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Archontes (Ἄρχοντες). Ἄρχων war der Titel des oder der Hauptbeamten in vielen griechischen Staaten sowohl des Festlandes als der Inseln und der Colonien. Wie der appellative Charakter des Namens zeigt, war derselbe mitsamt dem Amte selbst entstanden noch zu einer Zeit, als dessen Träger wohl die einzigen selbständigen Beamten [566] (die ,Gebietenden‘) im Staate waren; zugleich scheint sich in der participialen Form desselben ein beabsichtigter Gegensatz zu spiegeln zu dem substantivischen βασιλεύς – der nur vorübergehend im Amte befindliche Bürger wird dem lebenslänglichen Oberhaupte gegenübergestellt. Natürlich ist dieser ursprüngliche Charakter des Archontats, wie es wohl an verschiedenen Orten spontan entstand, später verdunkelt worden teils durch allmähliche Beschränkung der ursprünglichen Machtbefugnisse und durch Schöpfung neuer Beamtenstellen, teils durch Übertragung des Amtes in seiner veränderten Form auf andere Staaten. Eigentlich ist das Archontat in seiner Entwicklung und seinen Functionen nur für Athen bekannt: was man über die A. anderer Städte zu wissen meint, ist meist Verallgemeinerung attischer Einrichtungen. Dass der Name A. stets sowohl im privaten, wie im officiellen Sprachgebrauch auch zur Bezeichnung von Beamten überhaupt (im Gegensatz zu ἰδιώτης) verwandt wurde, braucht kaum bemerkt zu werden – in folgender Übersicht sind natürlich nur die speciell sog. A. berücksichtigt.

I. Ausserhalb Athens.

Ausserhalb Athens ist das Amt bezeugt für folgende Städte und Staaten.

§ 1. Auf dem Festlande: 1. Megara (IGS 27. 28) und Aigosthenai (IGS 209ff.): nur während der Zeit des Anschlusses an den boiotischen Bund (223–192 v. Chr.). – 2. Boiotien. Hier ist das Amt des A. sowohl als eponymen Magistrates des Bundes, wie für einzelne Städte bezeugt. Der Bundesbeamte wird bald ἄρχων ἐν κοινῷ Βοιωτῶν oder ἐν Βοιωτοῖς, bald ἄρχων ἐν Ὀγχηστῷ nach dem sacralen Mittelpunkte des Bundes genannt: ersterer Titel kommt in den boiotischen Inschriften und denen von Oropos vor (hier häufig gekürzt, IGS pass.), der zweite ausser Megara und Aigosthenai nur in zwei Inschriften von Thespiai aus dem Anfang des 3. Jhdts. (IGS 1747–1748); die Identität beider ist aus Namensübereinstimmung von beiderlei A. nachgewiesen von Foucart (Bull. hell. IV 83). Dittenberger nimmt an, dass dieser A. (nach 146 v. Chr.) den Titel ἄ. ἐν Ἀκραιφίοις getragen habe (zu IGR 2871). Von einzelnen Städten ist das Amt des A. nachgewiesen: für Akraiphia (IGS 2715ff.), Anthedon (4172), Chaironeia (3310ff.), Chorseia (2385 u. a.), Haliartos (2849), Hyettos (2809f.), Kopai (2781f.), Koroneia (2872), Lebadeia (3068 u. a.), Orchomenos (3166f.), Plataiai (Plut. Arist. 21), Tanagra (IGS 504f.), Theben (2420f.), Thespiai (1721f.), Thisbai (2223–24) und Oropos während der Zugehörigkeit zum boiotischen Bunde (IGS 255 u. a.). Bestellt wurde der A. wenigstens in Theben selbst zur Zeit der oligarchischen Reaction durch das Los (ὁ κυαμευτὸς ἄ.: Plut. de gen. Socr. 31). An derselben Stelle wird er ἱερὸς καὶ θεοῖς καθωσιωμένος genannt; dieser und weitere Ausdrücke, sowie die von ihm stets getragene heilige Lanze scheinen auf seinen gewissermassen priesterlichen Charakter schliessen zu lassen. Ebenso in Plataiai das Verbot, andere als weisse Kleider zu tragen und irgendwie Eisen zu berühren (Plut. Arist. 21): seine Pflichten wird man sich etwa analog denjenigen des athenischen Basileus vorstellen müssen. In einigen (späten) Inschriften wird er als ἐπώνυμος bezeichnet (z. B. IGS 3106 aus dem 2.–3. [567] Jhdt. n. Chr.). – 3. Das östliche Lokris. Für Opus als Vorort der epiknemidischen Lokrer ist ein A. bezeugt (CIG I 1752), der auch ἀρχὸς genannt wird. Sein Amt scheint jährig gewesen zu sein und zu seinen Amtspflichten gehörte die Einleitung von Processen (δίκην δόμεν IGA 321). In späterer Zeit (2. Jhdt. v. Chr.) ist auch für Thronion ein A. bezeugt (CIG I 1751 – Le Bas II 1006). Noch später wird wieder ein A. des Gesamtstaates der Lokrer τῶν μετὰ Ὀπουντίων erwähnt (Ἀθην. I 484 = Collitz Dial.-Inschr. 1504). – 4. Das westliche Lokris. Hier ist das Amt bezeugt: für Amphissa (CIG I 1607. Le Bas II 923. 927. 959. Collitz Dial.-Inschr. II 1684. 1757. 1828. 1829. 1880. Bull. hell. V 408. 426. 428. XVII 361. 364. 394), Antikyra (Wescher-Foucart Inscr. recueillies à Delphes 442), Chaleion (CIG I 1567. 1607. Le Bas II 960. Collitz II 1734. 1927. Bull. hell. V 429–30. XVII 389. 396), Oiantheia (Collitz II 1908), Physkos (hier gab es ein Collegium von wenigstens drei Mitgliedern, einer war eponym, Collitz II 1842. Dittenberger Syll. 458), Tolphonia (Collitz II 1954), Triteia (Collitz II 1813). – 5. Phokis. Der Gesamtstaat der Phoker wurde durch A. vertreten (deren vier, Bull. hell. XI 323; später im 2. Jhdt. v. Chr. Phokarchen, ebd. 359. XI 332). Ein A. war eponymer Beamter in Ambryssos (Le Bas II 934. Bull. hell. XVII 373), aber es scheinen mehrere gewesen zu sein – zwei sind bezeugt für die Zeit des Commodus (CIG I 1736 = Le Bas II 977). Weiter in Antikyra (Le Bas II 1001–1002. Athen. Mitt. IV 161), Charadra (Wescher-Foucart Inscr. à Delphes 429), Daulis (Le Bas II 812–813. Bull. hell. V 432. XVIII 53), Elateia (IGS 3171. Bull. hell. X 361–362. 365. 378. XVII 368), Hyampolis (Bull. hell. XVIII 55), Medeon (Dittenberger Syll. 294; ob aber ein specielles Collegium von A. ?), Stiris (drei A., CIG I 1724 b von Rhangabé 739 und Cauer Del.² 221 fälschlich Ambryssos zugeschrieben; ein A. erwähnt Le Bas II 993. 994. Bull. hell. 446–47), Teithronioi (Collitz II 1983. Bull. hell. V 441). Tithora (Le Bas 823–26). Auch in Delphi war eponymer Beamter der A. (z. B. in der Proxenenliste bei Dittenberger Syll. 198, nach der A. Mommsen Philolog. XXIV 1 die Eponymentafel für die J. 197–70 v. Chr. festgestellt hat; weiter vgl. Bergk Philolog. XLII 228); es gab jährlich nur einen A. (Bull. hell. V 164), wenn mehrere ἄ. genannt werden, so sind darunter die halbjährigen βουλεύοντες zu verstehen, wie aus zahlreichen Namensübereinstimmungen hervorgeht. – 6. Doris. Eponymer A. in Erineos (Le Bas II 920. Bull. hell. V 48). – 7. Thessalien. Das κοινὸν τῶν Θετταλῶν hatte zeitweilig im 4. Jhdt. einen A. an seiner Spitze, der nach Koehlers Deutung (Athen. Mitt. II 197ff.) auf längere Zeit gewählt wurde, nur einmal erwähnt (Dittenberger Syll. 85). Aus einzelnen Städten wird das Amt erwähnt: in Halos (drei A., Bull. hell. XIV 241), Lamia (vier A. im 4.–3. Jhdt., Athen. Mitt. VII 362; drei A. sowohl zur Zeit des aitolischen wie des thessalischen Bundes, Le Bas II 1142–1146), Meliteia (drei A., Le Bas II 1179; οἱ περὶ τ. δ. ἄρχοντες Bull. hell. V 423), Narthakion (drei A., Bull hell. VI 366), Thaumakoi (drei A., CIG I 1771 [568] –73 = Le Bas II 1181–1184 = Collitz Dial.-Inschr. II 1456–58. Bull. hell. VII 45). – 8. Bei den Ainianen in Hypate drei A. (Le Bas II 1113. 1115. Athen. Mitt. IV 206). – 9. In Aitolien ist A. als eponymer Beamter bezeugt für Kallion oder Kallipolis (Le Bas II 908) und vielleicht Phalika (Lage unbestimmt, Bull. hell. V 422 nr. 35). Bei den Eleern (Dittenberger Syll. 240) und in Hermione (ebd. 389) ist unter ἄ. wohl kein specielles Beamtencollegium zu verstehen.

§ 2. Auf den Inseln sind die A. bezeugt: auf Amorgos sowohl in Arkesine (wo sie ein Collegium nach attischem Muster gebildet zu haben scheinen, da ein Thesmothet bei Dittenberger Syll. 437, ein Basileus Athen. Mitt. I 342 erwähnt werden; zwei A.: Bull. hell. VI 189; eponymer A.: Bull. hell. VIII 23. XIII 343), als in Minoa (Bull. hell. VIII 442), vielleicht auch in Aigiale (Bull. hell. XIII 345. Athen. Mitt. I 346), Anaphe (CIG 2477 Add. = Collitz Dial.-Inschr. III 3430: drei A. aus dem 2. Jhdt. v. Chr.), Andros (Le Bas II 1799. 1801), Delos (A. als eponymer Beamter schon im 5. Jhdt. erwähnt: CIA I 283; vom Ende des 4. Jhdts. an bis zum J. 166, d. h. während der Zeit der Selbständigkeit der Insel, fast für jedes Jahr bekannt; vgl. die Liste bei Homolle Archives de l’intendance sacrée à Délos, Paris 1886, App. I); auf Euboia in Eretria drei A. (Ἀθήν. II 317. Bull. hell. II 278–79. Ἐφ. ἀρχ. 1887, 99–100. 1892, 149–150), in Histiaia sechs A. (Arch.-epigr. Mitt. XV 113 = Bull. hell. XV 413), in Karystos eponymer A. (Bull. hell. II 275 = Dittenberger Syll. 343); auf Ios ein Collegium (οἱ περὶ τ. δ. ἄ., Ross Inscr. ined. 95); auf Keos ist das Amt für Karthaia (seit dem Ausgang des 5. Jhdts.) und Iulis bezeugt, wird aber sicher auch in Koressos und Poieessa existiert haben (vgl. A. Pridik De Cei insulae rebus, Dorpati 1892, 86ff., wo auch die inschriftlichen Nachweise gegeben sind); auf Melos gab es ein Collegium von A., von denen der erste στεφανηφόρος war (nur für die Kaiserzeit belegt, Bull. hell. II 523. Athen. Mitt. XI 118); auf Mykonos (drei A. in der Opferinschrift Dittenberger Syll. 373. Le Bas II 2059); auf Paros ein Collegium mit eponymen A. an der Spitze (CIG 2374 c. Le Bas II 1078f. Ἀθήν. V 22), darunter wohl auch der Polemarchos, der als αἱρεθεὶς bezeichnet wird (CIG 2374 e; vgl. 2379. Ἀθήν. V 27. 36); auf Sikinos ein Collegium mit eponymen A. (CIG 2447 b), auf Samothrake ein Collegium nach attischem Vorbild (οἱ ἐννέα ἄρχοντες, Dittenberger Syll. 138 aus Anf. 3. Jhdt.); auf Syros A. mit einem Eponymos und Stephanephoros genannten an der Spitze, dessen Gemahlin als ἀρχεἰνη gewisse religiöse Functionen mit ihm teilte, Ἀθήν. III 529ff. (acht Inschriften aus der Zeit von Hadrian bis Decius); auf Tenos ein A. (CIG 2329–30. Le Bas 1840ff. ausdrücklich Eponymos genannt: Le Bas II 1835); auf Thasos ein Collegium von drei A. mit einem an der Spitze, der eponym war (CIG 2161. Athen. Mitt. VII 317. Cauer Del.² 527).

§ 3. In den griechischen Colonien Kleinasiens sind A. bezeugt für Ephesos (CIG 2953 b); Kios (Le Bas III 1140. Bull. hell. XV 484); Kyzikos (im 4. Jhdt. eponym, dann dem Hipparchos dieses [569] Ehrenrecht abtretend, von neuem in der Kaiserzeit, CIG 3663ff. Bull. hell. XIV 535); Iasos (vier A., CIG 2679. Bull. hell. V 497 = Dittenberger Syll. 77); Lampsakos (Athen. Mitt. VI 104); Mylasa (drei A., Le Bas III 394. 400. Athen. Mitt. XV 269); Nysa (Collegium von A., Bull. hell. VII 273. Athen. Mitt. XV 282); Parion (Mehrzahl von A., Bull. hell. XVII 551); Zeleia (Dittenberger Syll. 113). Mit Verbreitung griechischer Kultur in hellenistischer und römischer Zeit hat mit anderen griechischen Einrichtungen auch das Amt des A. eine weite Verbreitung, besonders in den Städten Kleinasiens gefunden, es ist u. a. bezeugt für folgende Städte: Aezani (Le Bas III 988), Ankyra (Arch.-epigr. Mitt. IX 128), Apameia (fünf A., Bull. hell. XVII 247), Aphrodisias (fünf A., Le Bas 1623. Athen. Mitt. V 341), Apollonia Salbace (vier A., Bull. hell. IX 344–45), Attaleia (Bull. hell. X 156), Blaudos (Le Bas III 1044), Bruza (Bull, hell. VI 515), Kibyra (CIG 4380 b), Laodikeia (Athen. Mitt. XIII 238), Nikomedeia (Athen. Mitt. XII 173–74), Otrus (Bull. hell. VI 517), Prusias (Le Bas III 1176f. Athen. Mitt. XII 176), Synnada (zwei A., Bull. hell. XVII 280; fünf A., ebd. 284), Telmessos (Le Bas III 1208. Bull. hell. XIV 164), Thyateira (Bull. hell. X 408. 410), Tralleis (Athen. Mitt. XIII 411). Auch einige Bünde hatten A. an ihrer Spitze, wie das κοινὸν τῶν Ταρμιανῶν (drei A., Bull. hell. X 488. XVII 53) und das κοινὸν Λυκίων (ἐθνικοὶ ἄρχοντες, Le Bas III 1221).

§ 4. Vereinzelte Städte des Ostens und Westens hatten A. an ihrer Spitze. So von den Colonien am schwarzen Meere: in Olbia ein Collegium von fünf A., von denen einer Eponym war, aber nur in späterer Zeit (Latyschew Inscriptiones orae septentrionalis Ponti Euxini I 77–78 u. a. 24. 76. 82), in Tyras vier A. mit einem an der Spitze (ebd. I 2), in Tomi (Arch.-epigr. Mitt. VI 21. VIII 8. XII 129. XIV 24. 25. 29). In den westlichen Colonien sind A. bezeugt für Akrai (IGI 210), Rhegium (vier A., IGI 615) und auf Melite (IGI 953, zwei A.).

§ 5. Nach dieser Übersicht kann man wohl behaupten, dass das Archontat als specielles Amt niemals bei den Dorern und ihnen nahestehenden Stämmen vorkommt (das Archontat in Erineos ist von später Zeit und erklärt sich durch den Einfluss der Nachbarvölker) und weiter, dass dasselbe nur für Athen und Boiotien als ursprünglich angenommen werden muss; wo es sonst erscheint, beruht es auf späterer Entlehnung, wobei Boiotien auf die nordgriechischen Völkerschaften, Athen auf die Inselbewohner, besonders der Kykladen, einwirkte – in den Colonien ist es für das 5. bis 4. Jhdt. fast nicht zu belegen.

