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Der Spanische Krieg (154 v. Chr. bis 133 v. Chr.) bezeichnet eine kriegerische Auseinandersetzung zwischen den Römern und den keltiberischen Stämmen der Iberischen Halbinsel. In seiner Hauptphase (148 v. Chr. bis 139 v. Chr.) wird der Krieg auch als Viriatischer Krieg bezeichnet, nach dem keltiberischen Anführer Viriatus. Der Krieg wird manchmal auch Numantinischer Krieg genannt, nach dem heute in Spanien gelegenen keltischen oppidum Numantia, eines der Zentren des Widerstandes gegen die Römer.


Kriegsverlauf

Der Spanische Krieg begann 154 v. Chr. mit einem Aufstand keltiberischer Stämme (Beller, Avaker) unter Führung des Punicus, die sofort bedeutende Gewinne gegen die Römer erzielen können. Im gleichen Jahr erheben sich auch die Lusitanen, ein weiterer keltiberischer Stamm. Am 23. August 153 v. Chr. wird der römische Konsul Quintus Fulvius Nobilior bei Numantia überfallen und verliert eine ganze Legion. 150 v. Chr. kann der Praetor Servius Sulpicius Galba (nicht zu verwechseln mit dem späteren römischen Kaiser gleichen Namens) die Lusitaner täuschen und lässt einen großen Teil von ihnen erbarmungslos hinrichten. Er entgeht dafür nur knapp einer Anklage in Rom.

Viriatus, einer der wenigen Lusitanen, der dem Gemetzel des Galba entkommen konnte, schwingt sich ab 147 v. Chr. zum Führer der Lusitanen auf und wird zu einem der gefährlichsten Gegner der Römer. Diese machen Quintus Fabius Maximus, den Bruder von Scipio Africanus dem Jüngeren, zum Konsul für die römische Provinz Hispania citerior. Quintus Fabius Maximus gelingt es zunächst Viriatus zu schlagen, danach kann dieser den Römern aber eine ernste Niederlage beibringen (143 v. Chr., Schlacht bei Baecula), die Römer müssen sich nach Córdoba zurückziehen. 140 v. Chr. schlägt Viriatus den neuen römischen Konsul Fabius Maximus Servillianus; mehr als 3.000 Römer sterben auf dem Schlachtfeld. Die Römer müssen in einen demütigenden Friedensvertrag einwilligen, der danach allerdings vom Senat in Rom nicht ratifiziert wird. 139 v. Chr. brechen die Römer den mit Viriatus geschlossenen Frieden und bestechen seine Gesandten, die Viriatus daraufhin bei Viseu ermorden.

Mit dem Tode Viriatus' brach der Aufstand schnell zusammen, die gefährlichste Herausforderung für die römische Herrschaft auf der iberischen Halbinsel war damit beendet. Die Keltiberer erhielten von den Römern Land zur Ansiedlung.

Numantia ergibt sich allerdings nicht. Im Jahr 134 v. Chr. übernahm Scipio Africanus der Jüngere den Oberbefehl über die Truppen in Spanien und eroberte Numantia im Sommer ein Jahr später. Er verkaufte die Bevölkerung in die Sklaverei und ließ die Stadt schleifen, damit war der Spanische Krieg beendet.


Bedeutung

Nach dem Sieg der Römer im Spanischen Krieg ist deren Herrschaft über die Iberische Halbinsel nicht mehr wirklich gefährdet. Die beiden Provinzen bleiben allerdings noch für eine ganze Weile unruhig, erst Caesar gelingt es ab 60 v. Chr. von Lissabon aus, den letzten Widerstand der portugiesischen Stämme zu brechen


Literatur

  • Martin Luik: Der schwierige Weg zur Weltmacht. Roms Eroberung der Iberischen Halbinsel 218-19 v. Chr. Zabern, Mainz 2005, S. 51-81. ISBN 3-8053-3471-0.
  • Helmut Simon: Roms Kriege in Spanien 154-133 v. Chr. Frankfurt a.M. 1962.
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