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5) Acta urbis. Die Stadtzeitung, genannt populi diurna acta Suet. Caes. 20, diurna urbis acta Tac. ann. XIII 31, diurna actorum scriptura III 3, diurna populi Romani XVI 22, diurna oder wahrscheinlicher libri actorum diurni Suet. Claud. 41, acta populi Romani Plin. n. h. VIII 145, acta populi Hist. Aug. Prob. 2, publica acta Tac. ann. XII 24. Suet. Tib. 5. Plin. ep. V 13, 8. VII 33, 3; paneg. 75. Hist. Aug. Gord. 4, acta urbana Cic. ad Att. VI 2, 6. Plin. ep. IX 15, 3, rerum urbanarum acta Cic. ad fam. XII 23, 2, acta urbis Eph. ep. V 1175. Hist. Aug. Comm. 11; Sev. Alex. 6, acta schlechtweg Cic. ad fam. II 15, 5. XII 8, 1. 22, 1. 28, 1. Seneca de benef. II 10, 4. Ill 16, 12. Plin. n. h. II 147. VII 60. 186. X 5. Ascon. ad Scaur. 19; Milon. 32. 44. 47. 49. Iuv. II 136. LX 84 (libri actorum). Quintil. IX 3, 17. Suet. Cal. 8, 36, τὰ ὑπομνήματα Dio Cass. XLVII 11, 3. XLVIII 44, 4. LVII 21, 5. LX 33, 1. LXVII 11, 3, τὰ κοινὰ ὑπομνήματα LVII 22, 2, τὰ δημόσια ὑπομνήματα LVII 12, 2 u. s., doch s. Hübner de s. p. q. actis 59. Allerdings ist es sehr wohl möglich, dass eine und die andere der angeführten Stellen fälschlich herangezogen worden ist, und namentlich möchte ich annehmen, dass die zeitlich spätesten, die in der Historia Augusta, in anderer Weise zu verstehen sind.

Nach Suetons (Caes. 20) Zeugnis war es Caesar, der inito honore primus omnium instituit, ut tam senatus quam populi diurna acta confierent et publicarentur. Über die Gründe, die jenen hiezu veranlassten, lässt er sich nicht aus; aber sie sind unschwer festzustellen, wenn man nicht, wie dies ältere Gelehrte gethan haben, die acta diurna aus den magistratischen acta und commentarii [291] oder aus den annales maximi u. s. w. ableiten will; s. die ältere Litteratur bei Rein in Paulys RE I² 134ff. Caesar ordnete lediglich an, dass von Staats wegen, also von bestunterrichteter und zuverlässiger Seite die Verbreitung der Neuigkeiten veranlasst werde, für die bis dahin lediglich die gefälligen Mitteilungen der Unterrichteten an ihre Freunde und Bekannten, hauptsächlich wenn diese ausser Rom weilten, und auch private Unternehmung gesorgt hatte. Der Briefwechsel Ciceros legt lebhaft Zeugnis dafür ab, dass das Bedürfnis nach dem privaten Meinungs- und Neuigkeitsaustausch ein grosses war, und es ist selbstverständlich, dass dasselbe auch nach Caesars Neuerung unvermindert fortbestand und befriedigt wurde. Ja es ist möglich und wahrscheinlich, dass Caesars Reform sich lediglich darauf bezog, dass die Privatindustrie durch amtliche Mitteilungen unterstützt werde, nicht aber dass eine eigentliche Staatszeitung ins Leben gerufen wurde. Wir haben vor allem gar keine Nachricht über ein officielles Pressbureau der caesarischen und augusteischen Zeit. Hübner hat (S. 45) nach Schmidts Vorgange wohl richtig sich dagegen ausgesprochen, dass der Befehl Caesars, seine Weigerung, den Königstitel anzunehmen, den fasti einzuverleiben (Cic. Philipp. II 87), mit seinem Auftrage, dies ἐς τὰ ὑπομνήματα ἐγγραφῆναι (Dio XLIV 11, 3), identificiert werde. Es ist vielmehr wahrscheinlich (s. Mommsen CIL I p. 294), dass die Mitteilung von jener Aufnahme der caesarischen Ablehnung in die fasti auch den acta einverleibt wurde, und dann wohl durch die Consuln; aber es genügte, dass diese durch irgend einen der scribae diese Notificationen vollziehen liessen (vgl. auch Dio XLVIII 44, 4 zum J. 38 v. Chr.: Octavian schickt den neugeborenen Drusus seinem Vater αὐτὸ τοῦτο ἐς τὰ ὑπομνήματα ἐγγράψας, ὅτι Καῖσαρ τὸ γεννηθὲν Λιουίᾳ τῇ ἑαυτοῦ γυναικὶ παιδίον Νέρωνι τῷ πατρὶ ἀπέδωκε). In der Kaiserzeit bestand allerdings ein Bureau ab actis urbis unter einem kaiserlichen Procurator. Das schliesst in keiner Weise aus, dass, bevor diese letzte Wandlung der Dinge, von der wir wissen, eingetreten ist, die Regierung sich darauf beschränkte, dem Leiter der privaten Unternehmung, sei es eine oder seien es mehrere gewesen, die amtlichen Behelfe mitzuteilen. Dass das kaiserliche Pressbureau auch direct seine Correspondenzen veröffentlichte, ist schon deshalb wahrscheinlich, weil auch sonst in der Kaiserzeit Geschäftsunternehmungen nicht politischer Art, wie Bergbau, Fabriken u. a. in kaiserlichem, d. h. staatlichem Betriebe standen.