II. Athen.

§ 1. Geschichtliche Entwicklung des Amtes. Die Entstehung und ursprüngliche Entwicklung des Archontats scheint in den Hauptzügen klar, sowie man aber daran geht, die Einzelheiten genauer festzustellen, fangen auch die Umrisse an zu verschwimmen, da sich eine Unmasse unlösbarer Fragen aufdrängt. Die im Altertum gangbarste Überlieferung oder vielmehr Reconstruction war folgende: Nach dem Heldentode des Kodros wurde die königliche Gewalt abgeschafft (Vell. Pat. I 2, 2. Iustin. II 7) und [570] durch das verantwortliche Amt des A. ersetzt (ἀρχὴ ὑπεύθυνος Paus. IV 5, 10), etwa in der ersten Hälfte des 11. Jhdts. (um 1068, Euseb. chron. II 60–61 Schöne; um 1088 Antritt Medons, Marm. Par. 27; etwa 1091, Exc. lat. Barb. in Euseb. chron. I 216); dieses Amt blieb aber anfangs lebenslänglich und vererbte sich in dem Geschlecht des Kodros, den nach seinem Sohne sog. Medontiden (über das Geschlecht vgl. Toepffer Attische Genealogie 228), deren zwölf aufeinander folgten, bis unter dem dreizehnten Alkmaion die Dauer des Amtes auf zehn Jahre beschränkt wurde um Ol. 7, 1 = 752/51 (Dion. Hal. ant. I 71. 75. Vell. Pat. I 2, 3. Euseb. chron. vers. arm. II 80; um Ol. 6, 4 = 753/52 Hieron. ebd. und ungefähr ebenso Exc. lat. Barb. ebd. I 227, wo bereits Alkmaion den zehnjährigen A. zugezählt ist, so dass das Datum sich bis Ol. 4, 2 = 763/62 verschiebt; Ol. 5, 4 = 757/56 kann man nach Paus. IV 5, 10. 13, 7 berechnen); so blieb sie während siebzig Jahren (Vell. Pat. I 8, 3); die ersten vier zehnjährigen A. waren noch aus demselben Geschlecht, da aber letzteres ‚erschlafft und verweichlicht‘ erschien und noch dazu der vierte A. Hippomenes, gerade indem er durch Härte diesen Vorwurf entkräften wollte, sich durch eine Unthat verhasst machte (Ps.-Herakl. I 3 auf Arist. Ἀθ. πολ. zurückgehend. Nicol. Dam. frg. 51. Paus. IV 13, 7. Suid. s. Ἱππομένης, παρ’ ἵππον. Bekker An. 295), wurde das Amt allen Eupatriden zugänglich gemacht um 713; endlich wurde es in seiner Dauer auf ein Jahr beschränkt und seine Functionen unter neun Beamte mit einem A. an der Spitze verteilt – der erste A. war Kreon um Ol. 24, 2 = 683/82 (Vell. Pat. I 8, 3; der chronologische Ansatz nach Euseb. chron. II 84. Exc. lat. Barb. ebd. I 217. Synk. 400. Marm. Par. 32 – letzteres vielleicht = 684/3; um Ol. 24, 1 = 684/3 Hieron. in Euseb. chron. II 85; um Ol. 23, 2 = 687/6 Paus. IV 15, 1; vgl. dazu Busolt Griech. Gesch. I¹ 404 Anm., dessen Ausführungen man wohl kaum beipflichten kann). Dass diese Reconstruction unhaltbar sei und das Amt des Basileus dem Namen und wenigstens den religiösen Functionen nach niemals in Athen abgeschafft worden ist, hat Lugebil (Zur Geschichte der Staatsverfassung in Athen, Jahrb. f. Philol. Suppl. V 539ff.) nachgewiesen, indem er sich u. a. auch auf diesbezügliche Äusserungen der Alten berief (Plat. symp. 208 D; Menexen. 238 D. Paus. I 3, 3. Ael. var. hist. V 13. VIII 10. Marm. Par. 27; vgl. auch Ps.-Dem. LIX 75. Aristot. Pol. VIII [V] 1310 b). Diese Ansicht scheint volle Bestätigung durch die Darstellung bei Aristot. Ἀθ. πολ. 3, 1–3 gefunden zu haben: danach ist das Amt des Basileus nicht abgeschafft worden, sondern allmählich geschwächt durch Abtreten seiner Functionen an neugeschaffene und ihm beigeordnete Ämter, zuerst der Heeresführung an den seit Ion (wohl nur eventuell?) eintretenden Polemarchen, dann der Oberleitung des Staates an den schon seit Medon oder (wozu Aristoteles hinneigt) seit Akastos eingesetzten, aber anfänglich noch wenig bedeutenden A., endlich mancher richterlicher Functionen an die sechs Thesmotheten, deren Amt geschaffen wurde, als auch die eben Genannten auf einjährige Amtsdauer beschränkt waren. Dem gegenüber [571] muss man aber betonen, dass erstens der Streit über Abschaltung oder Nichtabschaffung des Königtums müssig ist – das Amt des Basileus ist sicher in seiner Continuität nie unterbrochen worden dem Namen nach (dicis causa), aber derselbe ist doch in seiner Stellung grundverschieden von dem homerischen διογενὴς βασιλεύς; zweitens, dass die Darstellung der Geschichte des Archontats auch bei Aristoteles an Klarheit (trotz der gangbaren Meinung) viel zu wünschen übrig lässt, ja was wichtiger ist, nicht minder hypothetische Reconstruction ist, als die früher bekannte. Dass letztere Ansicht auch von ihm angenommen wurde, sagt er selbst unzweideutig; dass er dieselbe a. a. O. sehr kurz berührt, beweist nur, dass er sie früher ausführlicher dargestellt hatte (wie auch das ohne Zweifel dem Aristoteles entnommene Excerpt des Ps.-Heraklides bestätigt): das dritte Kapitel kann nur als Nachtrag (wie viele in der Ἀθ. πολ.) verstanden werden, und dadurch erklärt sich die möglichst unpassende Stelle, wo es eingefügt ist – weder konnte sich Aristoteles entschliessen, die vulgäre Tradition von den lebenslänglichen, zehnjährigen u. s. w. A. einfach zu verwerfen, noch ist es ihm gelungen, dieselbe mit der anderweitig ihm bekannten Hypothese von der successiven Entstehung der A.-Stellen zu vereinigen. Dieses wird auch keinem Erklärer gelingen. Dass diese Reconstruction rein hypothetisch ist, unterliegt keinem Zweifel: abgesehen davon, dass kein irgendwie festes Datum für die Entstehung des Archontats gegeben ist (der Eid lässt sich auf keine Weise dazu gebrauchen), lässt es sich fragen: wann ist das Amt des Polemarchen geschaffen? Aristoteles Quelle scheint dasselbe bis auf Ion zurückzudatieren (er selbst drückt sich sehr vorsichtig aus), aber jedenfalls früher als dasjenige des Archon, also vor Medon; möge man sich einen Polemarchen neben Kodros vorstellen, welcher folglich als τὰ πολέμια μαλακὸς bezeichnet werden müsste! Als ungefähr sicher kann nur gelten, dass der Sturz des Königtums nicht durch einen Schlag geschah, sondern allmählich vor sich ging entweder durch Beschränkung in der Amtsdauer oder durch Abtretung einzelner wichtigerer Functionen an neugeschaffene Ämter, wahrscheinlich durch beides gleichzeitig; besiegelt ward er, als der A. auch officiell an die Spitze des Staates trat, aber wann das geschah, lässt sich nicht feststellen, wohl kaum schon unter Akastos (die Schwurformel besagt das keineswegs), vielleicht seit dem Sturze des Hippomenes, als auch die religiöse Würde des Basileus durch Zulassung jedes Eupatriden zu einem Amte geworden sein soll, jedenfalls wohl seit 683 v. Chr., bis wohin möglicherweise die beglaubigte A.-Liste hinaufging; denn auf Hippys (frg. 5), der noch in der Ol. 36 (oder sogar 46) nach dem Basileus Epainetos datiert, lässt sich kein Schluss bauen. Von dieser Zeit an kann man die Geschichte des Archontats beginnen, obgleich dieselbe auch hier noch mehr auf Rückschlüssen beruht. Auch darf man eigentlich unter dem Titel Archonten noch nicht den Basileus, Polemarchen und die sechs Thesmotheten einschliessen, da sie erst durch Solon zu dem Collegium der „neun Archonten“ zusammengefasst wurden; möglich ist zwar, dass sie insgesamt unter dem Titel der „Prytanen“ begriffen [572] wurden, wie Curtius (Gr. Gesch. I⁶ 667) und Lange (Epheten und Areopag, Abh. d. sächs. Ges. d. Wiss. VII 247) meinten, aber als sicher kann das nicht angesehen werden, trotzdem Arist. Ἀθ. πολ. 4, 2 diese Deutung nahe legt. Doch mag das wenige, was über sie (und zwar ohne Unterscheidung) überliefert ist, hier angemerkt werden. Ihre Functionen bezogen sich auf die ganze Verwaltung des Staates (Thukyd. I 126. Arist. Ἀθ. πολ. 13, 2), soweit nicht schon für einzelne Zweige besondere Beamte existierten und der Areopag, als beratende Behörde, seinen moralischen Einfluss auf sie ausübte (Arist. Ἀθ. πολ. 3, 6), natürlich je nach der Person des Archon in grösserem oder geringerem, nicht vom Gesetze fest umschriebenen Umfange. Im Gerichtswesen speciell waren sie befugt, nach eigenem Ermessen den Richtspruch zu fällen (τὰς δίκας αὐτοτελεῖς κρίνειν, Arist. a. a. O. 3, 5). Gewählt wurden sie aus den angeseheneren und reicheren Eupatriden (ἀριστίνδην καὶ πλουτίνδην), wie es scheint, durch den Areopag (ebd. 8, 2), in den sie nach Amtsablauf eintraten (ebd. 3, 6). An diesen Verhältnissen änderte auch die Verfassung Drakons wenig: nur die Wahl wurde an die „waffentragende“ Bürgerschaft verliehen, und ein Census von zehn Minen (so überliefert) hypothekenfreien Eigentums gefordert (ebd. 4, 2). Solon hat zuerst, wie gesagt, das Collegium der neun A. gebildet (Arist. Ἀθ. πολ. 3, 5. Apollod. bei Diog. Laert. I 58. Suidas s. ἄρχων. Bekker Anecd. 449, 19) und ihm gewisse gemeinschaftliche Obliegenheiten übertragen; auch ist ihm vielleicht Regelung ihrer Functionen im Sinne der Gleichförmigkeit zuzuschreiben, obgleich darüber nichts überliefert ist; wesentlich beschränkt hat er ihre Gewalt nur in dem Sinne, dass er eine wirksamere Controle ihrer Amtsthätigkeit einführte (Arist. Pol. II 1274 a) und Appellation von ihren Urteilen an die von ihm eingerichtete Heliaia gestattet zu haben scheint (Arist. Ἀθ. πολ. 9, 2), was nach der richtigen Bemerkung des Plutarch (Sol. 18, mit dem Aristoteles dem Gedanken nach übereinstimmt) ursprünglich unscheinbar, erst später von durchgreifender Bedeutung wurde. Viel einschneidender war die Reform im Wahlmodus der A.: zwar als Bewerber um das Amt durften nur die Pentakosiomedimnen auftreten und bewahrten dies Vorrecht bis auf die Perserkriege (Demetrios v. Phaleron bei Plut. Arist. 1), aber Geburtsadel war nicht mehr erforderlich, und Wähler waren alle Bürger, die Theten eingeschlossen; jede der vier Phylen stellte durch Wahl zehn Candidaten auf und unter diesen vierzig Bewerbern entschied das Los, wobei wohl der zuerst erloste Archon, der zweite Basileus u. s. w. wurde (Arist. Ἀθ. πολ. 8, 1; vgl. Isokr. VII 22 – eine Stelle, die erst jetzt verständlich wird, leider von B. Keil Solonische Verfassung 79ff. missdeutet). Mit dieser Nachricht des Aristoteles ist der langjährige Streit über die Zeit der Einführung des Loses für die A.-Wahl entschieden: die meisten (darunter Ubbo Emmius, Boeckh, Schömann, Sauppe, E. Curtius) waren geneigt, dieselbe dem Kleisthenes zuzuschreiben, einige (darunter Perizonius, Niebuhr, Grote, Perrot, Duncker, Lugebil, Müller-Strübing) drückten sie bis ins 5. Jhdt. hinab, [573] fast nur Sigonius und viel bewusster Fustel de Coulanges (Cité antique und specieller in der Nouv. Revue de droit franç. et étranger 3. Ser. II 622f.) führten diese Einrichtung auf ältere Zeiten zurück. Letzterer hat noch in anderer Beziehung Recht behalten: wenn seine Behauptung, dass das Los auf religiöser Idee beruhe, vielleicht für die A.-Wahl auch nicht in voller Kraft aufrecht erhalten werden kann (vgl. Headlam Election by lot at Athens, Cambridge 1891), jedenfalls waren die Modalitäten derselben (Vorwahl und Los) augenscheinlich der Bestellungsart der Priester, wie sie noch später in Übung war (Dem. LVII 46), nachgeahmt. Wie lange dieser Wahlmodus eingehalten worden ist und wann wieder durch einfache Wahl ersetzt, ist unbekannt: möglicherweise schon in den Wirren nach Solons Abgang, die zu der zweijährigen Usurpation des Amtes durch Damasias (wohl Ol. 49, 2–3 = 583–81, Arist. Ἀθ. πολ. 13, 2; zur Chronologie vgl. Busolt Griech. Gesch. I² 697 Anm.) führten. Dieselbe rief eine (demokratische) Reform hervor, wonach das Collegium der A. auf zehn erhöht wurde, von denen die Hälfte aus den Eupatriden, drei aus den Ackerbauern, zwei aus den Handwerkern gewählt werden mussten – lange wird diese revolutionäre Bestimmung nicht vorgehalten haben. Die Tyrannis der Peisistratiden hat an den äusseren Verhältnissen des Amtes nichts geändert, nur dass gesorgt war, dass stets ein Mitglied des Hauses im Collegium sass (Thukyd. VI 54, 6) – spätestens also jetzt war der solonische Wahlmodus durch directe Wahl ersetzt worden. So blieb es auch nach dem Sturz der Tyrannen, und selbst Kleisthenes hat daran nicht gerührt – sowohl der Polemarch Kallimachos bei Marathon (so Paus. I 15, 3 gegen Herodot. VI 109), als der Archon Aristeides (so Idomeneus von Lampsakos bei Plut. Arist. 1) waren unmittelbar gewählt. Erst im J. 487/86 wurde der solonische Wahlmodus erneuert mit bedeutsamer Änderung: die Vorwahl wurde durch die einzelnen Demen besorgt, und infolge dessen die Zahl der bestellten Candidaten auf 500 erhöht (Arist. Ἀθ. πολ. 22, 5; vgl. Isokr. XII 145). Zweifel an der Zahl sind ausgeschlossen, 100 Candidaten für die Demen wären lächerlich, Vertreter dieser Ansicht (Headlam Class. Rev. V 112. Lecoutere Archontat athénien 48) müssen ὑπὸ δημωτῶν in ὑπὸ τοῦ δήμου ändern – das Repräsentationsprincip des Kleisthenes war auch hier durchgeführt und die proportionelle Vertretung der Demen vom Rate direct übertragen. Weiter war bestimmt, dass bei der Losung aus jeder Phyle ein Vertreter in das A.-Collegium gelangen sollte, während die zehnte durch die Stelle des γραμματεὺς τῶν θεσμοθετῶν entschädigt wurde – eine Lösung, zu der Sauppe (De creatione archontum atticorum, Gött. 1864: Vertretung der Phylen nach inschriftlichem Material) den Weg gewiesen hat, nur dass er als zehnten im Collegium den Hieromnemon annahm (De hieromnemone attico, Gött. 1873, 12), was von Télfy (Corpus iuris attici 471) berichtigt wurde (auf Grund von Schol. Arist. Vesp. 774; Plut. 277 = Arist. Ἀθ. πολ. 63, 1). Die Modalitäten der Losung sind unbekannt; am Wahrscheinlichsten sind folgende: aufgestellt wurden zehn Urnen mit den Namen der Candidaten [574] jeder Phyle und eine mit zehn weissen, 490 schwarzen Bohnen; aus den ersteren wird der Reihe nach je ein Name gezogen, aus letzterer entsprechend die Bohnen; wessen Name zuerst mit einer weissen zusammenfällt, ist Archon, seiner Phyle Urne wird entfernt, aus den übrigen neun ebenso der Basileus erlost und darauf auch seiner Phyle Urne beiseite gesetzt u. s. w., bis die einzig übrig gebliebene Urne den Secretär ergiebt. Vielleicht hängt mit der grossen Zahl der in der Vorwahl zu bestimmenden Candidaten die Zulassung der zweiten Censusklasse der Hippeis zum Archontat zusammen, für welche Neuerung nur zwischen Kleisthenes und dem J. 457 Raum ist: zu Gunsten dieser Meinung könnte die Nachricht (Plut. Arist. 22) sprechen über eine durch Aristeides nach der Schlacht bei Plataiai veranlasste Änderung in Betreff der Qualification zu diesem Amte – nur dass sie in der überlieferten Form dem ausdrücklichen Zeugnis des Aristoteles gegenüber unhaltbar und folglich für irgend welche Schlüsse unverwertbar ist. Eine weitere Herabsetzung der erforderlichen Qualification erfolgte im J. 457/56, als das Amt allen Zeugiten zugänglich gemacht wurde (Arist. Ἀθ. πολ. 26, 2), d. h. allen Besitzern eines Bauerngutes. Dass nämlich die auf Grundbesitz gestellten Censussätze der Klassen jemals in Geld umgesetzt seien (wie manche Gelehrten behaupten), ist nirgends überliefert und war auch unnütz, da in praxi die diesbezüglichen gesetzlichen Bestimmungen stillschweigend übertreten wurden: jeder Thete (d. h. doch wohl nicht jeder Lohndiener vom Kolonos, sondern jeder reiche Fabrikbesitzer oder Kaufmann ohne Grundbesitz) konnte Archon werden, er brauchte nur nicht bei der Anakrisis zu sagen, dass er θητικὸν τέλος τελεῖ und es wurde darüber ein Auge zugedrückt (Arist. Ἀθ. πολ. 7, 4). Noch von zwei Änderungen in der Bestellungsart der A. erfährt man aus Aristoteles (Ἀθ. πολ. 8, 1; vgl. 62, 1): erstens ward bestimmt, dass die Candidaten nicht mehr von den Demoten, sondern von der Gesamtphyle präsentiert werden sollten und zwar in der Zahl von zehn für jede, also im ganzen 100; zweitens wurde auch diese Vorwahl durch Losung ersetzt (willkürlich corrigiert hier Kaibel κληροῦν in προκρίνειν). Es fragt sich, ob diese Änderungen auf einmal vor sich gingen oder zeitlich zu trennen sind und wann sie eingeführt wurden. Sichere Antwort lässt sich nicht geben, aber man denkt unwillkürlich an die Zeit nach Eukleides; auch scheint es wahrscheinlicher, dass die beiden Änderungen nicht gleichzeitig getroffen wurden: die Verminderung der Bürgerzahl und deren Verarmung im Beginn des 4. Jhdts. zugleich mit dem bemerkbaren Absterben des politischen Lebens in den Demen musste zur Herabsetzung der 500 auf 100 Candidaten und zum Ersatz des Demos als Wahlbezirk durch die Phyle führen; das Erstarken des extrem-demokratischen Geistes bewirkte dann die Einführung des Loses statt der Vorwahl – diese sinnlose doppelte Losung passt ganz gut zu dem an der äusseren Schale festhaltenden Sinne der Athener des 4. Jhdts., während sie für das 5. unwahrscheinlich ist. Obgleich die Ausdrücke des Isokrates (VII 22) eher auf eine frühere Abschaffung der Vorwahl hinweisen und der Spott des Sokrates über die erlosten [575] A. (Xen. mem. I 2, 9) dabei mehr Berechtigung findet, scheint doch das Schweigen des Aristoteles, der die Verfassungsänderungen des 5. Jhdts. ziemlich ausführlich, dagegen die des 4. Jhdts. nur ausnahmsweise behandelt, in diesem Falle den Ausschlag zu geben. – Wenn in dieser Übersicht fast nur die Veränderungen in den Äusserlichkeiten des Amtes berücksichtigt worden sind, nicht die innere Entwicklung desselben (Machtfülle, Functionen u. s. w.), so geschah es, weil sich die einzelnen Momente derselben der Kenntnis entziehen und nur das Resultat vorliegt, das in systematischer Darstellung weiter unten gegeben ist. Sicher kann man behaupten, dass das Sinken des Archontats von seiner ursprünglichen Machtfülle weder auf einmal noch durch eine Reihe gesetzgebender Acte bewirkt wurde, sondern durch das allmähliche Erstarken der neuen, demokratischen Institutionen: die Tyrannis hatte die Axt an den Baum gelegt, der Sieg der Bule über den Archon Isagoras keine Neubelebung des Archontats zugelassen, der stetig wachsende Einfluss des Strategencollegiums und anderer Ämter, wie des Rates auf die Verwaltung, der Heliaia auf das Gerichtswesen legten das Archontat vollends lahm. § 2. Die Stellung des Archontats in der vollendeten Demokratie. Der officielle Titel des Gesamtcollegiums war in klassischer Zeit οἱ ἐννέα ἄ. (so stets in den Urkunden und bei Arist. Ἀθ. πολ.), aber im vulgären Sprachgebrauch wurden sie auch als θεσμοθέται bezeichnet (Plat. Phaedr. 235 D. Dem. LVII 66. 70: θεσμοθετῶν ἀνάκρισις) und dieser Titel erscheint seit der Kaiserzeit auch auf Urkunden (CIA III 716, vgl. 690); dies hat bei Lexikographen und Scholiasten zu manchen Verwechslungen den Grund gegeben. Über Wahlqualification und Ernennungsart ist oben gehandelt, einige Einzelheiten sind bei der Anakrisis nachzutragen. Die gewählten A. nämlich unterlagen einer doppelten Dokimasie (s. d.) vor Rat und Gericht (δὶς δοκιμασθέντα ἄρχειν, Dem. XX 90), wobei ursprünglich die Verwerfung durch ersteren definitiv war, seit einer gewissen Zeit aber (nach Eukleides?) Berufung an das Gericht zulässig wurde, während das günstige Urteil des Rates stets der Bestätigung durch letzteres unterlag (Arist. Ἀθ. πολ. 45, 3. 55, 2). Bei der sog. θεσμοθετῶν ἀνάκρισις, welche einige Besonderheiten darbot, wurden folgende Fragen gestellt: erstens über den Vater und Vatersvater, nach der Mutter und ihrem Vater und deren bürgerlicher Abstammung (πόθεν τῶν δήμων) – nicht nur durfte der zukünftige Archon kein Neubürger sein, sondern er musste Bürger ἐκ τριγονίας sein (Poll. VIII 85), was aber später eingeschränkt wurde, so dass der Sohn eines ποιητὸς πολίτης Archon werden konnte (Ps.-Dem. LIX 92, auch bei Arist. a. a. O. ist dem τίς πατρὸς πατήρ kein πόθεν τῶν δήμων hinzugefügt – also er konnte Ausländer sein – wohl aber der Frage nach dem mütterlichen Ahn, denn nur die Tochter eines Bürgers konnte Bürgerin sein – an Frauen wurde in klassischer Zeit das Bürgerrecht nicht verliehen); zweitens wurde nach dem pietätvollen Verhalten gefragt gegenüber den Göttern (εἰ ἔστιν αὐτῷ Ἀπόλλων πατρῷος καὶ Ζεὺς ἑρκαῖος καὶ ποῦ ταῦτα τὰ ἱερά ἐστιν), den Vorfahren (ἠρία εἰ ἔστιν καὶ ποῦ ταῦτα) und den [576] Eltern; endlich nach der Erfüllung der Pflichten gegenüber dem Staat: τὰ τέλη εἰ τελεῖ (diese Frage war wohl ursprünglich, als die Klassenunterschiede noch beobachtet wurden, anders gestellt – τὸ τίμημα εἰ ἔστιν, Poll. VIII 86) καὶ τὰς στρατείας εἰ ἐστράτευται (Arist. Ἀθ. πολ. 55, 3, vgl. Ps.-Dem. LVII 66f.). Zu bemerken ist noch, dass Krüppel von dem Amte gesetzlich ausgeschlossen waren (Lys. XXIV 13). Vor dem Amtsantritt mussten die A. auf dem altgeweihten Steine auf dem Markte vor der Stoa Basileios einen feierlichen Eid leisten, gerecht und nach den Gesetzen zu herrschen (hier kam wohl die formelhafte Wendung vor: καθάπερ ἐπὶ Ἀκάστου τὰ ὅρκια ποιήσειν) und keine Geschenke anzunehmen, widrigenfalls aber eine goldene Statue von menschlicher Grösse nach Delphi zu weihen (ἰσομέτρητον ist so zu deuten, nicht ‚an Goldesgewicht gleich der in Silber empfangenen Gabe‘, d. h. das Zehnfache des Wertes betragend, wie Bergk Rh. Mus. XIII 448 und nach ihm Busolt und Gilbert annahmen, denn μέτρον kann nicht ohne weiteres = σταθμὸς gefasst werden); dieser Eid wurde auf der Akropolis wiederholt (Arist. Ἀθ. πολ. 7, 1. 55, 5. Plut. Sol. 25. Plat. Phaedr. 235 D. Poll. VIII 86). Der Amtsantritt fiel mit dem Anfang des bürgerlichen Jahres zusammen. Als Amtsinsignie der A. wird nur der Myrtenkranz genannt (Arist. Ἀθ. πολ. 57, 4. Aisch. I 19 m. Schol. Poll. VIII 86). Jeder der drei ersten A. nahm zu seiner Unterstützung zwei Beisitzer (πάρεδροι), die von dem Betreffenden frei gewählt, aber vom Staate der doppelten Dokimasie und der Rechenschaftsablegung unterworfen wurden (Arist. Ἀθ. πολ. 56, 1. Dem. XX 178. Ps.-Dem. LIX 72. 83. Poll. VIII 92. Harpokr. s. πάρεδρος; bezeugt für den Archon Ἀθήν. VII 480, für den Basileus CIA II 597, für den Polemarchen, zwar nur auf Imbros, Bull. hell. VII 155). Den Thesmotheten war von Staatswegen der mit ihnen zusammen erloste Secretär zur Unterstützung bestellt, über den im einzelnen nichts bekannt ist. Die neun A. als vereinigtes Collegium hatten ein gemeinsames Amtslocal – das Thesmotheteion (Arist. Ἀθ. πολ. 3, 5), speisten zusammen (nach Zeugnis des Hypereides bei Poll. IV 122), wohl in dem οἴκημα τῶν ἀρχόντων (Dem. XXI 85), und bezogen dafür Beköstigungsgelder im Betrag von vier Obolen für jeden täglich, waren aber verpflichtet, dafür einen Herold und Flötenbläser (inschriftlich bezeugt CIA III 1005. 1007f.) zu unterhalten (Arist. Ἀθ. πολ. 62, 2). Als Ehrenvorrecht kann auch die Portion Opferfleisch genannt werden, welche sie bei den Panathenaeen und wohl auch bei anderen Staatsopfern erhielten (CIA II 163), und das Recht der Proedrie bei den Schauspielen (vgl. u.). Die Functionen, welche ihnen gemeinsam zukamen, so dass sie dieselben entweder insgesamt ausübten oder jedes einzelne Mitglied für das ganze Collegium eintrat, waren im 4. Jhdt. äusserst geringfügig und beschränkt. Am bedeutsamsten tritt hervor die Pflicht der neun A. und des ihnen zugesellten Secretärs, durch Losung die verschiedenen Dikasterien zusammenzusetzen (Arist. Ἀθ. πολ. 59, 7. 63, 1 u. frg.), wobei jeder für seine Phyle functionierte (Näheres unter Δικαστήρια). Ebenso kann man als wahrscheinlich annehmen, dass unter ihrem [577] Vorsitz sowohl die Losung ihrer Amtsnachfolger geschah, als derjenigen Beamten, welche bezeichnet werden als αἱ μέτ’ ἐννέα ἀρχόντων ἐκ τῆς φυλῆς ὅλης κληρούμεναι ἀρχαί (Arist. Ἀθ. πολ. 62, 1), da der Ausdruck bei Aischines (III 13): οἱ θεσμοθέται κληροῦσι, zweideutig ist, und ihr Verhältnis zu den Phylen sie besonders dazu geeignet erscheinen lässt. Weiter wirkten sie bei der Veräusserung der Güter der lebenslänglich Verbannten durch die Poleten mit, indem sie dieselbe bestätigten (Arist. Ἀθ. πολ. 47, 2). Dagegen scheint es, dass einige andere Angaben über ihre gemeinschaftliche Thätigkeit, so z. B. die Leitung der Strategenwahlen (Poll. VIII 86–87), auf einem Missverständnis beruhen (Lipsius Ber. d. sächs. Ges. d. Wiss. 1891, 49). Zweifelhaft erscheint ebenfalls ihre Teilnahme am Ostrakismos (Plut. Arist. 7. Philoch. frg. 79 b. Schol. Arist. Eq. 855. Phot. s. ὀστρακισμός), hier sind vielleicht nur die Thesmotheten gemeint, welche überhaupt die gerichtlichen Anträge (mit denen der Ostrakismos eine gewisse Ähnlichkeit hat) an das Volk brachten. Als gemeinsam ist noch hervorzuheben die Gleichförmigkeit in der gesonderten Thätigkeit der einzelnen Mitglieder des Collegiums. Dieselbe zerfällt in zwei Teile: 1) Verwaltungsacte rein politischer, wie religiöser Art (letztere nur bei den drei ersten A.); 2) Teilnahme an der Rechtsprechung, welche sich für alle gleichmässig seit dem 5. Jhdt. auf die Annahme von Klagen und Voruntersuchung (προανακρίνειν) und Vorsitz im Gericht (ἡγεμονία δικαστηρίου) beschränkte (Arist. Ἀθ. πολ. 3, 4. Suid. s. ἄρχων; weiteres bei Meier-Schömann-Lipsius Att. Proc. 41ff.). Nach Ablauf ihres Amtsjahres mussten die A. sich, wie die übrigen Beamten, einer Rechenschaftsablegung unterwerfen (vgl. unter Εὔθυναι), und nach Bestehung derselben genossen sie das Vorrecht, auf Lebenszeit in den Rat vom Areopag einzutreten (εἰς Ἄρειον πάγον ἀνιέναι Ps.-Dem. XXVI 5; ἀναβαίνειν Arist. Ἀθ. πολ. 60, 3. 3, 6. Plut. Sol. 19; Perikl. 9. Poll. VIII 118. Schol. Aisch. I 19); es scheint aber, dass letzterer das ihm früher unzweifelhaft zustehende Recht besass, ihm unwürdig erscheinende Mitglieder vor ihrem Eintritt abzuweisen (Hypereid. frg. 175 bei Athen. XIII 566f), was aber von Lipsius (Leipz. Stud. IV 151) in Abrede gestellt wird, der dagegen auf Grund falscher Deutung zweier Stellen des Lysias (VII 22. XXVI 11) annimmt, die A. seien schon während ihres Amtsjahres Mitglieder des Areopag gewesen. Das Amt durfte nur einmal im Leben verwaltet werden.

