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Jupiter Dolichenus 3.Jhdt. Carnuntum (Quelle)

Jupiter Dolichenus war ab dem letzten Drittel des 1. Jahrhunderts n. Chr. ein Soldatengott mit einem im römischen Militär verbreiteten Kult. Er hatte seine Ursprünge in der Stadt Doliche, Dolike oder Dolikhe, wo sich seit alter Zeit eine bedeutende Kultstätte des syrischen Ba'al befand.

Doliche ist eine der ältesten Siedlungen in der heutigen Provinz Gaziantep im Südosten der Türkei am oberen Euphrat und liegt etwa zehn Kilometer von der Stadt Gaziantep entfernt bei dem Dorf Dülük.

Der Kult des Jupiter Dolichenus' geht ursprünglich auf den nord-mesopotamischen Wettergott Hadad, babylonisch Adad, zurück, der auf einem Stier stehend mit Doppelaxt und Blitzbündel dargestellt wurde.

Nach der Eroberung der Stadt Doliche im letzten Drittel des 1. Jahrhunderts durch die Römer und ihrer Eingliederung in die Provinz Syria wurde der Kult auf den Gott Jupiter übertragen und verbreitete sich rasch als Soldatengott im gesamten Römischen Reich.

Nach der Zerstörung des Hauptheilgtums in Doliche durch den Sassaniden-König Schapur I. Mitte des 3. Jahrhunderts ging der Kult unter. .



Literatur

  • Michael P. Speidel: Jupiter Dolichenus. Der Himmelsgott auf dem Stier. Stuttgart 1980. (Kleine Schriften zur Kenntnis der römischen Besetzungsgeschichte Südwestdeutschlands, 24)
  • Monika Hörig, Elmar Schwertheim: Corpus Cultus Iovis Dolicheni : CCID. Leiden 1987. (Études préliminaires aux religions orientales dans l'Empire romain, 106) ISBN 90-04-07665-4.
  • Anke Schütte-Maischatz, Engelbert Winter: Doliche - Eine kommagenische Stadt und ihre Götter: Mithras und Iupiter Dolichenus. Asia-Minor-Studien, 52. Bonn 2004, ISBN 3-7749-3240-9.
  • P.-M. Sukalla: Römischer Soldatengott als germanischer Barbarenschrott, in: Archäologie in Deutschland 2005, 6, S. 61, ISSN 0176-8522

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