ART

Arpinum (Ἀρπίνα Diod. XX 90; Einwohner gewöhnlich Arpinas, dagegen Arpinus bei Varro de r. r. I 8, 2 Mart. X 19, 18), sehr alte Stadt der Volsker (Iuv. VIII 35. Schol. Bob. ad Cic. pro Sulla p. 363) auf einem steilen Hügel (Unterstadt 450 m., Akropolis, jetzt Civita Vecchia genannt, 627 m.) im Liristhale. Für die Bedeutung zeugen die noch in einer Länge von über 1500 m. wohl erhaltenen ,cyclopischen‘ Mauern, in denen ein Thor mit spitzbogigem Schluss (durch Überkragung). Vgl. Dionigi Viaggio ad alcune città del Lazio 47–53. Westphal Röm. Kampagna 91. Abeken Mittelitalien 160f. Von einem Königsgeschlechte von A. leitete Cicero seine Abstammung her (Suet. frg. 50 Reiff. = Hieron. ad a. Abr. 1912. Sil. Ital. VIII 406. Aur. Victor vir. ill. 81. Plut. Cic. 1). In der römischen Geschichte erscheint es zum erstenmale im J. 305 v. Chr., wo es die Römer den Samnitern entreissen (Diod. XX 90. Liv. IX 44, 16). Zwei Jahre später erhielt es die civitas sine suffragio (Liv. X 1, 3); durch die lex Cornelia 188 v. Chr. die civitas cum suffragio (Liv. XXXVIII 36, 7); es stimmte in der Tribus Cornelia (Liv. XXXVIII 36, 19. Kubitschek Imp. Rom. tribut. discr. 12). Zunächst als Praefectur verwaltet (Fest. p. 233. Mommsen St.-R. III 582), wurde es seit dem Bundesgenossenkriege Municipium (Cic. pro Plancio 19. 20 mit d. schol. Bob.; de leg. II 6) unter drei aediles (Cic. ad fam. XIII 11. 12, vgl. CIL X 5679–5682). In der Kaiserzeit scheint die Stadt unbedeutend gewesen zu sein, was seinen Grund darin gehabt haben wird, dass ein Teil des Stadtgebietes [1219] für das neugegründete Cereatae Marianae abgetrennt wurde. Genannt wird es bei Plinius III 63 und (in der corrupten Form Hirpinum) bei Paul. Disc. hist. Langob. VI 27; ausserdem häufig als Geburtsstadt des Marius (Sall. Iug. 63. Plin. n. h. XXXIII 150 u. a.) und Cicero. Der letztere gedenkt in seinen Schriften öfters seiner Vaterstadt, er verlegt den Schauplatz des Dialogs de legibus auf das Landgut, welches er von seinen Eltern ererbt hatte und das auf einer kleinen Insel am Zusammenfluss des Liris und Fibrenus gelegen war (de leg. II 1; vgl. Tuscul. V 74; ad Att. XII 12, 1). Über das Landgut Arcanum des Q. Cicero s. o. S. 428. Lateinische Inschriften aus A. CIL X 5678–5686. Der Localhistoriker G. B. Grossi (I Volsci, 3 Bde., Neapel 1813–1816) hat seine Vaterstadt mit vielen, namentlich auf Cicero bezüglichen falschen Inschriften bedacht (CIL X 714*–719*, vgl. 699*–710*), die zum Teil noch in neuester Zeit aus zweiter Hand als echt wiederholt worden sind.
[Hülsen.]

Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft

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