§ 3. Bis in die Römerzeit erhielt sich das Archontat wesentlich in derselben Form, wenigstens lassen sich während der ganzen hellenistischen Periode keine Neuerungen nachweisen. Im 2.–1. Jhdt. v. Chr. soll nach Ansicht vieler Forscher (vgl. Ahrens De Athenarum statu politico et literario inde ab Achaici foederis interitu, Gött. 1829, 25. 39ff. Neubauer Atheniensium reipublicae quaenam Romanorum temporibus fuerit condicio, Halle Diss. 1882, 8ff.) die Besetzung des Amtes durch Wahl statt durch Los wieder eingeführt sein; und dafür scheint zu sprechen sowohl der mehr aristokratische Charakter der Staatsverfassung überhaupt, als auch die Bezeichnung des Amtes als λειτουργία (Philostr. Vit. soph. [578] II 20, 1), was doch sicher auf schwerere, demselben obliegende pecuniäre Opfer hinweist, welche nur den reichsten Bürgern zugemutet werden konnten. Auch der Umstand, dass von dieser Zeit an in der A.-Liste nicht nur manche Kaiser (wie Domitianus, Hadrianus, Gallienus) vorkommen (für diese ist auf jeden Fall der Ernennungsmodus nicht eingehalten worden), sondern auch eine Reihe hervorragender Bürger (Herodes Atticus, Herennius Dexippus u. a.) und ausländische Fürsten (wie Rhoimetalkas und Antiochos Philopappos), scheint stark zu Gunsten der Annahme einer directen Wahl zu sprechen. Auch die Möglichkeit einer Iteration (z. B. Argeios, Medeios), wie der Bekleidung des Amtes sowohl des A., als des Basileus durch dieselbe Person erklärt sich leichter unter dieser Voraussetzung. Dagegen fällt das Vorkommen des Loses bei Bestellung eines γραμματεύς (CIA III 87) zu wenig ins Gewicht (vgl. indessen zu Gunsten des Loses Sauppe De creatione archontum 27ff.). Übrigens scheint, wenigstens in der Kaiserzeit, eigentliche Iteration gesetzlich nicht zulässig gewesen zu sein: darauf weisen die Fälle hin, wo man zwar eine angesehene Persönlichkeit nach einander zum Amte des Archon und des Basileus zuliess, nicht aber zweimal zum ersteren. Bemerkt sei noch, dass die Vertretung der Phylen im Collegium, welche schon durch die Vermehrung der Zahl derselben im J. 306 eine Störung erlitten hatte, in der Kaiserzeit nicht mehr streng eingehalten wurde, wie die Fälle beweisen, wo Vater und Sohn neben einander im Collegium sassen (CIA III 690).

