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Columbarium

Columbarium, auch Kolumbarium (lat. columba, ae die Taube, (eigentlich: die Dunkle) bzw. columbarium: der Taubenschlag): ursprünglich die Bezeichnung für Taubenschlag. Dann wegen der Ähnlichkeit Bezeichnung für altrömische Grabkammern mit reihenweise übereinander angebrachten Nischen zur Aufnahme der Aschenurnen. Gräber solcher Art finden sich nur in Rom und dessen nächster Umgebung und stammen fast sämtlich aus dem 1. Jahrh. n. Chr. Sie hatten die Bestimmung, bei möglichst sparsamer Anlage und Ausschmückung doch für die Asche möglichst vieler Verstorbenen Raum zu gewähren; sie waren halb oder ganz unterirdisch und die thönernen Aschentöpfe (ollae) in die Mauer selbst so eingebaut, daß über der Mündung die kleine (ca. 1/2 m breite) Nische sich öffnete, um die Beisetzung der Asche (die Leichenverbrennung ist dabei als allgemein üblich vorausgesetzt) zu ermöglichen. Über den Nischen angebrachte Marmortäfelchen gaben die Namen der Beigesetzten an . In der Regel wurden solche Kolumbarien von reichen Leuten angelegt, deren Sklaven und Freigelassene zu zahlreich waren, um in dem Familienbegräbnis Platz zu finden, und namentlich auch die Kaiser und deren Gemahlinnen ließen dergleichen Massenbegräbnisse erbauen. Erhalten sind deren mehrere, unter andern ein von der Livia, der Gemahlin des Augustus, für ihre Freigelassenen an der Appischen Straße in Rom errichtetes K., das 1726 aufgefunden wurde. Auch für arme Leute, die zur Erwerbung eines eignen Grabes nicht die Mittel hatten, legten Spekulanten in Rom gemeinsame Begräbnisse an, in denen man einen Platz erwerben konnte. Noch gewöhnlicher wurden Kolumbarien von religiösen oder gewerblichen Vereinen für ihre Mitglieder gestiftet oder auch von eignen Sterbekassengesellschaften errichtet, die den Beteiligten gegen einmalige Kapitalzahlung und laufende Beiträge das Anrecht auf ein anständiges Leichenbegängnis und eine Grabnische sicherten. Die Zahl der jetzt bekannten Kolumbarien beträgt mehr als 100. In unsrer Zeit hat man den Namen Columbarium auch auf die Halle übertragen, in welcher die Urnen mit der Asche der in den modernen Feuerbestattungsöfen (Gotha) verbrannten Leichen beigesetzt werden.

Frühchristliche unterirdische Begräbnisstätte mit mehreren übereinanderliegenden Nischenreihen zur Aufstellung von Aschenurnen.

Heute bezeichnet es ein Urnengewölbe, das oft einem Friedhof oder Krematorium zur Aufbewahrung der Urnen angegliedert ist.

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