ART

Ἀρετή, Personification der Mannestugend, litterarisch zuerst in dem anmutigen, von Prodikos in seiner Schrift Ὧραι vorgetragenen allegorischen Märchen von Herakles am Scheidewege bezeugt (Xen. mem. II 1, 21ff. Philostr. Vit. Soph. I prooem. [II 3, 25ff. Kays.]. Suid. s. Πρόδικος. Ὧραι). Aristoteles besang sie in einem auf den Tod seines Freundes Hermias gedichteten Dithyrambos (frg. 675 Rose, vgl. v. Wilamowitz Aristoteles u. Athen II 405ff.) als hehre Jungfrau, der die Menschheit mühevoll nachstrebe; doch gehen auch hier Person und Allegorie in einander über. Zu einer wirklichen Persönlichkeit hat es die A. trotz gelegentlicher Personificierung (z. B. Asklepiades Anth. Pal. VII 145. Agath. ebd. IX 653) nicht gebracht. Denn wenn in einer Ehreninschrift aus Aphrodisias (CIG II 2786) eine Antonia Flaviana als Priesterin der A. erscheint, so ist damit die römische Virtus (s. d.) gemeint. Das von Philostr. Vit. Soph. I 25, 11 erwähnte ἱερὸν der A. mit Garten in Smyrna ist wohl ebenso zu beurteilen. Rein allegorische Genealogie bei Suid. s.Πραξιδίκη: A. erscheint hier als Tochter des (Zeus) Soter und der Praxidike. In der Kunst finden wir A. seit dem 4. Jhdt. öfters dargestellt: Gemälde des Parrasios (Plin. n. h. XXXV 70, mit Dionysos) und des Aristolaos (ebd. 137); Colossalstatue des Euphranor (ebd. XXXIV 78). In der Procession des Ptolemaios (Athen. V 201 D) war A. dargestellt, wie sie dem Agalma des Ptolemaios einen goldenen Ölkranz aufsetzte; inschriftlich bezeichnet finden wir sie auf dem Relief des Archelaos (Apotheose Homers), abg. u. a. Overbeck Plastik⁴ II 465. Vgl. auch die fingierte Darstellung auf dem Schilde des Achilleus, Q. Smyrn. V 50. Das Märchen des Prodikos ist auf etruskischen Spiegeln dargestellt (Gerhard 155. 156), wo aber Minerva an die Stelle der A. tritt. Die von Welcker (K. O. Müllers Handb. § 411, 6) angeführten angeblichen Darstellungen derselben Scene sind anders zu deuten. Vgl. den Artikel Virtus.
[Wernicke.]
Nachträge und Berichtigungen

S. 678, 13 zum Art. Ἀρετή

Ἀρετή als Schiffsname CIA II Ind. p. 84 Die Ἀρεταί (Ἐπιστήμη, Ἀνδρεία, Δικαιοσύνη, Καλοκἀγαθία, Σωφροσύνη, Εὐταξία, Ἐλευθερία, Ἐγκράτεια, Πρᾳότης) als Schwestern unter sich und als Töchter der Eudaimonia in der Glückseligen Wohnung (Εὐδαιμόνων οἰκητήριον), Kebes pin. XVII 3, XIX 1. XX 1. XXII 1. XXIV 2. XXV 1. XXIX 2. 3.
[Waser.]

Arete

Die Personifikation der Tugend. (L) S I.
[Hans Gärtner.]

Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft

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