Das Amt hat nicht nur an Ehre nichts eingebüsst, sondern, wie es scheint, noch an Bedeutung gewonnen, obgleich über die Functionen desselben sich nichts Genaueres feststellen lässt; wenigstens der erste Archon wird als μεγίστη ἀρχή bezeichnet (Dio Cass. LXIX 16). Aus dieser Zeit stammen auch die ständigen Ehrensessel im Theater mit den Titeln der verschiedenen Mitglieder des Collegiums (CIA III 254–260), obgleich solche Ehrenplätze ihnen sicher auch früher zustanden.

§ 4. An der Spitze des Collegiums stand der speciell sog. Archon. Zur grösseren Deutlichkeit wurde er, aber erst in Inschriften und bei Schriftstellern der Kaiserzeit, ἄρχχων ἐπώνυμος genannt (CIA III 10. 81 u. a.).

Aber das Ehrenrecht, dem er diesen Beinamen verdankte (anders Lange Leipz. Stud. I 159ff., der aber jetzt, trotz Busolt Griech. Staatsalt. 229. Gilbert Gr. Staatsalt. I² 280. Hermann-Thumser Staatsalt. 560, vollständig widerlegt wird durch Arist. Ἀθ. πολ. 53, 4, wo unzweifelhaft die 42 ständigen ἐπώνυμοι τῶν ἡλικιῶν von den A. unterschieden werden), dem Jahre seinen Namen zu geben, hat er stets besessen, seit er an die Spitze des Collegiums getreten ist – eine Erinnerung an die Zeit, wo er auch an Bedeutung der höchste Beamte des Staates war. Nach ihm wurde stets datiert; die Notiz (Plut. Dem. 10), dass unter anderen Schmeicheleien für die Könige Antigonos und Demetrios bestimmt wurde, das Jahr solle nicht mehr nach dem Archon, sondern nach dem ἱερεὺς Σωτήρων benannt werden, beruht auf einem Missverständnis (Kirchhoff Herm. II 161ff.). Als Ehrenrecht kann auch gelten, [579] dass sein Amtslocal stets sich im Prytaneion, als am Herde des Staates befand (Arist. Ἀθ. πολ. 3, 5); gemeiniglich wird dasselbe als bei den Eponymenstatuen befindlich bezeichnet (Lex. Seguer. 449, 22. Suid. s. v.), was aber auf dasselbe herauskommt (Schol. Arist. Pax 1183: τόπος παρὰ πρυτανεῖον ἐν ᾧ ἑστήκασιν ἀνδριάντες οὓς ἐπωνύμους καλοῦσιν; vgl. Judeich Rh. Mus. XLVII 59). Seine Functionen waren teils rein politischer, teils religiöser Art, teils endlich bezogen sie sich auf die Einleitung von Processen, die mit den ebengenannten Verwaltungspflichten in Verbindung standen – so sollen sie auch dargestellt werden, da die scharfe Trennung von Administration und Jurisdiction den Griechen fremd war.

I. Bei seinem Amtsantritt erklärte der Archon, es solle jeder bis zum Ende des Jahres das, was er besitze, unangetastet behalten, d. h. er wolle jeden Bürger in seinem Besitze schützen (gewissermassen ähnlich dem interdictum quorum bonorum). Diese Erklärung (Arist. Ἀθ. πολ. 56, 2) war zu einer Formel herabgesunken, muss aber einst sehr reell gemeint gewesen sein; in ihr lag erstens eine starke staatliche Controle über alle Eigentumsverhältnisse (wie auch in klassischer Zeit in jeder ἐκκλησία κυρία die Verzeichnisse fälliger Erbschaften dem Volke verlesen wurden, Arist. Ἀθ. πολ. 43, 4), zweitens die Versicherung, keine diesbezügliche Neuerungen treffen zu wollen (an diese Erklärung knüpfte wohl die solonische Seisachtheia an). Speciell bezog sich in historischer Zeit die Verwaltungsthätigkeit des Archon auf die Verhältnisse des Familien- und Erbschaftsrechtes. Er schützte die Eltern gegen Vergewaltigung von seiten der Kinder und letztere gegen Vernachlässigung der Erziehungspflichten und Vergeudung des väterlichen Vermögens seitens ersterer; hier griffen die Klagen γονέων κακώσεως gegen pflichtvergessene Kinder (Arist. Ἀθ. πολ. 56, 6. Hyper. III 21) und παρανοίας gegen verschwenderische Eltern ein – in diesem Fall wurden letztere unter Curatel gesetzt (Arist. Ἀθ. πολ. 56, 6. Arist. Nub. 844. Plat. Leg. XI 928 D. Xen. mem. I 2, 49. Aisch. III 251. Poll. VIII 89). Er nahm Anträge auf Ehescheidung von beiden Parteien (ἀπόπεμψις und ἀπόλειψις) an (Ps.-Andoc. IV 14. Isai. III 78. Plut. Alcib. 8) und dementsprechend die Forderungen wegen Alimentargeldern (σίτου, Ps.-Dem. LIX 52. 53. Suid. s. Ὠιδεῖον). Er sorgte, dass kein Haus aussterbe (τὸν οἶκον μὴ ἐξερημοῦσθαι), sondern durch Adoption (εἰσποίησις) weitergeführt werde (Isai. VII 30. Dem. XLIII 75 in einem Gesetz). Besonders richtete sich sein Schutz auf die Witwen, welche angaben, nach dem Tode des Mannes schwanger zu sein, und auf die Waisen, speciell die Erbtöchter (Arist. Ἀθ. πολ. 56, 6–7. Lys. XXVI 12. Isai. III 46. 62. Dem. XXXV 48. XLIII 75. Aisch. I 158): er sorgt für Bestellung von Vormündern und rechtmässige Unterhaltung der Waisen, verpachtet ihr Eigentum und lässt sich für dasselbe genügende Garantien geben, beaufsichtigt endlich die gesetzmässige Verheiratung der Erbtöchter; in diesen Fällen erzwingt er sich Gehorsam durch Geldstrafen, welche er selbständig auferlegt (ἐπιβολή s. d.) oder beim Gericht anträgt (Arist. Ἀθ. πολ. 56, 7. Isai. VI 36. XI 34. Dem. XXXV 45–46. Poll. VIII 89. Harpokr. s. ἀποτιμηταί. [580] Lex. Seguer. 201, 25). Er leitet auch die diesbezüglichen Processe ein, ὀρφανοῦ κακώσεως, ἐπικλήρου κακώσεως, οἴκου ὀρφανικοῦ κακώσεως, und die die Vormundschaft betreffenden, εἰς ἐπιτροπῆς κατάστασιν, εἰς ἐπιτροπῆς ἐπιδικασίαν, ἐπίτροπον αὑτὸν ἐγγράψαι und die in Verbindung damit stehende Klage εἰς ἐμφανῶν κατάστασιν (zu letzterer Isai. VI 31. Harpokr. s. εἰς ἐμφ. κατ.; vgl. Kaibel Stil u. Text der Ἀθ. πολ. des Aristoteles 1893, 234. Meier-Schömann-Lipsius Att. Proc. 352ff. Schulthess Vormundschaft nach attischem Recht, Freiburg 1886). Im Zusammenhang damit hatte der Archon auch die Gerichtsvorstandschaft bei allen Klagen, die sich auf Erbschaftsstreitigkeiten beziehen (κλήρων καὶ ἐπικλήρων ἐπιδικασίαι Dem. XLIII 16 Gesetz; Verzeichnisse aller Klagen bei Arist. Ἀθ. πολ. 56, 6. Poll. VIII 89. Harp. Suid. Phot. s. ἡγεμονία δικαστηρίου. Harp. Lex. Cantabr. s. εἰς δατητῶν αἵρεσιν; vgl. Meier-Schömann-Lipsius a. a. O. 57f. 482f. 569ff.). Endlich wird dem Archon auch die Aufsicht über die Erwerbsquellen des einzelnen Bürgers zugeschrieben und zugleich die Einleitung der Processe bei der ἀργίας γραφή (Ps.-Dem. LVII 32. Plut. Sol. 17. 31. Diog. Laert. I 55. Poll. VIII 42; mit Nennung des Archon Bekker Anecd. 310; weiteres u. Ἀργίας γραφή).

II. In Bezug auf den Kultus beschränkten sich die Functionen des Archon auf die neueingeführten (ἐπίθετα), nicht die althergebrachten (πάτρια) Ceremonien (Arist. Ἀθ. πολ. 3, 3). Hierher gehörte die Besorgung der Festzüge zu Ehren des Asklepios, bei den städtischen Dionysien (mit Beihülfe von zehn Epimeleten, vgl. das Belobigungsdecret für den Archon Nikias, seine Paredren und die Epimeleten wegen der πομπὴ τῷ Διονύσῳ im Ἀθήν. VII 480 = Dittenberger Syll. 382), bei den Thargelien und für Zeus Soter und die Leitung der Agone bei den Dionysien und Thargelien (Arist. Ἀθ. πολ. 56, 4–5. Dem. XXI 9. 13. 178–179. Poll. VIII 89). Dabei bestimmte er selbst die drei Choregen für die tragischen und die fünf für die komischen Wettkämpfe; das Recht, diese letzteren zu ernennen, wurde ihm in der Folge (unbestimmbar, wann) genommen und auf die Phylen übertragen, die ihm auch die Choregen für die Männer- und Knabenchöre sowohl für die Dionysien, wie für die Thargelien präsentierten (Arist. Ἀθ. πολ. 56, 3; vgl. u. Choregia). Infolge dessen kam ihm auch die Prüfung etwaiger Entschuldigungsgründe zu und die Vorstandschaft in den sich daraus entwickelnden Processen, speciell wirkte er bei der Antidosis (s. d.) mit. Endlich ordnete er die nach auswärts zu sendenden Chöre an und bestimmte selbst die Choregen und den Architheoros für die delische Festfeier (Arist. Ἀθ. πολ. 56, 3. Lex. Cantabr. 670). Von Einzelheiten ist noch überliefert, dass es dem A. oblag, das Öl von den heiligen Bäumen, welches den Athleten zum Preise bestimmt war, einzutreiben und an die Schatzmeister der Göttin abzuliefern: Säumigkeit in dieser Beziehung konnte den Verlust des Sitzes im Areopag nach sich ziehen (Arist. Ἀθ. πολ. 60, 2–3). Zum Schluss sei erwähnt, dass in der Kaiserzeit von Augustus bis auf Hadrian der Archon in mehreren Inschriften ἱερεὺς Δρούσου ὑπάτου, d. h. des älteren Drusus, des Stiefsohnes des Augustus, genannt wird (CIA III [581] 623–24. 656 u. a.), ohne dass man feststellen könnte, ob diese Verbindung beider Ämter zufällig oder gesetzlich vorgeschrieben war (vgl. darüber Dittenberger Eph. epigr. I p. 114 und zu CIA III 662).

Über die anderen Mitglieder des Collegiums der neun A. vgl. u. Basileus, Polemarchos, Thesmothetai. Darstellungen des Archontats in den Handbüchern der griechischen Staatsaltertümer von Busolt (vorzüglich), Gilbert, Hermann-Thumser; Artikel von Caillemer in Daremberg-Saglio Dict. I 382ff. und von Wayte in Smith Dict. of gr. and rom. ant. I³ 185. Monographien von Bernhard und Michl (veraltet). Lecoutere Archontat athénien. Histoire et organisation d’après la πολιτεία Ἀθηναίων. Louvain, Paris 1893.

§ 5. Da wie gesagt der Name des Archon zur Datierung des Jahres verwendet wurde, so ist seit langem das Bestreben der Gelehrten auf Reconstruction einer chronologisch geordneten Liste der athenischen A. gerichtet, aber nur wo man die Angaben des Diodor und des Dion. Hal. Din. 9 (mit einigen Ergänzungen aus dessen ant. rom., Arist. Ἀθ. πολ., Marm. Par.) besitzt, ist es gelungen, eine sichere fast lückenlose Liste für die Jahre 496–292 aufzustellen. Dagegen beruhen alle (häufig stark von einander abweichenden) Ansätze der aus späterer Zeit überlieferten A.-Namen auf lauter Combinationen und Hypothesen, die bis jetzt noch kein befriedigendes Resultat geliefert haben; auch die neuesten Versuche von Stschukarew (für die A. des 3. Jhdts.) und von Homolle (für diejenigen des 2. und 1. Jhdts. v. Chr.) lassen sich in vielen Einzelbestimmungen als unhaltbar nachweisen. Für die Kaiserzeit vollends lässt sich schon wegen Mangels an Namen eine Liste nicht feststellen; der letzte datierbare Archon gehört dem J. 485 n. Chr. an. Nicht minder wichtig wäre die Frage, wie weit hinauf die sicher beglaubigte A.-Liste bei den Athenern selbst reichte, d. h. wann die regelmässige Aufzeichnung der A. begonnen hatte. Die meisten Forscher neigen zu der Ansicht, dass die Magistratstafel wenigstens seit dem Jahr des Kreon (Ol. 24, 2 = 683/82) beständig geführt wurde, woraus vielleicht auch der Ansatz dieses Jahres für die Schaffung des Collegiums der neun A. abzuleiten sei; manche scheinen sogar geneigt zu sein, selbst für etliche der zehnjährigen A. eine urkundliche Beglaubigung anzunehmen (Duncker Geschichte des Altertums V 94. v. Wilamowitz-Moellendorff Aristoteles und Athen II 133f.). Das ist wohl kaum richtig, wie schon das Schwanken bei dem Ansatz des Kreon beweist, jedenfalls [582] Aristoteles hat eine solche Liste wohl nicht vorgelegen: nicht nur drückt er sich über die Zeit der Einsetzung der Thesmotheten sehr vorsichtig aus (ἤδη κατ’ ἐνιαυτὸν αἱρουμένων τὰς ἀρχάς: Ἀθ. πολ. 3, 4), sondern auch in den Angaben der zwischen zwei Ereignissen verflossenen Zeit beginnt er (dann aber regelmässig) erst seit Solon; sowohl bei dem Archontat des letzteren wird sein Abstand von Aristaichmos (Drakon) nicht angegeben, wie bei diesem nur vermerkt, dass ‚nicht viel Zeit‘ vergangen sei, natürlich seit dem Archontat des Megakles (Kylon). Selbst nach Solon scheint noch einige Zeit lang die A.-Liste zu schwanken; dafür spricht sowohl die Unsicherheit in Betreff des Jahres des Solon selbst, als auch die doppelte hier äusserst verdächtige ἀναρχία.

