ART

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Armbänder waren in Griechenland und Italien seit den ältesten Zeiten üblich; Schliemann fand sie in Troia (Ilios 510ff.) und Mykene (226. 262), und auch in den ältesten italischen Gräbern kommen sie vor (Ann. d. Inst. 1885, 100). Man trug sie sowohl am Oberarm als am Handgelenk. Beide Arten kommen schon in Mykene und oft auf Bildwerken vor, und werden nicht selten paarweise gefunden (Ant. du Bosph. Cimm. XII a–XIII. Overbeck Pompeii⁴ 351. Comarmond Ecrin d’une dame romaine [Lyon] 13ff.), wurden also an beiden Armen getragen. Für beide war besonders beliebt die Form einer Schlange, welche vielleicht mit Mysteriengebräuchen zusammenhing (Boettiger Kl. Schr. III 54), Overbeck a. O. 622. 623; so z. B. am Oberarm der vaticanischen schlafenden Ariadne (Mus. Pio-Cl. II 44. Müller-Wieseler II 35, 418. Clarac IV 689, 1622); ein solches A. hiess ὄφις, Göll zu Becker Char. III 401. Häufig ist auch die Form eines einfachen Reifs; doch kommen mancherlei andere Formen vor, z. B. breitere oder schmälere, einfache (Kekulé Thonfig. aus Tanagra 6. 14) oder mit Ornamenten, auch figürlichen Darstellungen verzierte Bänder, Ant. du Bosph. Cimm. a. O., zum Teil wiederholt bei Daremberg et Saglio Dict. des Ant. I 436f. Bei Männern gilt das Tragen von A. als Weichlichkeit oder barbarische Sitte; von den Samiern berichtet es Asios bei Athen. XII 525 e. Vgl. ferner Petron. 32. Suet. Calig. 52; Nero 6. Herodian. V 5, 4. Doch waren die armillae (s. d.) militärischer Schmuck und Ehrenzeichen, Marquardt St.-Verw. II² 574. Es gab A. mit Vorrichtungen, um Amulete u. drgl. darin zu tragen, Suet. Nero 6. Plin. n. h. XXVIII 82. Die griechischen Worte, welche A. für den Oberarm, für das Handgelenk, oder beides bezeichnen. s. Poll. V 99. Lateinisch bezeichnet das früh veraltete spinter (σφιγκτήρ) eine besondere, am linken Oberarm getragene Art (Plaut. Men. 527. Fest. 333 M.); dagegen scheint armilla nach Plaut. Men. 536. Suet. Calig. 52 auch ein am Handgelenk getragenes A. bezeichnen zu können. Ein solches heisst auch spatalium (Tertull. de cultu fem. II 13) und später dextrocherium (Hist. Aug. Maxim. duo 6). Brachiale (auch brachialis) gehört an den Oberarm; so ursprünglich auch viria, viriola (das Wort ist keltisch), Plin. n. h. XXXIII 39. Isid. or. XIX 31, doch scheint das Wort später Ringe am Handgelenk bezeichnet zu haben, Tertull. de pall. 4. Ulp. Dig. XXXIV 2, 25, 10.

Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft

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