ART

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2) M. (Senec. dialog. VI 16, 8) war der Sohn der (Cremutia) Marcia (vgl. Fluss o. Bd. XIV S. 1603 Nr. 116) und daher Enkel des Geschichtsschreibers Cremutius Cordus (vgl. Cichorius o. Bd. IV S. 1703); der Name seines Vaters wird nirgends erwähnt; die einzige Anspielung auf ihn könnte man, will man hierin nicht eine rhetorische Phrase sehen, in den Worten Senec. dial. VI 17, 1 grave est quem educaveris iuvenem iam matri iam patri praesidium ac decus, amittere finden; Dessau PIR II 340 nr. 185 hält es für möglich, daß er Metilius Rufus geheißen habe. M. scheint früh den Vater verloren zu haben; denn Sen. dial. VI 24, 1 sagt, daß er pupillus relictus sub tutorum cura usque ad quartum decimum annum aufgewachsen sei; ob jener gestorben oder eine Ehescheidung erfolgt ist, steht nicht fest (Genaueres darüber vgl. Fluss o. Bd. XIV S. 1603 Nr. 116). Infolge seines mustergültigen Verhaltens (Sen. dial. VI 22, 2 filii tui [sc. Marciae] pulcherrimum corpus et summa pudoris custodia; 24, 1 sanctitate morum, wurde er schon als Knabe der Bekleidung [1398] eines Priesteramtes für würdig befunden (Sen. dial. VI 24, 3), materna sine dubio suffragatione, sed ne mater quidem nisi pro bono candidato valuisset (Sen. 24, 3). Unter der Anleitung seiner Mutter wuchs der hochbegabte Knabe heran (Sen. 24, 2 studia formavit excellentis ingenii et aequaturi avum, nisi obstitisset verecundia, quae multorum profectus silentio pressit); um sich von ihr nicht trennen zu müssen, schlug er die militärische Laufbahn trotz seiner körperlichen Eignung (Sen. 24, 1 adulescens statura, pulchritudine, cetero corporis robore castris natus) nicht ein, sondern blieb bei ihr (Sen. 24, 2), cum haberet suos penates (Sen. 24, 1). Auch über seine geistigen Anlagen gibt Sen. 23, 3 Aufschluß: senilem in iuvene prudentiam victorem omnium voluptatum animum, emendatum, carentem vitio, divitias sine avaritia, honores sine ambitione, voluptates sine luxuria adpetentem. Sein plötzlicher Tod in jungen Jahren (Sen. 21, 1 nimis .. cito periit et immaturus VI 3, 4. 17, 1 und 23, 3 wird er als iuvenis bezeichnet) war die Ursache namenlosen Schmerzes für seine Mutter, für Seneca der Anlaß zur Abfassung der Schrift ad Marciam de consolatione; ihre Entstehung setzt Schanz-Hosius Röm. Lit. Gesch.³ 2, 2 S. 385 ins J. 40 oder 41 n. Chr.; da es in ihr 1, 7 heißt tertius cum praeteriit annus, cum interim nihil ex primo illo impetu cecidit dürfte sein Tod ins J. 37 oder 38 fallen. M. hinterließ zwei Töchter (Sen. 16, 6. 8); von seinen drei Geschwistern (Sen. 16, 5) sind uns nur die Schwestern (Sen. 16, 6) Metilia Marcia (CIL X 1905 Puteoli) und Metilia Rufina (CIL VI 26151 Rom) mit Namen bekannt; den Namen des Bruders kennen wir nicht.
[Fluss.]

Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft

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