studien fortsetzen wollte. Graff erklärte sich bereit, Sulzer und seinen Begleitern die Sehenswürdigkeiten von Augsburg zu zeigen, woraufhin Sulzer Graff einlud, ihn einmal in Berlin zu besuchen.

Im August 1764 wechselte Graff nach Regensburg, wo er neben den in Mode gekommenen Miniaturmalereien auch einige großformatige Bilder für das schwedische, russische und preußische Gesandtenhaus schuf. Dadurch kam er mit Personen von höchster gesellschaftlicher Stellung in Kontakt und konnte gesamteuropäische Verbindungen knüpfen. Ein talentierter junger Porträtist wie Graff fand in Regensburg, wo der Reichstag in Permanenz tagte, schnell gewichtige Freunde und Förderer wie z. B.Erich Christoph von Plotho, dem von Johann Wolfgang von Goethe in Dichtung und Wahrheit erwähnten preußischen Comitialgesandten, dessen Tochter, die Freiin von Plotho, er dort 1764 porträtierte.[15][21]

Im Februar 1765 war Graff wieder zurück in Augsburg, wo ihn der Zürcher Bürger Hauptmann Johann Heinrich Heidegger (* 1738 in Zürich; † 1823 in Livorno) besuchte. Heidegger, Schwager von Salomon Gessner, war Amtmann am Fraumünster in Zürich, Buchhändler und Mitbesitzer der Buchdruckerei Konrad Orell & Co.[22][23] und ein ausgesprochener Liebhaber der Schönen Künste; als solcher besaß er eine bedeutende Gemäldesammlung. Er hatte auf seiner Reise durch Deutschland in Dresden von Christian Ludwig von Hagedorn, seit dem 24. Dezember 1763 Generaldirektor der Dresdner Kunstakademie, erfahren, dass dieser einen Porträtmaler für die Akademie suchte, die am 6. Februar 1764 gegründet worden war. Heidegger empfahl Graff für diese Stelle, obwohl Graff zunächst ablehnte hatte, da er sich für diese Stelle keine Chancen ausrechnete.[24]
Das Angebot von Christian Ludwig von Hagedorn
Anton Graff, Selbstporträt (1765). Graffs Aufnahmestück als aggregiertes Mitglied an die Kunstakademie Dresden verhalf ihm zur Ernennung zum kurfürstlich sächsischen Hofmaler.[25]

Bei seinem ersten Aufenthalt nach neun Jahren in der Schweiz im Herbst 1765 reiste Graff nach Winterthur und Zürich, wo er verschiedene Porträts malte, unter anderem von Elisabeth Sulzer und von seinem lebenslangen Freund Salomon Gessner, den er durch Heidegger kennengelernt hatte. Dort erfuhr Graff von Heidegger, dass dieser ihn ohne sein Wissen an die Dresdner Kunstakademie empfohlen hatte; er rechnete jedoch nicht mit einer positiven Antwort aus Dresden. Der Akademiedirektor Hagedorn war zu der Zeit auf der Suche nach tüchtigen Lehrkräften für das damals so wichtige Porträtfach, nachdem Marcello Bacciarelli seinen Weggang aus Dresden am 28. September 1765 angezeigt hatte.[26][27]

Am 3. Oktober 1765 schrieb Heidegger an Hagedorn: „Ich habe auf meiner Retour zu Augsburg einen jungen Mann, Graff, von Winterthur aus der Schweiz, angetroffen. Er malt im Geschmack von Desmarées und ist wirklich in seiner Kunst stark. Ich weiss dermalen Niemanden von dieser Art in der Academie. Vielleicht würde er hinkommen, wenn er sein Etablissement wüsste; in Absicht auf den moralischen Charakter ist er der gesittetste Künstler, den ich kenne (…)“[24] In seinem Brief vom 1. November 1765 schrieb Hagedorn an Graff: „Wollten Sie Ihr Glück in Dresden versuchen, so würde, damit Sie nicht ganz aufs ungewisse herkämen, der Hof Sie zum Versuche wenigstens drey Bildnisse, mit Händen daran, mahlen und auf solange ihnen ein freyes Quartier anweisen, auch jedes Bildniss, es möge höchsten Beyfall finden oder nicht, mit oder ohne Hand mit funfzig Thalern, und wenn das Bild zwo Hände habe, mit hundert K. Kulden [Konventionsgulden] oder 66 Rthlr. 16 Groschen bezahlen lassen (…)“[28] Hagedorn bot ihm 100 Taler Reiseentschädigung und meinte weiter, „fände er Beifall, würden ihm 400 Taler jährlichen Gehalts angeboten, andernfalls solle er nichtsdestoweniger das Reisegeld nebst dem Betrag für die Bilder ausgezahlt erhalten“.[28]

Graff zögerte, denn er hielt seine Kunst für nicht gut genug, um sich in den Dienst des Hofes von Dresden zu stellen. Außerdem wollte er seine Chancen in Augsburg nicht aufs Spiel setzen, wo er gerade begonnen hatte, sich als Porträtist zu etablieren. In einem Brief vom 27. November 1765 an Hagedorn gab Heidegger Graffs Bedenken wieder: „Ich habe Dero Schreiben an Herrn Graff bestellt. Es sind etwa zwei Monate, seitdem er von Augsburg zurückgekommen ist. Acht Tage war ich ohne Antwort, ich schrieb zum zweiten Mal an ihn, endlich kam er selbst zu mir, ich fragte, ob er nach Dresden gehen wolle oder nicht. Sie, mein Herr, können die Antwort gewiss nicht vermuthen. Er sagte, er getraue sich nicht es darauf ankommen zu lassen, ob er gefallen werde oder nicht. Dresden habe immer große Künstler gehabt, er kenne seine Schwäche, und da er niemals bei Höfen und hohen Herrschaften gewesen, so mangele ihm alles Äußerliche, das so oft empfehlen kann, und drgl. mehr. Ich war erstaunt über solche Bescheidenheit und wusste zuletzt selbst nicht, wie ich die Sache anfangen sollte (…)“[29]

Heidegger sandte daraufhin als Probestück Graffs Selbstporträt nach Dresden, das dieser eigentlich für den Pfarrer Johann Jacob Wirz aus Rickenbach geschaffen hatte, weil der Pfarrer alles dazu beigetragen hatte, dass Graff Maler werden durfte.[29] Heidegger schrieb dazu an Hagedorn: „Ich habe Graff den Vorschlag gethan er solle sein eigen Portrait mir zur Versendung an Sie übergeben: falls er dann auf dieses hin berufen werde, so solle er ohne weitern Verzug hingehen. In Zeit von vierzehn Tagen werde ich also das Portrait über Leipzig an Dieselben versenden; ist es dann, dass es Ihnen gefällt, so wird der ehrliche Mann Graff bald folgen; ist es aber, dass es Jenenselben noch nicht genugthun kann, so reist er nicht auf Ungewisses hin, und Sie sind versichert, dass Sie nicht einen mittelmässigen Künstler verschrieben haben. Von der Zeit an, da das Portrait gemalt worden, hat er übrigens die Manier zum Vortheil geändert und ist auf ein lebhafteres Colorit gefallen. Wenn noch das eine und das andere an seiner Arbeit zu tadeln ist, so weiss ich gewiss, dass er unter der Kritik von Kennern sich in wenig Zeit bessern wird (…)“[30]

Hagedorn ging auf diesen Vorschlag ein und berichtete dem Prinzenadministrator Franz Xaver von Sachsen über seine Fortschritte, einen Porträtmaler für die Kunstakademie Dresden zu gewinnen: „Der Bildnissmaler Graff hat aus Misstrauen in seine Kräfte erstlich sein eigenes ihm sehr ähnliches Bildniss, das er vor geraumer Zeit gemalt, mittlerweile er sich, wie ein andrer anmerkt, in der Kunst stärker gemacht, aus Zürich abgeschickt und wird sodann die Bestätigung oder die Zuschreibung des letzten gnädigsten Befehls in Ehrfurcht erwarten.“[31]

Am 16. Januar 1766 traf Graffs Selbstporträt in Dresden ein und fand solchen Beifall, dass Graff daraufhin den Ruf nach Dresden erhielt, den ursprünglich Marcello Bacciarelli erhalten sollte.[32]
Anton Graffs Anstellungsbedingungen an der Kunstakademie Dresden
Carl Adolf von Carlowitz, Majoratsherr auf Großhartmannsdorf und Liebstadt (1805). Dargestellt in der Uniform eines Rittmeisters der sächsischen Garde du Corps. Rechts im Hintergrund ist Schloss Kuckuckstein zu sehen. Der untere Teil des Gemäldes wurde weitgehend zerstört und übermalt. Bei Johann Georg Meusel heißt es ausdrücklich: „Stützt sich mit beiden Händen auf den Degenkorb.“ Der jetzt sichtbare, von einem späteren Restaurator gemalte Degen sitzt also falsch. Das Bild wurde auf der am 5. März 1806 eröffneten Ausstellung der Kunstakademie Dresden gezeigt, wo ihm viel lobende Anerkennung zuteilwurde. Nach der Betrachtung des Porträts auf der Kunstausstellung schrieb Hans Georg von Carlowitz an seinen Bruder am 16. März 1806: „Die Kunstausstellung ist vortrefflich (…) Dein Bild macht große Sensation, und es verdient es auch, es ist wirklich con amore gemalt (…) Sage mir, was Graff für ein Bild wie das Deinige nimmt. Vielleicht lasse ich mich für meine Frau malen, die mich erstaunend plagt, seit sie Dich gesehen hat.“[33]

Am 17. Januar 1766 formulierte Christian Ludwig von Hagedorn dem Prinzenadministrator Franz Xaver von Sachsen seine Vorschläge für die Anstellungsbedingungen für Graff:

„Nachdem das gestern eingelaufene Bildniss des Malers Graff in Winterthur bei Zürich gnädigsten Beifall erhalten und auch andere von Augsburg aus eingelaufene Nachrichten, wie wohl man mit ihm persönlich und mit seiner Geschicklichkeit im Treffen zufrieden, sattsam darthun, so habe ich die Sache bis auf Ew. k. Hoh. Entschluss nunmehro dahin eingeleitet, dass besagter Künstler Graff

1) in wirkliche kurfürstl. Dienste allenfalls mit einer ihm in originali mitzutheilenden höchsten Versicherungsresolution angenommen und ihm zugleich das jährliche Gehalt von Vierhundert Thaler, welches zuförderst um sich hier einzurichten und den Abzug des ersten Monats für die Armen im Anfange nicht allzuschwer zu fühlen, vom 1. October 1765 angehe, nebst

2) Einhundert Thaler Reisekosten ausgemacht und ihm

3) für jedes Originalbildniss, welches er über dasjenige, das er jährlich aus Verbindlichkeit zu übernehmen hat, dem Hofe liefert, für die halbe Figur mit oder ohne Hand fünfzig Thaler, mit 2 Händen 100 Thaler oder 66 Thlr. 8 Ngr., wobei grössere Kniestücke oder Bildnisse in Lebensgrösse mit reicherer Ordonanz auch besonders reichlicher zu belohnen, auf gnädigsten Befehl angeboten, auch ihm, wenn er es verlangt,

4) der Charakter eines kurfürstlichen Hofmalers vorläufig versichert werden könne.

Dagegen habe er die Verbindlichkeiten zu übernehmen:

a) wenn er von der kurfürstl. Academie zum Mitgliede aufgenommen wird, das zum Antritt bei derselben zum Andenken gewöhnliche Gemälde sowohl, als in Beziehung auf den jährlichen Gehalt

b) jährlich ein Bildniss mit oder ohne Hand, halbe Figur, für den Hof unentgeltlich und besten Fleisses zu verfertigen, wonächst, oben erwähnter Massen, das Mehrere besonders bezahlt werde. Ferner

c) Jahr aus Jahr ein wenigstens einen ihm anständigen von den Unterlehrern vorbereiteten Lehrling in seiner Kunst ohne anderen eigenen Aufwand unentgeltlich zu unterrichten und

d) seine Anherkunft längstens im Monat März oder Anfang April zu beschleunigen und endlich meine zum Aufleben der Künste in Sachsen getroffenen Anstalten treulich zu befördern.

Hierauf wird nun des Künstlers Antwort zu erwarten und Ew. k. Hoheit des mehreren unterthänigst vorzutragen sein.“[31]

Die Vorschläge von Hagedorn wurden durch den Hof genehmigt und Hagedorn sandte sein Berufungsschreiben umgehend nach Zürich, wo Graff bei Salomon Gessner wohnte. Im Februar 1766 traf das Schreiben bei Johann Heinrich Heidegger ein, der es sogleich Graff zukommen ließ. Graff war überglücklich. Anfang März 1766 reiste Graff über Augsburg und Bayreuth nach Dresden.[34]

Bei seinem Abschied in der Schweiz sowie auf seiner Durchreise in Augsburg verewigten sich noch einige Freunde in Graffs Stammbuch. Darunter waren Johann Caspar Füessli, der Pfarrer Johann Jacob Wirz, Johann Jacob Haid und Johann Elias Ridinger. Sein Freund Hauptmann Johann Heinrich Heidegger aus Zürich schrieb ihm folgende Zeilen :[35]

„I, bone, quo virtus tua te vocat, i pede fausto, grandia laturus meritorum praemia. Quid stas?“

– (Horaz an seine Freund, den Poeten, Redner und Juristen Iulius Florus). Übersetzt etwa: „Geh, mein Guter, wohin deine Tugend dich ruft, geh, vom Glück begleitet und ernte große Belohnung für deine Taten. Was bleibst du (hier) stehen?“
Anton Graffs Ankunft in Dresden

Am 7. April 1766 traf Graff in Dresden ein, wo er als kurfürstlich sächsischer Hofmaler und aggregiertes Mitglied der Kunstakademie Dresden fortan am Altmarkt wohnte.[5] Seine Wohnung, die er beinahe bis zum Schluss seines Lebens bewohnte, befand sich im Haus von Frau Magdalena Sophie Weinlig, geb. Schomburg, der Witwe des Dresdner Bürgermeisters Christian Weinlig (1681–1762). Es war ein großes Zimmer im Haus Nr. 9 am Altmarkt, das später die Straßennummer 20 und die Katasternummer 425 trug.[36] Jahre später schuf Carl Maria von Weber im selben Haus 1820 die Oper Der Freischütz.[37] Zur Ankunft von Graff in Dresden hielt Johann Caspar Füessli fest: „Graff kam glücklich an den Ort seiner Bestimmung, und wurde von dem Herrn von Hagedorn den hohen Herrschaften vorgestellt, welche ihn sehr gnädig annahmen und seinem Pinsel sogleich Gelegenheit gaben, sich an ihren Bildnissen Ruhm und Ehre zu erwerben. Es gelang ihm auch nach Wunsch; denn er hatte das Glück, dass seine Arbeit alle Erwartungen übertraf. Jedermann sucht seine Talente zu nutzen, und sich von ihm mahlen zu lassen.“[17] Und Graff meinte: „Von dieser Zeit an ging es mir immer glücklich; ich hatte viel Portraits zu malen.“[38]
Die jährliche Ausstellung an der Kunstakademie Dresden
Christian Ludwig von Hagedorn (1772)
Anton Graffs Schwiegervater Johann Georg Sulzer (1774). Das Porträt entstand im Auftrag von Johann Wilhelm Ludwig Gleim, der es jedoch erst 1782 erhielt.[39]

Als sächsischer Hofmaler musste Graff für Kurfürst Friedrich August III. jährlich bestimmte Porträtaufträge erfüllen. Diese Porträts für den Hof sowie für weitere sächsische Adlige, die hohe Funktionen im Staate innehatten, bereiteten Graff den Weg für Ansehen und Erfolg. Graffs Gemälde wurden regelmäßig auf den von Christian Ludwig von Hagedorn begründeten Ausstellungen gezeigt. Diese jährliche Ausstellung an der Kunstakademie Dresden wurde jeweils am 5. März, dem Namenstag des Kurfürsten Friedrich August, eröffnet und dauerte 14 Tage. Die Ausstellungen trugen wesentlich zum Ruhm und Bekanntheitsgrad von Graff bei und brachten ihm auch Aufträge ein. So gehörte es bald zum guten Ton, sich von Graff porträtieren zu lassen.

Als Anton Graff 1767 erstmals ausstellte und unter anderem seine Porträts von Feldzeugmeister Aloys Friedrich von Brühl, Generalpostmeister Adam Rudolph von Schönberg und Oberst Johann Gustav von Sacken präsentierte, wurde ihm viel Lob zuteil. Auch Generaldirektor Hagedorn war mit Anton Graff sehr zufrieden. Er berichtete Johann Georg Wille 1768 voller Stolz von den Leistungen seines Schützlings in einem Brief. Wille antwortete an Hagedorn: „Ich bin Ihnen, mein Herr Generaldirector, unendlich verbunden, dass Sie mir gütigst eine kleine Beschreibung der letzten Gemäldeausstellung zu machen beliebet haben. Ich habe ein ungemeines Vergnügen, dass Sie an Herrn Graff einen großen Portraitmaler besitzen. Herr Bause hat mir letzthin ein kleines Portraitchen gesandt, welches er nach Herrn Graff gegraben hat, aus welchem ich sehen kann, dass seine Köpfe voller Weisheit sein müssen, welche sich auf einer festen Zeichnung und sichern Anwendung der Farbe gründet. Ich überdenke dieses Alles und mehreres mit Lust, weil ich muthmaße, dass große Portraitmaler heutzutage eine rare Sache in Deutschland sein müssen. Die Kunst dabei ist die Natur auf der That zu ertappen. Nur ein genauer Beobachter kann sich diese Kunst geläufig machen. Ich glaube, dass Herr Graff dieser Beobachtung sehr fähig sei. Ich muss diesen Künstler lieben, ob ich gleich die Ehre nicht habe ihn zu kennen, nur weil er nicht allein ein sehr geschickter Mann sondern auch im Umgange liebenswürdig sein soll.“[40]

Aus verschiedenen Briefen aus dieser Zeit zwischen Graff und seinem Schwiegervater Johann Georg Sulzer geht hervor, dass sich Graff bereits ab 1773 bis Ende 1774 ernsthaft mit dem Gedanken trug, Dresden in Richtung Leipzig oder Berlin zu verlassen. So fragte Sulzer in einem Brief an Graff vom 31. Dezember 1773, ob man ihm in Dresden seine Pension noch bezahle. Und im Brief vom 13. Mai 1774 erkundigte sich Sulzer bei Graff, ob ihm der Hof nun etwas von der Pension des verstorbenen Christian Wilhelm Ernst Dietrich zulege, und empfahl ihm, anderenfalls Dresden zu verlassen und sich in Berlin niederzulassen. In einem weiteren Schreiben vom 11. November 1774 bot ihm Sulzer an, sich beim König von Preußen um eine Pension für ihn zu bemühen, sollte er sich denn entschließen, sich in Berlin niederzulassen. Er meinte weiter, dass er durchaus die Hoffnung habe, die Pension vom König für ihn zu erhalten, was aber mit einer eingeschränkten Reisetätigkeit für Graff einhergehe. „Es geht hier nicht an, dass diejenigen, die Pensionen vom König haben, sich ohne ausdrückliche Erlaubnis auf Reisen außerhalb der königlichen Länder begeben.“[41] Dies könnte einer der Gründe gewesen sein, weshalb Anton Graff sich nicht in den Dienst des preußischen Hofes stellen wollte. Denn Graff reiste gerne, immer wieder auch zurück in seine Heimat, die Schweiz. Zudem erhielt Graff 1774, als das Gehalt des verstorbenen Dietrich unter den Lehrern der Akademie aufgeteilt wurde, eine Gehaltserhöhung in Höhe von 50 Taler jährlichem Quartiergeld sowie gleichzeitig die Zusicherung des Hofes in Dresden, jährlich mehrere Monate reisen zu dürfen, ohne vorher um Urlaub nachsuchen zu müssen.[42]

