ART

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9) Andreas Cretensis, als Erzbischof von Creta nach 720 gestorben, durch seine in zahllosen Hss. [2136] vorhandenen Homilien und Dichtungen einer der einflussreichsten Schriftsteller der späteren griechischen Kirche. Damit hängt zusammen, dass ihm viel Unechtes zugeschoben worden ist und sein Bild noch etwas Schwankendes hat. Das bisher unter seinem Namen Veröffentlichte gesammelt bei Migne Patrolog. graec. t. XCVII. Am berühmtesten ist A. als Erfinder der in der griechischen Kirchenpoesie so bedeutsamen Kanones. Es sind dies Systeme von 9 oder 8 ganz verschieden gebauten mehrstrophigen Oden, ein günstiger Tummelplatz für eine nach immer neuen Künsteleien lüsterne Technik. Des Andreas grosser Kanon (ὁ μέγας κανών), der dem Donnerstag vor Palmsonntag zugeeignete liturgische Gesang, ist das in der Kirche vielbewunderte Muster dieser Gattung. Sein Umfang ist unübertroffen (250 Strophen, 28 Columnen bei Migne füllend!), der unklare Schwulst der meisten späteren Kanones ist hier noch nicht zu bemerken, aber die erhabene Kraft und die innige Wärme der älteren Meloden ist bereits wortreicher Lehrhaftigkeit und ermüdender Formspielerei gewichen. Vgl. J. L. Jacobi Zur Gesch. d. griech. Kirchenliedes, in Ztschr. f. Kirchengesch. V 1882, 2081 und K. Krumbacher Gesch. d. byzantin. Lit. 1891, 319.
[Jülicher.]

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