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Petros Emmanouil Protopapadakis (griechisch: Πέτρος Πρωτοπαπαδάκης) (* 1860 in Naxos; † 28. November 1922 in Goudi) war ein griechischer Politiker und ehemaliger Ministerpräsident.
Berufliche Laufbahn

Protopapadakis absolvierte ein Studium der Mathematik und des Ingenieurwesens in Paris. Nach seiner Rückkehr nach Griechenland 1890 war er als Ingenieur bis zur Fertigstellung 1893 am Bau des Kanals von Korinth beteiligt. Anschließend war er Professor an der Evelpidon Militärakademie (Στρατιωτική Σχολή Ευελπίδων).

Petros Protopapadakis

Politische Laufbahn

Er begann seine politische Laufbahn 1902 mit der Wahl zum Abgeordneten der Nationalversammlung (Voulí ton Ellínon). Dort vertrat er zunächst die konservative Nationalistische Partei (Κόμμα Εθνικόφρονων) von Theodoros Deligiannis. Von März bis August 1915 war er Finanzminister im ersten Kabinett von Dimitrios Gounaris.

1920 wechselte er zu der von Gounaris neu gegründeten Volkspartei (Λαϊκό κόμμα), die in Opposition zur Politik von Eleftherios Venizelos stand. Von Februar 1921 bis Mai 1922 war er erneut Finanzminister im zweiten Kabinett von Nikolaos Kalogeropoulos sowie im zweiten Kabinett von Gounaris. Der Erste Weltkrieg und vor allem die Kleinasiatische Katastrophe von 1922 brachten das Land erneut an die Grenzen seiner Belastbarkeit. Rund 1,5 Millionen griechische Flüchtlinge kamen aus Kleinasien und mussten integriert werden. Die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Probleme hinterließen ihre Spuren auch bei der Drachme. Um die sich anbahnende Inflation abzuwenden, beschloss er als Finanzminister eine ungewöhnliche Zwangsanleihe einzuführen. Alle damals kursierenden Banknoten wurden in der Mitte durchgeschnitten. Die halbierten Scheine zirkulierten selbstverständlich auch zu ihrem halben Wert. Die linke Hälfte der Banknoten wurde beim Staat gegen Obligationen eingetauscht.

Vom 22. Mai bis zum 10. September 1922 war er schließlich selbst Ministerpräsident.

Aufgrund seiner Ämter wurde er im so genannten "Prozess der Sechs" zusammen mit Gounaris, Protopapadakis und drei Militärpersonen wegen Hochverrats aufgrund der Niederlage im Griechisch-Türkischen Krieg angeklagt, zum Tode verurteilt und schließlich am 28. November 1922 hingerichtet.
Biographische Quellen und Hintergrundinformationen

Die Drachme als nationale Währung des neugriechischen Staates
Finefrock, Michael: Cause and Consequence of the Greek Plan to Seize Constantinople from the Allies, June-August 1922, Charleston 1980
Who murdered the Statesmen of Greece?, Artikel in The Nation vom 13. Dezember 1922
Koukouraki, Evi: „Von den griechischen Befreiungskriegen bis in die Gegenwart: Geschichte des jungen Griechenlands“, 2003
Domestic Policy 1897-1922
Ministerliste der Regierungen 1899-1924

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