Sein jährliches Gehalt von Seiten des sächsischen Hofes wurde ihm immer pünktlich ausbezahlt, was Graff auf die Ordnungsliebe des Kurfürsten zurückführte.[43]
Anton Graffs Lebensstelle, das Angebot aus Berlin und die Ernennung zum Professor in Dresden
Friedrich Wilhelm II., König von Preußen, mit dem Bruststern des Schwarzen Adlerordens (1792)
Wilhelmine von Lichtenau (1787/88), Mätresse Friedrich Wilhelms II. von Preußen, im schwarzen Trauerkleid porträtiert, kurz nach dem Tod des Sohnes Alexander von der Mark, welcher vermutlich vergiftet wurde

Die Anstellung in Dresden behielt Anton Graff zeit seines Lebens. Selbst finanziell bessere Angebote, unter anderem aus Berlin, lehnte er ab. Graff weilte zu Beginn des Jahres 1788 in Berlin, wo ihm vom preußischen Minister Friedrich Anton von Heynitz das Angebot des Hofes unterbreitet wurde, sich mit 1400 Taler Gehalt in Berlin niederzulassen, um an der Berliner Kunstakademie zu wirken.[44]

Am 6. Februar 1788 kehrte Graff nach Dresden zurück. Zwei Tage später schrieb ihm sein Freund und Geschäftspartner Daniel Chodowiecki aus Berlin: „(…) hier wünscht Alles Sie bald wieder und auf immer zu sehen.“[45]

Auch Friedrich August von Zinzendorf, der sächsische Gesandte in Berlin, erfuhr von dem preußischen Angebot. Dass Graff dieses verlockende Angebot aus Berlin nicht sofort annahm, beeindruckte von Zinzendorf, wie aus einem Brief an Graf Camillo Marcolini, seit 1780 Hagedorns Nachfolger als Generaldirektor der Dresdner Kunstakademie, hervorgeht:[46]

„Monsieur Graff, occupé ici depuis quelque temps à peindre le Roi, la Princesse Frédérique, fille du Roi, et d'autres personnes de marque est reparti aujourd'hui pour Dresde. Je sais qu'on lui a fait ici des propositions très avantageuses que jusqu'à présent il n'a point accepté, et je crois de mon devoir de rendre compte à Votre Excellence de cette preuve de zèle et d'attachement, comme devant donner du relief au mérite de ce célèbre artiste.“

Graff bat sich für seine Entscheidung Bedenkzeit aus, suchte das Gespräch mit Marcolini und schilderte ihm auch in einem Schreiben vom 7. Mai 1789 das glänzende Angebot aus Berlin sowie seine damalige finanzielle Situation: „(…) So schwer mir auch die grosse Dankbarkeit gegen S. kurfürstl. Durchlaucht, die mir so viele Jahre auf das huldreichste Schutz und Unterstützung angedeihen zu lassen geruhten, und die Neigung, zu der ich mich von ganzem Herzen bekenne, Sachsen, in dem es mir so wohl ging, aus patriotischem Gefühl als mein zweites Vaterland zu betrachten, einen jeden Entschluss von Veränderung machen muss – so darf ich denn doch es füglich mir nicht verhalten, dass ich auch mir und als Ehemann und Vater meiner Familie Pflichten schuldig bin, die mir nicht weniger heilig sein dürfen (…)“[45]

Marcolini reagierte prompt. Am 20. Juni 1789 wurde Graff laut kurfürstlich sächsischer Resolution Professor für das Porträtfach an der Dresdner Kunstakademie mit 700 Talern Gehalt und 50 Talern jährlichem Quartiergeld.[47]

In seinem an Graff gerichteten Brief vom 6. Juli 1789 gab Chodowiecki seiner Freude Ausdruck über dessen Beförderung zum Professor und die damit verbundenen finanziellen Zulagen: „Gott lasse Ihnen sie lange mit Gesundheit genießen. Nichtsdestoweniger verdrießt mich die Unartigkeit unsers Ministers [Friedrich Anton von Heynitz], der Vollmacht hatte Sie zu engagieren, hätte er Ihnen R. [Reichstaler] 1.500 gebothen, vielleicht – hätten Sie angenommen und der König hätte gewiss seine Offerte approbirt.“[47]

In Dresden gab es ungleich mehr Fabrikanten und Künstler als in manch anderer deutscher Residenzstadt. Graff mochte dieses tonangebende bürgerliche Element. Dies war wohl ein weiterer Grund, weshalb Graff seiner Wahlheimat – trotz verlockender Angebote von außerhalb – zeitlebens treu blieb.[48] In Italien, Frankreich, England und den Niederlanden war Graff niemals. Umso wichtiger war für ihn die Dresdner Gemäldegalerie als Ort, wo er die Meister aus diesen Ländern studieren konnte. Graff besuchte die Dresdner Gemäldegalerie auch gerne für seine Zerstreuung. Denn „wenn ihn die Welt zurückschreckte“, so konnte er bei der Betrachtung dieser Werke alles Leid vergessen. Doch letztlich „ging es mir“, wie Graff selbst bekannte, „immer glücklich“.[49]

Zu Graffs Akademie-Kollegen gehörten neben Giovanni Battista Casanova, Bruder des Schriftstellers und Abenteurers Giacomo Casanova, auch die Porträtmaler Christian David Müller, Johann Eleazar Zeissig und Johann Heinrich Schmidt.[49]
Wie Anton Graff und Adrian Zingg ein Stück Schweiz in Sachsen entdeckten
Adrian Zingg, Graffs Freund und Landsmann (um 1796)

Graff mochte die Kunst- und Kulturstadt Dresden und deren Umland, vor allem die Sächsische Schweiz. Er und sein Freund und Landsmann Adrian Zingg, der ebenfalls 1766 an die Kunstakademie Dresden berufen worden war, fühlten sich von der Landschaft an ihre Heimat, den Schweizer Jura, erinnert. Sie machten oft gemeinsame Ausflüge in diese Gegend, die sie zur Unterscheidung von ihrer Heimat als die „sächsischen Schweiz“ bezeichneten, womit sie dem Gebiet seinen heutigen Namen gaben. Zuvor wurde der sächsische Teil des Elbsandsteingebirges als Meißner Hochland, Meißnisches Oberland oder Heide über Schandau bezeichnet.[50] „Von ihrer neuen Wahlheimat aus sahen sie ostwärts, etwa einen Tagesmarsch entfernt, ein Gebirge liegen. Es zeigte ein merkwürdig abgeflachtes Panorama, ohne eigentliche Gipfel (…)“ (nach Lothar Kempe[50]).

Graff porträtierte Adrian Zingg in der Gegend von Loschwitz, mit Blick von oben auf die Elbe und das rechte Elbufer, dessen Hügelreihe im Dunst verschwindet. Im Hintergrund dienen zwei Schüler von Zingg als Staffage.[51]

Wilhelm Leberecht Götzinger griff den von Graff und Zingg geprägten Namen auf und machte die Sächsische Schweiz durch seine Bücher europaweit bekannt.

Bei einem ihrer ersten gemeinsamen Ausflüge in die Sächsische Schweiz zeichneten Graff und Zingg Prospekte von der Festung Königstein. Dies kam einigen Ordnungshütern verdächtig vor und sie verhafteten die beiden Schweizer. Das Missverständnis scheint sich aber schnell aufgeklärt zu haben, denn weitere Folgen blieben offenbar aus.[5]
Erstmalige ausführliche Erwähnung des Lebens und Wirkens von Anton Graff in einer Publikation
Johann Caspar Füessli (1765)

Schon 1768 hielt Johann Heinrich Heidegger (1738–1823), der Schwager von Salomon Gessner, einzelne Stationen von Anton Graffs bisherigem Leben und Wirken schriftlich fest.[52]

Nur zwei Jahre später veröffentlichte Johann Caspar Füessli seine fünfteilige Serie Geschichte der besten Künstler in der Schweiz nebst ihren Bildnissen. Im dritten Band, den er Martin Usteri, dem „Directorn der Löblichen Kaufmannschaft in Zürich“ widmete, berichtete Füessli erstmals ausführlich und auf Gesprächen mit Anton Graff beruhend über das bisherige Leben und Wirken des nun bereits berühmten Hofmalers in Dresden.[53] Füessli schloss seinen Bericht mit den Worten:[54]

„(…) Und wie viel hat die Kunst noch von ihm [Graff] zu erwarten! Denn er ist nicht mit dem erlangten Ruhm zufrieden. Je mehr er einsehen lernt, was zur Vollkommenheit der Kunst gehört, desto mehr glaubt er sich verpflichtet, seinen Fleiss und Nachdenken zu verdoppeln, seine Kenntnisse nach der Natur und den erhabenen Mustern der Dresdner-Gallerie zu erweitern, und durch solche edle Bemühungen seine Vorzüge zu vergrössern, und sich dereinst eine Stelle neben den grössten Bildnismahlern zu verdienen.“

Porträtist der Persönlichkeiten seiner Zeit

Graff porträtierte über 800 Gesichter auf seine unverkennbare eigene Weise – realistisch kraftvoll, mit bewusster Betonung des bürgerlich-menschlichen Aspekts.[55] Graffs Kunst erfreute sich in breiten Schichten großer Beliebtheit. Er erhielt zahlreiche Aufträge aus den Kreisen des Adels, der Diplomatie, der Wissenschaft und des Bürgertums. Wie sehr Anton Graff als Porträtist gefragt war, geht aus einem Brief von Daniel Chodowiecki hervor. Am 27. Oktober 1784 schrieb Chodowiecki an Graff in Dresden: „Unsere Berliner thun wohl, wenn sie sich bei Ihnen malen lassen, denn jetzt ist Berlin von guten Porträtmalern sehr entblößt. Es ist niemand mehr als Frisch, der etwas Erträgliches malt und er malt sehr langsam.“[56] Und in seinem Brief vom 6. Januar 1785 an Christiane von Solms-Laubach bezeichnete Daniel Chodowiecki Anton Graff als den „größten Portrait Mahler dieses Jahrhunderts – es ist eine unbeschreibliche Wahrheit in (…) seinen Bildern“.

Graff porträtierte die Großen und Bekannten seiner Zeit. Dazu gehören (Auswahl in alphabetischer Reihenfolge):

Johann Christoph Adelung
Philipp Karl von Alvensleben
Heinrich Friedrich Innocentius Apel
Detmar Basse
Johann Friedrich Bause
Maria Antonia von Bayern
Dorothea von Kurland
Peter von Biron
Marcus Élieser Bloch
Johann Jakob Bodmer
Johann Christian Brandes
Elisabeth Christine von Preußen
Carl von Brühl
Johann Rudolf Burckhardt
Gottfried August Bürger
Carl Adolf von Carlowitz
Daniel Chodowiecki
Christian August Clodius
Julie Clodius
Henriette von Crayen
Louise Auguste von Dänemark
Christian Wilhelm Ernst Dietrich
Johann Gottfried Eichhorn
Detlev Carl von Einsiedel
Johann Georg von Einsiedel
Conrad Ekhof
Thomas Bruce, 7. Earl of Elgin
Johann Jacob Engel
Johann August Ernesti
Thomas von Fritsch
Karl Wilhelm Ferdinand von Funck
Johann Caspar Füessli
Christian Garve
Friedrich Gedike
Salomon Gessner
Christian Fürchtegott Gellert
Christoph Willibald Gluck
Leopold Friedrich Günther von Goeckingk
Carl Anton Graff
Christian Ludwig von Hagedorn

Friedrich von Hahn
Ulrich Hegner
Sophie Friederike Hensel
Johann Gottfried Herder
Henriette Herz
Carl Wilhelm Benno von Heynitz
Friedrich Anton von Heynitz
Christiana Regina Hetzer
Johann Adam Hiller
Johann Christian von Hofenfels
Carl Christoph von Hoffmann
Karl Ferdinand Hommel
August Wilhelm Iffland
Karl Ludwig Kaaz
Christoph Kaufmann
Heinrich von Kleist
Christian Gottfried Körner
Johann Gottfried Körner
Dorothea von Kurland
Minna Körner
Johann Caspar Lavater
Gotthold Ephraim Lessing
Wilhelmine von Lichtenau
Philipp Daniel Lippert
Christian Gottlieb Ludwig
August Mahlmann
Christoph Johann Friedrich von Medem
Moses Mendelssohn
Johann Jakob Mesmer
Klemens Wenzel Lothar von Metternich
Dietrich von Miltitz
Carl Wilhelm Müller
Friedrich Ludwig Hermann Muzel
Johann Gottlieb Naumann
Friedrich Nicolai
August Hermann Niemeyer
Adam Friedrich Oeser
Ernst Platner
Stanisław Kostka Potocki
Friederike von Preußen

Friedrich II. von Preußen
Philippine Charlotte von Preußen
Friedrich Wilhelm II. von Preußen
Heinrich von Preußen
Joseph Friedrich von Racknitz
Michał Hieronim Radziwiłł
Basilius von Ramdohr
Karl Wilhelm Ramler
Friedrich von Raumer
Elisa von der Recke
Philipp Erasmus Reich
Heinrich XIII. Reuß zu Greiz
Heinrich XIV. Reuß zu Greiz
Johan Ludvig Reventlow
Johann Thomas Richter
Friedrich August I. von Sachsen
Dorothea von Sagan
Johann Rudolf Schellenberg
Johann Ulrich Schellenberg
Friedrich Schiller
Dorothea Schlegel
Heinrich Friedrich Innocentius Apel
Friedrich Christian II. von Schleswig-Holstein
Adam Rudolph von Schönberg
Corona Schröter
Christian Friedrich Schwan
Friedrich August von Sivers
Johann Joachim Spalding
Johann Christian Stemler
Dora Stock
Elisabeth Sulzer
Johann Georg Sulzer
Johann Adolf von Thielmann
Julie von Voß
Christian Felix Weiße
Christoph Martin Wieland
Carl Gottfried von Winkler
Adrian Zingg
Friedrich August von Zinzendorf
Georg Joachim Zollikofer

Die Ifflandsche Affäre und andere schwierige Kunden
August Wilhelm Iffland als Pygmalion im Melodrama von Jean-Jacques Rousseau (unten bezeichnet: A. Graff pinx: 1800). Iffland, bekleidet mit einer grauen Tunika und einer hellblauen Toga, ist der Frauenstatue zugewandt und im Begriff zu sagen: „Aber eine Seele fehlet dir, deine Gestalt kann ihrer nicht entbehren.“ Die Handbewegung des rechten Arms nimmt das Motiv von Michelangelos Beseelung Adams durch Gottvater auf. Im Hintergrund ist ein Höhleneingang sowie die Statue des Apoll von Belvedere zu sehen. Das Gemälde wurde auf der am 9. Oktober 1814 in Berlin eröffneten Ausstellung der Akademie der Künste gezeigt und dort von Friedrich Wilhelm III. für die Bildergalerie von Schloss Sanssouci angekauft. Heute befindet sich das Porträt im Schloss Charlottenburg.[57]

Dass es Graff – trotz seines liebenswürdig heiteren und unterhaltsam angenehmen Wesens – bei den Sitzungen auch manchmal schwer hatte, belegen verschiedene Hinweise. So war Schiller ungeduldig und Frau César, [Sophie Elisabeth César, geb. Leveaux (1744–1826), Mutter von Pauline Wiesel und Schwester von Henriette von Crayen], kam nicht zu den verabredeten Terminen. Auch die Bezahlung für gelieferte Bilder bereitete Graff zuweilen Sorgen. So war der Schauspieler August Wilhelm Iffland der Meinung, sein Porträt, das ihn in seiner Rolle als Pygmalion (im Melodrama von Jean-Jacques Rousseau) zeigt, nicht bezahlen zu müssen, da es für Graff zweifelsohne eine Ehre gewesen sei, ihn porträtieren zu dürfen. Graff nahm es mit Humor und überlegte sich im Scherz, ein zweites Porträt von Iffland anzufertigen, in dem er ihn in seiner Rolle als Pygmalion darstellen würde, so wie er wirklich war. Denn Graff sagte, dass er Iffland in diesem Porträt sehr veredelt habe, damit er in dieser Rolle nicht lächerlich erscheine. Graff meinte weiter, dass allein das Gerücht um so ein mögliches Porträt Iffland schon zum Zahlen bewegen würde. Unterstützt von seinen Freunden behielt sich Graff jedoch auch juristische Schritte gegen seinen Schuldner vor.[58]

„(…) Überhaupt aber fand er [Graff], was alle finden, ein Porträtmaler sey ein geplagter Mann, weil er seinen Geschmack so oft geschmackloser Mode unterordnen, und seine Umrisse vom Schneider und Friseur bestimmen lassen muss, und nicht machen kann, was er will. Indess wer einen Namen hat, darf sich auch schon mehrere Freyheit bedienen. Als er [Graff] einst eine alte vornehme Damen malte, konnte er es ihr gar nicht recht machen, gleichwohl fügte er sich lange mit grosser Gelassenheit; wie sie aber endlich verlangte, er sollte jetzt noch einmal mitten in der Arbeit aufhören, und mit einem andern Maler und einem Cavalier consultieren, ging ihm, der, obgleich ein Schweizer, nicht gern ad referendum nahm, die Geduld aus; er malte ihr einen Schnurrbart hin, und lief davon“.[59]


Kopieren für die Kaiserin

Graff war der bevorzugte Porträtist der deutschen, russischen, polnischen und baltischen Aristokratie. Seine berühmtesten Auftraggeber aus diesen Kreisen waren Friedrich der Große von Preußen und Katharina die Große von Russland, für die er 1796 zahlreiche Bilder der Dresdner Gemäldegalerie kopierte, unter anderem Werke von Pompeo Batoni, Carlo Cignani, Antonio da Correggio, Anthonis van Dyck, Raffael und Peter Paul Rubens. Die Kaiserin erwirkte gar durch ihren Gesandten, dass Graff in Originalgröße kopieren durfte, was sonst in Dresden untersagt war.[60] Zum Zeichen der Wertschätzung seiner Arbeit erhielt Graff von der Kaiserin, neben dem vereinbarten Lohn, auch eine 70 Dukaten schwere goldene Medaille.[61]


Das Porträt Friedrichs des Großen
Friedrich der Große (um 1781/86). Porträtiert im Uniformrock mit dem Bruststern des Schwarzen Adlerordens

1781 malte Anton Graff Friedrich den Großen. Eine Replik des Bildes, das sich früher im Schloss Charlottenburg befand, ist im Sterbezimmer von Friedrich dem Großen in Schloss Sanssouci ausgestellt.[62]

Friedrich der Große saß seit seiner Krönung 1740 mit vielleicht einer Ausnahme (1763) nicht mehr Modell. Für dieses Porträt musste sich Graff mit Skizzen von Friedrichs Physiognomie begnügen, die er aus respektabler Entfernung während der Truppenparaden von 1781 hatte machen können. Entstanden ist ein weitgehend idealisiertes Königsbild, das zu den wirkungsvollsten und ausdrucksstärksten Friedrich-Porträts gehört.[63] Es zeigt den König in betont schlichter, bis auf den Orden „bürgerlicher“ Kleidung als gutmütigen Landesvater mit intensivem Blick, von einem Schlaglicht beleuchteten Stirn und angedeutetem Lächeln.[64]

Die Kunsthistorikerin Saskia Hüneke ordnet das Bild dem Alterstypus der Friedrich-Bildnisse zu, die durch große Augen, markante Nasolabialfalten und schmale Lippen gekennzeichnet sind.[65] Seine Zeitgenossen hielten es für jenes der vielen Friedrich-Porträts, das der Wirklichkeit am nächsten kommt. Das Originalporträt wurde 1886 auf der Berliner Jubiläumsausstellung, Historische Abteilung Nr. 2326, gezeigt und gilt seit 1898 als verschollen.[62]

Über ein von Graff geschaffenes Brustbild des Königs, das Philipp Karl von Alvensleben, preußischer Gesandter in Dresden und seit 1791 preußischer Kabinettsminister, besaß, berichtete Johann Friedrich Bause in einem an Friedrich Nicolai gerichteten Brief vom 23. August 1786: „(…) Das Gemälde besitzt der preußische Gesandte in Dresden: er und jeder, der es gesehen, halten es vor besonders ähnlich. Herr Graff malte es vor 5 Jahren als er in Berlin war, ging alle Tage auf die Parade, marquierte sich den Monarchen, wozu man ihm Gelegenheit schaffte, ihn recht nahe sehen zu können, und ging jederzeit gleich in sein Logis, um sein Bild auszumalen.“

Anton Graffs Bild ist das meistkopierte und -reproduzierte Porträt Friedrich des Großen. Schon Graff selbst fertigte Repliken an. Auch Andy Warhol, einer der bedeutendsten Vertreter der amerikanischen Pop Art, schätzte Graffs Kunst. Ihm diente das Bild als Vorlage für seinen 1986 entstandenen Siebdruck mit dem Porträt Friedrichs des Großen. Das Bild gehört zu einer Serie von Bildern berühmter Persönlichkeiten, an der Warhol seit Beginn seiner künstlerischen Laufbahn in den 1960er Jahren arbeitete. Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg präsentiert eins von fünf existierenden Exemplaren des Warhol-Drucks im Schloss Sanssouci.

