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19) Aus Miletos (Diog. L. II 64. Strab. XIV 635. Cic. Brut. 325), πολιτικὸς συγγραφεύς von Diogenes, ῥήτωρ von Strabon genannt. Zeitgenosse und politischer Gegner des Pompeius, musste er, weil er sich diesem gegenüber masslos freche Äusserungen erlaubte, in die Verbannung gehen (Strab. a. O.). Buschmann möchte aus der Bezeichnung πολιτικὸς συγγραφεύς entnehmen, dass dies in einer historischen Schrift geschehen sei; der Ausdruck deutet vielmehr auf Abfassung von Reden hin. Cicero nennt den A. seinen Altersgenossen; aus der Stelle Brut. 325 scheint hervorzugehen, dass A. zur Zeit der Abfassung des Brutus, also Anfang 46, nicht mehr zu den Lebenden zählte. Doch kann er nicht lange vorher gestorben sein, da er nach dem Zeugnisse Strabons, dessen Geburt zwischen 68 und 63 gesetzt wird, noch bis in seine Zeit hinein lebte. Er gehörte der Schule der Asianer an und war nach Cic. Brut. 325f. mit Aischylos aus Knidos Hauptvertreter der etwa seit dem 2. mithridatischen Kriege in ganz Asien vorherrschenden Stilgattung, welche sich nicht so sehr durch Reichtum der Sentenzen und geistreiche Pointen (in der Weise des Menekles und Hierokles), als vielmehr durch Wortfülle (richtiger Schwulst) und gewählten (richtiger gezierten) Ausdruck charakterisierte. Cicero bewunderte an beiden Männern den Fluss ihrer Rede, vermisste dagegen die geschmackvolle Symmetrie der Gedanken. Während Blass (Gr. Bereds. 64, 4) den bei Sen. contr. I 8, 11. 16 erwähnten Declamator A. für verschieden von dem Milesier hält, erklären beide für identisch Kiessling (Index zu Sen.), Piderit (Index zu Cic. Brut.), Buschmann u. a. Seneca rechnet den A. an beiden Stellen zu den novi declamatores und hält es an der zweiten Stelle für nötig, ihn noch ausdrücklich von dem bekannten Redner zu unterscheiden. Er überliefert uns zwei Wendungen des A. aus der auch von anderen griechischen Declamatoren vielfach behandelten Controverse vom ter fortis, über die, wie über A. überhaupt, zu vergleichen ist Buschmann Charakteristik [1063] d. griech. Rhet. b. Rh. Sen., Parchim Gymn. Progr. 1876, 18f.
[Brzoska.]

Vielleicht von ihm ist das Epigramm Anth. Pal. VI 330 (in einer Reihe aus dem philippischen Kranz).
[Reitzenstein.]

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