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Denarius des Sextus Pompeius, geprägt anlässlich seines Sieges über die Flotte Octavians. Auf der Vorderseite ist der Pharus von Messina abgebildet, auf der Rückseite das Monster Scylla, das Octavian besiegt haben soll. http://www.cngcoins.com

Sextus Pompeius Magnus Pius (* um 68 v. Chr.; † 35 v. Chr. in Milet) war ein römischer Feldherr. Er war der letzte aus der Opposition gegen das Zweite Triumvirat.

Leben

Sextus Pompeius war der jüngste Sohn von Gnaeus Pompeius Magnus und dessen dritten Frau, Mucia Tertia. Sein älterer Bruder von der gleichen Mutter war Gnaeus Pompeius der Jüngere. Beide Brüder wuchsen im Schatten ihres Vaters auf, einem der besten römischen Feldherrn, der politisch überwiegend glücklos agierte und sich nach Zerfall des später so genannten „Ersten Triumvirats“ immer mehr der traditionellen Fraktion des Senats anschloss, je mehr Gaius Iulius Caesar zu einer Gefahr für die Republik wurde. Als Caesar im Jahr 49 v. Chr. den Rubikon überschritt und damit den Bürgerkrieg begann, begleitete Gnaeus seinen Vater bei seiner Flucht in den Osten, wie die meisten konservativen Senatoren auch. Sextus blieb in Rom unter der Obhut seiner Stiefmutter Cornelia Metella. Pompeius' Armee verlor die Schlacht von Pharsalus im Jahr 48 v. Chr. und Pompeius musste die Flucht ergreifen. Cornelia und Sextus trafen ihn in Mytilene, von wo aus sie mit ihm gemeinsam nach Ägypten gingen, wo Pompeius am 29. September des gleichen Jahres ermordet wurde.

Nach dem Mord kehrte Cornelia nach Rom zurück, während Gnaeus und Sextus den Widerstand gegen Caesar in der Provinz Africa fortsetzten. Zusammen mit Metellus Scipio, dem jüngeren Cato und anderen Senatoren bereiten sie sich auf den Kampf gegen Caesar und seine Armee vor. Caesar gewann die Schlacht bei Thapsus im Jahr 46 v. Chr. gegen Metellus Scipio und Cato, der daraufhin Selbstmord beging. Auf den Balearen trafen die Brüder wieder zusammen, von wo aus sie mit Titus Labienus, einem früheren General in Caesars Armee, nach Hispanien übersetzten, um eine neue Armee aufzustellen.

Caesar und seine Legionen folgten ihnen und trafen auf sie am 17. März 45 v. Chr. in der Schlacht von Munda. Beide Armeen waren stark und wurden von fähigen Generälen geführt. Vermutlich brachte eine Kavallerieattacke Caesars ihm den Sieg. Titus Labienus und schätzungsweise 30.000 seiner Männer starben nicht nur in der Schlacht, sondern auch auf der anschließenden panikartigen Flucht. Gnaeus und Sextus gelang es erneut zu entkommen. Jetzt aber waren Unterstützer nur noch schwer zu finden, da nach dieser Schlacht der endgültige Sieg von Caesar eindeutig war. Innerhalb einiger Wochen wurde Gnaeus Pompeius gefangen und wegen Verrats hingerichtet, während Sextus nach Sizilien fliehen konnte.

Nach seiner Rückkehr nach Rom wurde Caesar am 15. März 44 v. Chr. von einer Gruppe Senatoren unter Führung von Cassius und Marcus Iunius Brutus ermordet. Diese Tat provozierte einen erneuten Bürgerkrieg, diesmal zwischen Caesars selbsterklärten politischen Erben und seinen Mördern. Das Zweite Triumvirat wurde durch Octavian, Marcus Antonius und Lepidus mit dem Ziel gebildet, Caesars Tod zu rächen und jegliche Opposition zu unterdrücken. Sextus Pompeius auf Sizilien hatte dabei sicher nicht die erste Priorität, obwohl er von seiner Position aus die Getreideversorgung Roms gefährdete, dem dadurch aber auch die Zeit und die Mittel gegeben waren, erneut eine Armee aufzustellen, und viel wichtiger, auch eine starke Flotte, die er mit sizilischen Seeleuten besetzen konnte.

Brutus und Cassius verloren die Zwillingsschlacht von Philippi und begingen 42 v. Chr. Selbstmord, worauf das Triumvirat sich Sizilien und Sextus zuwenden konnte, der mittlerweile auf einen starken Widerstand vorbereitet war.

In den folgenden Jahr fanden keine Konfrontationen statt, die eine Entscheidung für die eine oder andere Seite herbeigeführt hätten. 39 v. Chr. unterzeichneten Sextus und das Triumvirat vor dem Hintergrund eines drohenden Krieges gegen die Parther den Friedensvertrag von Misenum: Antonius brauchte alle verfügbaren Truppen, so dass ein Waffenstillstand an der sizilianischen Front nützlich war. Der Frieden hielt jedoch nicht lange. Octavians und Antonius’ häufiger Streit war ein starkes politisches Motiv, den Krieg gegen Sextus wieder aufzunehmen. Octavian versuchte erneut, Sizilien zu erobern, wurde aber 37 v. Chr. in der Seeschlacht von Messina und erneut im August 36 v. Chr. geschlagen. Als Octavian dann aber seinem Jugendfreund Marcus Vipsanius Agrippa das Kommando über die Flotte übertrug, wendete sich das Blatt. Nur einen Monat später zerstörte Agrippa Sextus' Flotte in den Seeschlachten von Mylae (heute Milazzo) und Naulochus (zwischen Mylae und Messina). Sextus floh in den Osten und verlor mit Sizilien auch seinen letzten Rückhalt.

Sextus Pompeius wurde im gleichen Jahr in Milet (Asia) gefangen genommen und ohne Gerichtsverfahren auf Anordnung von Marcus Titius, Antonius’ Günstling, getötet (ein illegales Vorgehen, da Sextus römischer Bürger war). Sein gewaltsamer Tod wurde eines von Octavians Argumenten in seinem Kampf gegen Antonius einige Jahre später, als die Situation zwischen ihnen untragbar geworden war.

Chronologie

Literatur

Moses Hadas: Sextus Pompey. Humphrey Press, Geneva, NY 1930; Nachdruck AMS Press, New York 1966.

Anton Powell, Kathryn Welch (Hrsg.): Sextus Pompeius. Classical Press of Wales, Swansea 2002, ISBN 0-7156-3127-6 (Rezension bei BMCR).

Bruno Schor: Beiträge zur Geschichte des Sextus Pompeius. Hochschulverlag, Stuttgart 1978, ISBN 3-8107-2015-1.

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