Graffs Porträt wurde zur Vorlage für zwei Sonderbriefmarken der Deutschen (Bundes)post: 1986 zum 200. Todestag Friedrich des Großen und 2012 zu dessen 300. Geburtstag.[66]

Sonderbriefmarke der Deutschen Bundespost zum 200. Todestag Friedrichs des Großen (1712–1786). Gestaltung von Elisabeth von Janota-Bzowski

Sonderbriefmarke der Deutschen Post zum 300. Geburtstag Friedrichs des Großen. Gestaltung von Gerhard Lienemeyer

Sonderbriefmarke der Deutschen Bundespost zum 250. Geburtstag von Johann Gottfried Herder nach dem Porträt von 1785

Briefmarke von Moldawien (2007) nach einem Kupferstich von Johann Gotthard von Müller des Schiller-Porträts von Anton Graff

Anton Graff über Friedrich Schiller: „Er hatte kein Sitzfleisch“
Friedrich Schiller (1786–1791)
Minna Körner

Friedrich Schiller traf am 12. September 1785 im Haus der Familie Körner in Dresden ein, mit der Anton Graff eng befreundet war und aus der er schon zahlreiche Mitglieder porträtiert hatte. Dort fanden auch die wenigen Porträtsitzungen mit Friedrich Schiller statt.

Über das im Frühjahr 1786 begonnene und im Herbst 1791 vollendete Porträt berichtete Anton Graff: „Die grösste Noth, zuletzt aber auch die grösste Freude hat mir das Portrait Schillers gemacht; das war ein unruhiger Geist, der hatte, wie wir sagen, kein Sitzfleisch. Nun liebe ich es zwar sehr, wenn Personen mir gegenüber nicht wie Oelgötzen regungslos dasitzen, oder wohl gar interessante Gesichter schneiden, aber Freund Schiller trieb mir die Unruhe doch zu weit; ich war genöthigt, den schon auf die Leinwand gezeichneten Umriss mehrmals wieder auszuwischen, da er mir nicht still hielt. Endlich gelang es mir, ihn in eine Stellung festzubannen, in welcher er, wie er versicherte, sein Lebtag nicht gesessen, die aber von den Körnerschen Damen für sehr angemessen und ausdrucksvoll erklärt wurde. Er sitzt bequem und nachdenklich, den zur linken Seite geneigten Kopf auf den Arm stützend; ich meine den Dichter des Don Carlos, aus welchem er mir während der Sitzungen vordeclamierte, in einem glücklichen Momente aufgefasst zu haben (…)“[67]

Christian Gottfried Körners Ehefrau Minna half Graff, Schiller während der Porträtsitzungen wenigstens für ein paar Minuten in eine angemessene ruhige Haltung zu bringen, und meinte zur eingenommenen Pose: „Wir erwählten diese Stellung aus, in welcher wir ihn in einsamen Stunden belauscht hatten, vornehmlich deshalb, um ihn zu einer ruhigen Haltung zu nötigen; gewöhnlich trug er den Kopf etwas trotzig zurückgebogen. Graff war zufrieden, dass ihm Schiller etwa viermal saß, sodass er den Kopf und die Hände fertig malen, das Uebrige wenigstens anlegen konnte (…)“[67]

Schiller wollte mit dem Bild seiner Frau zu Weihnachten 1790 eine Freude machen und bat Körner aus Jena in einem Brief vom 17. Dezember 1790, Graff zu veranlassen, ihm das noch unvollendete Bild wenigstens für ein paar Tage zu überlassen: „So gar gern wünschte ich meiner Frau zu Weihnachten mit dem Graffschen Gemälde von mir eine Freude zu machen; sie verlangt unbeschreiblich danach. Wenn es gleich nicht vollendet ist, so kann Graff es ja eine Zeit lang in meinen Händen lassen, bis wir zusammenkommen, welches so gar lange nicht mehr anstehen kann – und dann kann er’s vollenden (…)“[68] Mit Schreiben vom 24. Dezember 1790 teilte Körner Schiller mit, dass Graff es ablehne, das Bild unvollendet aus den Händen zu geben. Körner schrieb: „Ich wäre Dir sehr gerne behilflich gewesen, Deinem Weibchen eine Freude zu machen; aber Graff gibt das Bild nicht unvollendet aus den Händen (…)“[68]

Im Sommer 1791 wurde das Porträt schließlich vollendet. Am 12. September 1791 schrieb Körner dazu aus Dresden an Schiller, der es noch nicht gesehenes hatte: „(…) Graff hat Dein Bild fertig gemacht und wird es in diesen Tagen abgehen lassen. Wie mir Graff sagt, so hast Du Frauenholz das Bild schon abgetreten. Frauenholz wird es mir also nicht lassen, wenn Du ihm nicht darüber schreibst. Übrigens wenn ich gewiss wäre, dass Du künftiges Jahr herkommst und Dich wieder malen ließest, so möchte er das Bild behalten. Der obere Teil ist gut, aber zum unteren Teil hättest Du noch sitzen sollen. Jetzt ist er zu unbestimmt (…)“[68]
Ein gefragter Porträtist. Selbst Prinzen mussten warten
Prinz Heinrich von Preußen (um 1780). Eigenhändige Replik von Anton Graff nach seiner ersten Fassung von 1777, die auf Schloss Rheinsberg entstand und den Prinzen mit schwarzer Halsbinde zeigt

Der Unruhe, die Schiller bei den Porträtsitzungen an den Tag legte, sowie den Eigenheiten manch anderer Kunden wusste Anton Graff mit Humor und seiner viel genannten schweizerischen Geduld zu begegnen. Zu dieser Zeit war Graff längst ein gefragter Künstler. Er konnte nie alle an ihn herangetragenen Porträtaufträge erfüllen und so konnte er sich seine Kundschaft aussuchen.

Selbst Prinzen mussten auf einen Termin beim hoch geschätzten Künstler warten. Mit Datum vom 3. Mai 1777 übermittelte Sulzer seinem Schwiegersohn einen Brief mit einem Bündel von Aufträgen mit der Bitte, er möge mit deren Ausführung nicht zu lange warten und ihn, Sulzer, nicht, „wie schon ein paar mal geschehen ist,“ sitzen lassen mit seinem Versprechen dem Prinzen Heinrich gegenüber, der nun doch endlich gemalt sein wollte. Sulzer führte aus: „Der Prinz würde es gewiss hoch aufnehmen, und ich hätte nichts, als bittern Verdruss davon. Dessen können Sie mich überheben, wenn Sie zur versprochenen Zeit und nicht erst im Herbst wieder kommen (…)“

Graff erhörte die Sulzers Bitte und weilte vom 12. April bis zum 27. Juni 1777 in Leipzig sowie auf Schloss Rheinsberg, wo er Prinz Heinrich von Preußen als Kriegsheroen im Harnisch, mit dem Kommandostab in der Hand porträtierte.

Anschließend verbrachten Anton Graff und seine Frau Guste mit ihren beiden Söhnen Carl Anton und Georg den Rest des Jahres bei Sulzer in Berlin. Am 15. Dezember 1777 trafen Anton Graff und seine Familie wieder in Dresden ein.[69][70]
Preisfestsetzung für ein Porträt und die Zahlungsmoral der Kundschaft
Herzog Friedrich Christian II. von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg (um 1790)

Der Preis für ein Porträt von Anton Graff hing von der Größe sowie den stofflichen und dekorativen Details ab. Bei der Anfertigung von Porträts in Uniform schlug sich die Ausarbeitung von Details bei Rangabzeichen und Orden oder die detailgetreue Wiedergabe eines Harnischs im Preis nieder. Dasselbe galt für die Damenporträts. Aufwendige Stoffmuster, verschiedenartige Materialien wie Pelz oder Spitze sowie weitere Dekorationen wie Schmuck mussten extra bezahlt werden. Auch verteuerte sich das Porträt, sollten die Hände der zu Porträtierenden sichtbar sein, wobei sich der Preis pro sichtbarer Hand verstand.

Die Ernennung von Anton Graff zum Professor für das Porträtfach an der Dresdner Kunstakademie am 20. Juni 1789 hatte auch Auswirkungen auf die Preise, die er für seine Arbeit verlangen konnte. Graff war nun einer der gefragtesten und meist geschätzten Porträtisten seiner Zeit. Während er in Augsburg für ein Porträt (Brust- oder Hüftbild) erst 20, später 30 Gulden verlangte und in Dresden von 1766 bis 1789 seine Preise auf 30 Taler erhöhte, verlangte er nun 50 Taler für ein Porträt ohne Hände und bis zu 100 Taler, sollten beide Hände sichtbar sein.[47]

Im Gegensatz zu manch anderen Künstlern ließ sich Graff nie im Voraus für seine Gemälde bezahlen, obwohl er damit ein Risiko einging. Denn die Zahlungsmoral seiner Kundschaft war nicht immer die beste. Öfters musste Graff nach Ablieferung der Gemälde seine Auftraggeber mehrmals zur Zahlung ermahnen. Auch kam es vor, dass er gar keine Bezahlung erhielt, wie beispielsweise beim schon genannten Porträt des Schauspielers August Wilhelm Iffland.

Im Falle von Zahlungsverzögerungen seiner Kundschaft konnte Anton Graff jedoch auch auf die Hilfe seiner treuen Freunde zählen. So ließ sich Daniel Chodowiecki durch nichts abhalten, von Anfang September 1789 bis Anfang Februar 1790 immer wieder Graffs Honorar für das Porträt der Königin Elisabeth Christine einzufordern, welches im Juli 1789 nach Berlin geliefert worden war. Schließlich erfolgte die Zahlung von 16 Louis d’or 1790.[71]
Erstes repräsentatives deutsches Rollenporträt
Die Schauspielerin Esther Charlotte Brandes (1742–1786) in ihrer Rolle als Ariadne auf Naxos bei den Worten: „Schreckliche Phantasie! Wie sie mein Gehirn zerwühlt!“ Variierte Kopie des Originalporträts von Anton Graff von 1775. Diese Kopie befindet sich auf Schloss Wahn. Das Originalporträt gilt als verschollen. Vermutlich fertigte Graff noch eine Replik des Porträts an, doch auch von ihr fehlt jede Spur. Die gesichertsten Hinweise, wie das Originalporträt von Anton Graff ausgesehen hat, liefert der 1781 vom Mannheimer Kupferstecher Heinrich Sintzenich (1752–1812) nach dem Originalporträt gestochene Kupferstich in Punktiermanier. Der augenfälligste Unterschied zwischen dem Original und der Kopie ist der Hintergrund. Graffs Originalporträt zeigt eine Felsenlandschaft mit Blick aufs Meer. Die Kopie zeigt eine Baumlandschaft. Der Kupferstecher Sintzenich fertigte schwarze und rote Abdrücke nach dem Original. Finanziert wurde die Produktion von Johann Christian Brandes. Ein Exemplar dieses Kupferstichs befindet sich in der Porträtsammlung des Münchner Stadtmuseums. Anton Graffs Name wurde auf dem Kupferstich falsch geschrieben, nämlich als Graf.

Das Porträt der Schauspielerin Esther Charlotte Brandes gilt als das erste repräsentative deutsche Rollenporträt, das einen Moment der dramatischen Aktion darstellt. Es zeigt den Augenblick, in dem Ariadne auf Naxos, verkörpert von Esther Charlotte Brandes, die schmerzliche Erkenntnis ausweglos erscheinender Verlassenheit überkommt. Enthusiastisch wurde damals berichtet, dass die Brandes dabei das erste „ächt-altgriechische“ Kleid auf dem Theater trug. Graff wurde die Ehre zuteil, Brandes ihr Porträt am Neujahrstag 1776 im Namen des Dresdner Publikums zu überreichen. Das Bild wurde auf der am 5. März 1777 eröffneten Ausstellung der Kunstakademie Dresden gezeigt.[37]

Johann Georg Meusel äußerte sich zur Entstehungsgeschichte dieses Porträts wie folgt:

„Herr Graff hat in Rücksicht seines zu fertigenden Gemähldes nicht nur einer Vorstellung der Ariadne auf Naxos beygewohnt, sondern auch auf dem Zimmer die vornehmsten Stellungen von der Schauspielerin wiederholen lassen, und nach gehöriger Prüfung diejenige für die geschickteste befunden, in welcher Ariadne würklich gemahlet ist. Es ist die Stelle, wo sie die traurige Überzeugung erhält, von ihrem Theseus velassen zu seyn, wo also das Hauptinteresse des Stücks anfängt, welches von nun an immer zunimmt, je höher Angst und Schrecken bey jener anwächst. Es ist daher kein schon ausgeweinter Schmerz; Ariadne steht vielmehr wie in Jammer versunken, ganz vom Schrecken betäubt, staunend über dies unerwartete Schicksal da. Von Ruhe ist hier keine Spur, wohl aber von der äußersten Verlegenheit alle Kennzeichen vorhanden.“

– Johann Georg Meusel: Miscellaneen artistischen Inhalts (1. Heft). Erfurt 1779, S. 48f.

Bis 1789 befand sich das Porträt von Esther Charlotte Brandes nachweislich noch im Besitz von Johann Christian Brandes, wie aus seinem Schreiben an Anton Graff vom 22. Januar 1789 hervorgeht. Danach verlieren sich die Spuren des Originalporträts, dass durch eine Nachlassregelung oder auf anderen Wegen aus der Familie gekommen sein muss.[72]

Die neue Mode à la Grecque, mit welcher Graff im Porträt von Johann Christian Brandes|Esther Charlotte Brandes 1776 einen Erfolg feierte, missfiel jedoch dem Kurfürsten:

„Außerordentliche Gemälde für den Hof wurden ihm [Graff] bezahlt; gleichwohl war das eben nicht seine Lieblingsbeschäftigung, weil die Beurtheilung derselben nicht immer aus den lautersten Quellen des Geschmacks herfloß, sondern sich nach der momentanen Stimmung der Obern richtete, wie er oft zu erfahren Gelegenheit hatte. So malte er einst die Churfürstin, und gab ihr ein idealisches, oder wie man es damals hieß, griechisches Gewand, so wie er nicht lange vorher die Schauspielerin Brandes als Ariadne mit Beyfall gemalt hatte; das Bild wurde recht hübsch gefunden, und man konnte die Stunde nicht erleben, wo es der Churfürst besichtigen sollte; aber dieser, ein ernsthafter Herr, der seine Gemahlin nicht gern in theatralischem Gewande sah, ging unwillig bey dem Bildnisse vorüber, nannte es à la grecque, und würdigte den Maler keines Blickes. Nun war er und blieb in Ungnade, und erfuhr, dass Horazens Ausspruch: Malern und Dichtern sey alles erlaubt, wenigstens nicht auf die Hofmaler passe. Alle Hofleute, die bisher das Gemälde bewundert hatten, kehrten ihm jetzt den Rücken und ließen ihn allein stehen, bis lange hernach Prinz Heinrich von Preußen bey dem Maler das Bildniss sah und sichs vom Churfürsten ausbat, und Graff den Auftrag erhielt, den Regenten als Gegenstück dazu zu malen. Hier aber nahm er sich wohl in Acht vor allem antiken Costume, sondern kleidete den Herrn in einen schönen deutschen Harnisch aus dem Zeughause, und schuf ihn zu allerhöchster Zufriedenheit in einen deutschen Helden späterer Zeit um.“

– Ulrich Hegner: Ulrich Hegner’s gesammelte Schriften. Aus dem Leben eines Geringen (Fünfter Band, Kapitel: Leben Anton Graff’s von Winterthur, königl. Sächsischen Hofmalers und Professors an der Maler-Akademie in Dresden, 1815.) Gedruckt und verlegt bei G. Reimer, Berlin 1830, S. 77f.
Selbstporträts

Graff malte über 80 Selbstporträts, welche er oft an Freunde und Gönner verschenkte oder im Auftrag von Kunden und Mäzenen schuf. Da die Selbstporträts des hoch geschätzten Malers bei den Sammlern begehrt waren, fertigte er aufgrund der großen Nachfrage zahlreiche Repliken an.

