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Philippos (griechisch Φίλιππος; † vor 429 v. Chr.) war als einer von fünf Söhnen des Königs Alexander I. von Makedonien ein Angehöriger der Argeadendynastie.

Während der älteste Bruder Perdikkas II. beim Tod des Vaters um 450 v. Chr. im makedonischen Königtum nachfolgte und die beiden jüngsten Brüder Amyntas und Menelaos offenbar nicht beim Erbe bedacht worden waren, erhielten Philippos und Alketas (II.) autonome Teilfürstentümer (archai) zugewiesen. Der Darstellung des Thukydides ist zu entnehmen, dass sich das Fürstentum des Philippos am unteren Axios (Vardar), an der Grenze des makedonischen Herrschaftsbereichs in Paionien zu den Gebieten der Thraker, befunden hat, mit Eidomene, Gortynia und Atalante als namhaften Städten.[1] Philippos hatte zwei Söhne, Amyntas († nach 429 v. Chr.) und Agerrhos († nach 423/2 v. Chr.).[2]

Perdikkas II. scheint die Erbverfügung seines Vaters schon kurz nach seinem Herrschaftsantritt verworfen zu haben und übernahm die direkte Herrschaft über die archai seiner Brüder. Während sich der als trunksüchtig geltende Alketas (II.) darin fügte, setzte sich Philippos mit Waffengewalt gegen seinen Bruder zur Wehr.[3] Er verbündete sich dazu 433 v. Chr. mit Derdas I., dem Fürsten von Elimiotis, und kurz darauf auch mit Athen.[4] Dennoch verlor er sein Reich und hielt sich beim Beginn des Peloponnesischen Krieges als vertriebener Fürst bei den Athenern auf.[5]

Spätestens 429 v. Chr. war Philippos verstorben, da in diesem Jahr der Thrakerkönig Sitalkes die Städte seines ehemaligen Fürstentums eroberte, die er an Philippos’ Sohn Amyntas zu übergeben beabsichtigte.[6] Allerdings einigten sich Sitalkes und Perdikkas II. später auf einen Frieden, in dem das ehemalige Philippos-Fürstentum unter der Herrschaft des Makedonenkönigs verblieb.


Literatur

Fritz Geyer: Makedonien bis zur Thronbesteigung Philipps II., In: Historische Zeitschrift. Bd. 30 (1930), S. 1–148 (zu Philippos, S. 50–52).
Fritz Geyer: Philippos 11). In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band XIX,2, Stuttgart 1938, Sp. 2331.
J. W. Cole: Perdiccas and Athens. In: Phoenix. Vol. 28 (1974), S. 55–72.

Anmerkungen

Thukydides 2, 100, 3.
↑ Zu Amyntas siehe Thukydides 2, 100, 3 und zu Agerrhos, der 423/2 v. Chr. den Friedensvertrag zwischen Perdikkas II. und Athen mitbezeugte, siehe Inscriptiones Graecae I³ 89.
↑ Platon, Gorgias 471a–b.
↑ Thukydides 1, 57, 3; 2, 95, 2.
↑ Thukydides 1, 57, 3; 1, 61, 4.
↑ Thukydides 2, 100, 3; Diodor 12, 50, 4.

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