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12) Charops (Χάροψ, Livius nennt ihn Charopus), Sohn des Machatas und der Philotis (Polyb. XXXII 20, 13. Diod. XXXI 31), Enkel des unter Nr. 11 aufgeführten Ch. (Polyb. XXVII 15, 3. Diod. XXX 5), wurde von seinem Grossvater nach dem Tode des Machatas noch als Knabe nach Rom mit angemessenem Gefolge gesendet, um daselbst Lateinisch zu lernen. In Folge der Freundschaft seines Grossvaters mit Rom trat er mit vielen Römern in ein näheres Verhältnis, das er nach seiner Rückkehr in die Heimat und dem Tode des Grossvaters dazu benutzte, die angesehenen Epeiroten Kephalos und Antinus zu verleumden und sie dem Perseus in die Arme zu treiben (Polyb. a. a. O. Diod. a. a. O.). Als ausgesprochener Römerfreund erschien er 588 = 166 nach der Besiegung des Perseus zusammen mit Nikias bei L. Aemilius Paullus, um demselben Glück zu wünschen (Polyb. XXX 13, 4). In seinem Vaterlande aber war er der böse Daemon, der von 587 = 167 an in tierischer Wildheit furchtbar hauste, unterstützt von seiner Mutter Philotis, Myrton und dessen Sohn Nikanor (Polyb. XXX 12, 1ff. XXXI 8, 12. XXXII 20, 4ff. Diod. XXXI 31). Um nun seine Ruchlosigkeit durch den Senat besiegeln zu lassen, erschien er in der zweiten Hälfte des J. 594 = 160 reichlich mit Geld versehen in Begleitung Myrons in Rom; allein der Pontifex maximus und Princeps senatus M. Aemilius Lepidus und L. Aemilius Paullus, der Sieger von Pydna, wiesen ihm, als er ihnen vor der Audienz seine Aufwartung machen wollte, die Thüre. Auch der Senat gab nicht die erwartete Antwort, sondern erklärte, er werde den abgehenden Gesandten Auftrag geben, an Ort und Stelle Recherchen anzustellen. Doch Ch. verschwieg diesen Beschluss und fälschte ein SC., in dem die Zustimmung Roms zu seinen in Epeiros begangenen Unthaten ausdrücklich ausgesprochen war (Polyb. XXXII 21, 3ff. Büttner-Wobst De legat. reip. liber. temp. Romam missis, Diss. inaug. Lips. 1876, 67). Doch sollte dies seine letzte Schandthat sein; denn er starb noch in demselben Jahre, wahrscheinlich auf der Rückreise, in Brundisium (Polyb. XXXII 20, 4). Ein hohes Alter hat Ch. nicht erreicht; denn Polybios bezeichnet ihn XXXII 20, 8 im J. 587 = 167 als νέος κομιδῇ.

Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft

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