Ein weiterer Grund für die Anfertigung derart vieler Selbstporträts war sein Interesse an der Physiognomie des Menschen und den Veränderungen der Physiognomie aufgrund des Alterungsprozesses. Graff war ständig bemüht, seine Kunst zu vervollkommnen, seine Selbstporträts dienten ihm auch zum Selbststudium.
Anton Graff im Alter von 58 Jahren 1794 oder 1795.jpg Anton Graff Teilreplik des Selbstporträts von Dresden um 1795.jpg
Selbstporträt (1794/95), von Theodor Heuss als das Selbstporträt von Dresden bezeichnet

Anton Graffs Teilreplik des Selbstporträts (um 1795)

Der spätere deutsche Bundespräsident Theodor Heuss widmete Anton Graff 1910 eine Studie. Unter anderem hielt er darin fest: „Dresden hat ein Selbstporträt. Da sitzt er vor der großen Leinwand, wendet den Oberkörper keck und unbefangen zum Beschauer und legt den Arm leicht über die Stuhllehne, wie wenn jemand, während er arbeitete, ins Zimmer getreten sei, dem er sich nun prüfend zukehrt, ohne die Absicht, sich weiter stören zu lassen. Ein köstliches Bild, in Zeichnung von unendlich leichter und sicherer Raumwirkung. Dies Selbstporträt atmet ein schönes phrasenloses Selbstbewusstsein und Gelassenheit, und begreift man seinen Stil, dann weiß man, dass Graff nicht bloß für den formalen und ästhetisierenden Kunstgeschichtler vorhanden ist, sondern in seinem Werk wie in seinem eigenen menschlichen Wesen eine knappe, scharfe Formel der besten Art seiner Periode darstellt. Er ist so in gewissem Sinn geschichtliches Urkundenmaterial.“[73]

Anton Graff präsentierte dieses Selbstporträt 1795 auf der jährlichen Ausstellung an der Kunstakademie Dresden. Vermutlich aus dem Nachlass von Carl Anton Graff wurde das Gemälde 1832 für die Dresdner Gemäldegalerie angekauft.[74]

Zu einer Teilreplik, einem Hüftporträt dieses Selbstporträts, die Graff wohl kurz nach dem Ganzporträt geschaffen hatte, hatte sich bereits Goethe geäußert, als er am 30. August 1797 Johann Gotthard von Müller in Stuttgart besuchte, der gerade damit beschäftigt war, dieses Hüftporträt für Johann Friedrich Frauenholz in Kupfer zu stechen:

„Professor Müller’n fand ich an dem Graffischen Portrait, das Graff selbst gemahlt hat. Der Kopf ist ganz vortrefflich, das künstlerische Auge hat den höchsten Glanz; nur will mir die Stellung, da er über einen Stuhlrücken sich herüber lehnt, nicht gefallen, um so weniger da dieser Rücken durchbrochen ist und das Bild also unten durchlöchert scheint. Das Kupfer ist übrigens auf dem Wege gleichfalls sehr vollkommen zu werden.“

– Johann Wolfgang von Goethe: Goethe’s nachgelassene Werke (Dritter Band). Aus einer Reise in die Schweiz über Frankfurt, Heidelberg, Stuttgart und Tübingen im Jahre 1797. J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen, 1833, S. 87.
Bildgestaltung
Johann Joachim Spalding (1800)

Anton Graff konzentrierte sich bei seinen Porträts stets auf das Wesentliche, auf das Gesicht seines Gegenübers. Insbesondere galt seine Aufmerksamkeit den Augen als wichtigster Quelle zur Erfassung der Persönlichkeit eines Menschen. Die Augen leuchten als Haupt- und Mittelpunkt aus Graffs Porträts heraus.[75]

Graff malte die zu Porträtierenden meist in einfachen und natürlichen Stellungen. Ist der Körper leicht nach links oder nach rechts gewandt, so blicken die Augen gerade auf den Betrachter. Ist der Körper von vorn gesehen, so ist der Blick nach links oder rechts gerichtet. Selten sind Kopf und Körper gleichmäßig dem Betrachter zugewendet oder gleichmäßig im Profil gesehen. Die Arme hängen entweder frei herab oder sie sind übereinander gelegt oder der eine Arm hängt herab, während die Hand des andern in der vorn aufgeknöpften Weste oder der Tasche des Rockes verborgen ist.

Graff verzichtete in seinen Porträts weitestgehend auf allegorisches Beiwerk und übertriebene Staffage. Mit Vorliebe malte Graff Brustbilder in Lebensgröße mit neutralem Hintergrund, mit oder ohne Hände. Hände malte er bei Brustbildern oder dem Format der Halbfigur nur, wenn er es für lohnend hielt, etwa bei Künstlern oder schönen Frauen.[76] Schon Johann Caspar Füessli bemerkte: „Edle Züge, und in seinen Köpfen richtige Zeichnung, schöne Formen in Händen, und eine glänzende und starke Farbe, sind Theile, welche Graff schätzbar machen.“[17]

Salomon Gessner, der seinen Sohn Conrad (1764–1826) zwecks Komplettierung seiner Ausbildung als Maler zu Graff nach Dresden geschickt hatte, wies seinen Sohn in einem Brief vom 5. September 1784 an, den Winter hindurch hin und wieder einmal einen Kopf zu malen und so viel wie nur möglich Hände nach Graff zu kopieren: „(…) diese letztern sind einer der schwersten Theile, und der von sehr Vielen vernachlässigt wird (…)“[77]
Betender alter Mann (1802)

Graff pflegte seine Porträts in Bleistift-, Kreide- oder Kohlezeichnung, zum Teil schon in der Originalgröße, vorzubereiten und zu entwerfen. Für gewisse Einzelheiten wie Hände und Arme, Beine und Füße sowie allfälliges Beiwerk fertigte er auch Studien an.[78]

Wenn es das Format des Bildes gestattete, deutete Graff durch Anbringung charakteristischen Beiwerks oder durch die Wahl einer charakteristischen Situation auf den Stand des Dargestellten hin. Er malte sich selbst gewöhnlich, wie er, den Kreidestift oder den Pinsel in der Hand, aufmerksam nach dem zu Porträtierenden schaut. Den Kupferstecher setzte er an einen Tisch, auf welchem Kupferplatte und Grabstichel liegen. Der Kunstfreund hält eine Zeichnung, die gebildete Dame ein Buch in der Hand. Der Aristokrat im Kniestück oder in Ganzfigur steht meist in Uniform in weiter Landschaft, die eine Hand auf dem Degenkorb oder in die Hüfte gesteckt, die andere seinen Hut haltend oder in die Tasche gesteckt. Hatte Graff den Auftrag, ein Repräsentationsporträt eines Angehörigen eines Souveränen Hauses zu malen, so zeigt er diesen in einem mit einer Draperie versehenen Interieur mit den Symbolen seines Standes wie z. B. Kurhut, Hermelinmantel und Kommandostab.[79]

Graffs gemalte Gesichter sind bei aller Differenzierung der Charaktere lebensbejahend. Keine Trauer, aber auch kaum ein Lächeln beherrscht die Züge. Es sind aufgeklärte, selbstbewusst in sich ruhende erwachsene Menschen, Bürger ohne Empfindsamkeit und Pathos.[58]
Der Charakteristiker
Johann Friedrich Bause (1807)
Der Schriftsteller Georg Leopold Gogel (1796)

Graff war stets bemüht, nicht nur die Äußerlichkeiten einer Person akkurat wiederzugeben, sondern auch deren Persönlichkeit, deren seelischen Regungen bildhaft Form zu verleihen. So schrieb Johann Georg Sulzer in seiner Enzyklopädie Allgemeine Theorie der Schönen Künste: „Ich habe mehr als einmal bemerkt, dass verschiedene Personen, die sich von unserem Graff, der vorzüglich die Gabe hat, die ganze Physiognomie in der Wahrheit der Natur darzustellen, haben mahlen lassen, die scharfen und empfindungsvollen Blicke, die er auf sie wirft, kaum vertragen können; weil jeder bis in das Innere der Seele zu dringen scheinet.“[48] In ähnlicher Weise berichtete von ihm ein anderer Zeitgenosse in der Augsburger Allgemeinen Zeitung von 1803: „Graff trifft, wie man sagen möchte, in höherm Sinne; er malt nicht den Leib sondern den Geist und weiss fast immer mit einem unglaublich glücklichen Takt den Moment zu ergreifen, wo sich nicht bloss eine oder die andere charakteristische Eigenthümlichkeit sondern die ganze Individualität des Innern in dem ruhigen Aeussern abspiegelt.“[80] Dieser Meinung war auch Johann Wilhelm Ludwig Gleim, der in seinem Brief vom 22. Mai 1785 an Elisa von der Recke schrieb, „er habe nun ein Gelübde getan, sich nie wieder malen zu lassen, als nur von Graff oder Darbes [Joseph Darbes (1747–1810)], diesen Seelenmalern“.[81]

In ihrer Ausgabe vom 16. Mai 1808 berichtete die Zeitung für die elegante Welt über die Graffs Beiträge auf der Ausstellung der Kunstakademie Dresden von 1808. Unter anderem stellte Graff bei diesem Anlass ein Porträt seines Freundes und Geschäftspartners Johann Friedrich Bause aus, der als Kupferstecher 45 Porträts von Graff reproduzierte und damit einer breiten Öffentlichkeit bekannt machte:

„(…) Unser ehrwürdiger Veteran Graff hatte seine Tochter mit ihrem Kinde und ihrem Mann, dem ebengenannten trefflichen Landschafter Kaaz gemalt und auch hier seinen alten Ruhm, ein Charakteristiker zu seyn, nicht verleugnet. – Noch mehr aber gefiel des Professor Bause Porträt, voll sprechenden Ausdrucks (…)“

– Zeitung für die elegante Welt, 16. Mai 1808, (78), S. 619.

Auch Goethe lobte das Bild:

„(…) Glücklicher Weise existiert das Bild nach Graff von Bause, welches vollkommen den Mann darstellt, wie er auch uns erschienen, und zwar mit seinem Blick der Beschauung und Betrachtung.“

– Johann Wolfgang von Goethe: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit (Vierter Theil, Achtzehntes Buch). Goethe’s Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand. J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen, 1833.

Anton Graff porträtierte am liebsten Personen, die er schon länger kannte oder deren Verhalten und Eigenheiten er vor der Erstellung eines Porträts schon einige Zeit beobachten konnte. Ulrich Hegner merkte an: „Wenn Graff mit den Personen, die er malen sollte, einige Zeit vorher Umgang pflegen konnte, so war ihm das lieb; da lauschte er unvermerkt auf ihre beste Miene, beobachtete ihre eigenthümliche Haltung, und studierte die natürlichsten und passendsten Farbentöne des Gesichts zusammen, um alles dieses nachher in dem Bilde anzubringen, damit es nicht ein charakterloses Machwerk wird, wie handwerksmässige Bildnissmalerey gewöhnlich liefert (…)“[81]
Meister des Lichts, der Draperie und der Natürlichkeit
Elisabeth Sulzer, geb. Reinhart, aus Winterthur (1765/66). Graff war mit ihrem Ehemann, dem Schultheißen Salomon Heger zum Egli (1744–1800), befreundet, in deren Haus Zum Schanzengarten er übernachtete, wenn er in Winterthur war. Elisabeth Sulzer und Oskar Reinhart haben gemeinsame Vorfahren. In dessen Kunstsammlung im Museum Oskar Reinhart befinden sich auch Werke von Anton Graff.

Anton Graff verstand, mit Licht und Schatten zu arbeiten. Dies erkannte auch Johann Christian Hasche, als er 1784 bei der Betrachtung eines von Graff geschaffenen Herrenporträts schrieb:

„(…) bis zum Leben in einer Kraft von Licht und Schatten colorirt, daß man wahre Natur zu erblicken glaubte.“

– Johann Christian Hasche: Magazin der Sächsischen Geschichte, Erstes Stück, Revision der ausgestellten Kunstacademie Werke, Dresden 1784, S. 138.

In den Porträts von Graff ist das Licht stets auf das Gesicht gerichtet, mit Fokussierung auf die Stirn. Handelte es sich bei seinem Modell um eine Dame, so schenkte er auch deren Dekolleté die gebührende Aufmerksamkeit. Diese Malweise geht auf seine Zeit in Ansbach zurück, wo er Gelegenheit hatte, Gemälde von Johann Kupetzky zu studieren. Bei der Betrachtung von Kupetzkys Bildern wurde Graff das Problem der Beleuchtung, der Wechsel von Hell und Dunkel, das ausgewogene Verhältnis zwischen hervortretendem Gesicht und zurückliegendem Hintergrund bewusst. Nicht ohne Niederschlag blieb deshalb die herbe, auf das rein Menschliche gerichtete, oft von allem Höfisch-Konventionellen befreite Art Kupetzkys Bildniskunst, in der das Bürgerliche absolute Realität gewinnt.[18]

Graff verzichtete nicht völlig auf Eleganz, Pose und Idealisierung, als Beispiel dafür wird seine Darstellung Friedrichs II. angeführt.[82] Übertriebene Schmeicheleien sucht man bei Graff jedoch vergebens. So lobte Goethe im 18. Buch von Dichtung und Wahrheit die Ehrlichkeit und Genauigkeit des Porträts von Johann Jakob Bodmer (1781/82) mit dessen beinahe zahnlosem Kopf, der von den gewaltigen Augenbrauen dominiert wird.[83] Dies Porträt erregte 1910 bei der Anton-Graff-Ausstellung in der Galerie Eduard Schulte in Berlin inmitten der sonstigen Darstellungen wohlgepflegter Herren mit Perücken wegen seiner Realistik besonderes Aufsehen.[84]
Elisa von der Recke (vor 1790)

Während seiner Zeit in Ansbach kam Graff auch mit Porträts von Hyacinthe Rigaud in Kontakt. Die beispielhafte Wiedergabe des Stofflichen, des Samtes und der Seide des französischen Hofmalers wurde ihm zum Vorbild.[18] Graff verstand in hervorragender Weise, Pelz sowie verschiedene stoffliche Materialien, namentlich Samt und Seide, und deren Faltenwürfe realitätsnah wiederzugeben.[80] Elisabeth Sulzer porträtierte er 1765/66 sitzend in einem blauen Seidenmanteau, besetzt mit silbernen Tressen und einem Kragen und Bordüren aus graubraunem Pelz.[85]

Zur Entstehung des vor 1790 entstandenen Porträts von Elisa von der Recke, Stiefschwester von Dorothea von Biron und Gönnerin von Anton Graffs späterem Schwiegersohn Karl Ludwig Kaaz[86] schrieb Gustav Parthey: „Einst hatte sie mit Goeckingk, Zollikofer und andern Notabilitäten ein Diner bei Nicolai eingenommen, und musste nachher noch an den Hof gehn. Sie hob mit der Linken die Schleppe ihres grauseidnen Kleides auf, machte mit der Rechten eine anmuthig grüßende Bewegung und sagte: ‚Nun, meine Herren, muss ich mich empfehlen.‘ Begeistert von der unbeschreiblichen Würde dieser Erscheinung, rief Goeckingk: ‚So muss Graff sie malen!‘ Diese Idee wurde später wirklich ausgeführt (…)“[87] Von dem Porträt sind drei Fassungen bekannt, wobei deren Reihenfolge unklar ist. Eine Fassung befand sich im Besitz der Familie Nicolai, später von Gustav Parthey. Dieses Bild wurde am 16. Mai 1950 auf der Auktion bei Max G. Bollag in Zürich angeboten. Eine weitere Fassung war im Besitz des Prinzen Biron von Curland auf Schloss Groß Wartenberg. Diese ist vermutlich in den Kriegswirren des Zweiten Weltkriegs bei der Zerstörung des Schlosses Groß Wartenberg 1945 verbrannt. Die dritte Fassung befand sich auf Schloss Löbichau.[88]
Anton Graffs künstlerische Entwicklung
Ernst Platner (um 1789)
Die Elbe bei Blasewitz oberhalb Dresdens am Morgen (um 1800)
Daniel Chodowiecki (1800). Ein Freund und Geschäftspartner von Anton Graff. Auf der Tischkante links liegt ein Grabstichel. Nach dem Tod von Chodowiecki erhielt Graff das Porträt im Dezember 1801 zurück, wohl um davon Repliken anzufertigen. Graff erstellte mindestens eine Replik, wo jedoch der Grabstichel im Bild fehlt.[89]

Graffs künstlerische Entwicklung vollzog sich im Wesentlichen in vier Phasen. Die erste Phase, die bis Ende der 1760er Jahre reichte, diente der Suche nach der persönlichen Form. Als Darstellungstypus wählte Graff für seine Porträts meist das Brust- oder Hüftstück, frontal oder mit leichten Wendungen zur Seite. Er verwendete helle, zuweilen kontrastreich leuchtende und sich scharf gegeneinander abgrenzende Farben ohne Übergang.[90]

Graffs zweite Phase wurde mit den zahlreichen Porträtaufträgen von Philipp Erasmus Reich eingeleitet. Sie markierte die Wendung zu einem bewussten Realismus. Die Farben wurden wärmer und gedämpfter und tauchten in ein harmonisches Hell-Dunkel ein. Das Gesicht – als Zentrum des Porträts – fügte sich weich in das Ensemble ein. Es war die Phase des nachwirkenden Einflusses Johann Kupetzkys.[91]

Graffs dritte Phase begann Ende der 1770er Jahre und reichte bis zur Schwelle des 19. Jahrhunderts. Hier wird vor allem der Einfluss seiner englischen und teils auch französischen Malerkollegen sichtbar. Graff wechselte zu einer hellen, lebhaft kühlen Farbigkeit. Die Farbtöne waren nun untereinander und mit dem Hintergrund in harmonischer Weise verbunden. Seine Malweise wurde großformatig, lebendiger und auch etwas skizzenhaft. Vor allem bei Knie- und Ganzporträts, die in dieser Phase vermehrt vorkamen, dienten ihm nun Landschaften als Hintergrund, so wie es auch in England der Mode entsprach.[91] Prunk- und Schaustücke entstanden nur, wenn fürstliche Persönlichkeiten zu porträtieren waren. Eigentliche Parade- und Repräsentationsgemälde fertigte Graff vor allem im Auftrag der Höfe von Dresden und Berlin sowie für diesen Höfen nahestehende Kreise. Gruppenbilder waren selten. Neben seinen eigenen Familienbildern ist jenes um 1780 entstandene der Familie des Rittmeisters Ludwig Wilhelm von Stieglitz wohl das bekannteste.[90]

In der vierten Phase wandte sich Graff wieder mehr dem Format des Brust- und Hüftstücks zu, vielleicht auch mit Rücksicht auf seine Augen. Die Farben wurden dunkler, pastos kraftvoll im Auftrag und durch farbige Schatten schwimmend in den Übergängen. Graffs Maltechnik wirkt nun beinahe impressionistisch. Diese ersten Anzeichen des später aufkommenden Impressionismus sind auch in seinen Landschaftsbildern sichtbar, welche er in seinen späteren Jahren zu malen begann. Philipp Otto Runge und Caspar David Friedrich ließen sich von seiner Landschaftsmalerei beeinflussen.[91]
Erste Landschaftsbilder

Um 1800 malte Anton Graff das Gemälde Die Elbe bei Blasewitz oberhalb Dresdens am Morgen; die Familie Graff verbrachte jeweils die Sommermonate in Blasewitz. Dort lernte Graffs Tochter Caroline Susanne 1796 ihren späteren Ehemann Karl Ludwig Kaaz kennen.[86] Graff schenkte das Bild seinem Freund Daniel Friedrich Parthey. Dessen Sohn Gustav Parthey zufolge habe Graff gegenüber seinem Vater geäußert, „dass er vorher niemals Landschaften gemalt, und sich bei einem Sommeraufenthalte in Loschwitz gelangweilt; da habe er gedacht, wer einen stets sich verändernden Kopf treffen könne, der werde auch eine stillstehende Landschaft treffen“.[92] Möglicherweise von seinem Sohn Carl Anton Graff stammt eine Kopie, die sich einst in der Wohnung von Elisa von der Recke in Dresden befand; auf dieser Kopie befindet sich der Weidenbaum am rechten Bildrand. [93]

Auf weitere Landschaftsbilder von Graff weisen die Schilderungen über die Dresdner Wohnung von Elisa von der Recke durch Konstantin Karl Falkenstein im von ihm herausgegebenen Werk Christoph August Tiedge’s Leben hin, das dessen Leben und poetisches Werk enthält. Dort heißt es: „Hatte man den heitern mit Steinplatten belegten Hof des fast ländlichen Hauses durchschritten, so führte die Treppe in ein geräumiges Vorzimmer, dessen Wände durch mehrere landschaftliche Gemälde von der Hand des berühmten Hofmalers Anton Graff geschmückt waren, welche Naturscenen aus der Umgegend von Dresden, als: die Dörfer Loschwitz, Blasewitz [vermutlich handelte es sich bei diesem Gemälde von Blasewitz um jene Kopie, welche möglicherweise von Carl Anton Graff nach dem Original seines Vaters angefertigt wurde], den Plauischen Grund usw., darstellten, und um so mehr Aufmerksamkeit verdienten, da der große Porträtmaler erst im späteren Alter und gleichsam nur zu seiner Erholung sich dem Studium der Landschaftsmalerei widmete und auch in diesem Fache geniale Werke schuf (…)“[94]

Über diese vier Landschaftsbilder[95] schrieb Otto Waser: „sie sollen die vier Tageszeiten veranschaulichen im Wechsel ihrer Stimmungen. Unbedingt obenan steht die Elbgegend oberhalb Dresden, diese Flusslandschaft mit Frühmorgenstimmung. Als das dunkle Seitenstück dazu und in ähnlicher Weise gross und einheitlich im Vortrag gibt sich die Mondscheinlandschaft, das Nachtstück, Blasewitz bei Dresden: wie unberührt war damals noch diese durch Schiller berühmt gewordene Stätte! Neben diesen meisterlichen Pendants, die beide gleichermaßen geschlossen wirken, und zwar linear in ein Oval gesammelt, muten die beiden andern Bilder, Mittag und Abend, kleinlicher und minder einheitlich an, mit mehr Einzelwerk und mehr Details auch in der Form, sodass man für sie frühere Entstehung annehmen möchte: helle Sonnigkeit liegt über Plauen bei Dresden, Abendstimmung über dem Eingang in den Plauenschen Grund.“[96]
Silberstiftzeichnungen „à la Carvelle“

Nach seinen eigenen Angaben schuf Anton Graff auch 322 Silberstiftzeichnungen zwischen 1783 und 1790. Diese Miniaturzeichnungen auf Pergamentblättchen à la Carvelle, sind benannt nach dem damals tätigen französischen Maler Jean-Baptiste Carvelle, der diese alte, schon im 15. Jahrhundert verbreitete Technik wiederentdeckt hatte. Sie bestand darin, dass man die Silberstiftzeichnungen mit Bimsstein- und Karminpulver bestäubte und diesen so eine zarte farbige Tönung verlieh. Anlässlich seines Badeaufenthaltes in Töplitz 1783 kam Graff auf den Gedanken, ebenfalls solche Miniaturzeichnungen herzustellen. Dort und während seiner Aufenthalte in Karlsbad und seiner Reisen in die Schweiz fertigte Graff den größten Teil dieser Silberstiftzeichnungen.