Trotz dieser Unsicherheit der bis jetzt erreichten Resultate musste der Versuch gemacht werden, eine so weit möglich vollständige chronologisch-geordnete Liste der attischen A. aufzustellen. Dieselbe zerfällt in vier grössere Abschnitte: 1) Vor dem 5. Jhdt. 2) 5. und 4. Jhdt. bis zum J. 292. 3) Die drei letzten vorchristlichen Jahrhunderte. 4) Die Kaiserzeit. Über die beiden ersten Abschnitte braucht nichts bemerkt zu werden; im dritten sind nur die mit fast absoluter Sicherheit bestimmten Eponymen unter die betreffenden Jahre eingereiht, alle übrigen, wo es möglich war, in Gruppen geordnet (mit Verweisung auf die Belegstelle) und gewissen Zeitabschnitten beigeschrieben, am Schluss jedes Jahrhunderts die ganz unbestimmbaren angegeben; in der Kaiserzeit war nur eine allgemeinere Verteilung nach Jahrhunderten möglich; das Weitere unter den Einzelnamen. Litteratur zur Chronologie der A. nach Ol. 121: Meier Index Atticorum archontum eponymorum qui post Olymp. CXXI 2 eum mag. obtinuerunt, Halis S. 1854. Dittenberger Herm. II 285ff. Neubauer Commentationes epigraphicae, Berolini 1896. Dumont Essai sur la chonlogie des archontes athéniens postérieurs à la CXXII Olymp., Paris 1870; Fastes éponymiques d’Athènes, Paris 1874; Suppl. à la Chronol. des arch. Athéniens, Bull. hell. I 36ff. Unger Philolog. XXXVIII 423ff.; Philolog. Suppl. V 667ff. Usener Rh. Mus. XXXIV 388ff. v. Wilamowitz-Moellendorff Antigonos von Karystos 1881, 235ff. A. Schmidt Jahrb. f. Philol. 1884, 649ff. Köhler und Dittenberger in CIA II und III. Homolle Bull. hell. IV 182ff. X 6ff. XVII 145ff. Stschukarew Bull. hell XII 69ff. (vgl. Homolle ebd. XV 354ff.) u. Untersuchungen zur Archontenliste des 3. Jhdts. v. Chr. (russ.), Petersburg 1889.


Archonten-Tafel.
I. Die sogenannten lebenslänglichen Archonten
(nach Eusebios, Hieronymos, Synkellos, Exc. lat. Barb.).
Euseb. Hieron. Synk. Exc. lat. Barb.
Medon 1068–1048. 1061–1041. Medon 1091–1071.
Akastos 1048–1012 1041–1006. Akastos 1071–1032.
Archippos 1012–993. 1006–987. Archippos 1032–992.
Thersippos 993–952. 987–947. Phorbas 992–959.
Phorbas 952–921. 947–917. Megakles 959–931.
Megakles 921–891. 917–889 Diognetos 931–903.
Diognetos 891–863. 889–861. Pherekles 903–888.[583]
Pherekles 863–844. 861–842. Ariphron 888–868.
Ariphron 844–824. 842–822. Thespieus 868–828.
Thespieus 824–797. 822–795. Agamestor 828–800.
Agamestor 797–777. 795–777. Thersippos 800–777.
Aischylos 777–754. 777–753 Aischylos 777–764.
Alkmaion 754–753. 753–752.


II. Die zehnjährigen Archonten (nach denselben).
Ol. 7, 1–9, 2 = 752–743. Charops (Hieron. Ol. 6, 4–9, 1). Alkmaion 764–754.
Ol. 9, 3–11, 4 = 742–733. Aisimides (Hieron. Ol. 9, 2–11, 3). Charops 754–744.
Ol. 12, 1–14, 2 = 732–723. Kleidikos (Hieron. Ol. 11, 4–14, 1). Aisimides 744–734.
Ol. 14, 3–16, 4 = 722–713. Hippomenes (Hieron. Ol. 14, 2–16, 3). Kleidikos 734–724.
Ol. 17, 1–19, 2 = 712–703. Leokrates (Hieron. Ol. 16, 4–19, 1). Hippomenes 724–714.
Ol. 19, 3–21, 4 = 702–693. Apsander (Hieron. Ol. 19, 2–21, 3) Leokrates 714–704.
Ol. 22, 1–24, 2 = 692–683. Eryxias (Hieron. Ol. 21, 4–24, 1). Apsander 704–694.
Eryxias 694–684.


III. Die einjährigen Archonten.
Die chronologisch sicher fixierten Archonten sind durch gesperrte Schrift bezeichnet, die annähernd fixierbaren durch gewöhnliche Schrift, die ganz mutmasslich bestimmten durch schräge, wobei ein beigesetztes Fragezeichen die am wenigsten sicheren andeutet.)
a) Bis zum Anfang des 5. Jhdts.

(da eine einheitliche Überlieferung über die Archonten des 7. Jhdts. wohl kaum existiert hat, wäre der Versuch, die aus verschiedenen Quellen erhaltenen Daten in Übereinstimmung zu bringen, vergeblich; die einzelnen Namen sind unter die betreffenden Jahre eingereiht mit Angabe des Gewährsmannes).

Ol. 24, 2 = 683/82. Kreon (Euseb. Marm. Par. 32; Paus. IV 15, 1 = 687/6).
Ol. 24, 4 = 681/80. Tlesia (Marm. Par. 33; Paus. IV 15, 1 = 685/4).
Ol. 27, 2 = 671/70. Leostratos (Dion. Hal. ant. III 1).
Ol. 27, 4 = 669/68. Peisistratos (Paus. II 24, 7; Ziffer der Ol. ergänzt).
Ol. 28, 1 = 668/67. Autosthenes (Paus. IV 23, 4).
Ol. 29, 1 = 664/63. Miltiades (Paus. IV 23, 10).
Ol. 30, 2 = 659/58. Miltiades (Paus. VIII 39, 3).
Ol. 34, 1 = 644/43. Dropides (Marm. Par. 34).
Ol. 35, 2 = 639/38. Damasias (Dion. Hal. ant. III 36).
Ol. 36, 1 = 636/35. oder
Ol. 37, 1 = 632/31.
Megakles (Plut. Sol. 2: Attentat Kylons, der Ol. 35 in Olympia siegte).
Ol. 36 = zw. 636/35–632/31. Epainetos? (Hippys frg. 5).
Ol. 39, 4 = 621/20 oder
Ol. 40, 1 = 620/119.
Aristaichmos (Arist. Ἀθ. πολ. 4, 1: Gesetzgebung Drakons, dessen Zeit nach Hieron.
      und Synk. 403, 11 oder Euseb. Chron. vers. Arm. II. 90 Schöne).
Ol. 41, 2 = 615/14. Heniochides (Dion. Hal. ant. III 46).
Ol. 43, 4 = 605/4. Aristokles (Marm. Par. 35).
Ol. 44, 1 = 604/3. oder
Ol. 46, 1 = 596/95
Kritias (Marm. Par. 36).
Ol. 46, 2 = 595/94. Philombrotos (Plut. Sol. 14: Vorgänger Solons).
Ol. 46, 3 = 594/93 Solon (Sosikrates bei Diog. Laert. I 62; nach Euseb. Chron. vers. Arm. II 92:
 Ol. 47, 3 = 590/89; nach Arist. Ἀθ. πολ. 14, 1: Ol. 47, 1 = 592/91.
Ol. 46, 4 = 593/92. Dropides (Philostr. Vit. Soph. I 16).
Ol. 47, 1 = 592/91. Solon (Arist. Ἀθ. πολ. 14, 1).
Ol. 47, 1 = 592/91 oder
Ol. 47,2 = 591/90
Eukrates (Diog. Laert. I 101 nach Sosikrates).
Ol. 47, 3 = 590/89. Simon (Marm. Par. 37).
Ol. 48, 1 = 588/87. Philippos (Clem. Alex. Strom. I 21 p. 143 Sylb.); ἀναρχία (Arist. Ἀθ. πολ. 13, 1).
Ol. 49, 1 = 584/83. Ἀναρχία (Arist. a. a. O.).
Ol. 49, 2 = 583/82.
Ol. 49, 3 = 582/81.
Damasias
Damasias. (Arist. Ἀθ. πολ. 13, 2. Marm. Par. 38).
Ol. 49, 4 = 581/80. Damasias (zwei Monate: Arist. a. a. O.).
Ol. 50, 4 = 577/76. Archestratides (Dion. Hal. ant. IV 1).
Ol. 52, 3 = 570/69. Aristomenes (Diog. Laert. I 79).
Ol. 53, 3 = 566/65. Hippokleides (Pherekyd. frg. 20 bei Markell. vit. Thuk. 3).
Ol. 54, 4 = 561/60. Komeas (Marm. Par. 40. Euseb. Chron. II 94).
Ol. 55, 1 = 560/59. Hegestratos (Nachfolger des Komeas: Plut. Sol. 32).
Ol. 56, 1 = 556/55. Hegesias (Arist. Ἀθ. πολ. 14, 3).
Ol. 56, 2 = 555/54. Euthydemos (Marm. Par. 41).
Ol. 58, 1 = 548/47. Erxikleides (Paus. X 5, 13).
Ol. 61, 2 = 536/34. ....naios (Marm. Par. 43). [585]
Ol. 61, 4 = 533/32. Therikles (Dion. Hal. ant. IV 41).
Ol. 63, 1 = 528/27. Philoneos (Arist. Ἀθ. πολ. 17, 1).
Ol. 64, 1 = 524/23. Miltiades (Dion. Hal. ant. VII 3).
Ol. 64–65. Peisistratos (CIA IV 373 e).
Ol. 67, 2 = 511/10. Harpaktides (Arist. Ἀθ. πολ. 19, 6).
Ol. 68, 1 = 508/7. Isagoras (Marm. Par. 46).
Ol. 68, 2 = 507/6. Alkmeon?
Ol. 69, 1 = 504/3. Akestorides (Dion. Hal. ant. V 37).
Ol. 69, 4 = 501/500. Hermokreon (Arist. Ἀθ. πολ. 22, 2).


