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2) Römischer Rhetor aus der ersten Hälfte des 1. Jhdts. v. Chr. In törichter Großtuerei rühmte er sich, ein Abkömmling eines C. Epidius aus Nuceria (Nr. 1) zu sein, von dem man erzählte olim praecipitatum in fontem fluminis Sarni paulo post cum cornibus taureis extitisse ac statim non comparuisse in numeroque deorum habitum (Suet. de gramm. et rhet. 28 p. 124 Rff.). Von Charakter bösartig und gefährlich (calumniator, calumnia notatus bei Suet. a. O.), genoß er als Redelehrer anscheinend einen großen Ruf. Er unterrichtete inter ceteros den M. Antonius und Augustus (Suet. a. O.), ersteren wohl um 70, letzteren gleichzeitig mit Virgil bald nach dessen Übersiedelung nach Rom, also um 53 (vit. Verg. e cod. Bern. 172 in Suet. p. 53 Rff. = Hagen Jahrb. f. Philol. Suppl. IV 1867, 745). Während für den Rhetor im Suetontext ein Praenomen nicht überliefert ist, führt er im Index p. 99 Rff. das Praenomen M. Danach erscheint es zweifelhaft (Schanz Röm. Lit.-Gesch. I 290f.), ob er mit Recht mit dem bei Plin. n. h. XVII 243 u. Quellenverz. zu XVII angeführten C. Epidius identifiziert wird (so bei Teuffel-Schwabe Röm. Lit.-Gesch.5 433, 4); im übrigen könnten seine mit dem Prodigienwerke des Aristandros (s. Bd. II S. 859 Nr. 6) verglichenen commentarii wegen ihres wunderlichen Inhalts (arbores locutae quoque reperiuntur) recht wohl für unsern E. in Anspruch genommen werden (gerade wegen der dort erzählten Wunderdinge will freilich Peter Rh. Mus. XXII 1867, 153 – wenig wahrscheinlich – bei Plinius C[ornelius] Epicadus lesen). Der für die Invectiva in Sallustium bei Diomedes GL I 387, 6 K. überlieferte Autorname Didius wird von Linker Sall. hist, prooem., Marburg 1850 Add. zu S. 26 in Epidius geändert, in Tullius von Jordan Herm. XI 1876, 311f., dem Peiser De invectivis, quae Sall. et Cic. nominibus feruntur, Progr. Posen 1903, 5 beistimmt; an Didius nimmt keinen Anstoß Reitzenstein Herm. XXXIII 1898, 92f.; Didius, Tullius, Epidius verwirft Wirz Festgaben zu Ehren Max Büdingers, Innsbruck 1898, 100ff. und vermutet seinerseits für sed Didius – denn auch das sed ist anstößig – Pedianus (Asconius), aber nicht als Verfasser der Invectiva, sondern einer Vita Sallustii. Keine der angeführten Änderungen befriedigt vollständig; am leichtesten und bei der berüchtigten Schmähsucht des E. bestechendsten scheint die Änderung Linkers, indes sprechen gegen sie chronologische Bedenken (s. zur Frage der Invectiva außer den genannten noch Teuffel-Schwabe a. O. 412. R. Schoell Rh. Mus. LVII 1902, 159f.). Eine Anspielung auf unsern E. erblickt Baehrens Fragm. poet. Rom. (nicht PLM, wie bei Teuffel-Schwabe a. O. steht), Leipzig 1886, 327 in einem bei Mar. Victor. GL VI 79, 18 K. überlieferten Verse eines unbekannten Dichters, in dem er Epidia als Eigennamen herstellt. Fälschlich identifiziert Pape Wörterbuch der griech. Eigennamen s. Ἐπίδιος den Rhetor E. mit dem Volkstribunen d. J. 44 v. Chr. (Nr. 3).
[Brzoska.]

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