ART

 

.

Georgios Theotokis (griechisch: Γεώργιος Θεοτόκης; * 1844 in Korfu; † 30. Dezember 1915jul./ 12. Januar 1916greg.[1] in Athen) war ein griechischer Politiker und ehemaliger Ministerpräsident.

Georgios Theotokis

Familie, Studium und berufliche Tätigkeit

Theotokis war Vater des späteren Ministerpräsidenten Ioannis Theotokis sowie Großvater des späteren Außenministers Spyros Theotokis. Er war daneben mit der bekannten griechischen Politikerfamilie Rallis verwandt und unter anderem Großvater mütterlicherseits des späteren Ministerpräsidenten Georgios Rallis.

Nach dem Schulbesuch absolvierte er ein Studium der Rechtswissenschaften an der Ionischen Akademie, das er bereits 1861 mit einem Diplom abschloss. Anschließend setzte er sein Studium an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät an der Sorbonne in Paris fort. Nach seiner Rückkehr nach Korfu war er als Rechtsanwalt tätig.


Politische Laufbahn
Abgeordneter

Theotokis begann seine politische Laufbahn 1879 als er mit einem Stimmenanteil von 65 Prozent zum Bürgermeister von Korfu gewählt wurde. 1883 wurde er wieder zum Bürgermeister gewählt, verzichtete jedoch 1885 auf dieses Amt und wurde für die Partei von Ministerpräsident Charilaos Trikoupis zum Abgeordneten der Nationalversammlung (Voulí ton Ellínon) gewählt. Später war er ab 1898 als Nachfolger von Trikoupis Vorsitzender der Liberalen Partei (Neoteristikon Komma).

Georgios Theotokis

Statue von Georgios Theotokis in Korfu.
Minister

Am 21. Mai 1886 wurde er von Ministerpräsident Trikoupis zum Marineminister in sein Kabinett berufen. In seiner bis zum 5. November 1890 dauernden Amtszeit modernisierte er die griechische Marine durch den Kauf der modernen Fregatten „Spetses“, „Hydra“ und „Psara“ und durch die Verbesserung der Ausbildung durch die Gründung von Marineschulen.

In den späteren Kabinetten von Trikoupis (Juni 1892 bis Mai 1893 sowie November 1893 bis Januar 1895) war er Minister für kirchliche und öffentliche Erziehung. In diesem Amt bereitete er eine Gesetzesinitiative zur Modernisierung des Schulwesens vor, die jedoch wegen der Opposition um Theodoros Deligiannis scheiterte.

Bei seinem Tod war Theotokis Minister für Nationale Wirtschaft im Kabinett des Ministerpräsidenten Stefanos Skouloudis.[2]

Ministerpräsident

Theotokis war später vom 14. April 1899 bis 25. November 1901, 27. Juni 1903 bis 11. Juli 1903, 19. Dezember 1903 bis 29. Dezember 1904 sowie 21. Dezember 1905 bis 29. Juli 1909 viermal griechischer Ministerpräsident. Zugleich übernahm er zeitweise die Ämter des Außen-, Innen- oder Kriegsministers.

Während seiner Amtszeit setzte er eine Armeereform durch und führte seine als Marineminister begonnene Modernisierung der Marine fort.

In späteren Jahren setzte er sich als Abgeordneter insbesondere während der Balkankriege 1912 bis 1913 für eine moderate Außenpolitik ein.
Literaturhinweise

Rallis, Georgios: Georgios Theotokis. The Politician of The Measured Response, Athen 1986, ISBN 960-241-017-5

Biographische Quellen und Hintergrundinformationen

Biographie
Ministerliste der Regierungen 1899-1924
Political Developments between 1897 and 1909
The Economic Policy of Georgios Theotokis

↑ Zeitungsartikel der Zeitung Eleftheria vom 1. Januar 1965. Griechisches historisches Kalendarium im Januar. (Verfügbar über die Griechische Nationalbibliothek; auf Griechisch.)
↑ Generalsekretariat der Regierungs Griechenlands (Geniki Grammatia tis Kyverniseos). Die Minister des Kabinetts Skouloudis 1915/1916 (auf Griechisch).

Vorgänger Amt Nachfolger
Alexandros Zaimis Premierminister von Griechenland
1899–1901
Alexandros Zaimis
Theodoros Deligiannis Premierminister von Griechenland
1903
Dimitrios Rallis
Dimitrios Rallis Premierminister von Griechenland
1903–1904
Theodoros Deligiannis
Premierminister von Griechenland
1905–1909
Dimitrios Rallis


Antikes Griechenland

Biographien, Griechische Mythologie , Kriegführung, Kunst, Architektur, Wissenschaft, Philosophie, Literatur, Sport, Leben, Geschichte, Index, Bilder/Zeichnungen

Griechenland im Mittelalter

Byzanz, Biographien, Kunst, Literatur, Orthodoxie, Byzantinische Armee, Geschichte, Index

Griechenland in der Neuzeit

Geographie, Inseln, Städte, Kunst, Musik, Biographien, Film, Sport, Wissenschaft, Literatur, Geschichte,

---

Index

Zypern

Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft

Hellenica Bibliothek - Scientific Library

Index Griechisch: Αλφαβητικός κατάλογος



Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen beschrieben.

Griechen, Antike

Griechen

Griechenland

Index

Hellenica World