b) 5. – 4. Jahrhundert
(wo nichts bemerkt, ist Diodor die Quelle).
Ol. 70, 1 = 500/499. Myros (Dion. Hal. ant. V 50).
Ol. 70, 2 = 499/98.
Ol. 70, 3 = 498/97.
Ol. 70, 4 = 497/96.
Lakratides? (Philoch. frg. 83 bei Schol. Aristoph. Acharn. 220).
Ol. 71, 1 = 496/95. Hipparchos (Dion. Hal. ant. V 77. VI 1).
Ol. 71, 2 = 495/94. Philippos (Anonym. vit. Soph.).
Ol. 71, 3 = 494/93. Pythokritos (Marm. Par. 47.).
Ol. 71, 4 = 493/92. Themistokles (Dion. Hal. ant. VI 34).
Ol. 72, 1 = 492/91. Diognetos (Dion. Hal. ant. VI 49).
Ol. 72, 2 = 491/90. Hybrilides (Dion. Hal. ant. VII 1. Paus. VI 9, 5).
Ol. 72, 3 = 490/89. Phainippos (Arist. Ἀθ. πολ. 22, 3. Plut. Arist. 5).
Ol. 72, 4 = 489/88. Aristeides (Marm. Par. 49).
Ol. 73, 1 = 488/87. Anchises (Dion. Hal. ant. VIII 1).
Ol. 73, 2 = 487/86. Telesines (Arist. Ἀθ. πολ. 22, 5).
Ol. 73, 3 = 486/85. Kebris? (Philoch. frg. 82 bei Hesych. s. ἀγοραῖος).
Ol. 73, 4 = 485/84. Philokrates (Marm. Par. 50).
Ol. 74, 1 = 484/83. Leostratos (Dion. Hal. ant. VIII 77).
Ol. 74, 2 = 483/82. Nikodemos (Dion. Hal. ant. VIII 83).
Ol. 74, 3 = 482/81.
Ol. 74, 4 = 481/80. Hypsichides (Arist. Ἀθ. πολ. 22, 8).
Ol. 75, 1 = 480/79. Kalliades.
Ol. 75, 2 = 479/78. Xanthippos.
Ol. 75, 3 = 478/77. Timosthenes.
Ol. 75, 4 = 477/76. Adeimantos.
Ol. 76, 1 = 476/75. Phaidon.
Ol. 76, 2 = 475/74. Dromokleides.
Ol. 76, 3 = 474/73. Akestorides.
Ol. 76, 4 = 473/72. Menon.
Ol. 77, 1 = 472/71. Chares.
Ol. 77, 2 = 471/70. Praxiergos.
Ol. 77, 3 = 470/69. Demotion.
Ol. 77, 4 = 469/68. Apsephion.
Ol. 78, 1 = 468/67. Theagenides.
Ol. 78, 2 = 467/66. Lysistratos.
Ol. 78, 3 = 466/65. Lysanias.
Ol. 78, 4 = 465/64. Lysitheos.
Ol. 79, 1 = 464/63. Archedemides.
Ol. 79, 2 = 463/62. Tlepolemos.
Ol. 79, 3 = 462/61. Konon.
Ol. 79, 4 = 461/60. Euthippos.
Ol. 80, 1 = 460/59. Phrasikleides.
Ol. 80, 2 = 459/58. Philokles.
Ol. 80, 3 = 458/57. Habron (Ἐφ. ἀρχ. 1886, 267).
Ol. 80, 4 = 457/56. Mnesitheides.
Ol. 81, 1 = 456/55. Kallias.
Ol. 81, 2 = 455/54. Sosistratos.
Ol. 81, 3 = 454/53. Ariston.
Ol. 81, 4 = 453/52. Lysikrates.
Ol. 82, 1 = 452/51. Chairephanes.
Ol. 82, 2 = 451/50. Antidotos.
Ol. 82, 3 = 450/49. Euthydemos.
Ol. 82, 4 = 449/48. Pedieus.
Ol. 83, 1 = 448/47. Philiskos.[586]
Ol. 83, 2 = 447/46. Timarchides.
Ol. 83, 3 = 446/45. Kallimachos.
Ol. 83, 4 = 445/44. Lysimachides.
Ol. 84, 1 = 444/43. Praxiteles.
Ol. 84, 2 = 443/42. Lysanias.
Ol. 84, 3 = 442/41. Diphilos.
Ol. 84, 4 = 441/40. Thimokles.
Ol. 85, 1 = 440/39. Morychides.
Ol. 85, 2 = 439/38. Glaukinos.
Ol. 85, 3 = 438/37. Theodoros.
Ol. 85, 4 = 437/36. Euthymenes.
Ol. 86, 1 = 436/35. Lysimachos.
Ol. 86, 2 = 435/34. Antiochides.
Ol. 86, 3 = 434/33. Krates.
Ol. 86, 4 = 433/32. Apseudes.
Ol. 87, 1 = 432/31. Pythodoros.
Ol. 87, 2 = 431/30. Euthynos (CIA IV 22 a).
Ol. 87, 3 = 430/29. Apollodoros.
Ol. 87, 4 = 429/28. Epameinon.
Ol. 88, 1 = 428/27. Diotimos.
Ol. 88, 2 = 427/26. Eukles.
Ol. 88, 3 = 426/25. Euthynos.
Ol. 88, 4 = 425/24. Stratokles.
Ol. 89, 1 = 424/23. Isarchos.
Ol. 89, 2 = 423/22. Amynias.
Ol. 89, 3 = 422/21. Alkaios.
Ol. 89, 4 = 421/20. Aristion.
Ol. 90, 1 = 420/19. Astyphilos.
Ol. 90, 2 = 419/18. Archias.
Ol. 90, 3 = 418/17. Antiphon.
Ol. 90, 4 = 417/16. Euphemos.
Ol. 91, 1 = 416/15. Arimnestos.
Ol. 91, 2 = 415/14. Charias (CIA II 1250 Add.).
Ol. 91, 3 = 414/13. Teisandros.
Ol. 91, 4 = 413/12. Kleokritos.[587]
Ol. 92, 1 = 412/11. Kallias Σκαμβωνίδης.
Ol. 92, 2 = 411/10. Mnesilochos (Arist. Ἀθ. πολ. 33, 1; vgl. CIA IV 3, 179) u. Theopompos.
Ol. 92, 3 = 410/9. Glaukippos.
Ol. 92, 4 = 409/8. Diokles.
Ol. 93, 1 = 408/7. Euktemon.
Ol. 93, 2 = 407/6. Antigenes.
Ol. 93, 3 = 406/5. Kallias Ἀγγελῆθεν.
Ol. 93, 4 = 405/4. Alexias.
Ol. 94, 1 = 404/3. Ἀναρχία (Pythodoros: Arist. Ἀθ. πολ. 41, 1).
Ol. 94, 2 = 403/2. Eukleides.
Ol. 94, 3 = 402/1. Mikon.
Ol. 94, 4 = 401/0. Xenainetos.
Ol. 95, 1 = 400/399. Laches.
Ol. 95, 2 = 399/98. Aristokrates.
Ol. 95, 3 = 398/97. Euthykles.
Ol. 95, 4 = 397/96. Suniades.
Ol. 96, 1 = 396/95. Phormion.
Ol. 96, 2 = 395/94. Diophantos.
Ol. 96, 3 = 394/93. Eubulides.
Ol. 96, 4 = 393/92. Demostratos.
Ol. 97, 1 = 392/91. Philokles.
Ol. 97, 2 = 391/90. Nikoteles.
Ol. 97, 3 = 390/89. Demostratos.
Ol. 97, 4 = 389/88. Antipatros.
Ol. 98, 1 = 388/87. Pyrgion.
Ol. 98, 2 = 387/86. Theodotos.
Ol. 98, 3 = 386/85. Mystichides.
Ol. 98, 4 = 385/84. Dexitheos.
Ol. 99, 1 = 384/83. Dieitrephes.
Ol. 99, 2 = 383/82. Phanostratos.
Ol. 99, 3 = 382/81. Euandros.
Ol. 99, 4 = 381/80. Demophilos.
Ol. 100, 1 = 380/79. Pytheas.
Ol. 100, 2 = 379/78. Nikon.
Ol. 100, 3 = 378/77. Nausinikos.
Ol. 100, 4 = 377/76. Kalleas.
Ol. 101, 1 = 376/75. Charisandros.
Ol. 101, 2 = 375/74. Hippodamas.
Ol. 101, 3 = 374/73. Sokratides.
Ol. 101, 4 = 373/72. Asteios.
Ol. 102, 1 = 372/71. Alkisthenes.
Ol. 102, 2 = 371/70. Phrasikleides.
Ol. 102, 3 = 370/69. Dysniketos.
Ol. 102, 4 = 369/68. Lysistratos.
Ol. 103, 1 = 368/67. Nausigenes.
Ol. 103, 2 = 367/66. Polyzelos.
Ol. 103, 3 = 366/65. Kephisodoros.
Ol. 103, 4 = 365/64. Chion.
Ol. 104, 1 = 364/63. Timokrates.
Ol. 104, 2 = 363/62. Charikleides.
Ol. 104, 3 = 362/61. Molon.
Ol. 104, 4 = 361/60. Nikophemos.
Ol. 105, 1 = 360/59. Kallimedes (Kallidemos).
Ol. 105, 2 = 359/58. Eucharistos.
Ol. 105, 3 = 358/57. Kephisodotos.
Ol. 105, 4 = 357/56. Agathokles.
Ol. 106, 1 = 356/55. Elpines.
Ol. 106, 2 = 355/54. Kallistratos.
Ol. 106, 3 = 354/53. Diotimos.
Ol. 106, 4 = 353/52. Thudemos.
Ol. 107, 1 = 352/51. Aristodemos.
Ol. 107, 2 = 351/50. Theellos.
Ol. 107, 3 = 350/49. Apollodoros.
Ol. 107, 4 = 349/48. Kallimachos.[588]
Ol. 108, 1 = 348/47. Theophilos.
Ol. 108, 2 = 347/46. Themistokles.
Ol. 108, 3 = 346/45. Archias.
Ol. 108, 4 = 345/44. Eubulos.
Ol. 109, 1 = 344/43. Lykiskos.
Ol. 109, 2 = 343/42. Pythodotos.
Ol. 109, 3 = 342/41. Sosigenes.
Ol. 109, 4 = 341/40. Nikomachos.
Ol. 110, 1 = 340/39. Theophrastos.
Ol. 110, 2 = 339/38. Lysimachides.
Ol. 110, 3 = 338/37. Chairondas.
Ol. 110, 4 = 337/36. Phrynichos.
Ol. 111, 1 = 336/35. Pythodelos.
Ol. 111, 2 = 335/34. Euainetos.
Ol. 111, 3 = 334/33. Ktesikles.
Ol. 111, 4 = 333/32. Nikokrates.
Ol. 112, 1 = 332/31. Niketes.
Ol. 112, 2 = 331/30. Aristophanes.
Ol. 112, 3 = 330/29. Aristophon.
Ol. 112, 4 = 329/28. Kephisophon.
Ol. 113, 1 = 328/27. Euthykritos.
Ol. 113, 2 = 327/26. Hegemon (Dion. Hal. Din. 9).
Ol. 113, 3 = 326/25. Chremes.
Ol. 113, 4 = 325/24. Antikles.
Ol. 114, 1 = 324/23. Hegesias.
Ol. 114, 2 = 323/22. Kephisodoros.
Ol. 114, 3 = 322/21. Philokles.
Ol. 114, 4 = 321/20. Archippos (Dion. Hal. Din. 9).
Ol. 115, 1 = 320/19. Neaichmos (Dion. Hal. Din. 9).
Ol. 115, 2 = 319/18. Apollodoros.
Ol. 115, 3 = 318/17. Archippos.
Ol. 115, 4 = 317/16. Demogenes.
Ol. 116, 1 = 316/15. Demokleides.
Ol. 116, 2 = 315/14. Praxibulos.
Ol. 116, 3 = 314/13. Nikodoros.
Ol. 116, 4 = 313/12. Theophrastos.
Ol. 117, 1 = 312/11. Polemon.
Ol. 117, 2 = 311/10. Simonides.
Ol. 117, 3 = 310/9. Hieromnemom.
Ol. 117, 4 = 309/8. Demetrios.
Ol. 118, 1 = 308/7. Charinos.
Ol. 118, 2 = 307/6. Anaxikrates.
Ol. 118, 3 = 306/5. Koroibos.
Ol. 118, 4 = 305/4. Euxenippos.
Ol. 119, 1 = 304/3. Pherekles.
Ol. 119, 2 = 303/2. Leostratos.
Ol. 119, 3 = 302/1. Nikokles.
Ol. 119, 4 = 301/0. Klearchos (CIA II 611).


