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Tryphaina († 111 v. Chr.) war Königin von Syrien und Tochter des ägyptischen Königs Ptolemaios VIII. und seiner Schwestergemahlin Kleopatra III.

Dass Tryphaina auch den Herrschernamen Kleopatra geführt habe, ist nicht belegt, wenn auch oft angenommen.[1]

Als ihr Vater seinen Prätendenten für den syrischen Thron, Alexander II. Zabinas, nicht mehr unterstützte, sondern Antiochos VIII. Grypos vorzog, gab er diesem Tryphaina zur Gemahlin (124 v. Chr.) und sandte ihm auch ein Hilfsheer.[2] Dieser Ehe entstammten die fünf Söhne Seleukos VI., Antiochos XI., Philipp I., Demetrios III. und Antiochos XII. sowie eine Tochter Laodike.[3]

112 v. Chr. besiegte Antiochos VIII. seinen Stiefbruder und Rivalen Antiochos IX. und eroberte die Stadt Antiochia. Dort hielt sich Kleopatra IV., die Gattin des Antiochos IX. und Schwester Tryphainas, auf. Letztere befahl, ihre verhasste, in den Apollontempel geflüchtete Schwester umzubringen. Sie beschuldigte Kleopatra IV., dass diese landfremde Truppen in den Zwist der Brüder verwickelt und sich gegen den Willen ihrer Mutter wiederverheiratet habe. Vergeblich bat Antiochos VIII. seine Gemahlin, ihre Schwester zu verschonen. Noch nie seien seine Vorfahren so hart gegen Frauen verfahren. Auch, fügte Antiochos hinzu, sei der Tempel, in den Kleopatra IV. geflüchtet sei, heilig, und er müsste die Götter, mit deren Hilfe er gesiegt hatte, respektieren. Aber Tryphaina ließ sich durch Grypos' Worte nicht umstimmen und gab den Truppen den Mordbefehl. Die Soldaten drangen in den Tempel ein; und als sie Kleopatra IV., die sich an die Statue der Göttin klammerte, davon nicht losreißen konnten, hieben sie ihr die Hände ab. Im Sterben verfluchte Kleopatra IV. ihre mörderische Schwester und bat die Götter, sie zu rächen. Schon ein Jahr später (111 v. Chr.) geriet Tryphaina nach einer Niederlage ihres Gatten in die Gefangenschaft des siegreichen Antiochos IX., der sie hinrichten ließ.[4]


Literatur

  • Felix Stähelin: Kleopatra 25). In: Paulys Realenzyklopädie der klassischen Altertumswissenschaft. Band XI 1. Stuttgart 1921. Sp. 787–788.

Anmerkungen

  1. ↑ Stähelin (s. Lit.), Sp. 788.
  2. ↑ Iustinus XXXIX 2, 3.
  3. ↑ Porphyrios-Fragment, zitiert von Stähelin, Sp. 788.
  4. ↑ So Iustinus XXXIX, 3, 4-12, unsere einzige Quelle dieser Episode.

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