In einem Brief vom 27. Oktober 1784 bedankte sich Daniel Chodowiecki bei Graff für eine solche Silberstiftzeichnung mit dem Porträt von Graffs Frau Guste mit den Worten: „(…) Sie haben diese Manier sehr viel weiter Gebracht wie Karwell (…)“ Auch Chodowiecki selbst sowie auch der Maler Joseph Darbes (1747–1810) wurden eifrige Nachahmer Carvelles.

Die Zeichnungen waren sehr beliebt und Graff konnte diese für drei Dukaten pro Stück verkaufen. Doch bereits 1790 musste Graff aufgrund seiner abnehmenden Sehkraft mit der Anfertigung dieser Silberstiftminiaturen aufhören.[97]


Privat- und Geschäftskontakte
Philipp Erasmus Reich (1774)

Anton Graff freundete sich 1769 mit Philipp Erasmus Reich an, einem Leipziger Buchhändler und Verleger, der von 1746 bis 1787 die Weidmannsche Buchhandlung leitete und zudem Gründer und Vorsitzender der Buchhandelsgesellschaft in Deutschland war, auch Leipziger Societät genannt. (Christoph Martin Wieland nannte ihn den „Ersten Buchhändler der Nation“.) Reich engagierte Johann Heinrich Tischbein und Anton Graff, um Porträts seiner gelehrten Freunde, unter anderem Goethe, anzufertigen, mit dem Ziel, eine Galerie der berühmtesten gegenwärtig lebenden Dichter und Denker zusammenzubringen.[49] nach dem Vorbild der Porträtsammlung im Halberstädter Gleimhaus, dem Musen- und Freundschaftstempel von Johann Wilhelm Ludwig Gleim.[38] Graff malte insgesamt 26 Porträts für Reich, darunter die Porträts von Christian Fürchtegott Gellert, Christian Felix Weiße, Moses Mendelssohn, Gotthold Ephraim Lessing, Johann Christian Stemler, Christian Ludwig von Hagedorn und Karl Wilhelm Ramler.[98] Reich war der größte Einzelauftraggeber von Graff. Als sich seine Witwe Friederike Louise Reich, geb. Heye, in ihre Vaterstadt Berlin zurückzog, schenkte sie im Rahmen des Jubiläums des 400-jährigen Bestehens der Universität Leipzig 1809 den überwiegenden Teil der Porträtsammlung der Universitätsbibliothek Leipzig.[99]
Gotthold Ephraim Lessing (1771)

Graff reiste oft nach Berlin, wo er sich innerhalb kürzester Zeit großer Beliebtheit erfreute und viele Kunden gewann. Seine 1778 verfasste Autobiographie beendete er mit dem Satz: „Berlin habe ich viel zu verdanken.“[55] Sein Schwiegervater Sulzer machte ihn dort mit Persönlichkeiten des preußischen Hofs bekannt. In dessen Wohnung porträtierte er im Auftrag Reichs zwischen dem 20. und 29. September 1771 Gotthold Ephraim Lessing. Dieser erwähnte die Porträtsitzung in einem Brief an Eva König vom 29. Juli 1772: „Sie wissen ja, dass ich voriges Jahr in Berlin mich von Graffen musste malen lassen (…) Sehe ich denn so verteufelt freundlich aus?“[37][100]

In Sulzers Wohnung sah Dieudonné Thiébault das Porträt von Lessing. Er war von diesem so gefesselt, dass er darüber schrieb:[101]

„Je citerai une anecdote qui prouve combien M. Graff était un bon peintre. J’allai un jour causer avec M. Sulzer, dont l’appartement était à la suite du mien: je le trouvai avec M. Béguelin, [Nicolaus von Béguelin (1714–1789), preußischer Beamter, Direktor der philosophischen Klasse der Akademie der Wissenschaften zu Berlin], à regarder un grand tableau qui était à peine achevé. Ce tableau me frappa singulièrement: mes yeux s’y reportaient toujours malgré moi. „Voilà,“ me dit M. Béquelin, „un morceau de peinture qui paraît vous occuper beaucoup: dites-nous ce que vous en pensez.“ – „Je parie,“ lui dis-je, „que ce n’est pas un portrait de fantaisie, et que de plus il est très ressemblant.“ – „Et sur quoi en jugez-vous ainsi ?“ – „Sur ce qu’il me semble y découvrir la vérité de la nature, plutôt que les compartiments ou les caprices de l’art.“ – „En ce cas, dites-nous l’idée que ce portrait vous donne de l’original.“ – „L’original doit être un homme de beaucoup d’esprit, mais d’un esprit actif, très-vif et ardent: son caractère participe à ces mêmes qualités, et a de plus une fermeté remarquable, et une gaité très naturelle. Il est bon enfant, ami des plaisirs, et loyal; quoique d’une autre part il y ait du danger à heurter ses opinions ou ses préjugés.“ – „Vous le connaissez donc ?“ – „Non; je n’ai jamais vu l’original de ce portrait.“ – „Eh bien, vous venez de le dépeindre comme si vous aviez passé votre vie avec lui: c’est le portrait de M. Lessing, que M. Graff vient de faire.“ – „C’est,“ dis-je, „un compliment pour M. Graff, car je n’ai jamais vu M. Lessing.““

– Dieudonné Thiébault: Mes souvenirs de XX ans de séjour à Berlin. Paris 1804.
Henriette Herz (1792). Sie war eine Dame der Gesellschaft und für ihre Schönheit und Klugheit bekannt. Der ins Haus des Ehepaars Herz aufgenommene junge Ludwig Börne verliebte sich leidenschaftlich in sie. Ihr Literarischer Salon in der Neuen Friedrichstraße 22 wurde zum Sammelpunkt des geistigen Berlins. Sie war mit Marcus Herz verheiratet, der sich in seinem Brief vom 5. März 1792 persönlich bei Anton Graff für das Porträt seiner Gattin bedankte.[102]

Graff war ein geselliger Zeitgenosse. Umgeben von Freunden und in glücklichen Familienverhältnissen lebend, gewann Graff zu jeder Zeit seinem Leben auch die angenehmen Seiten ab – ganz gleich, ob es sich dabei um Burgunderwein handelte, für den er, laut Eintrag in seinem Schreibkalender vom 12. Februar 1801, 37,5 Taler ausgab, oder um Bootsfahrten auf der Elbe, um wiederholte Besuche der Leipziger Messe oder um fröhliche Tafelrunden. Eine derselben im Mai 1809 veranlasste den Schriftsteller Friedrich Christoph Förster zu folgender Beschreibung Graffs: „(…) Es war ein muntrer alter Herr, der Puder ließ nicht erkennen, ob das Haar meliert, grau oder vielleicht schon weiß war. Obschon er eine Brille trug, blitzten dennoch seine Augensterne durch die Gläser hindurch. Er trug einen braunseidenen Frack mit großen Stahlknöpfen, brüsseler Manschetten und Busenstreif, eine geblühmte blauseidene Weste und schien die Artigkeiten, welche seine Nachbarin, Frau Seydelmann, ihm über seine Toilette machte, gerne anzunehmen (…)“[103]

Graff pflegte Freundschaften mit vielen der von ihm porträtierten Persönlichkeiten, Geschäftspartnern und Kollegen, darunter der polnische Kupferstecher Daniel Chodowiecki, die Schweizer Maler Salomon Gessner und Adrian Zingg sowie der sächsische Kupferstecher Johann Friedrich Bause, der zahlreiche Porträts von Graff reproduzierte, was dessen Kunst einer breiten Öffentlichkeit bekannt machte. Auch mit Johann Wolfgang von Goethe, den er 1768 in Dresden traf, stand Graff in Kontakt.[5] Goethe begleitete 1778 Herzog Karl August von Sachsen-Weimar-Eisenach sowie den Fürsten Leopold von Dessau inkognito nach Berlin und nutzte die Gelegenheit, um am 16. Mai 1778 Graff in Berlin zu besuchen. Graff hatte beruflich in Berlin zu tun und wohnte während dieser Zeit bei Johann Georg Sulzer in der Heiligengeiststraße 7 im Hintergebäude der Ritterakademie.[63][104]
Johann Gottfried Herder (1785)
Anton Graffs Aufenthalt in Karlsbad im Sommer 1785

Während eines Aufenthaltes vom 9. Juli bis zum 10. August 1785 in Karlsbad porträtierte Graff den Grafen Stanisław Kostka Potocki, Johann Gottfried Herder sowie den Fürsten Michał Hieronim Radziwiłł (1744–1831), dessen Porträt sich später auf dessen Schloss Nieborów befand. Mit großer Wahrscheinlichkeit begegnete Graff bei diesem Aufenthalt auch Elisa von der Recke, Hanns Moritz von Brühl (1746–1811) und dessen Gemahlin Johanna Margarethe Christina (1756–1816), Johann Wolfgang von Goethe und Charlotte von Stein, die dort den Geburtstag von Leopold Friedrich Günther von Goeckingk feierten.[63]

Über das Herder-Porträt schrieb Friedrich Schiller am 24. Juli 1787 an Christian Gottfried Körner: „Ich komme von Herder. Wenn Ihr sein Bild bei Graff gesehen habt, so könnt Ihr ihn Euch recht gut vorstellen, nur dass er in dem Gemälde zu viel leichte Freundlichkeit, in seinem Gesicht mehr Ernst ist (…) Über sein Bild von Graff ist er nicht sehr zufrieden. Er holte mir’s her, und ließ mich’s mit ihm vergleichen. Er sagt, dass es einem italienischen Abbé gleichsehe.“[105]
Vom König dem Kaiser vorgestellt
Kurfürst Friedrich August III. von Sachsen (1768), porträtiert mit dem Bruststern und dem Schulterband des Weißen Adlerordens. Im Hintergrund links der rote Kurfürstenmantel und die Hermelinkappe darauf.

In ihrer Ausgabe vom 21. Juli 1807 berichtete die Zeitung für die elegante Welt wie folgt über das Zusammentreffen von Napoleon Bonaparte und Anton Graff:

„Sonnabends den 18. July Nachm. 5 Uhr kam S.M. der Kaiser Napoleon, der den Tag zuvor Abends ein Viertel auf 6 Uhr unter Kanonendonner und Glockengeläut in der Residenz an der Seite des Königs eingetroffen war, auf die hiesige Gallerie. Die Inspektoren der Gemäldesammlung und die Professoren der Kunstakademie hatten schon seit 11 Uhr Befehl, dort den Kaiser zu erwarten. Er trat durch das Pastellkabinet, wo er den Amor von Mengs und den Marschall de Saxe betrachtete, in die äußere Gallerie, und die Professoren, die alle in Galla in ehrerbietiger Entfernung standen, wurden von Sr. Exzellenz dem Oberkammerherrn und Direktor der schönen Künste, dem Grafen Marcolini, dem großen Besieger der Nazionen vorgestellt. Mit einem unbeschreiblich humanen Ausdruck in seinem ganzen Aeußern hörte er ihre Namen und ihre Fächer nennen. Da kam der König, nahm unsern alten Graff beim Arme und führte den würdigen Greis, dem hoch das Herz brannte, zu dem großen Napoleon hin. ‚Sire! Das ist eins der würdigsten Glieder unserer Akademie, der Maler Anton Graff!‘ – ‚In welchem Genre?‘ frug Napoleon. ‚Im Portrait.‘ Ein sanftes, liebliches Beifalllächeln von Seiten des Kaisers beim Lobe des Königs that dem alten, tief gerührten Künstler wohl bis tief ins Herz. So lohnt das echte Gute überall und wahres Verdienst wird anerkannt, geehrt und ausgezeichnet: es bedarf keiner Zudringlichkeit! Die Künstler, deren Arbeiten Napoleons Blick fesselten, waren vorzüglich Carlo Dolci sowohl seine Cäcilia und Herodias, als auch sein Christus. – Die Künstler waren alle über den Kaiser entzückt.“

– Zeitung für die elegante Welt, 21. Juli 1807, VII (116), S. 927.
Privatleben
Elisabetha Sophie Augusta Graff, genannt Guste (1753–1812)
Selbstportrrät mit seiner Familie (1785). Im Hintergrund Anton Graff mit dem entstehenden Porträt seines Schwiegervaters Johann Georg Sulzer auf der Staffelei. Für das Porträt auf der Staffelei dürfte sich Graff an seinem Porträt seines Schwiegervaters orientiert haben, das er 1774 im Auftrag von Johann Wilhelm Ludwig Gleim geschaffen, diesem aber erst 1782 ausgeliefert hatte. Im Vordergrund die beiden Söhne Carl Anton und Georg, der seinen Arm auf die Tischplatte stützt, um den zum Betrachter gedrehten Kopf zu halten. Daneben Graffs Ehefrau Elisabetha Sophie Augusta mit dem Töchterchen Caroline Susanne. Dieses Gemälde entstand als Auftragsarbeit für Peter von Biron und war ab 1786 in dessen Besitz auf Schloss Friedrichsfelde bzw. in seinem Berliner Stadtpalais, dem Palais Kurland. Ab 1881 befand sich das Bild im Schloss zu Sagan. Später wechselte es wohl aufgrund der Heirat von Dorothea von Sagan mit Edmond de Talleyrand-Périgord bzw. aufgrund der Beziehung von Dorothea von Sagan mit Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord in den Besitz der Familie Talleyrand. Am 2. Dezember 1899 wurde das Gemälde bei einer Auktion mit Objekten aus der Familie Talleyrand für 17.500 FF verkauft. Es befand sich 1901 im Besitz des Grafen Jean de Castellan in Paris. Heute gehört das Familienporträt zur Sammlung des Museums Oskar Reinhart.[106]

Durch Vermittlung von Philipp Erasmus Reich, der für seinen Freund Anton Graff die Rolle des Freiwerbers einnahm, heiratete Graff Elisabetha Sophie Augusta Sulzer, genannt Guste, Tochter von Johann Georg Sulzer an dessen 51. Geburtstag am 16. Oktober 1771.[104] Für Graff war es ein Leichtes, die Einwilligung des Vaters zur Heirat zu erhalten. So soll Sulzer selbst über Graff gesagt haben, „dass er an Graff ein Gemüth fand, dass so rein und so hell war, als der schönste Frühlingstag.“[107] Dass zu Beginn der Ehe das Zusammenleben für die junge Ehefrau mit dem um 17 Jahre älteren Ehemann nicht immer einfach war, belegen verschiedene Briefe zwischen Anton Graff und Sulzer, ihm immer wohlgesinnt war und ihn wie einen Sohn behandelte.

Graff und seine Ehefrau hatten fünf Kinder, drei Töchter und zwei Söhne. Johanna Catharina Henrietta (* 16. November 1772) starb bald nach der Geburt. Eine weitere Tochter wurde vor dem 3. April 1779 geboren und starb, die dritte Tochter Caroline Susanne (* 15. September 1781) heiratete den Maler und Graff-Schüler Karl Ludwig Kaaz. Graffs Söhne waren der spätere Landschaftsmaler Carl Anton (* 1. Januar 1774; † 9. März 1832, Taufpate war Adrian Zingg) und der spätere Gerichtsreferendar Georg (* Januar 1777, † Juli 1801).

Anton und Guste Graff (* 7. Dezember 1753 in Berlin, † 26. April 1812) waren über 40 Jahre lang verheiratet. In dieser Zeit porträtierte Graff seine Ehefrau sowie auch die weiteren Familienmitglieder immer wieder.[108] Ende 1812 schrieb Graff an einen Freund in der Schweiz, dem er zuvor einige Gemälde zukommen ließ: „Ich wollte ich hätte die Bilder selber gebracht, so wäre ich bey Ihnen, wo ich jetzt so gerne wäre, da sich die guten Zeiten für mich hier zu Land verloren. Ich glaube auch, dass ich weniger über den Verlust meiner Frau leiden würde, als ich hier leide. Behalt ich Leben und Gesundheit, so ist vielleicht auf dieser kurzen Laufbahn noch ein Viertelstündchen für mich zu Winterthur aufgehoben (…)“[109]

Am 20./21. Mai 1813 fand die Schlacht bei Bautzen statt. Danach wurden über 17.000 Verletzte in Dresden untergebracht, teils auch in Bürgerhäusern, da die Spitäler nicht ausreichten. Graff verließ deshalb seine Wohnung am Altmarkt 9 und zog zu seiner Tochter Caroline Susanne in die Rampische Gasse 668 (Adresse des Hauses später in Rampische Straße 14 geändert).[108] Von dort wollte er die von den Franzosen bedrängte Stadt in Richtung Schweiz verlassen. Graff, der schon 1803 wegen eines Grauen Stars operiert wurde und nun fast blind war und beim Malen eine Lupe verwendete, wollte seinen Lebensabend in Winterthur verbringen.[110] Noch im letzten Monat seines Lebens berichtete Anton Graff einem Schweizer Freund über die Lage im von den Truppen Napoleon Napoleons besetzten Dresden:

„Von mir haben Sie ungefähr seit sechs Monathen nichts hören können, weil man nicht schreiben noch reisen konnte. Unsere Lage hier ist traurig, unaufhörlich Einquartierungen, Unruhe und Angst, mit Gefahr alles zu verlieren. Seit einem Jahre, mein lieber Freund, bin ich kein glücklicher alter Mann; wenn ich eine Möglichkeit sehen könnte, selbst nach der Schweiz zu kommen, so würde ich es noch in meinem Alter wagen, lange kann ich doch nicht mehr in diesen unruhigen Zeiten leben; ruhiger, glaube ich, ist es doch bey Ihnen als hier; der Himmel verhüte nur, dass sich das Kriegstheater nicht noch in Ihre Gegend ziehen möge!“

– Ulrich Hegner: Ulrich Hegner’s gesammelte Schriften. Aus dem Leben eines Geringen (Fünfter Band, Kapitel: Leben Anton Graff’s von Winterthur, königl. Sächsischen Hofmalers und Professors an der Maler-Akademie in Dresden, 1815.) Gedruckt und verlegt bei G. Reimer, Berlin 1830, S. 85f.