c) Archonten des 3. – 1. Jhdts. bis zur Zeit des Augustus
(Ein Strich vor etlichen Namen zeigt, dass dieselben nur im allgemeinen einer gewissen Periode zugewiesen werden können und auch ihre Reihenfolge sich nicht sicher bestimmen lässt; Klammern hinter den Namen bezeichnen engere Verbindung.)
Ol. 120, 1 = 300/299. Hegemachos (Dion. Hal. Din. 9).
Ol. 120, 2 = 299/98. Euktemon (Dion. Hal. Din. 9).
Ol. 120, 3 = 298/97. Mnesidemos (Dion. Hal. Din. 9).
Ol. 120, 4 = 297/96. Antiphates (Dion. Hal. Din. 9).
Ol. 121, 1 = 296/95. Nikias (Dion. Hal. Din. 9).
Ol. 121, 2 = 295/94. Nikostratos (Dion. Hal. Din. 9).
Ol. 121, 3 = 294/93. Olympiodoros (Dion. Hal. Din. 9).
Ol. 121, 4 = 293/92. Philippos (Dion. Hal. Din. 9). [589]
Ol. 122, 1 = 292/91. Lysias.
Ol. 122, 2 = 291/90. Kimon.
Ol. 122, 3 = 290/89. ...os.
Ol. 122, 4 = 289/88. | Aristonymos od. Telokles?
Ol. 123, 1 = 288/87. | Xenophon.
Ol. 123, 2 = 287/86. Diokles.
Ol. 123, 3 = 286/85. Diotimos CIA II 567.
Ol. 123, 4 = 285/84. Isaios CIA II 567.
Ol. 124, 1 = 284/83. Euthios.
Ol. 124, 2 = 283/82. Menekles CIA II 316–17.
Ol. 124, 3 = 282/81. Nikias Ὀτρυνεύς CIA II 316–17.
Ol. 124, 4 = 281/80. Urios.
Ol. 125, 1 = 280/79. Gorgias.
Ol. 125, 2 = 279/78. Anaxikrates.
Ol. 125, 3 = 278/77. Demokles.
Ol. 125, 4 = 277/76.
Ol. 126, 1 = 276/75.
Ol. 126, 2 = 275/74.
| Polyeuktos
| Hieron
} Ἐφ. ἀρχ. 1887, 172–73.
Ol. 126, 3 = 274/73. |Aristonymos od. Telokles?
Ol. 126, 4 = 273/72. |Philoneos.
Ol. 127, 1 = 272/71. |Eubulos?
Ol. 127, 2 = 271/70. Pytharatos.
Ol. 127, 3 = 270/69.
Ol. 127, 4 = 269/68.
Philokrates.
Ol. 128, 1 = 268/67.
Ol. 128, 2 = 267/66.
Peithidemos.
Ol. 128, 3 = 266/65.
Ol. 128, 4 = 265/64.
Ol. 129, 1 = 264/63. Diognetos.
Ol. 129, 2 = 263/62.
Ol. 129, 3 = 262/61.
Ol. 129, 4 = 261/60.
} Arreneides.
Ol. 130, 1 = 260/59. |
Ol. 130, 2 = 259/58. |
Ol. 130, 3 = 258/57. |
Ol. 130, 4 = 257/56. | Agasias?
Ol. 131, 1 = 256/55. | Alkibiades.
Ol. 131, 2 = 255/54. | Antimachos.
Ol. 131, 3 = 254/53. | Antipatros?.
Ol. 131, 4 = 253/52. | Diogeiton.
Ol. 132, 1 = 252/51. | Hagnias.
Ol. 132, 2 = 251/50. | Kleomachos?
Ol. 132, 3 = 250/49. | Lysiades?
Ol. 132, 4 = 249/48. | Lysitheides?
Ol. 133, 1 = 248/47. | Olbios.
Ol. 133, 2 = 247/46. | Philippides.
Ol. 133, 3 = 246/45. | Proxenides?
Ol. 133, 4 = 245/44. | Pythokritos?
Ol. 134, 1 = 244/43. | Theophemos.
Ol. 134, 2 = 243/42. | Thymochares.
Ol. 134, 3 = 242/41. |
Ol. 134, 4 = 241/40. |
Ol. 135, 1 = 240/39. |
Ol. 135, 2 = 239/38. |
Ol. 135, 3 = 238/37. | Kallimedes CIA II 307.
Ol. 135, 4 = 237/36. | Thersilochos CIA II 307.
Ol. 136, 1 = 236/35. |
Ol. 136, 2 = 235/34. | Heliodoros Bull. hell. XV 354.
Ol. 136, 3 = 234/33. | Archelaos Bull. hell. XV 354.
Ol. 136, 4 = 233/32. Iason?
Ol. 137, 1 = 232/31. Leochares CIA II 859.
Ol. 137, 2 = 231/30. Theophilos CIA II 859.
Ol. 137, 3 = 230/29. Ergochares CIA II 859.
Ol. 137, 4 = 229/28. Niketes CIA II 859.
Ol. 138, 1 = 228/27. Antiphilos CIA II 859.
Ol. 138, 2 = 227/26. Kalli.... CIA II 859.
Ol. 138, 3 = 226/25. Menekrates CIA II 859.[590]
Ol. 138, 4 = 225/24. (Chaireph)on CIA II 859; Ἐφ. ἀρχ.1887, 3–4.
Ol. 139, 1 = 224/23. CIA II 859; Ἐφ. ἀρχ. 1887, 3–4.
Ol. 139, 2 = 223/22. | Diomedon CIA II 859; Ἐφ. ἀρχ. 1887, 3–4.
Ol. 139, 3 = 222/21. | Glaukippos CIA II 859; Ἐφ. ἀρχ. 1887, 3–4.
Ol. 139, 4 = 221/20. Diokes CIA II 859; Ἐφ. ἀρχ. 1887, 3–4.
Ol. 140, 1 = 220/19. Euphiletos CIA II 859; Ἐφ. ἀρχ. 1887, 3–4.
Ol. 140, 2 = 219/18. Herakleitos CIA II 859; Ἐφ. ἀρχ. 1887, 3–4.
Ol. 140, 3 = 218/17. Ἐφ. ἀρχ. 1887, 3–4.
Ol. 140, 4 = 217/16. Aischron Ἐφ. ἀρχ. 1887, 3–4.
Ol. 141, 1 = 216/15. | Nikophon Athen. Mitt. IX 388.
Ol. 141, 2 = 215/14. | Dionysios Athen. Mitt. IX 388.
Ol. 141, 3 = 214/13. |
Ol. 141, 4 = 213/12. |
Ol. 142, 1 = 212/11. |
Ol. 142, 2 = 211/10. | Sosigenes.
Ol. 142, 3 = 210/9. |
Ol. 142, 4 = 209/8. | Thrasiphon.
Ol. 143, 1 = 208/7. |
Ol. 143, 2 = 207/6. |
Ol. 143, 3 = 206/5. Phanarchides (?)
Ol. 143, 4 = 205/4. .... ὁ μετὰ Φαναρχίδην.
Ol. 144, 1 = 204/3.
Ol. 144, 2 = 203/2.
Ol. 144, 3 = 202/1.
Ol. 144, 4 = 201/0.
Es haben sich noch einige fragmentierte Namen erhalten, von denen ...laios und ...ros dem ersten Viertel des Jahrhunderts, ...bios
dem letzten, ...edes der Mitte angehört.
Ol. 145, 1 = 200/199.
Ol. 145, 2 = 199/98.
Ol. 145, 3 = 198/97.
Ol. 145, 4 = 197/96. |
Ol. 146, 1 = 196/95. |
Ol. 146, 2 = 195/94. | Achaios?
Ol. 146, 3 = 194/93. | Dionysios ὁ μετὰ ...ην.
Ol. 146, 4 = 193/92. | Theaitetos?
Ol. 147, 1 = 192/91. |
Ol. 147, 2 = 191/90. |
Ol. 147, 3 = 190/89. | Symmachos CIA II 975; Ἀθήν. VIII 294.
Ol. 147, 4 = 189/88. | Theoxenos CIA II 975; Ἀθήν. VIII 294.
Ol. 148, 1 = 188/87. | Zopyros CIA II 975; Ἀθήν. VIII 294.
Ol. 148, 2 = 187/86. | Ἀθήν. VIII 294.
Ol. 148, 3 = 186/85. | Eupolemos Athen. Mitt. IX 288; Ἀθήν. VIII 294.
Ol. 148, 4 = 185/84. | Athen. Mitt. IX 288; Ἀθήν. VIII 294.
Ol. 149, 1 = 184/83. | Hermogenes CIA II 975; Athen. Mitt. IX 288; Ἀθήν. VIII 294.
Ol. 149, 2 = 183/82. | Timesianax CIA II 975; Athen. Mitt. IX 288; Ἀθήν. VIII 294.
Ol. 149, 3 = 182/81. | Athen. Mitt. IX 288; Ἀθήν. VIII 294.
Ol. 149, 4 = 181/80. | Hippakos CIA II 624; Athen. Mitt. IX 288; Ἀθήν. VIII 294.
Ol. 150, 1 = 180/79. | Sonikos CIA II 624; Athen. Mitt. IX 288; Ἀθήν. VIII 294.
Ol. 150, 2 = 179/78. |
Ol. 150, 3 = 178/77. | Timarchos?
Ol. 150, 4 = 177/76. |
Ol. 151, 1 = 176/75. Tychandros CIA II 1224 (197–159).
Ol. 151, 2 = 175/74. De CIA II 1224 (197–159).
Ol. 151, 3 = 174/73.
Ol. 151, 4 = 173/72. Eunikos CIA II 975.
Ol. 152, 1 = 172/71. Xenokles CIA II 975.
Ol. 152, 2 = 171/70. | CIA II 975.
Ol. 152, 3 = 170/69. | Nikomenes? CIA II 975.
Ol. 152, 4 = 169/68. | CIA II 975.
Ol. 153, 1 = 168/67. | CIA II 975.
Ol. 153, 2 = 167/66. Euerg... CIA II 975.
Ol. 153, 3 = 166/65. Erastos CIA II 975.
Ol. 153, 4 = 165/64. Poseidonios CIA II 975.
Ol. 154, 1 = 164/63. Aristolas CIA II 975.
Ol. 154, 2 = 163/62. CIA II 975.
Ol. 154, 3 = 162/61. CIA II 975.[591]
Ol. 154, 4 = 161/60. Anthesterios CIA II 975.
Ol. 155, 1 = 160/59. Kallistratos CIA II 975.
Ol. 155, 2 = 159/58. Mnesitheos CIA II 975.
Ol. 155, 3 = 158/57.
Ol. 155, 4 = 157/56.
| Pasiades.
Ol. 156, 1 = 156/55.
Ol. 156, 2 = 155/54. Phaidrias.
Ol. 156, 3 = 154/53. |
Ol. 156, 4 = 153/52. | Antiphilos?
Ol. 157, 1 = 152/51. | Pelops.
Ol. 157, 2 = 151/50. | Philon.
Ol. 157, 3 = 150/49. | Zaleukos.
Ol. 157, 4 = 149/48. |
Ol. 158, 1 = 148/47. Aristaichmos.
Ol. 158, 2 = 147/46. |
Ol. 158, 3 = 146/45. | Lysiades Bull. hell. XVI 371–72.
Ol. 158, 4 = 145/44. | Archon Bull. hell. XVI 371–72.
Ol. 159, 1 = 144/43. | Epikrates Bull. hell. XVI 371–72.
Ol. 159, 2 = 143/42. |
Ol. 159, 3 = 142/41. | Meton.
Ol. 159, 4 = 141/40. | ...phantos.
Ol. 160, 1 = 140/39. Antitheos.
Ol. 160, 2 = 139/38. Hagnotheos.
Ol. 160, 3 = 138/37. Lykiskos CIA III 1014.
Ol. 160, 4 = 137/36. Dionysios CIA III 1014.
Ol. 161, 1 = 136/35. Theodorides CIA III 1014.
Ol. 161, 2 = 135/34. Diotimos CIA III 1014.
Ol. 161, 3 = 134/33. Iason CIA III 1014.
Ol. 161, 4 = 133/32. Nikias und Isigenes (Bull. hell. XVI 152; CIA III 1014).
Ol. 162, 1 = 132/31. ..thet.. CIA III 1014.
Ol. 162, 2 = 131/30. | Xenon.
Ol. 162, 3 = 130/29. | Demostratos.
Ol. 162, 4 = 129/28. Metrophanes Bull. hell. XIII 250.
Ol. 163, 1 = 128/27. Ergokles Bull. hell. XIII 250.
Ol. 163, 2 = 127/26. Epikles Bull. hell. XIII 250.
Ol. 163, 3 = 126/25.
Ol. 163, 4 = 125/24. Iason?
Ol. 164, 1 = 124/23.
Ol. 164, 2 = 123/22. Nikomachos.
Ol. 164, 3 = 122/21. Nausias.
Ol. 164, 4 = 121/20. | Pleistainos?
Ol. 165, 1 = 120/19. |
Ol. 165, 2 = 119/18. Eugamos.
Ol. 165, 3 = 118/17. Andreas?
Ol. 165, 4 = 117/16. Polykleitos CIA II 461.
Ol. 166, 1 = 116/15. Iason CIA II 461.
Ol. 166, 2 = 115/14. Paramonos CIA II 475.
Ol. 166, 3 = 114/13. Dionysios CIA II 475.
Ol. 166, 4 = 113/12. Demetrios CIA II 471.
Ol. 167, 1 = 112/11. Nikodemos CIA II 471.
Ol. 167, 2 = 111/10. Hipparchos CIA II 469.
Ol. 167, 3 = 110/9. Lenaios CIA II 469.
(die drei Paare dürften auch in anderer Ordnung aufeinander folgen)
Ol. 167, 4 = 109/8. Menoites CIA II 465.
Ol. 168, 1 = 108/7. Serapion CIA II 465.
Ol. 168, 2 = 107/6. Aristarchos CIA II 470.
Ol. 168, 3 = 106/5. Agathokles CIA II 470.
Ol. 168, 4 = 105/4. A..lyk...
Ol. 169, 1 = 104/3. Herakleides.
Ol. 169, 2 = 103/2. Sosikrates.
Ol. 169, 3 = 102/1. Theokles.
Ol. 169, 4 = 101/100. Echekrates CIA II 985.
Ol. 170, 1 = 100/99. Medeios CIA II 985.
Ol. 170, 2 = 99/98. Theodosios CIA II 985.
Ol. 170, 3 = 98/97. Prokles CIA II 985.
Ol. 170, 4 = 97/96. Argeios CIA II 985.[592]
Ol. 171, 1 = 96/95. Argeios. CIA II 985.
Ol. 171, 2 = 95/94. Herakleitos. CIA II 985.
Ol. 171, 3 = 94/93. |
Ol. 171, 4 = 93/92. | Architimos.
Ol. 172, 1 = 92/91. | Diokles?
Ol. 172, 2 = 91/90. |
Ol. 172, 3 = 90/89. |
Ol. 172, 4 = 89/88. | Demochares.
Ol. 173, 1 = 88/87. |
Ol. 173, 2 = 87/86.
Ol. 173, 3 = 86/85.
Ol. 173, 4 = 85/84. Medeios CIA III 1014.
Ol. 174, 1 = 84/83. Medeios CIA III 1014.
Ol. 174, 2 = 83/82. Medeios CIA III 1014.
Ol. 174, 3 = 82/81. ἀναρχία CIA III 1014.
Ol. 174, 4 = 81/80. Philanthes CIA III 1014.
Ol. 175, 1 = 80/79. ..oph(an)tes CIA III 1014.
Ol. 175, 2 = 79/78. |
Ol. 175, 3 = 78/77. |
Ol. 175, 4 = 77/76. | Aischraios CIA II 628.
Ol. 176, 1 = 76/75. | Seleukos CIA II 628.
Ol. 176, 2 = 75/74. | Herakleodoros.
Ol. 176, 3 = 74/73. |
Ol. 176, 4 = 73/72. | Diotimos?
Ol. 177, 1 = 72/71. |
Ol. 177, 2 = 71/70. |
Ol. 177, 3 = 70/69. | Aristoxenos.
Ol. 177, 4 = 69/68. |
Ol. 178, 1 = 68/67. |
Ol. 178, 2 = 67/66.
Ol. 178, 3 = 66/65.
Ol. 178, 4 = 65/64.
Ol. 179, 1 = 64/63.
Ol. 179, 2 = 63/62. Aristaios CIA III 1015.
Ol. 179, 3 = 62/61. Theophemos CIA III 1015.
Ol. 179, 4 = 61/60. Herodes CIA III 1015.
Ol. 180, 1 = 60/59. Leukios CIA III 1015.
Ol. 180, 2 = 59/58. Kalliphon CIA III 1015.
Ol. 180, 3 = 58/57. Diokles CIA III 1015.
Ol. 180, 4 = 57/56. Quintus CIA III 1015.
Ol. 181, 1 = 56/55. Aristos CIA III 1015.
Ol. 181, 2 = 55/54. Zeno(n) CIA III 1015.
Ol. 181, 3 = 54/53. Ai... CIA III 1015.
(Die Reihe ist vielleicht auf ein Jahr nach unten zu rücken)
Ol. 181, 4 = 53/52.
Ol. 182, 1 = 52/51. Polycharmos.
Ol. 182, 2 = 51/50.
Ol. 182, 3 = 50/49. | Apolexis.
Ol. 182, 4 = 49/48. |
Ol. 183, 1 = 48/47. | Euthydemos Ἐφ. ἀρχ. 1893, 51–54.
Ol. 183, 2 = 47/46. | Nikandros Ἐφ. ἀρχ. 1893, 51–54.
Ol. 183, 3 = 46/45. |
Ol. 183, 4 = 45/44. | Apollodoros.
Ol. 184, 1 = 44/43. |
Ol. 184, 2 = 43/42. | Diokles aus Melite.
Ol. 184, 3 = 42/41. |
Ol. 184, 4 = 41/40. |
Ol. 185, 1 = 40/39. |
Ol. 185, 2 = 39/38. |
Ol. 185, 3 = 38/37. | Menandros
Ol. 185, 4 = 37/36. | Kallikratides Ἐφ. ἀρχ. 1893, 51–54.
Ol. 186, 1 = 36/35. | Theopeites Ἐφ. ἀρχ. 1893, 51–54.
Ol. 186, 2 = 35/34. | Menneas, Zoilos Sohn aus Phyla.
Ol. 186, 3 = 34/33. |
Ol. 186, 4 = 33/32. | Diodoros CIA III 1014.
Ol. 187, 1 = 32/31. | Lysandros CIA III 1014.
Ol. 187, 2 = 31/30. | Lysiades CIA III 1014.[593]
Ol. 187, 3 = 30/29. Demetrios CIA III 1014.
Ol. 187, 4 = 29/28. Demochares CIA III 1014.
Ol. 188, 1 = 28/27. ....il... CIA III 1014.

Drei Archonten, welchen von Koehler in diese Periode gesetzt worden sind, geben keinen Anhalt zu irgend welcher genaueren Bestimmung: Aristeides, Pheidostratos, Sosistratos. Zwei Archonten gehören, vielleicht, in die Zeit um die Mitte des 1. Jhdts., aber wahrscheinlicher in die erste Kaiserzeit, wo sie auch eingesetzt sind: Kallias, Theodotos.


