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5) Sohn des Lachares, Lakedaimonier vornehmer Abkunft (die Familie verehrte die Dioskuren als ihre Ahnen, Le Bas 245 b. Bull. hell. XXI [1897] 209), Günstling des Diktators Caesar, dem er die Herrschaft in Lakedaimon verdankt, Strab. VIII 366. Bei Strab. 363 heißt er τῶν Λακεδαιμονίων ἡγεμῶν, und ebenso bezeugen die Münzen mit der Aufschrift ἐπὶ Εὐρυκλέος seine Herrschaft, Weil Athen. Mitt. VI (1881) 10ff. Zugleich ward ihm das römische Bürgerrecht verliehen; er nennt sich seitdem C. Iulius Eurykles. Vornehmlich im Aktischen Kriege hat er sich bemerklich gemacht. Der Triumvir Antonius hatte seinen Vater Lachares hingerichtet, E. schloß sich daher anders als die meisten Hellenen dem Octavianus an, führte ihm einige Schiffe zu und nahm auf seiner Seite an der Schlacht bei Aktion teil. Er war an der Spitze der Verfolger und hatte mit dem fliehenden Antonius einen Zusammenstoß, Plut. Ant. 67. Damals war er der erste und mächtigste Mann in Hellas, ein wahrer Dynast und sehr begütert; er besaß z. B. die Insel Kythera (Strab. VIII 363). An verschiedenen Orten hat er Denkmäler seiner Freigebigkeit hinterlassen. In Sparta baute er ein Gymnasion (Paus. III 14, 6), in Korinth ein kostbares Bad (Paus. II 3, 5). Noch erhalten ist eine Ehreninschrift für ihn aus Kyparissia in Lakonien (Le Bas 237 a, vgl. 287), die Athener haben ihm und seinem Sohne Deximachos eine Statue gesetzt (IG III 801 a. b). Das Fest der Eurykleia, das ihm zu Ehren genannt war, erhielt in Sparta sein Andenken bis tief in die Kaiserzeit hinein, CIG I 1239f. 1378. 1423. 1425. 1427. E. muß seine Vorstandschaft in Sparta stark mißbraucht haben; er erweckte sich Widersacher, Unruhen entstanden, und es scheint, daß Augustus seiner Herrschaft bald ein Ende machte (Strab. VIII 366; vgl. Plut. apophth. 208 A). Als der Kaiser 21 v. Chr. Sparta besuchte, ist E. vielleicht nicht mehr Regent seiner Vaterstadt gewesen; Kythera, das früher dem E. gehört hatte, schenkte Augustus damals den Spartanern (Dio LIV 7, dazu Reimarus). E. hat dann Sparta verlassen und als berühmter Mann die Königshöfe des Orients besucht. Bei Herodes in Iudaea erschien er, als der Zwist des Königs mit seinen Söhnen im Gange war, zwischen 10 und 5 v. Chr. Er verschaffte sich bei beiden Teilen Zutritt und Vertrauen und hat als Zwischenträger und Spion viel dazu beigetragen, die Gegensätze zu verschärfen. Von Herodes reich beschenkt, zog er weiter nach Kappadokien; auch hier wußte er sich bei Archelaos zu insinuieren und ansehnlichen Gewinn einzuheimsen, Joseph. ant. Iud. XVI 301. 306. 309f.; bell. Iud. I 513ff. 530f. Er kehrte nach Sparta [1331] zurück, konnte aber nicht Ruhe halten. Seine Widersacher beschuldigten ihn, daß er den Frieden störe und die Städte beraube. Nach zweimaliger Anklage ward er vom Kaiser verurteilt und in die Verbannung geschickt, Joseph. ant. Iud. XVI 310; bell. Iud. I 531. Plut. apophth. 208 A. Ob er je die Heimat wiedersah, ist unbekannt. Seine Familie blieb in Sparta; E. hat dort ein sehr angesehenes Haus gegründet. Seine Nachkommen, die ihn mit Stolz nennen, sind noch in mehreren Generationen nachzuweisen, Hertzberg Gesch. Griechenlands I 482f. 501. 522ff. Le Bas Inscript. Peloponn. nr. 237 a. 245 b. Weil Athen. Mitt. VI (1881) 10ff. Bull. hell. XXI 209. Dittenberger Syll.² 359ff. Schebelew Achaika (Petersburg 1903, Russisch) 261ff.
[Niese.]

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