Anton Graff starb nur kurze Zeit nach dem Umzug zu seiner Tochter am 22. Juni 1813. Seine beiden Kinder gaben das Ableben ihres Vaters mit folgender Anzeige in der Leipziger Zeitung bekannt:[111]

„Am 22. Juni Abends gegen 8 Uhr verschied unser innigst geliebter Vater, Anton Graff, Professor bei der königl. Sächs. Maleracademie, nach 12tägiger Krankheit am Nervenfieber, 76 Jahr 7 Monate alt. Dieses für uns so traurige Ereigniss machen wir hierdurch allen auswärtigen Freunden und Bekannten des Verstorbenen unter Verbittung aller Beileidsbezeugungen bekannt und empfehlen uns ihrer Wohlgewogenheit. Dresden, den 24. Juni 1813. Carl Anton Graff, Caroline verw. Kaaz, geb. Graff“

– Leipziger Zeitung 1813, Nr. 122

Anton Graff pflegte sein Vermögen von seinen Verwandten in Winterthur verwalten zu lassen. Diese verliehen in seinem Auftrag dessen Geld gegen entsprechende Zinsen in der Schweiz. Schon 1790 verwaltete sein jüngerer Bruder Hans Rudolf die Summe von 13.522 fl. 29 kr., Ende 1800 sein Vetter Jacob Rieter die Summe von 17.946 fl. 36 kr. für Anton Graff. Als er 1813 starb, hinterließ er seinen beiden überlebenden Kindern ein Vermögen von 40.000 Talern, was etwa CHF 2.5 Millionen entspricht (Stand 2013). Graff war zwar sparsam, vor allem gegenüber sich selbst, jedoch keineswegs geizig. Viele jüngere Künstlerinnen und Künstler, die seine Gastfreundschaft genossen und von ihm gefördert wurden, unter ihnen Louise Seidler, berichteten von Graffs Güte und Großzügigkeit ihnen gegenüber.[112]

Ulrich Hegner berichtete über Graffs Trauerzug: „Ein zahlreiches Gefolge von Professoren und Schülern begleitete ihn zum Grabe auf dem böhmischen Kirchhofe vor dem Pirnaischen Thore.“[113] Bei Anton Graffs Beerdigung wurde weder eine Hymne gespielt noch gab es einen Nekrolog. Lediglich die Zeitung Der Freimüthige von 1813 verkündete den Tod von Anton Graff: „Dresden hat in diesen Tagen den Veteran der Dresdener Künstler, den wackeren Portraitmaler Professor Graff, einen Schweizer, in einem hohen Alter verloren.“ Von der Kunstakademie Dresden wurden 1813 wegen der Kriegswirren keine Akten geführt. Jedoch findet sich in einem Besoldungsreglement von 1814 hinter dem Namen von Graff der einfache Zusatz: „Ist verstorben.“[114]

Damit endete das Schaffen des auch für die Nachwelt bedeutendsten deutschsprachigen Porträtisten des Klassizismus, „dessen Pinsel“, nach den Worten von Johann Christian Hasche, „in der Zauberei der Farbenmischung Geist und Seele beweißt“.[115][116] Weiter urteilte Hasche über Graffs Kunst:

„(…) Indeß ist immer jedes Bild von Graff so schön, daß es alles was Portrait heißt, gänzlich niederwirft; denn wem ist er nicht als unser erster Portraitmahler in Deutschland bekannt?“

– Johann Christian Hasche: Magazin der Sächsischen Geschichte, Zweiter Theil oder dreizehntes bis vier und zwanzigstes Stück, Schreiben an Hr. von H… Auf Kosten des Verfassers, Dresden 1785, S. 181.

Fast hundert Jahre später bemerkte Carl Clauß:

„Am abgestorbenen Baum der bildenden Kunst jener Zeit war das Porträtfach der einzige Zweig, der noch grüne, lebenskräftige Sprossen trieb; unter den guten Malern, die jenes Fach damals besaß, war Graff der beste.“

– Carl Clauß: Allgemeine Deutsche Biographie (Band 9). Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 565–566.
Anton Graffs Sohn Georg (1777–1801) beim Spiel mit Seifenblasen. Rückseitig bezeichnet: A. Graff pinx./1783. Das Gemälde befand sich 1815 im Besitz von Salomon Hegner.[117]
Anton Graffs Nachfahren und Nachlass

Anton Graffs Grab ist nicht erhalten, der Friedhof wurde 1858 aufgehoben. Seine beiden Söhne, der Gerichtsrefendar Georg Graff (1777–1801) und der Landschaftsmaler Carl Anton Graff, waren nie verheiratet und hatten auch keine Kinder. Nach dem Tod seines Schwagers Karl Ludwig Kaaz 1810 nahm sich Carl Anton Graff in väterlicher Weise der beiden unmündigen Töchter seiner Schwester Caroline Susanne an.[118] Eine dieser beiden Enkelinnen starb Jahre später im Dresdner Altweiberhospital.[114] Anton Graff hatte jedoch durch seine acht Geschwister eine große Verwandtschaft in der Schweiz.[119]

Carl Anton Graffs Nachlass wurde 1832 in einer Auktion in Dresden versteigert. Gemäß dem Auktionskatalog waren darunter auch zahlreiche Werke seines Vaters, u. a. auch Porträts von Familienmitgliedern.[120]

Anton Graffs kurze, wohl 1778 verfasste Autobiographie, die angeblich von seinem Sohn Carl Anton Graff abgeschrieben wurde, befand sich bis 1884 im Besitz von Karl Constantin Kraukling (1792–1873) in Dresden[121]. Der weitere Verbleib ist unbekannt. Der Wortlaut der Autobiographie ist jedoch überliefert.[13]
Anton Graffs Reisen in die Schweiz von Dresden
Thomas Bruce, 7. Earl of Elgin und 11. Earl of Kincardine in der Uniform eines Offiziers des 3. Schottischen Garderegiments (1788). Lord Elgin war ein britischer Peer, General und Diplomat. Er wurde vor allem durch die nach ihm benannten Elgin Marbles bekannt. Das Porträt wurde auf der am 25. September 1788 eröffneten Ausstellung der Berliner Kunstakademie gezeigt (Kat.-Nr. 75). Daniel Chodowiecki beschrieb das Gemälde in einem Brief an Gräfin Christiane von Solms-Laubach als einen englischen Kavalier, einen 23-jährigen Jüngling, darstellend mit einer äußerst entschlossenen Mine, einer breiten hohen Brust, breiten Schultern und schönen Lenden und Waden.[122] Das Porträt befindet sich in Broomhall, dem Sitz der Earls of Elgin und Kincardine.

Seit 1781 besuchte Anton Graff mehrfach seine Heimat. Wie aus verschiedenen Briefen hervorgeht, war er ein gern gesehener Gast bei seinen Freunden und Verwandten in Zürich und Winterthur. Einen besonders engen Kontakt pflegte er mit der Familie seines Freundes Salomon Gessner in Zürich.
1781: erste Reise in die Schweiz

Graffs reiste von Dresden aus erstmals zwischen Anfang Juni bis Ende September 1781 in die Schweiz. In Winterthur porträtierte den Schultheißen Elias Bidermann (1731–1788) und in Zürich entstanden die Entwürfe für Porträts von Johann Jakob Bodmer und Salomon Gessner, bei dem er wohnte. Graff kehrte am 26. September 1781 kurz nach der Geburt seiner Tochter Caroline Susanne nach Dresden zurück.[123]
1786: zweite Reise in die Schweiz

Auf seiner am 14. Juli 1786 begonnenen Reise in die Schweiz wurde Graff von Adrian Zingg und Salomon Gessners Sohn Conrad (1764–1826) begleitet, der zwecks Ausbildung zum Maler bei Graff und Zingg in Dresden weilte. Über Schaffhausen erreichten sie am Samstag, dem 22. Juli 1786, das Forsthaus im Sihlwald, wo Salomon Gessner ab 1781 bis zu seinem Tod als Sihlherr oberster Verwalter des Sihlwalds war und die Familie die Sommermonate verbrachte.

Am Montag, dem 14. August 1786, reiste Graff zu Fuß nach Luzern und am nächsten Tag weiter nach Bern. Dort blieb er bis zum Montag, dem 27. August 1786, und porträtierte den Schultheißen Albrecht von Mülinen. Am 29. August 1786 traf Graff in Winterthur ein. Anschließend besuchte er am 21. September 1786 Salomon Gessner und seine Familie in Zürich in deren Haus an der Münstergasse 9. Am 3. Oktober 1786 trat Graff die Heimreise an. Am 9. Oktober traf er in Leipzig ein und am 18. Oktober 1786 war er wieder zurück in Dresden.[124]
1796: dritte Reise in die Schweiz

Seine dritte Reise begann am 8. Mai 1796. Am 15. Mai erreichte er Augsburg und am 20. Mai 1796 Winterthur, wo er bei seinem Freund, dem Schultheißen Salomon Hegner (1744–1800), in dessen Haus Am Schanzengarten an der Büelrainstrasse 15 wohnte, den er dort porträtierte. Dessen zweite Ehefrau Anna Hegner, geb. Sulzer, (1760–1829) hatte Graff schon anlässlich eines früheren Besuchs porträtiert. Bereits 1765/66 hatte Graff Anna Hegners Mutter Elisabeth Sulzer in der Schweiz porträtiert.

Danach weilte er auf Einladung von Salomon Gessners Witwe Judith Gessner-Heidegger Graff in Zürich. Am 17. Juni 1796 reiste er von Winterthur wieder zurück nach Dresden, wo er am 26. Juni 1796 gegen 06:00 Uhr eintraf.[125]
1810: vierte Reise in die Schweiz

Anton Graff hatte sich am 17. Oktober 1810 einen Urlaub von sechs Monaten erbeten. Bis zum 22. März 1811 blieb er in Bern, wo er Jean-Charles May de Belles-Truches (1745–1824), seit 1793 Senator der Stadt und Republik Bern, porträtierte. Graff kehrte Ende Mai 1811 nach Dresden zurück.

Während dieses Aufenthaltes in der Schweiz versuchte der Buchhändler Heinrich Gessner (geb. 1776), Sohn von Salomon Gessner, Graff zu überzeugen, seine zahlreichen Anekdoten, welche er über die von ihm porträtierten gelehrten und vornehmen Persönlichkeiten zu berichten wusste, aufzuschreiben oder diese Ulrich Hegner zu erzählen, damit der diese aufschreibe. Graff kam der Bitte bis zu seinem Tod nicht nach.[126]
Künstlerischer Nachlass

Anton Graff schuf über 2000 Gemälde und Zeichnungen. Ein Großteil seines Werks blieb erhalten.[55] Er unterhielt keine Werkstatt, jedoch ist davon auszugehen, dass bei der Schaffung von Repliken zum Teil auch Graffs Schüler mitarbeiteten.[90]

Albert Welti über Anton Graff, als er bei Otto Waser einige Blätter mit Abbildungen von Graffs Porträtarbeiten sah: „Donnerwetter, der Mann hat etwas gekonnt! Das bleibt!“[127]
Anton Graffs Aufzeichnungen

In Ergänzung zu Graffs 1778 verfasster Autobiographie veröffentlichte sein Zeitgenosse Ulrich Hegner 1815 im XI. Neujahrsstück der Zürcher Künstler-Gesellschaft weitere Details zu dessen Lebens- und Schaffensweg. Hegner berichtete dort, dass Graff „ein großes [leider verschollenes] Buch“ geführt habe, „worin er von Anfang an alle seine Arbeiten, mit den Namen der abgebildeten Personen und den Preisen aufzeichnete. In demselben finden sich von 1756 bis 1766 in Augspurg, Regenspurg, etc. gemalte Porträte 297; Originalgemälde von 1766 bis Januar 1813 in Dresden etc. 943, Copien 415, zusammen 1655 gemalte Bilder. Dazu kommen noch von oben erwähnten Zeichnungen mit Silberstift 322.“[55] Nicht aufgeführt von Hegner sind die mit Kreide gezeichneten Bildentwürfe und Studien, welche mehrere hundert Stück umfassen dürften.
Schüler, Kopisten und Graffs Repliken

Anton Graff sagte von sich selbst, dass er nicht die Gabe habe Schüler auszubilden. Es fehlte ihm an der Geduld, den Schülern stets Rede und Antwort zu stehen. Dennoch erteilte auch Graff einigen Schülern, meist auf Empfehlung von Kollegen, Privatunterricht, wenn er sie denn für begabt hielt. Graff war der Meinung, dass man das Talent zum Maler entweder habe und dies durch nur recht fleißiges und häufiges Malen verbessern und perfektionieren könne oder dass man eben kein Talent habe.[128]

Als bedeutendster Schüler von Graff gilt Philipp Otto Runge, der 1801 auf Empfehlung von Jens Juel nach Dresden kam. Graff und seine Familie nahmen Runge wie einen Sohn auf und förderten ihn. Weitere Schüler von Graff waren Georg Friedrich Adolph Schöner, Emma Körner, Karl Ludwig Kaaz, Carl Focke, Ernst Gottlob, David Angermann und Johann Friedrich Wilhelm Ferdinand Collmann. Zudem weilten ab Mai 1784 die aus Zürich stammenden Freunde Heinrich Freudweiler (1755–1795) und der Sohn von Salomon Gessner, Conrad Gessner (1764–1826), zwecks Weiterbildung bei Anton Graff und Adrian Zingg in Dresden. Conrad Gessner machte sich später als Pferde- und Schlachtenmaler einen Namen. Heinrich Freudweiler wurde Landschaftsmaler und malte auch Genrestücke.[129]

Von 1796 bis 1798 war der aus Graffs Heimatstadt Winterthur stammende angehende Landschaftsmaler und Radierer Emanuel Steiner (1778–1831) Graffs Schüler.[130] Graffs Sohn Carl Anton freundete sich mit Emanuel Steiner an. Am 27. Juni 1801 traten die beiden gemeinsam eine Studienreise an. Diese führte sie über die Schweiz und Mailand nach Rom. Carl Anton Graff blieb bis Ende 1807 in Rom. Vater und Sohn führten während dieser Zeit einen regen Briefwechsel. Zudem schickte Carl Anton seinem Vater auch immer wieder seine Arbeiten zur Begutachtung.[131] Denn auch Carl Anton, der sich nicht wie sein Vater der Porträtkunst, sondern der Landschaftsmalerei widmete, hatte die handwerklichen Grundbegriffe bei seinem Vater gelernt. Nach Meinung von Ludwig Richter aber auch nicht mehr als dies – Richter bemerkte sarkastisch, dass der junge Graff nichts von seines Vaters Talent geerbt habe.[132]
Detmar Basse (um 1792). Kupferstich nach einer der seltenen Radierungen von Anton Graff. Graff fertigte die Radierung nach seinem 1792 geschaffenen Porträt von Basse. Basse verdankte Graff das Porträt mit einem Gedicht. Die Originalkupferplatte dazu, 19 cm × 12 cm groß, wurde in der 125. Auktion bei Boerner in Leipzig am 21. März 1914, Kat.-Nr. 228, versteigert.[133]

Die Porträts von Königen und Fürsten sowie von Gelehrten, Dichtern, Künstlern und weiteren berühmten Persönlichkeiten wurden bereits zu Graffs Lebzeiten von anderen Malern kopiert. Auch Graff selbst fertigte von einzelnen seiner Werke Repliken an, welche im Vergleich zu der Erstfassung eines Porträts sowie auch untereinander in der Qualität jedoch variieren können. Zum Teil weisen die Repliken in untergeordneten Details Veränderungen auf. Auch können sie im Vergleich mit der Erstfassung einen etwas flachen und flauen Eindruck machen. Bei der Anfertigung von Graffs Repliken ist davon auszugehen, dass zum Teil auch dessen Schüler mitgearbeitet haben.[90]

Neben seinen eigenen Werken kopierte Graff gern auch Werke anderer Maler, mit Vorliebe in der Dresdner Gemäldegalerie. Doch wie aus einem Brief von Graff an den Landschreiber Ulrich Hegner, datiert vom 3. März 1797, hervorgeht, verstand Graff die Anfertigung von Kopien eher als Übung oder Einnahmequelle denn als eigenständiges Werk. So erklärte er Hegner in seinem Schreiben: „(…) Ihr Portrait habe ich nicht copirt, theils aus Mangel der Zeit, und theils weil es immer Copie bleibt und ein Original den Vorzug behält (…)“[134]

Zu den bekanntesten Graff-Kopisten gehörten Carl Focke, Ernst Gottlob und Johann Friedrich Wilhelm Ferdinand Collmann. Verschiedene dieser Kopien hängen noch heute im Gleimhaus in Halberstadt.[135] Weitere Graff-Kopisten waren Heinrich Freudweiler, Johann Friedrich Moritz Schreyer, Wilhelm Gottfried Bauer, Gottlieb Schiffner, Johann Christian Xeller sowie der ebenfalls aus Winterthur stammende Thomas Löw. Auch Friedrich Georg Weitsch kopierte Graffsche Porträts. Weitsch porträtierte Graff zudem zweimal. Die Damen Hainchelin, eine Schülerin von Daniel Chodowiecki, und Johanna Wahlstab kopierten Gemälde von Graff in Pastell. Beide stellten ihre nach Graff gefertigten Pastellkopien 1788 auf der Ausstellung der Akademie der Künste Berlin aus.[91]
Als Stiche reproduziert und Anton Graffs eigene Radierungen

Über 130 Kupferstecher, Schabkünstler und Lithographen reproduzierten und verbreiteten Graffs Werke in zahlreichen Stichen. Vor allem Johann Friedrich Bauses über 40 meisterliche Kupferstiche sowie die Radierungen von Daniel Berger und Christian Gottlieb Geyser trugen viel zu Anton Graffs Ruhm bei.[91][136]

Auch Anton Graff selbst radierte in Kupfer. Nachweisbar sind ein Selbstporträt, ein Porträt seines Schwiegervaters Johann Georg Sulzer sowie das Porträt des Kaufmanns Detmar Basse. Bei Graffs Radierungen unterschied man drei verschiedene Abdruckgattungen bzw. Zustände: vor aller Schrift, vor dem Namen und mit dem Namen des Dargestellten. Dazu kamen noch Einfälle.[76]
Ausstellungen (postum)

Im Herbst 1901 wurde in Winterthur die erste Ausstellung mit 136 Gemälden und zahlreichen Pastellbildern, Radierungen, Zeichnungen, Kupferstichen und Photographien mit Werken von Graff gezeigt.

Die Nationalgalerie in Berlin führte 1906 die Jahrhundertausstellung deutscher Kunst durch. Im Rahmen dieser Ausstellung wurden auch Werke von Anton Graff präsentiert. Für einige Aufmerksamkeit sorgten dabei die aus dem Besitz der Familie Parthey präsentierten vier Landschaftsbilder des in der breiten Öffentlichkeit nur als Porträtist bekannten Graff. Diese waren im Katalog als geschlossener Zyklus mit Beschreibung abgebildet.[137] Nachdem sie sich seit 1923 in der Bienert-Villa[138] in Dresden-Plauen befunden hatten, schenkte sie Ida Bienert 1935 der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden.