d) Römische Kaiserzeit.
Ol. 188, 2 = 27/26. |
Ol. 188, 3 = 26/25. |
Ol. 188, 4 = 25/24. |
Ol. 189, 1 = 24/23. |
Ol. 189, 2 = 23/22. | Areios, Dorions Sohn aus Paiania.
Ol. 189, 3 = 22/21. |
Ol. 189, 4 = 21/20. |
Ol. 190, 1 = 20/19. |
Ol. 190, 2 = 19/18. | Kallias.
Ol. 190, 3 = 18/17. |
Ol. 190, 4 = 17/16. | Lakon.
Ol. 191, 1 = 16/15. |
Ol. 191, 2 = 15/14. | Theodotos.
Ol. 191, 3 = 14/13. |
Ol. 191, 4 = 13/12. |
Ol. 192, 1 = 12/11. |
Ol. 192, 2 = 11/10. |
Ol. 192, 3 = 10/9. |
Ol. 192, 4 = 9/8. |
Ol. 193, 1 = 8/7. |
Ol. 193, 2 = 7/6. | Nikias, Sarapions Sohn aus Athmonon.
Ol. 193, 3 = 6/5. |
Ol. 193, 4 = 5/4. | Xenon, Menneas Sohn aus Phyla.
Ol. 194, 1 = 4/3. |
Ol. 194, 2 = 3/2. |
Ol. 194, 3 = 2/1.
Ol. 194, 4 = 1/1.
Ol. 195, 1 = 1/2. |
Ol. 195, 2 = 2/3. | Apolexis aus Oion.
Ol. 195, 3 = 3/4. |
Ol. 195, 4 = 4/5. |
Ol. 196, 1 = 5/6. |
Ol. 196, 2 = 6/7. |
Ol. 196, 3 = 7/8. |
Ol. 196, 4 = 8/9. |
Ol. 197, 1 = 9/10. |
Ol. 197, 2 = 10/11. | Polykleitos, Alexandros Sohn aus Phlya.
Ol. 197, 3 = 11/12. |
Ol. 197, 4 = 12/13. |
Ol. 198, 1 = 13/14. |
Ol. 198, 2 = 14/15.
Ol. 198, 3 = 15/16.
Ol. 198, 4 = 16/17.
Ol. 199, 1 = 17/18.
Ol. 199, 2 = 18/19. Ai.....
Ol. 199, 3 = 19/20. Pythagoras.
Ol. 199, 4 = 20/21. Antiochos.
Ol. 200, 1 = 21/22. Polyainos.
Ol. 200, 2 = 22/23. Zenon.
Ol. 200, 3 = 23/24. Leonides.
Ol. 200, 4 = 24/25. Theophilos.[594]
Ol. 201, 1 = 25/26.
Ol. 201, 2 = 26/27.
Ol. 201, 3 = 27/28.
Ol. 201, 4 = 28/29.
Ol. 202, 1 = 29/30.
Ol. 202, 2 = 30/31. |
Ol. 202, 3 = 31/32. |
Ol. 202, 4 = 32/33. | Chrysippos.
Ol. 203, 1 = 33/34. |
Ol. 203, 2 = 34/35. | Niketes.
Ol. 203, 3 = 35/36. |
Ol. 203, 4 = 36/37. |
Ol. 204, 1 = 37/38. Rhoimetalkas.
Ol. 204, 2 = 38/39. Polykritos.
Ol. 204, 3 = 39/40.
Ol. 204, 4 = 40/41.
Ol. 205, 1 = 41/42. | Iulius Le.....
Ol. 205, 2 = 42/43. | Demochares aus Azenia.
Ol. 205, 3 = 43/44. |
Ol. 205, 4 = 44/45. |
Ol. 206, 1 = 45/46. Antipatros.
Ol. 206, 2 = 46/47. |
Ol. 206, 3 = 47/48. | Demostenes?
Ol. 206, 4 = 48/49. | Mithridates?
Ol. 207, 1 = 49/50. Deinophilos.
Ol. 207, 2 = 50/51. | Kallikratides.
Ol. 207, 3 = 51/52. | Metrodoros.
Ol. 207, 4 = 52/53. | S......
Ol. 208, 1 = 53/54. Dionysodoros.
Ol. 208, 2 = 54/55.
Ol. 208, 3 = 55/56.
Ol. 208, 4 = 56/57. Konon.
Ol. 209, 1 = 57/58. |
Ol. 209, 2 = 58/59. | Polycharmos, Polykritos Sohn aus Azenia.
Ol. 209, 3 = 59/60. |
Ol. 209, 4 = 60/61. |
Ol. 210, 1 = 61/62. Thrasyllos.
Ol. 210, 2 = 62/63.
Ol. 210, 3 = 63/64.
Ol. 210, 4 = 64/65.
Ol. 211, 1 = 65/66. Demostratos.
Ol. 211, 2 = 66/67. | C. Carrinas C. f. Secundus.
Ol. 211, 3 = 67/68. |
Ol. 211, 4 = 68/69.
Ol. 212, 1 = 69/70. M.....
Ol. 212, 2 = 70/71. Charm....
Ol. 212, 3 = 71/72. Kallikratides.
Ol. 212, 4 = 72/73. Pamphilos.
Ol. 213, 1 = 73/74. Themistokles.
Ol. 213, 2 = 74/75. Oinophilos.
Ol. 213, 3 = 75/76. Boethos.
Ol. 213, 4 = 76/77.
Ol. 214, 1 = 77/78.
Ol. 214, 2 = 78/79.
Ol. 214, 3 = 79/80.
Ol. 214, 4 = 80/81.
Ol. 215, 1 = 81/82. | Nik.....
Ol. 215, 2 = 82/83. |
Ol. 215, 3 = 83/84. Ἀναρχία
Ol. 215, 4 = 84/85. |
Ol. 216, 1 = 85/86. | Imp. Domitianus.
Ol. 216, 2 = 86/87. |
Ol. 216, 3 = 87/88. |
Ol. 216, 4 = 88/89. |
Ol. 217, 1 = 89/90. |
Ol. 217, 2 = 90/91. | Aiolion.
Ol. 217, 3 = 91/92. | [595]
Ol. 217, 4 = 92/93. |
Ol. 218, 1 = 93/94. | C. Iulius Antiochos Epiphanes Philopappos aus Besa.
Ol. 218, 2 = 94/95. |
Ol. 218, 3 = 95/96. |
Ol. 218, 4 = 96/97. |
Ol. 219, 1 = 97/98. | Q. Trebellius Rufus aus Lamptra.
Ol. 219, 2 = 98/99. |
Ol. 219, 3 = 99/100. | Mu.....
Ol. 219, 4 = 100/1. |
Dem 1. Jhdt. n. Chr. gehören wohl noch an: Anaxagoras, Poseidonios, Tauriskos, Theoxenos, viell. auch Epikrates und Herodes Pittheus Sohn.
Ol. 220, 1 = 101/2. |
Ol. 220, 2 = 102/3. | Diokles.
Ol. 220, 3 = 103/4. | Zopyros, Dionysios Sohn aus Agryle.
Ol. 220, 4 = 104/5. |
Ol. 221, 1 = 105/6. | Pantainos aus Gargettos.
Ol. 221, 2 = 106/7. |
Ol. 221, 3 = 107/8. | Didius Secundus aus Sphettos.
Ol. 221, 4 = 108/9. |
Ol. 222, 1 = 109/10. |
Ol. 222, 2 = 110/11. | Stratolaos.
Ol. 222, 3 = 111/12. |
Ol. 222, 4 = 112/13. Ael. Hadrianus.
Ol. 223, 1 = 113/14. | Fulv. Metrodoros a. Sunion.
Ol. 223, 2 = 114/15. |
Ol. 223, 3 = 115/16. |
Ol. 223, 4 = 116/17. Flavius Macrinus aus Acharnai.
Ol. 224, 1 = 117/18. | T. Coponius Maximus aus Hagnus.
Ol. 224, 2 = 118/19. |
Ol. 224, 3 = 119/20. | L. Vibullius Hipparchus aus Marathon.
Ol. 224, 4 = 120/21. |
Ol. 225, 1 = 121/22. | T. Flavius Alcibiades, Leosthenes S. a. Paiania.
Ol. 225, 2 = 122/23. | Flavius .....?
Ol. 225, 3 = 123/24. | C. Iulius Kasios a. Steiria.
Ol. 225, 4 = 124/25. |
Ol. 226, 1 = 125/26. | Tib. Claudius Attalus aus Sphettos.
Ol. 226, 2 = 126/27. |
Ol. 226, 3 = 127/28. Tib. Claudius Atticus Herodes a. Marathon.
Ol. 226, 4 = 128/29. Memmius aus Kollytos.
Ol. 227, 1 = 129/30. |
Ol. 227, 2 = 130/31. | Aelius Alexander aus Phaleron.
Ol. 227, 3 = 131/32. | Sallustianus, Aiolions Sohn aus Phlya.
Ol. 227, 4 = 132/33. | Claudius Domitianus.
Ol. 228, 1 = 133/34. | Aelius Gelos a. Phaleron.
Ol. 228, 2 = 134/35. | Aurelius Dem.....
Ol. 228, 3 = 135/36. | Tib. Claudius Sospis δᾳδοῦχος aus Melite.
Ol. 228, 4 = 136/37. |
Ol. 229, 1 = 137/38. P. Aelius Phileas aus Melite.
Ol. 229, 2 = 138/39.
Ol. 229, 3 = 139/40. Praxagoras, Thimotheos S. a. Thorikos.
Ol. 229, 4 = 140/41. T. Flavius Alcibiades, Alcibiades S. a. Paiania.[596]
Ol. 230, 1 = 141/42.
Ol. 230, 2 = 142/43.
Ol. 230, 3 = 143/44. Syllas.
Ol. 230, 4 = 144/45.
Ol. 231, 1 = 145/46.
Ol. 231, 2 = 146/47. Flavius Arrianus aus Paiania.
Ol. 231, 3 = 147/48. Tib. Claudius.....
Ol. 231, 4 = 148/49. | P. Aelius Vibullius Rufus.
Ol. 232, 1 = 149/50. |
Ol. 232, 2 = 150/51. Ael. Ardys a. Phaleron.
Ol. 232, 3 = 151/52. | Claudius Demostratus.
Ol. 232, 4 = 152/53. | Aelius Kallikrates.
Ol. 233, 1 = 153/54. | L. Nummius Menis aus Phaleron.
Ol. 233, 2 = 154/55. | Aelius Alexander.
Ol. 233, 3 = 155/56. Praxagoras aus Melite.
Ol. 233, 4 = 156/57. Popillius Theotimus aus Sunion.
Ol. 234, 1 = 157/58. | Aelius Gelos a. Phaleron.
Ol. 234, 2 = 158/59. |
Ol. 234, 3 = 159/60. T. Aurelius Philemon aus Philaidai.
Ol. 234, 4 = 160/61. | Tib. Claudius Lysiades, Sospis Sohn aus Melite.
Ol. 235, 1 = 161/62. |
Ol. 235, 2 = 162/63. Memmios ἐπὶ βωμῷ aus Thorikos.
Ol. 235, 3 = 163/64.
Ol. 235, 4 = 164/65. Philisteides aus Peiraieus.
Ol. 236, 1 = 165/66. Pomponius Hegias aus Phaleron.
Ol. 236, 2 = 166/67. | Sextus aus Phaleron.
Ol. 236, 3 = 167/68. | M. Valerius Mamertinus aus Marathon.
Ol. 236, 4 = 168/69. | ἀναρχία.
Ol. 237, 1 = 169/70. Tineius Ponticus aus Besa.
Ol. 237, 2 = 170/71. ἀναρχία.
Ol. 237, 3 = 171/72. Lykomedes?
Ol. 237, 4 = 172/73. | Claudius Heraclides aus Melite.
Ol. 238, 1 = 173/74. |
Ol. 238, 2 = 174/75. | Biesius Piso aus Melite.
Ol. 238, 3 = 175/76. | Aischines.
Ol. 238, 4 = 176/77. | Aur. Phil..... aus Peiraieus.
Ol. 239, 1 = 177/78. |
Ol. 239, 2 = 178/79. | Memmius Flaccus. CIA III 1018 a. b.
Ol. 239, 3 = 179/80. | ἀναρχία. CIA III 1018 a. b.
Ol. 239, 4 = 180/81. | L. Gell. Xenagoras CIA III 1018 a. b.
Ol. 240, 1 = 181/82. |
Ol. 240, 2 = 182/83. | M. Munatius Maximianus Vopiscus.
Ol. 240, 3 = 183/84. | Athenodoros, Asmenos Sohn aus Itea.
Ol. 240, 4 = 184/85. |
Ol. 241, 1 = 185/86. |
Ol. 241, 2 = 186/87. | Philoteimos.
Ol. 241, 3 = 187/88. | Tib. Claudius Braduas aus Marathon.
Ol. 241, 4 = 188/89. |
Ol. 242, 1 = 189/90. | Menogenes.
Ol. 242, 2 = 190/91. | C. Pinarius Proclus aus Hagnus.
Ol. 242, 3 = 191/92. |
Ol. 242, 4 = 192/93. C. Helvidius Secundus aus Pallene.[597]
Ol. 243, 1 = 193/94. |
Ol. 243, 2 = 194/95. | M. Aurelius Calliphron aus Gargettos.
Ol. 243, 3 = 195/96. | P. Pomponius Hegias.
Ol. 243, 4 = 196/97. | Flavius Straton.
Ol. 244, 1 = 197/98. | Claudius Philippus δᾳδοῦχος aus Melite.
Ol. 244, 2 = 198/99. |
Ol. 244, 3 = 199/200. | Philisteides, Philisteides Sohn aus Paiania.
Ol. 244, 4 = 200/1. |
Dem 2. Jhdt. sind noch zuzuzählen:Flavius Harpalus, L. Flavius Flamma, Theon, wohl auch Pompeius Alexander und M. Ulpius Eubiotos, vielleicht auch Capito.
Ol. 245, 1 = 201/2. | T. Flavius Sosigenes aus Pallene.
Ol. 245, 2 = 202/3. | Cl. Phokas aus Marathon.
Ol. 245, 3 = 203/4. | C. Casius Apollonius aus Steiria.
Ol. 245, 4 = 204/5. | Flavius Iakchos aus Agryle.
Ol. 246, 1 = 205/6. | C. Quintus Himertus aus Marathon.
Ol. 246, 2 = 206/7. | ἀναρχία.
Ol. 246, 3 = 207/8. | Fabius Daduche aus Marathon.
Ol. 246, 4 = 208/9. |
Ol. 247, 1 = 209/10. Fl. Diogenes aus Marathon.
Ol. 247, 2 = 210/11. |
Ol. 247, 3 = 211/12. |
Ol. 247, 4 = 212/13. |
Ol. 248, 1 = 213/14. | ....tios Arabianos aus Marathon.
Ol. 248, 2 = 214/15. | C. Quintus Kle.... aus Marathon.
Ol. 248, 3 = 215/16. |
Ol. 248, 4 = 216/17. | Tib. Claudius Patroclus aus Lamptra.
Ol. 249, 1 = 217/18. | Aur. Dionysios, Kallippos Sohn aus Lamptra.
Ol. 249, 2 = 218/19. | Kasianos aus Steiria.
Ol. 249, 3 = 219/20. | Aur. Dionysios a. Acharnai.
Ol. 249, 4 = 220/21. | Claudius ...?
Ol. 250, 1 = 221/22. Philinos.
Ol. 250, 2 = 222/23. |
Ol. 250, 3 = 223/24. |
Ol. 250, 4 = 224/25. | Phaidros, Zoilos Sohn aus Paiania.
Ol. 251, 1 = 225/26. |
Ol. 251, 2 = 226/27. |
Ol. 251, 3 = 227/28. |
Ol. 251, 4 = 228/29. |
Ol. 252, 1 = 229/30. |
Ol. 252, 2 = 230/31. |
Ol. 252, 3 = 231/32. | Epiktetos aus Acharnai.
Ol. 252, 4 = 232/33. |
Ol. 253, 1 = 233/34. | Cornelianus.
Ol. 253, 2 = 234/35. |
Ol. 253, 3 = 235/36. |
Ol. 253, 4 = 236/37.
Ol. 254, 1 = 237/38.
Ol. 254, 2 = 238/39. Kasianos Hierokeryx aus Steiria.
Ol. 254, 3 = 239/40. |
Ol. 254, 4 = 240/41. | Flavius Asclepiades.
Ol. 255, 1 = 241/42. | [598]
Ol. 255, 2 = 242/43. |
Ol. 255, 3 = 243/44. |
Ol. 255, 4 = 244/45. |
Ol. 256, 1 = 245/46. |
Ol. 256, 2 = 246/47. | Aur. Laudicianus.
Ol. 256, 3 = 247/48. |
Ol. 256, 4 = 248/49. |
Ol. 257, 1 = 249/50. |
Ol. 257, 2 = 250/51. |
Ol. 257, 3 = 251/52. |
Ol. 257, 4 = 252/53. | Hegias, Timokrates Sohn.
Ol. 258, 1 = 253/54. |
Ol. 258, 2 = 254/55. | Ar(iston) Epaphroditos.
Ol. 258, 3 = 255/56. |
Ol. 258, 4 = 256/57. | P. Aelius Apollonius.
Ol. 259, 1 = 257/58. |
Ol. 259, 2 = 258/59. | Tebens.
Ol. 259, 3 = 259/60. |
Ol. 259, 4 = 260/61. | Imp. Gallienus.
Ol. 260, 1 = 261/62. |
Ol. 260, 2 = 262/63. L. Flavius Philostratos aus Steiria.
Ol. 260, 3 – 261, 4 = 263/64 – 68/69. P. Herennius Dexippus aus Hermos.
Ol. 291, 3 = 387/88. Hermogenes.
Zweite Hälfte des 4. Jhdts.: Theagenes.
485 n. Chr.: Nikagoras.


§ 6. Nach Analogie ihrer eigenen Verfassung stellten die Athener auch in den von ihnen direct abhängigen Gemeinden (Kleruchien) einen oder mehrere A. an die Spitze der Verwaltung; diese Beamten wurden häufig von Athen aus geschickt, manchmal mögen sie aber auch von der Gemeinde selbst bestellt worden sein, aber es ist kein Zeugnis dafür vorhanden. Der Älteste in dieser Reihe muss der ἄ. εἰς Σaλαμῖνa gewesen sein, der im. 4. Jhdt. von Athen aus gesandt wurde und aus der Staatskasse Beköstigungsgelder von einer Drachme täglich bezog (Arist. Ἀθ. πολ. 54, 8. 62, 2; vgl. CIA II 469. 594. Bull. hell. VI 520). A. sind auch für Imbros (Bull. hell. VII 154), Peparethos (Bull. hell. I 82. III 184, zwei), Skiathos (Bull. hell. XIII 153), Skyros (Bull. hell. III 63 = CIA II 592) bezeugt; dasselbe darf man nach Analogie auch für Lemnos (Hephaistia und Myrina) annehmen, wie auch die Worte des Aristoteles nahe legen, der unmittelbar nach dem salaminischen Archon die ἀρχαὶ erwähnt εἰς Σκῦρον ἢ Λῆμνον ἢ Ἴμβρον, welche auch von Athen aus gesandt von staatswegen Beköstigungsgelder erhielten (Ἀθ. πολ. 62, 2). Endlich war ein Archon auch auf Samos eingesetzt worden zur Zeit der athenischen Kleruchie (C. Curtius Inschr. und Studien zur Geschichte von Samos, Lübeck 1877, 10. Arist. Ἀθ. πολ. 62, 2). Da hier auch Thesmotheten genannt werden (Athen. Mitt. VII 368), wie auf Imbros ein Polemarch mit zwei Paredren (Bull. hell. VII 154), so könnte man vermuten, dass das ganze Collegium der neun A. auf die unterworfenen Gemeinden übertragen worden sei. Aber weder darüber, noch über ihre Functionen lässt sich etwas Sicheres sagen; der Archon nach Salamis wurde durch Los bestellt (Arist. Ἀθ. πολ. 54, 8); zur Jahresdatierung diente der Name des Archon der Gemeinde, neben dem zuweilen der Archon des Gesamtstaates genannt war. Der Archon in Arkesine, [599] als welcher der bekannte Androtion fungierte (Bull. hell. XII 225), war wohl nur ein ‚Befehlshaber‘, kein eigentlicher regelmässig bestellter Beamter.

III. Weiterer Gebrauch des Titels.

§ 1. Den Titel Archon gebrauchen euphemistisch diejenigen Machthaber, die der gewöhnliche Sprachgebrauch als Tyrannen bezeichnet, so wird Dionysios I. von Syrakus in mehreren offiziellen athenischen Urkunden genannt (ἄρχων Σικελίας CIA II 8. 51–52), so nennen sich die ersten Spartokiden zwar Könige verschiedener barbarischer Völkerschaften, aber A. des Bosporos und Theodosias (z. B. Dittenberger Syll. 100). Das älteste Beispiel dieses Gebrauches ist wohl Chares Τειχιούσσης ἀρχός aus dem Anfang des 6. Jhdts. (IGA 488).

§ 2. Nach Analogie der staatlichen Einrichtungen haben auch manche mehr private Verbindungen (mit religiösem Charakter) ihrem Hauptvertreter den Titel Archon beigelegt. So erscheint bei verschiedenen athenischen Geschlechtern ein ἄρχων τοῦ γένους, so dass er für alle Adelsgeschlechter vorausgesetzt werden darf (z. B. Archon der Eumolpiden und der Keryken, CIA II 605; vgl. Toepffer Attische Genealogie 20ff.). Auch bei den Kyniraden auf Kypros (Le Bas III 2798) findet sich ein ἀρχός. So hatten von den alten kultlichen Verbindungen (ursprünglich vielleicht auch politisch selbständig) in Attika die Mesogeer und Tetrapoleer einen Archon an der Spitze (CIA II 602f. 1324).

[v. Schoeffer.]

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