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In der Schlacht an den Kaudinischen Pässen im Jahre 321 v. Chr. erlitten die Römer gegen die Samniten im Zweiten Samnitenkrieg eine demütigende Niederlage. Darauf Bezug nehmend, bezeichnet die Redewendung kaudinisches Joch eine schmachvolle Erniedrigung.

Historischer Hintergrund

In den insgesamt drei Samnitenkriegen ging es um die Kontrolle und Vorherrschaft in Kampanien durch die noch junge Römische Republik über die Samniten, den ansässigen Stämmen in Samnium.

Auslöser und Verlauf der Schlacht

Die Schlacht war Folge einer samnitischen Kriegslist. Der samnitische Feldherr Gaius Pontius erfuhr, dass sich das römische Heer in Calatia bei Capua befand und ließ nun in der Gegend verbreiten, die Samniten würden das mit Rom verbündete Luceria in Apulien angreifen.

Tatsächlich reagierten die Römer, als sie von dieser Nachricht erfuhren, wie erwartet. Sie witterten die Chance, die Samniten in einer Schlacht zu besiegen und eilten Richtung Luceria, wobei sie unvorsichtigerweise den schnellsten Weg wählten, nämlich den über die Kaudinischen Pässe (Furculae Caudinae, eigentlich: Kaudinische Gabeln, da sich hier der Weg gabelte) in der Nähe der samnitischen Stadt Caudium, der von den Samniten kontrolliert wurde.

Der Pass war links und rechts von hohen Bergen umgeben. Als die Römer ihn erreichten, fanden sie den Ausgang durch die Samniten versperrt. Nun wollten die Römer umkehren, doch die Samniten blockierten auch den rückwärtigen Eingang des Passes, sodass die Römer in der Falle saßen.

Entscheidung über das eingeschlossene römische Heer

Dem Bericht des Livius zufolge sandte Gaius Pontius nun einen Brief an seinen Vater Herennius mit der Frage, wie er nun weiter vorgehen solle. Zunächst erhielt er die Antwort, er solle die Römer abziehen lassen. Dies kam für ihn nicht in Frage, also sandte er erneut einen Brief, woraufhin Herennius antwortete, er solle die Römer bis auf den letzten Mann niedermachen. Gaius Pontius habe dann gefragt, ob es keinen Mittelweg gebe, woraufhin er die Antwort erhielt, ein Mittelweg sei in diesem Fall eine große Dummheit. Dennoch entschied er sich für einen solchen Mittelweg. Er schlug den beiden römischen Konsuln, die das gefangene Heer anführten, vor, dass sie abziehen dürften, wenn sie im Gegenzug Geiseln zur Sicherheit stellten und sich bereit erklärten, ihr Heer der demütigenden Prozedur zu unterwerfen, unter dem „Joch“ hindurchziehen zu lassen. Da die Römer nach mehreren Tagen dem Hungertod nahe waren, willigten sie ein und ließen sich „unterjochen“. Es folgte ein mehrjähriger Waffenstillstand zwischen beiden Seiten.

Folgen der Entscheidung

Die Demütigung an den Kaudinischen Pässen verziehen die Römer den Samniten nie und sobald die Römer sich wieder erholt hatten, setzten sie die Kampfhandlungen um so entschlossener fort, um am Ende den Zweiten Samnitenkrieg im Jahre 304 v. Chr. für sich entscheiden zu können.

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