Eine weitere bedeutende Gedächtnisausstellung für Anton Graff führte die Galerie Eduard Schulte in Berlin von Januar bis Februar 1910 durch. An diese Ausstellung schloss sich jene in der Galerie Ernst Arnold (1818–1951) in Dresden an. Ebenfalls 1910 gab die Photographische Gesellschaft Berlin unter dem Titel 25 Meisterbildnisse eine Graff-Mappe heraus.[139] Von Anfang Oktober bis Ende November 1913 ermöglichte der Sächsische Kunstverein anlässlich der 100. Todestages von Graff in der Kunsthalle im Lipsius-Bau an der Brühlschen Terrasse die zahlenmäßig umfangreichste Ausstellung von Gemälden und Zeichnungen des erfolgreichen Meisters. Sie wurde dank der vielen kostbaren Leihgaben aus Privatbesitz „zu einem geschichtlichen Dokument besonderer Art“, wie es im Katalog hieß.[55]
Ausstellungsplakate im Hauptbahnhof Zürich zur Ausstellung Anton Graff: Gesichter einer Epoche im Museum Oskar Reinhart in Winterthur 2013.

Zu Graffs 200. Geburtstag folgten 1936 weitere bedeutende Ausstellungen des Kunstvereins Winterthur, der Dresdner Kunstsammlungen sowie 1937 des Schlesischen Museums der bildenden Künste in Breslau.

Im Jahre 1963 beging die Nationalgalerie in Berlin Graffs 150. Todestag mit einer großen Ausstellung. Enger gefasst, auf Graffs Beziehung zu Dresden und vor allem seinen dortigen Zeitgenossen eingehend, bot die Graff-Ausstellung der Dresdner Gemäldegalerie im Schloss Pillnitz 1964 eine weitere wichtige Ergänzung des Bildes von dem Menschen, Künstler und Schilderer bedeutender Persönlichkeiten Anton Graff.[55]

In Winterthur wurde vom 22. Juni 2013, dem 200. Todestag Graffs, bis zum 29. September 2013 die Ausstellung Anton Graff: Gesichter einer Epoche mit rund 60 Werken im Museum Oskar Reinhart gezeigt, die dessen Direktor Marc Fehlmann in Zusammenarbeit mit Birgit Verwiebe, Kuratorin an der Alten Nationalgalerie in Berlin, geplant hatte.[140]

In erweiterter Form war die Ausstellung Anton Graff: Gesichter einer Epoche vom 25. Oktober 2013 bis zum 23. Februar 2014 in der Alten Nationalgalerie in Berlin als größte Ausstellung zum Werk von Anton Graff seit 50 Jahren zu sehen und zog insgesamt rund 80.000 Besucher an.[141][142]
Seiner Zeit immer etwas voraus
Friedrich August von Sivers (1795)

Graffs Geburtsjahr 1736 lag in der Zeit des beginnenden Rokokos, einer Stilrichtung, die sich aus dem Spätbarock entwickelte. Es war die Hochblüte der kultivierten Lebensführung, die an die Stelle der monumentalen Machtentfaltung und der kraftvollen Dynamik des Barocks trat. Es war die letzte große Blüte der weiß gepuderten Perücken, welche von unzähligen Porträtisten in zahllosen Porträts verewigt wurden, so auch von Graff, der sie auch trug.
Maler des Klassizismus

Die von Graff wenig geliebten Perücken verschwanden allmählich und anstelle des feinsinnigen Lebensgefühls, gepaart mit vornehm-zarter Sinnlichkeit und der Leichtfüßigkeit des Rokokos, traten ab etwa 1760 die Tugenden des Klassizismus. In der Malerei wurde die Natur in ihrer Schönheit idealisiert, sollten doch die Kunstwerke nicht nur schön und edel, sondern auch erziehend sein. Diese Epoche entsprach Graffs Naturell, wobei er bereits einen Schritt weiter ging und die Natur nicht idealisierend, sondern realistisch darstellte.

Anton Graff kann als der Porträtist im deutschen Sprachraum gelten, der im 18. Jahrhundert mit Geschmack und Erfolg einen gewissen Realismus in der Porträtmalerei durchsetzte.[84]
Ehrungen

Anton Graff wurde am 8. Mai 1783 Ehrenmitglied der Akademie der Künste Berlin,[104] im Frühling 1812 Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste Wien und im Herbst 1812 Ehrenmitglied der Akademie der Bildenden Künste München.[108] Zu den späten Ehrungen von 1812 schrieb Anton Graff Ende desselben Jahres in einem Brief: „Es kömmt nun zu spät, meine Künstlerlaufbahn ist abgelaufen (…)“[109]

Im Herbst 1901 wurde an Anton Graffs Geburtshaus an der Untertorgasse 8 in Winterthur eine Gedenktafel angebracht. Später wurde das Haus durch einen Neubau ersetzt. Zu Ehren ihres berühmten Bürgers benannte die Berufsbildungsschule Winterthur (BBW) eines ihrer Schulhäuser nach Anton Graff.

Anlässlich ihrer Generalversammlung von 1910 in Winterthur gab die Schweizerische Numismatische Gesellschaft eine Medaille beim deutschen Medailleur Franz Homberg (1851–1922) zu Ehren von Anton Graff in Auftrag. Die Medaille mit einem Durchmesser von 27,5 Millimeter zeigt auf der einen Seite Graffs Kopf im Profil, wohl nach Vorlage einer seiner eigenen Silberstifzeichnungen von 1788, und auf der anderen Seite das Wappen der Stadt Winterthur. Die Medaille wurde in Silber, Bronze und Weißmetall herausgegeben. Es existieren einige äußerst seltene Exemplare in Bronze, welche nur einseitig mit dem Kopf von Graff geprägt wurden; die andere Seite ist glatt poliert.

In Winterthur sowie im Dresdner Stadtteil Striesen ist je eine Straße nach Anton Graff benannt,[5] einen „Graffweg“ gibt es in Dortmund, Essen und Magdeburg.[143] Im Norden des Berliner Stadtteils Mahlsdorf entstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Graffplatz aus dem Hansaplatz und der Straße 118a.
Werke in öffentlichen und privaten Kunstsammlungen
Johann Ludwig von Reventlow

Zu den bekanntesten Gemälden von Anton Graff gehören die Porträts berühmter Persönlichkeiten seiner Zeit. Diese Porträts von Königen und Fürsten sowie von Gelehrten, Dichtern und Künstlern wurden schon zu Lebzeiten von Anton Graff von anderen Malern kopiert. Auch Graff selbst fertigte von einigen dieser Porträts Repliken an. Viele der durch Anton Graff geschaffenen Porträts befinden sich heute in Museen und Privatsammlungen, vorwiegend in Deutschland und der Schweiz.

Im Folgenden findet sich eine Auswahl in alphabetischer Reihenfolge nach Land und Ort sowie mit Hinweisen zu den Standorten ausgewählter, durch Anton Graff gemalter Werke. Die Porträts in Ganzfigur sind mit Größenangaben versehen:
Dänemark

Dänisches Nationalhistorisches Museum Schloss Frederiksborg, Hillerød:

Im Schloss Frederiksborg befinden sich die Porträts von Friedrich Christian von Augustenburg (um 1790) sowie von Johann Ludwig von Reventlow (1783). Der Philanthrop Reventlow (1751–1801) war Besitzer von Schloss und Gut Brahetrolleborg und ein Förderer der landwirtschaftlichen Reformen und des Schulwesens. Er wurde deshalb auch der Rousseau von Dänemark genannt.
Deutschland

Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Residenz Ansbach, Ansbach:

In der Residenz Ansbach befindet sich ein Porträt des Prinzen Heinrich von Preußen (um 1786).

Alte Nationalgalerie, Berlin:

In der Alten Nationalgalerie in Berlin ist das letzte von Anton Graff gefertigte Selbstporträt, Selbstporträt mit dem grünen Augenschirm (1813), ausgestellt. Ulrich Hegner, Anton Graffs erster Biograph, schreibt darüber 1815 im XI. Neujahrsstück der Zürcher Künstler-Gesellschaft (S. 15): „Nur wenige Monathe vor seinem Ende malte er noch sein eignes Bild, das an geistiger Behandlung und Aehnlichkeit keinem nachsteht, obgleich mehr mit den Augen des Verstandes als mit leiblicher Sehkraft gefasst, und mit zitternder Hand hingeworfen.“[110]

Zudem besitzt die Galerie eine eigenhändige Replik von Anton Graff nach seiner ersten Fassung des Porträts von Johann Joachim Spalding (1800), die er für sein bestes Porträt gehalten haben soll.[144]
Kurfürst Friedrich August III. von Sachsen im weißen Uniformrock mit dem blauen Schulterband des Weißen Adlerordens, rechts auf dem Tisch der hermelinbesetzte Purpurmantel samt Kurfürstenhut und Kommandostab (1795)
Karl Wilhelm Ferdinand von Funck in der hellblauen Pekesche seines Husarenregiments (1804)

Gemäldegalerie, Berlin:

Die Gemäldegalerie Berlin besitzt ein Porträt von Daniel Chodowiecki (1800).

Schloss Charlottenburg, Berlin:

Im Schloss Charlottenburg befinden sich die Porträts von Friedrich dem Großen (1781) sowie von August Wilhelm Iffland (1800).

Schloss Schönhausen, Berlin:

Im Schloss Schönhausen wird das Porträt von Elisabeth Christine von Braunschweig-Wolfenbüttel-Bevern in Witwentracht (1789) gezeigt.

Schloss Georgium, Dessau:

Im Schloss Georgium ist das Porträt von Carl Wilhelm Benno von Heynitz (1793) ausgestellt.

Gemäldegalerie Alte Meister, Dresden:

In der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden befinden sich das Selbstporträt von 1765, Aufnahmestück von Anton Graff an die Kunstakademie Dresden; das Selbstporträt von 1794/95 (Ganzfigur sitzend), von Theodor Heuss als das Selbstporträt von Dresden bezeichnet (168 cm × 105,5 cm); das Selbstporträt mit aufgesetzter Brille von 1805/06, welches 1806 von Kurfürst Friedrich August III. für die Dresdner Gemäldegalerie angekauft wurde;[145] das Porträt von Ernst Platner (um 1789); das Porträt von Karl Wilhelm Ferdinand von Funck (1804) sowie das Porträt in Ganzfigur (226 cm × 137 cm) von Friedrich August III. (1795).

[145]

In seiner Spätphase malte Anton Graff einige wenige Landschaftsbilder. Vier Exemplare davon befinden sich in der Gemäldegalerie Alte Meister. Die jeweils im selben Format angefertigten Gemälde sind Teil zweier um 1800 entstandener Serien von je vier Gemälden. Die Gemäldegalerie besitzt die folgenden Bilder: Die Elbe bei Blasewitz oberhalb Dresdens am Morgen, Die Elbe bei Blasewitz oberhalb Dresdens bei Nacht, Der Plauensche Grund bei Dresden am Abend und Der Plauensche Grund bei Dresden am Mittag.

Kügelgenhaus – Museum der Dresdner Romantik, Dresden:

Im Kügelgenhaus – Museum der Dresdner Romantik ist das Porträt von Friedrich Schiller ausgestellt. Die Vollendung dieses Porträts dauerte über fünf Jahre (1786–1791). Das Gemälde wurde oft kopiert. Das Schillerhaus in Weimar verfügt über eine Kopie des Porträts, die von Johann Christian Xeller angefertigt wurde. Die Bezeichnungen Schillerkragen und Schillerlocke gehen auf dieses Porträt zurück.

Städtische Galerie Dresden, Dresden:

Zur Kunstsammlung der Städtischen Galerie Dresden gehört ein Porträt von Adrian Zingg (um 1780). Zingg war ein Freund und Landsmann von Anton Graff sowie Taufpate von Graffs Sohn Carl Anton.

Museumsberg Flensburg, Flensburg:

Auf dem Museumsberg Flensburg befinden sich Teilrepliken der Porträts von Heinrich Friedrich von Baudissin (1709–1786) sowie seiner Ehefrau Susanne Magdalene Elisabeth von Baudissin (1723–1785), geb. von Zinzendorf-Pottendorf, welche Graff nach seinen Kniestück-Porträts der Ehegatten von 1772 gemalt hat. Beim Porträt der Gräfin handelt es sich um eine variierte Teilreplik. Der Graf war kursächsischer General der Infanterie und Gouverneur der Festung Königstein. Er war Herr auf Rantzau und Knoop.

Schlossmuseum Schloss Friedenstein, Gotha:

Im Schloss Friedenstein ist das Porträt von Conrad Ekhof (1774) ausgestellt.

Unteres Schloss, Greiz:

Im Weißen Saal des Unteren Schlosses in Greiz befindet sich seit 2009 wieder das auch durch seine Größe (228 cm × 147 cm) beeindruckende 1804 entstandene Porträt von Heinrich XIII. Reuß zu Greiz. Anton Graff porträtierte den Fürsten in Ganzfigur in der Uniform eines österreichischen Generals. Der Fürst trägt den Ungarischen Stephansorden auf der Brust. Das Porträt wurde 1928, nach der Aufteilung des Mobiliars innerhalb der Familie, aus dem Schloss entfernt.

Gleimhaus, Halberstadt:

Das Gleimhaus besitzt die Porträts von Johann Georg Sulzer (1774) und Johann Gottfried Herder (1785).

Hamburger Kunsthalle, Hamburg:

In der Hamburger Kunsthalle befindet sich das Porträt einer jungen Dame (1801). Möglicherweise handelt es sich bei der Dargestellten um Graffs Tochter Caroline Susanne, die mit seinem Schüler Karl Ludwig Kaaz verheiratet war.
Porträt (um 1775) der Töchter des Geheimen kursächsischen Kriegsrates, Zeremonienmeisters und Kunstsammlers Johann Julius von Vieth und Golßenau (1713–1784)

Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Karlsruhe:

Die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe besitzt das Porträt der drei Töchter des Geheimen kursächsischen Kriegsrates, Zeremonienmeisters und Kunstsammlers Johann Julius von Vieth und Golßenau und seiner Ehefrau Johanna Juliane, geb. Krieg von Bellicken (um 1775); dargestellt sind Juliane Caroline, Edle von der Planitz (1752–1832), Sophie Juliane Elisabeth, Gräfin d'Agrollo (1748–1832) und Juliane Charlotte, Gräfin von Todtleben (1754–1840). Dieses Gemälde wurde bei Christie’s in London am 11. Dezember 2002 in der Auktion 6652 „Old Master Pictures“ als für 111.150 £ verkauft. Anschließend befand sich das Bild im Besitz der Londoner Kunsthandlung Colnaghi und gehört heute zur Sammlung der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe.

Museum der bildenden Künste, Leipzig:

Im Museum der bildenden Künste in Leipzig ist das Bild Betender alter Mann (1802), Porträt des Schusters Johann Gottlob Reinhardt aus Dresden-Friedrichstadt, zu sehen. Dazu meinte Philipp Otto Runge 1802 auf der Ausstellung der Kunstakademie Dresden anerkennend: „Von Graff ein Kopf eines alten Schusters ganz unvergleichlich; dieser und eine Landschaft von Mechau waren das beste.“[146]

Zudem besitzt das Museum das Selbstporträt in Ganzfigur von 1809 (200 cm × 118 cm), das Graff vor der Staffelei zeigt, das linke Knie auf einen Polsterstuhl stützend. Dies Bild befand sich im Besitz von Konstantin Karl Falkenstein, Johan Christian Clausen Dahl sowie Carl Anton Graff und wurde 1906 aus dem Besitz der Familie von Savigny erworben. Dem Museum gehört auch die Kompositionsstudie zu diesem Gemälde, eine weiß gehöhte Kohle- und Kreidezeichnung auf braunem Papier.[147]

Kunstsammlung der Universität Leipzig, Leipzig: Die Porträtsammlung von Philipp Erasmus Reich

Durch Schenkung von Friederike Louise Reich, geb. Heye, der Witwe von Philipp Erasmus Reich, gehört seit 1809 der überwiegende Teil der einstigen Porträtsammlung von Philipp Erasmus Reich zur Kunstsammlung der Universität Leipzig. Auch Anton Graff wurde ab 1769 von Reich beauftragt, Porträts für seine Sammlung zu malen. Graff porträtierte insgesamt folgende 26 Persönlichkeiten im Auftrag Reichs, deren Porträts sich noch heute in der Kunstsammlung der Universität Leipzig befinden:

Bause, Johann Friedrich (1773)
Eichhorn, Johann Gottfried (1779)
Ernesti, Johann August (1773)
von Fritsch, Thomas (1772)
Garve, Christian (1773)
Gellert, Christian Fürchtegott (1769)
Anton Graff (Selbstporträt 1772)
von Hagedorn, Christian Ludwig (1772)
Hiller, Johann Adam (1774)

Kapp, Christian Erhard (um 1790)
Lessing, Gotthold Ephraim (1771)
Lippert, Philipp Daniel (1774)
Ludwig, Christian Gottlieb (um 1770)
Mendelssohn, Moses (1771)
Morus, Samuel Friedrich Nathanael (1779)
Müller, Carl Wilhelm (1774)
Niemeyer, August Hermann (1779)
Ramler, Karl Wilhelm (1771)

Reich, Philipp Erasmus (1774)
Schwan, Christian Friedrich (um 1775)
Spalding, Johann Joachim (1771)
Stemler, Johann Christian (1773)
Sulzer, Johann Georg (1771)
Weiße, Christian Felix (1769)
von Zimmermann, Johann Georg (1772)
Zollikofer, Georg Joachim (1773)

Neue Pinakothek, München:
Johann Christian von Hofenfels (1783/84)

Die Neue Pinakothek in München besitzt das 1775 entstandene Porträt von Heinrich XIII. Reuß zu Greiz.

Von der Heydt-Museum, Wuppertal-Elberfeld:

In der Sammlung des Von der Heydt-Museums befindet sich ein Selbstporträt mit aufgesetzter Brille. Möglicherweise handelt es sich hier um eine eigenhändige Replik von Anton Graff nach dessen Selbstporträt von 1805/06. Dieses befindet sich in der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden und wurde 1806 von Kurfürst Friedrich August III. angekauft.

Stadtmuseum Zweibrücken, Zweibrücken:

Das Stadtmuseum Zweibrücken zeigt die beiden Porträts des Ehepaars Johann Christian von Hofenfels und seiner Ehefrau Friederike Luise Auguste von Hofenfels, geb. Freiin von Closen auf Haydenburg. Graff malte beide Porträts 1783/84 anlässlich des Besuchs des Ehepaars in Dresden. Das Bilderpaar hing bis 1926 im Haus der Familie von Hofenfels in Zweibrücken, wurde dann aber getrennt. Seit 2007 sind die Pendants nun im Stadtmuseum Zweibrücken wieder vereint.
Estland

Kadrioru Kunstimuuseum, Tallinn:

Im Kadrioru Kunstimuuseum in Tallinn befinden sich die um 1795 entstandenen Porträts des aus einem deutsch-baltischen Adelsgeschlechts stammenden livländischen Agronomen Friedrich August von Sivers und seiner Frau Juliane Wilhelmine Sophie.
Adam Friedrich Oeser (um 1776)
Frankreich

Musée du Louvre, Paris:

Der Louvre besitzt das Porträt des polnischen Kunstsammlers Christophe Urbanowski (gest. 1830). Das Porträt des Grafen entstand um 1791.

