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9) Von Rhodos (FHG II 174–183. Zeller S.-Ber. Akad. Berl. 1883, 1067–1073. Susemihl Alex. Litt.-Gesch. I 500), war ein älterer Zeitgenosse des Polybios (XVI 14. 15), nahm am politischen Leben seiner Vaterstadt regen Anteil und verfasste eine Specialgeschichte von Rhodos, die auch die eigene Zeit mit umfasste. Das Buch wurde von Zenon, der die rhodischen Chroniken zu einem grossen Annalenwerk zusammenstellte (Diog. Laert. VII 35. Diod. V 56, 7), ausgezogen, so dass Polybios im Anfang seiner Kritik des Zenon A. mit einschliesst, doch so, dass deutlich zu sehen ist, dass er ihn nur aus Zenons Anführungen kennt. So kann es nicht verwundern, dass er die Spukgeschichten, welche bei Phleg. mirab. 3 aus A. erzählt werden, in seiner Kritik übergeht. Die dort mitgeteilten Weissagungen sind auch keine Fälschung aus der Zeit des ersten mithridatischen Krieges, wie Zeller meint, da sie auf keines der vielen diesem Krieg eigentümlichen Ereignisse und Situationen hinweisen, sondern ein sehr getreues Spiegelbild der Stimmungen, die in Aetolien und anderen Centren des Römerhasses zur Zeit des syrischen Krieges herrschten: die nisaeischen Rosse passen viel besser zum König [2538] von Syrien (vgl. z. B. die Rede der syrischen Gesandten auf dem achaeischen Bundestag Liv. XXXV 48) als zu dem von Pontos; der Vers ὄρκια πιστὰ τεμεῖ πρὸς κοίρανον Ἠπειρώτην kann nur auf das gefürchtete oder gehoffte Bündnis zwischen Antiochos und Philipp bezogen werden; ein Einfall in Italien wurde in Rom vorausgesehen (Liv. XXXV 23. 41. App. Syr. 15) und war thatsächlich von Hannibal geplant (Liv. XXXIV 60. XXXV 18. XXXVI 7); die prosaische Prophezeiung ist Punkt für Punkt richtig, bis auf das Unglück, das die Expedition des Cn. Manlius Volso auf dem Rückzug in Thrakien betraf, das auch mit dem Vers σὺ δὲ, νήπιε, πολλὰ μογήσας ἵξεαι εἰς χώρην τὴν σὴν πολὺν ὄλβον ὀλέσσας (vgl. Liv. XXXVIII 40. 41. App. Syr. 43) vorzüglich geschildert ist. Es liegt also gar kein Grund vor, daran zu zweifeln, dass der Peripatetiker A., den Phlegon citiert, die Geschichten wirklich erzählt hat, und da sie sich auf den syrischen Krieg beziehen, zu dessen Vorgeschichte die von Polybios kritisierte Erzählung gehört, muss geschlossen werden, dass der Peripatetiker und der Historiker ein und dieselbe Person ist. Wenn ferner der Peripatetiker solche Wundergeschichten hervorzubringen für gut hielt, war es motiviert, wenn ihm der pseudoaristotelische Μαγικός zugeschrieben wurde (Suid.). Und weil schliesslich die bei Diogenes nicht selten citierten Φιλοσόφων διαδοχαί eines A. einem Peripatetiker wohl anstehen, zeitlich auch nichts im Wege steht, da kein jüngerer Philosoph als Kleanthes in den Citaten vorkommt, so ist auch diese Identification mindestens sehr wahrscheinlich (vgl. v. Wilamowitz Philol. Unters. IV 91).
[Schwartz.]

Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft

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