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Der griechische Historiker Timaios (* ca. 345 v. Chr.; † ca. 250 v. Chr.) wurde in Tauromenium in Sizilien geboren. Nach seiner Vertreibung durch Agathokles von Syrakus wanderte er nach Athen aus, wo er beim Rhetor Philiskos (einem Schüler des Isokrates) studierte und für fünfzig Jahre lebte. Während der Herrschaft von Hieron II. kehrte er (wohl um 265 v. Chr.) nach Sizilien (vermutlich nach Syrakus) zurück, wo er später auch starb.

Während seines Aufenthalts in Athen vollendete er sein großes Historisches Werk, Die Historien, in 38 Büchern. Es war in mehrere ungleiche Abschnitte unterteilt, welche die Geschichte des alten Italiens und Siziliens, Siziliens allein, Siziliens und Griechenlands, ferner die Geschichte der Städte und Könige Syriens und des Lebens des Agathokles und des Pyrrhus, König von Epirus, beinhalteten (der Text von Suda ist nicht überliefert). Seine Aufzeichnungen (Die Sieger von Olympia) stellten vermutlich einen Anhang zu seinem großen Werk dar.

Timaios wurde von anderen Historikern, besonders von Polybios, scharf attackiert, und in der Tat sorgte seine Ungerechtigkeit seinen Vorgängern gegenüber, die ihm auch den Spitznamen Epitimaios (Fehler-Finder) einbrachte, für böses Blut. Polybios war ein erfahrener Soldat und Staatsmann, Timaios ein Bücherwurm ohne militärische Erfahrung oder persönliche Kenntnisse von den Orten, über die er schrieb. Der schwerwiegenste Vorwurf gegen Timaios war, dass er mutwillig die Wahrheit verdrehe, wenn er durch persönliche Ansichten beeinflusst werde. Daher war er den Syrakuser Tyrannen Dionysios II. und Agathokles gegenüber äußerst ungerecht, während er auf Timoleon, den er sehr mochte, Loblieder sang. Auf der anderen Seite, wie selbst Polybios zugeben musste, konsultierte Timaios alle verfügbaren Quellen und Aufzeichnungen.

Ebenso hat Timaios der Chronologie große Aufmerksamkeit gewidmet und das System der Rechnung in Olympiaden eingeführt. Dieses System, obgleich es nicht im alltäglichen Leben benutzt wurde, fand später allgemein bei den griechischen Historikern Verwendung. Sowohl Dionysios von Halikarnassos als auch Pseudo-Longinus beschrieben ihn als ein Paradebeispiel der Kaltherzigkeit, obwohl letzterer ihm zugestand, dass er in anderer Hinsicht ein kompetenter Schriftsteller sei.

Cicero, der ein eifriger Leser von Timaios war, hatte eine weitaus positivere Meinung über ihn. Besonders hervor hob er die Reichhaltigkeit des Inhalts und die Vielfalt seines Ausdruckes. Timaios war eine der höchsten Autoritäten für Pompeius Trogus, Diodorus Siculus und Plutarch in seinem Leben des Timoleon.

Timaios lautet auch der Titel einer dialogischen Schrift von Platon. In ihr werden die Platonischen Körper beschrieben.

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