Musée des Beaux-Arts de Strasbourg, Straßburg:

Im Musée des Beaux-Arts de Strasbourg befindet sich eine eigenhändige Replik von Anton Graff nach seiner ersten Fassung des Porträts von Adam Friedrich Oeser (um 1776). Oeser nahm 1754/55 Johann Joachim Winckelmann in seiner Wohnung in der Großen Frauengasse in Dresden bei sich auf. Zu Oesers Schülern gehörte auch Johann Wolfgang von Goethe, den er bei der Anlage des Weimarer Parks beriet und durch dessen Vermittlung Oeser auch die Ausstattung des Weimarer Theaters schuf.[148]
Polen

Warschauer Nationalmuseum, Warschau:

In der Sammlung des Warschauer Nationalmuseums befindet sich das Porträt in Ganzfigur (226,5 cm × 135,5 cm) von Dorothea von Biron (1791).

Wilanów-Palast, Warschau:
Graf Stanisław Kostka Potocki (1785), porträtiert mit dem Bruststern und dem Schulterband des Weißen Adlerordens

Graff porträtierte während eines Aufenthaltes in Karlsbad vom 9. Juli bis zum 10. August 1785 in Karlsbad den Grafen Stanisław Kostka Potocki.[37] Am 11. Juli 1785 schrieb Potocki an seine Frau aus Karlsbad: „Mon portrait fait par Graff, qui est vraiment beau.“ Graff verlangte den damals bescheidenen Preis von 30 Roten Złoty für das Porträt. Das Gemälde befand sich zunächst im Potocki-Palast und ist seit 1821 im Wilanów-Palast ausgestellt, einem weiteren ehemaligen Sitz der Familie Potocki.[149]
Moskau

Puschkin-Museum, Moskau:

Im Puschkin-Museum befinden sich die beiden Porträts des Ehepaars Iwan Iwanowitsch Diwow (1762–1813) und seiner Ehefrau Elisabeth Petrowna Diwowa, geb. Gräfin Buturlin (1762–1813). Diwow war russischer General-Polizeimeister. Graff malte die Pendants 1794.

Eremitage, Sankt Petersburg:

Die Eremitage besitzt das Porträt des Schriftstellers Georg Leopold Gogel sowie jenes von Christoph Johann Friedrich von Medem. Graff malte beide Bilder 1796.
Schweiz
Der Basler Seidenbandfabrikant Johann Rudolf Burckhardt (um 1795) Im Hintergrund des Gemäldes sind Bücher sowie eine Statuette des Apollon zu sehen.

Historisches Museum Basel, Basel:

Im Haus zum Kirschgarten ist das Porträt des einstigen Hausherrn, des Basler Seidenbandfabrikanten Johann Rudolf Burckhardt, ausgestellt, das um 1795 entstand. Der kunstinteressierte Burckhardt war einer der vermögendsten Basler seiner Zeit. Als er 25 Jahre alt war, ließ er sich das Haus zum Kirschgarten erbauen. Burckhardt stand in Kontakt mit Johann Wolfgang von Goethe, Johann Joachim Winckelmann, Salomon Gessner, Johann Caspar Lavater, Johann Heinrich Pestalozzi und Alexander Trippel, durch dessen Vermittlung Burckhardt um 1780 die Sammlung von Gipsabgüssen aus dem Nachlass von Anton Raphael Mengs erwarb. Burckhardt war der Vater von Johann Ludwig Burckhardt, der vor allem unter seinem Pseudonym Sheikh Ibrahim Ibn Abdallah bekannt wurde.

Kunstmuseum Basel, Basel:

Das Kunstmuseum Basel besitzt ein Porträt von Elisabetha Sophie Augusta Graff (1771), der Ehefrau von Anton Graff.

Kunstmuseum St. Gallen, St. Gallen:

In der Sammlung des Kunstmuseums St. Gallen befindet sich das Porträt in Ganzfigur sitzend (160,5 cm × 98 cm) von Adrian Zingg (1790).

Museum Briner und Kern, Winterthur: Das Museum Briner und Kern besitzt Porträts von Graffs Ehefrau Elisabetha Sophie Augusta Graff (1772/73) und von Friedrich August III. (1768). Das Gemälde wurde am 10. Juli 2003 als Los Nr. 203 bei Sotheby’s in London angeboten und für das Museum Briner und Kern in Winterthur ersteigert.

Museum Oskar Reinhart, Winterthur:

Das Museum Oskar Reinhart besitzt zwei der seltenen Familienporträts. Die beiden Gemälde gehören zu den bedeutendsten und größten Familienporträts, die Anton Graff geschaffen hat. Zum einen handelt es sich um das Porträt seiner eigenen Familie, das er 1785 im Auftrag von Peter von Biron gemalt hat (196 cm × 148 cm), zum anderen um jenes der Familie des Rittmeisters Ludwig Wilhelm von Stieglitz (165,5 cm × 204,5 cm) von 1780/82. Die Porträtierten sind in beiden Familienporträts in Ganzfiguren gemalt.
Carl Christoph von Hoffmann und seine zweite Ehefrau Friederike (um 1780)

Kunstmuseum Luzern, Luzern:

In der Sammlung des Kunstmuseums Luzern befinden sich das Porträt der Gräfin von Medem, geb. von Kleist (1796), sowie das Doppel-Porträt von Carl Christoph von Hoffmann und dessen zweiter Ehefrau, Friederike von Hoffmann, geb. von Dieskau (um 1780).

Kunsthaus Zürich, Zürich:

Zur Sammlung des Kunsthauses Zürich gehört das Doppel-Porträt von Hedwig Ulrika von Armfelt (1761–1832), Ehefrau von Gustaf Mauritz Armfelt, und ihrer ca. 6- bis 7-jährigen Tochter (um 1793).

Schweizerisches Landesmuseum, Zürich:

Im Schweizerischen Landesmuseum in Zürich befinden sich die Porträts von Salomon Gessner und seiner Ehefrau Judith, geb. Heidegger. Beide Porträts sind 1765/66 entstanden.
Vereinigtes Königreich

Royal Collection, verschiedene Standorte im Vereinigten Königreich:

Die Royal Collection besitzt ein Selbstporträt (um 1787) sowie das Porträt (1770) von Sir Robert Murray Keith (1730–1795), der 1769 als englischer Gesandter in Dresden war.
Literatur
Kupferstich von Daniel Berger nach einem 1781 entstandenen Selbstporträt von Anton Graff. Abgebildet in der Literatur und Theater Zeitung. Publiziert bei Arnold Weber, Berlin 1781.

Johann Caspar Füessli: Joh. Caspar Füesslins Geschichte der besten Künstler in der Schweiz. Nebst ihren Bildnissen. Orell, Gessner, Füessli und Comp., Zürich, 1769–1779 (5 Bde.). Erwähnung von Anton Graff in Band 3, S. 240–248.
Ulrich Hegner: Ulrich Hegner’s gesammelte Schriften. Aus dem Leben eines Geringen (Fünfter Band, Kapitel: Leben Anton Graff’s von Winterthur, königl. Sächsischen Hofmalers und Professors an der Maler-Akademie in Dresden, 1815.) Gedruckt und verlegt bei G. Reimer, Berlin 1830.
Gustav Parthey: Jugenderinnerungen. Handschrift für Freunde. 2 Bände, Berlin Schade 1871.
Carl Clauß: Graff, Anton. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 9, Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 565 f.
Richard Muther: Anton Graff – Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1881.
Charlotte Steinbrucker (Hrsg.): Briefe Daniel Chodowieckis an Anton Graff. Vereinigung wissenschaftlicher Verleger, Berlin und Leipzig 1921.
Otto Waser: Anton Graff 1736–1813. Huber, Frauenfeld u. Leipzig 1926.
Erna Brand: Anton Graff. Staatl. Kunstsammlungen, Gemäldegalerie, 1964.
Anton Graff, Helmut Rötzsch und Hans-Martin Plesske: Anton Graff und seine Buchhändlerporträts. Dt. Bücherei, 1965.
Ekhart Berckenhagen: Graff, Anton. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 6, Duncker & Humblot, Berlin 1964, ISBN 3-428-00187-7, S. 729 f. .
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967 (Catalogue raisonné).
Peter Betthausen: Graff – Maler und Werk. Verlag der Kunst, Dresden 1973.
Ernest Giddey, Fribourg (Hrsg.): Préromantisme en Suisse? Editions Universitaires, 1982 (Colloques de la Société Suisse des Sciences Humaines).
Helmut Börsch-Supan: Die Deutsche Malerei von Anton Graff bis Hans von Marées 1760–1870. Verlag C.H. Beck, 1988.
Martin Bircher u. Gisold Lammel, Zürich (Hrsg.): Helvetien in Deutschland. Schweizer Kunst aus Residenzen deutscher Klassik 1770–1830. Zürich, Städtische Galerie zum Strauhof, 1990–91; Schwäbisch Hall, Hällisch-Fränkisches Museum, 1991.
Roland Kanz: Dichter und Denker im Porträt. Spurengänge zur deutschen Porträtkultur des 18. Jahrhunderts. Deutscher Kunstverlag, München 1993.
Jane Turner (Hrsg.): The Dictionary of Art. (34 volumes). Macmillan (London); Grove, New York 1996.
Hans Ost: Melodram und Malerei im 18. Jahrhundert: Anton Graffs Bildnis der Esther Charlotte Brandes als Ariadne auf Naxos. Faste Michael Verlag, Auflage 1, Oktober 2002.
Marc Fehlmann und Birgit Verwiebe (Hrsg.): Anton Graff: Gesichter einer Epoche. (Ausstellungskatalog: Museum Oskar Reinhart, Winterthur; Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin.) München: Hirmer, 2013.
Robert Eberhardt (Hrsg.): Anton Graff–Porträts eines Porträtisten. Wolff Verlag, Berlin 2013.

Einzelnachweise
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 154.
Richard Muther: Anton Graff – Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1881, S. 7.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 47f. (Katalog der Werke)
Richard Muther: Anton Graff – Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1881, S. 8.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 34.
Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 12.
Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 13.
Richard Muther: Anton Graff – Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1881, S. 10.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 11.
Ulrich Hegner: Ulrich Hegner’s gesammelte Schriften. Aus dem Leben eines Geringen (Fünfter Band, Kapitel: Leben Anton Graff’s von Winterthur, königl. Sächsischen Hofmalers und Professors an der Maler-Akademie in Dresden, 1815.) Gedruckt und verlegt bei G. Reimer, Berlin 1830, S. 64.
Joh. Caspar Füessli: Geschichte der besten Künstler in der Schweiz nebst ihren Bildnissen (3. Theil). Verlag Orell, Gessner, Füessli und Comp., Zürich 1770, S. 245.
Ulrich Hegner: Ulrich Hegner’s gesammelte Schriften. Aus dem Leben eines Geringen (Fünfter Band, Kapitel: Leben Anton Graff’s von Winterthur, königl. Sächsischen Hofmalers und Professors an der Maler-Akademie in Dresden, 1815.) Gedruckt und verlegt bei G. Reimer, Berlin 1830, S. 65.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 39.
Joh. Caspar Füessli: Geschichte der besten Künstler in der Schweiz nebst ihren Bildnissen (3. Theil). Verlag Orell, Gessner, Füessli und Comp., Zürich 1770, S. 244.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 14.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 12.
Joh. Caspar Füesslin: Geschichte der besten Künstler in der Schweiz nebst ihren Bildnissen (3. Theil). Verlag Orell, Gessner, Füessli und Comp., Zürich 1770, S. 247.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 13.
Richard Muther: Anton Graff – Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1881, S. 13.
Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 15.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 294.
Schweizerisches Geschlechterbuch IV, Jg. 1913. Basel 1912, S. 254.
P. Leemann-van Elck: Judith Gessner: Die Gattin des Idyllendichters und Malers Salomon Gessner. Mit einer Auswahl ihrer Familienbriefe. Verlag Orell Füssli, Zürich und Leipzig 1942, S. 16.
Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 17.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 152.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 15.
Richard Muther: Anton Graff – Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1881, S. 18.
Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 18.
Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 19.
Richard Muther: Anton Graff – Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1881, S. 20f.
Richard Muther: Anton Graff – Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1881, S. 21f.
Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 20.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 81.
Richard Muther: Anton Graff – Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1881, S. 22.
Richard Muther: Anton Graff – Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1881, S. 23.
Richard Muther: Anton Graff – Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1881, S. 24.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 18.
Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 22.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 352.
Richard Muther: Anton Graff – Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1881, S. 25f.
Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 29.
Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 26–30.
Ulrich Hegner: Ulrich Hegner’s gesammelte Schriften. Aus dem Leben eines Geringen (Fünfter Band, Kapitel: Leben Anton Graff’s von Winterthur, königl. Sächsischen Hofmalers und Professors an der Maler-Akademie in Dresden, 1815.) Gedruckt und verlegt bei G. Reimer, Berlin 1830, S. 75f.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 36.
Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 50f.
Richard Muther: Anton Graff – Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1881, S. 33.
Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 51.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 16.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 17.
Sieghard Liebe, Lothar Kempe: Sächsische Schweiz und Ausflüge in die Böhmische Schweiz. Brockhaus, Leipzig 1974, S. 5.
Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 68.
Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 6.
Joh. Caspar Füessli: Geschichte der besten Künstler in der Schweiz nebst ihren Bildnissen (3. Theil). Verlag Orell, Gessner, Füessli und Comp., Zürich 1770, S. 240 – 248.
Joh. Caspar Füessli: Geschichte der besten Künstler in der Schweiz nebst ihren Bildnissen (3. Theil). Verlag Orell, Gessner, Füessli und Comp., Zürich 1770, S. 248.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 7.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 24.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 216.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 32.
Ulrich Hegner: Ulrich Hegner’s gesammelte Schriften. Aus dem Leben eines Geringen (Fünfter Band, Kapitel: Leben Anton Graff’s von Winterthur, königl. Sächsischen Hofmalers und Professors an der Maler-Akademie in Dresden, 1815.) Gedruckt und verlegt bei G. Reimer, Berlin 1830, S. 79.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 22.
Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 46.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 119.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 19.
Frauke Mankartz: Die Marke Friedrich: Der preußische König im zeitgenössischen Bild. In: Generaldirektion der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Friederisiko. Friedrich der Große. Die Ausstellung. Hirmer, München 2012, S. 219.
Saskia Hüneke: Friedrich der Große in der Bildhauerkunst des 18. und 19. Jahrhunderts. In: Jahrbuch Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg 2 (1997/1998), S. 61 f.
Frauke Mankartz: Die Marke Friedrich: Der preußische König im zeitgenössischen Bild. In: Generaldirektion der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Friederisiko. Friedrich der Große. Die Ausstellung. Hirmer, München 2012, S. 218.
Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 43.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 321.
Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 32f.
Richard Muther: Anton Graff – Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1881, S. 128.
Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 39.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 71.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 10.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 158.
Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 76.
Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 72.
Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 45.
Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 71.
Richard Muther: Anton Graff – Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1881, S. 44.
Richard Muther: Anton Graff – Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1881, S. 43.
Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 77.
Totenmaske Friedrichs des Großen. Linda Brüggemann: Herrschaft und Tod in der frühen Neuzeit. Das Sterbe- und Begräbniszeremoniell preußischer Herrscher vom Großen Kurfürsten bis zu Friedrich Wilhelm II. (1688–1797). München 2015, S. 290-291.
Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 81.
Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 82.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 348.
Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 56.
Gustav Parthey: Jugenderinnerungen. Handschrift für Freunde Band 1, Berlin Schade 1871, S. 39.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 303.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 87.
Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 73.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 30.
Gustav Parthey: Jugenderinnerungen. Handschrift für Freunde Band 1, Berlin Schade 1871, S. 305.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 406.
Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 70.
Vorstand der Deutschen Jahrhundertausstellung (Hrsg.): Katalog zur „Ausstellung deutscher Kunst aus der Zeit von 1775–1875 in der Königlichen Nationalgalerie. – 2. Band: Katalog der Gemälde. Berlin 1906, Kat.-Nr. 640, 641, 641a, 641b, S. 200–201.“ Verlag F. Bruckmann AG, München 1906 Graffsche Landschaftsbilder
Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 69.
Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 71 f.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 304.
Richard Muther: Anton Graff – Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1881, S. 27.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 243.
Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 23.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 203f.
Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 60.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 35.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 200f.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 168.
Ulrich Hegner: Ulrich Hegner’s gesammelte Schriften. Aus dem Leben eines Geringen (Fünfter Band, Kapitel: Leben Anton Graff’s von Winterthur, königl. Sächsischen Hofmalers und Professors an der Maler-Akademie in Dresden, 1815.) Gedruckt und verlegt bei G. Reimer, Berlin 1830, S. 74.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 38.
Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 64.
Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 65.
Richard Muther: Anton Graff – Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1881, S. 41f.
Richard Muther: Anton Graff – Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1881, S. 39.
Ulrich Hegner: Ulrich Hegner’s gesammelte Schriften. Aus dem Leben eines Geringen (Fünfter Band, Kapitel: Leben Anton Graff’s von Winterthur, königl. Sächsischen Hofmalers und Professors an der Maler-Akademie in Dresden, 1815.) Gedruckt und verlegt bei G. Reimer, Berlin 1830, S. 86.
Richard Muther: Anton Graff – Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1881, S. 42.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 33.
Johann Christian Hasche: Magazin der Sächsischen Geschichte, Erstes Stück, Revision der ausgestellten Kunstacademie Werke. Dresden 1784, S. 137.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 176.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 174.
Richard Muther: Anton Graff – Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1881, S. 11.
Richard Muther: Anton Graff – Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1881, S. 111.
Katalog der nachgelassenen Autographen-Sammlung des Königl. Bibliothekars und Directors des Kgl. historischen Museums Herrn Karl Constantin Kraukling in Dresden. Versteigerung zu Köln am 3. Dezember 1884 und folgende Tage (…) durch J.M. Heberle, Nr. 3323
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 104f.
Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 40.
Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 48.
Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 53 f.
Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 61 f.
Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 74.
Ulrich Hegner: Ulrich Hegner’s gesammelte Schriften. Aus dem Leben eines Geringen (Fünfter Band, Kapitel: Leben Anton Graff’s von Winterthur, königl. Sächsischen Hofmalers und Professors an der Maler-Akademie in Dresden, 1815.) Gedruckt und verlegt bei G. Reimer, Berlin 1830, S. 77.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 28.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 29.
Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 57.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 27.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 55.
Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 55.
„Weil doch Original wohl nicht zu haben sind“ – Porträt / Kunst / Kopie: Die Porträtgemäldegalerie Gleims im Gleimhaus in Halberstadt.
Anton Graff (1736–1813). Meisterporträts der Aufklärung – Original / Kopie / Druck: Digitaler Katalog zur Ausstellung im Gleimhaus in Halberstadt vom 19. Januar bis 7. April 2013.
Vorstand der Deutschen Jahrhundertausstellung (Hrsg.): Katalog zur „Ausstellung deutscher Kunst aus der Zeit von 1775–1875 in der Königlichen Nationalgalerie. – 2. Band: Katalog der Gemälde. Berlin 1906, Kat.-Nr. 640, 641, 641a, 641b, S. 200–201.“ Verlag F. Bruckmann AG, München 1906 Graffsche Landschaftsbilder
Bienert-Villa
Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 7–8.
Neue Zürcher Zeitung, Zürcher Kultur: Neue Impulse am Stadtgarten: Fehlmanns Winterthurer Einstand. 9. Juli 2012.
Alte Nationalgalerie Berlin: Anton Graff: 24. Oktober 2013 – Ende Februar 2014. Verein der Freunde der Nationalgalerie (Website).
Nationalgalerie Staatliche Museen zu Berlin: Anton Graff – Gesichter einer Epoche. Letztes Wochenende – Pressemitteilung 2, 20. Februar 2013.
Graffwege in Deutschland abgerufen am 9. Oktober 2016
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 339.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 160.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 308.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 164.
Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 286.
Wilanów Palast Museum, Warschau: Archiv des Wilanów Palasts und Verzeichnis der gesammelten Bilder von Potocki von 1798.

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