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Arachosia (Ἀραχωσία), eine nach dem Flusse Arachotos (s. d.) benannte Satrapie des persischen Reiches, welche in den Keilinschriften des Dareios, nicht aber bei Herodot erwähnt wird, dessen Paktyes Satagydai und Aparytai dem Grenzgebiet der Satrapie angehören. Als Alexander im Spätjahr 330 gegen Baktra zog, stand A. samt Gedrosia und Drangiana unter dem feindlichen Satrapen Barsaëntes, an dessen Stelle zuerst Memnon, später Sibyrtios eingesetzt wurde. Seleukos I. trat um 302 die östlichen Teile samt den Paropanisadai an Candragupta ab; die westlichen behauptete noch Antiochos III. Megas; nach ihm machten sich hier Demetrios und Agathokles geltend; um 128 jedoch fielen die Sakai vom Iaxartes ins Land ein und eroberten zuerst Kophene (sin. Ki.pin), dann die Gebiete am Etymandros (sin. U.ghe.šan.li); sie wurden zuletzt vom Partherkönig Orodes unterworfen nach Strab. XV 725 wurde auch Choarene bis zum Indus parthischer Besitz; um 30 n. Chr. finden wir in Ariana den parthischen Teilfürsten Gondophares mächtig. Nach Ptolemaios VI 20 grenzt A. im Westen an [369] Drangiana, im Norden an die Paropanisadai, im Süden an das Baitiongebirge Gedrosias, und reicht ostwärts bis zum Flachland am Indus. Im Nordosten ist das Land gebirgig und rauh, nur für Viehzucht geeignet; die Hauptabdachung ist gegen Südwesten zum Bassin des Arachotos und Etymandros gerichtet, und in diesem Flachgebiet wird, soweit die Bewässerung ausreicht, Ackerbau betrieben; die hier ansässigen Arachotoi (Arachotai, Arachosioi) waren iranischen Schlages. Im nördlichen Bergland, zd. Pouruta, sassen die Paruetai und Satagydai, östlicher die Paktyes, alle Vorfahren der Afghânen. Im sterilen Gebiet südöstlich und südlich vom Arachotos hausten Stammesgenossen der indischen Aboriginer, so die Dexendrusi, Sydraci oder Sydroi, Roplutai und Eoritai (s. d.). Die Parther nannten das Land Ἰνδικὴ λευκή (Isid. Char. 19) im Gegensatz zu dem von den Kušân beherrschten ‚Schwarz-Indien‘. Die Keilinschrift des Dareios erwähnt in Haraʿuvati drei Localitäten, die Feste Kâpišakâni, den Gau Gañdutava und den Satrapensitz Aršâdâ. Isidoros vermerkt die am Arachotos gelegenen Städte Byst, Pharsana, Chorochoad, Demetrias und die Hauptstadt Alexandropolis. Ptolemaios zählt folgende Städte auf: Arachotos und Alexandreia, Ozola, Phoklis, Arikaka, Rhizana, Arbaka, Sigara, Choasta, Asiake, Gammaka, Maliana und Dammana. Nach dem arabischen Geographen Moqaddesi gab es in Arrokhaǧ allein 100 000 Dörfer und Weiler.

Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft

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