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21) Lysimachos ὁ Κῷος, Arzt, der am Ende des 2. oder Anfang des 1. Jhdts. v. Chr. gelebt haben mag (Susemihl Alex. Lit. 714 c. 34). Er erklärte in einem Werke von 20 Büchern schwer verständliche Wörter des Hippokrates; außerdem polemisierte er in je 3 Büchern gegen die Hippokrates-Interpretationen des Herophileers Kydias und des Epikureers Demetrios (s. o. Bd. IV S. 2842, 37). Erotian. 5, 12 Nachm. 28, 13 (Anschluß an Bakcheios). 85, 10. Aus ihm stammt vielleicht die Polemik gegen Demetrios 47, 24 und gegen Kydias 47, 2 (Klein Erotianausg. XXX. Strecker Herm. XXVI 301). Von seiner Tätigkeit als Kommentator erhielt er den Namen ὁ Ἱπποκράτειος (Schol. Nik. Alex. 376). Wellmann bei Susemihl 442, 152 vermutet mit großer Wahrscheinlichkeit, daß L. bei Cael. Aurel. zitiert ist: m. chron. I 3, 57 Silimachus Hippocratis sectator; a. m. III 17, 138 Salimachus. Derselbe Gelehrte glaubt auch (a. O. 442, 154), daß der L., den Plin. n. h. unter den Quellenschriftstellern des 28. Buches nennt, L. von Kos sei, und daß dieser über Arzneimittel gehandelt habe. Daß es nicht vegetabilische, sondern animalische Mittel waren, bemerkt richtig Fuchs in Neuburger-Pagels Handb. d. Gesch. d. Med. I 319; vgl. Plin. a. O. medicinae ex animalibus.
[Kind.]

Unklar ist das Verhältnis des L. zu der Λυσιμάχειος genannten Pflanze, die nach Hesych. s. v. εὐρεθεῖσα ὑπὸ Λυσιμάχου ist; vgl. Plin. n. h. XXV 72 (aus Sextius Niger) invenit et L. quae ab eo nomen retinet, celebrata Erasistrato. Dieser beschreibt sie ebenso wie Dioskor. IV 3, gibt aber an dieser Stelle als Wirkung nur an: ut iumentis discordantibus iugo inposita asperitatem cohibeat (abergläubisch = μάχην λύουσα), während er anderwärts (XXV 100. XXVI 131. 141. 147. 164? ebenso wie Dioskorides und [40] Galen π. ἅπλ. φαρμ. κράς. VIII 21 (XII 64 K.) eine wissenschaftliche Schilderung ihrer Wirkung gibt: sie heilt Wunden, stillt Blutungen und Dysenterie. Dioskor. IV 85 setzt sie mit anderen Pflanzen wie περδίκιον, σιδηρῖτις, vitriaria, parietaria gleich (vgl. Ihm zu Pelagon. 149). Stammt die Notiz bei Plinius aus Erasistratos, so hat die Pflanze mit unserem L. nichts zu tun und ist wohl überhaupt ihre Benennung nach einem L. abzulehnen.
[W. Kroll.]

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