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Spyridon (Pavlou) Lambros auch Spiridon Lampros (griechisch Σπυρίδων Λάμπρος, * 1851 in Korfu; † 1919 in Skopelos) war ein griechischer Historiker, Sportfunktionär, Politiker und Ministerpräsident.

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Historiker

Lambros absolvierte zunächst bis 1871 ein Studium der Literatur in Athen. Anschließend studierte er an der Universität Leipzig, wo seine Promotion zum Doktor der Philosophie erfolgte. Des Weiteren absolvierte er ein Studium der Geschichte an den Universitäten in London, Paris und Wien. 1890 wurde er zum Professor für Geschichte und Klassische Literatur an die Universität Athen berufen. Zwischen 1893 und 1894 sowie 1912 bis 1913 war er jeweils Provost (Dekan) der Universität.

Als Historiker begründete er nach 1903 eine neue historische Bewegung namens Neos Hellinomnimon, die die wissenschaftlichen und philosophischen Entwicklungen der griechischsprachigen Welt während der byzantinischen und osmanischen Ära Griechenlands untersuchte. Damit hatte er auch einen beträchtlichen Anteil an der Erforschung der Mittelgriechischen Sprache.
Sportfunktionär

Lambros war darüber hinaus als Sportfunktionär tätig. 1897 wurde er wenige Monate nach den ersten Olympischen Spielen Präsident des 1891 gegründeten Sportvereins Panellinios Athen. Aus dieser Funktion heraus setzte er sich für die Gründung der Griechischen Vereinigung der Amateurathleten (SEAGS) ein, deren erster Präsident er von 1897 bis 1906 war. Im gleichen Jahr wurde die Einführung der Panhellenischen Spiele beschlossen, die 1901 erstmals organisiert wurden. Als Generalsekretär des 1901 gegründeten Olympischen Komitees war er auch aktiv an der Organisation der Olympischen Zwischenspiele 1906 in Athen beteiligt. Vom Amt des Generalsekretärs des Olympischen Komitees trat er 1917 zurück.


Politiker

Als sich Griechenland 1916 aufgrund der Frage zum Eintritt des Landes in den Ersten Weltkrieg in zwei Regierungslager mit dem Ministerpräsidenten Eleftherios Venizelos in Thessaloniki sowie König Konstantin I. in Athen spaltete, nahm Lambros, der zuvor als Liberaler ein Verbündeter von Venizelos war, am 10. Oktober 1916 den Auftrag des Königs zur Bildung einer Regierung an. Diese Regierung, die allerdings nur Südgriechenland kontrollierte, musste aufgrund von Unruhen in Athen am 5. Februar 1917 jedoch zurücktreten. Insbesondere führte aber die Anerkennung der Regierung Venizelos durch die Alliierten des Ersten Weltkrieges zum Scheitern seiner Regierung. Nachdem König Konstantin I. ins Exil gegangen war, zog sich Lambros völlig aus dem politischen Leben zurück.


Literatur

Walter Puchner: s.v. Lampros, Spiridon P., in: Mathias Bernath, Felix von Schröder: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas, Bd. III: L-P. Oldenbourg Verlag, München 1979, 5-6, online

Weblinks
Wikisource: Spyridon Lampros – Quellen und Volltexte

Veröffentlichungen

Autochratóron toû buxantíou chrusóboulla chaì chrusâ grámmata, Néos Ellevomnèmon 11 (1914) 94–128 und 241–254
Darüber hinaus wurden posthum mehrere Werke zum Neos Hellenomniom veröffentlicht.

Biographische Quellen und Hintergrundinformationen


Hero, John Thomas/ Hero, Angela Constantinides: Byzantine Monastic Foundation Documents (PDF; 211 kB) zum Typikon des Pantokratorklosters, dessen Original von Lampros entdeckt wurde.
Koukouraki, Evi: „Von den griechischen Befreiungskriegen bis in die Gegenwart: Geschichte des jungen Griechenlands“, 2003
Domestic Policy 1897-1922

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