Dass die acta, mögen sie wie immer von Caesar eingerichtet worden sein, auch nicht für die Hauptmasse des Wissenswerten auszureichen schienen, zeigt der Briefwechsel zwischen Cicero und Caelius; Caelius ad fam. VIII 1, 1 (aus 51 v. Chr.) quod tibi decedenti pollicitus sum me omnes res urbanas diligentissime tibi perscripturum, data opera paravi, qui sic omnia persequeretur, ut verear, ne tibi nimium arguta haec sedulitas videatur; der Briefschreiber bittet zu entschuldigen, quod hunc laborem alteri delegavi – id ipsum volumen, quod tibi misi, facile, ut ego arbitror, me excusat. nescio cuius otii [292] esset non modo perscribere haec, sed omnino animadvertere. omnia enim sunt ibi senatus consulta, edicta, fabulae, rumores, und hält selbst diese Information für nicht ausreichend, daher si quid in republica maius actum erit, quod isti operarii minus commode persequi possint, et quemadmodum actum sit et quae existimatio secuta quaeque de eo spes sit, diligenter tibi perscribemus. VIII 2, 2 commentarium rerum urbanarum (offenbar einen ähnlichen von seinen operarii gemachten Bericht) primum dedi L. Castrinio Paeto, secundum ei qui has litteras tibi dedit. VIII 8 enthält unter anderem einen Bericht über eine Senatssitzung, wie wir sie füglich in jenem amtlichen oder halbamtlichen Journal voraussetzen müssen. VIII 11, 4 quam quisque sententiam dixerit in commentario est rerum urbanarum, ex quo tu quae digna sunt selige; multa transi, in primis ludorum explosiones et funerum et ineptiarum ceterarum; plura habet utilia u. s. w. Cicero antwortet bei Gelegenheit II 8, 1 quid? tu me hoc tibi mandasse existimas, ut mihi gladiatorum compositiones, ut vadimonia dilata et Chresti compilationem mitteres et ea quae nobis, cum Romae sumus, narrare nemo audeat ... ne illa quidem curo mihi scribas, quae maximis in rebus reipublicae geruntur quotidie, nisi quid ad me ipsum pertinebit; scribent alii, multi nuntiabunt, perferet multa etiam ipse rumor. Also Cicero wünscht, dass Caelius ihn in Parteisachen unterrichte und nicht die Dienste eines Localreporters ihm gegenüber verrichte, weil er ja von Anderen, die nicht so πολιτικοί seien, derlei Dinge erfahre. Wo bleiben, fragt man sich unwillkürlich, die officiellen A. u.? Man hat daher (Litteratur bei Rein 134) angenommen, dass bald nach Caesars erstem Consulat die Abfassung der öffentlichen acta auf eine Zeit lang unterblieben sei und dass sich dadurch die oben erwähnten Privatnachrichten erklären. Besser thut man daran, in Caesars Anordnung nur etwa eine principielle Bestimmung inbetreff amtlicher Publicationen zu erkennen und anzunehmen, dass erst im Laufe der Zeit aus der Verbindung von Berichten, wie sie auf Bestellung des Caelius gemacht worden sind, und jenen amtlichen Mitteilungen eine Art Zeitung entstanden sei. Ob der Chrestus, von dessen compilatio Cicero a. O. schreibt, eben jenes volumen meint, das Caelius VIII 1, 2 ankündigt, oder ein privates Nachrichtenunternehmen, dem des Caelius volumen zu Ciceros Bedauern zu ähnlich geworden ist, lässt sich nicht ausmachen. Zur Ergänzung bemerke ich, dass auch Cornificius im J. 44, da er als Proconsul in Asien war, sich in ähnlicher Weise von seinen Freunden die Neuigkeiten berichten liess (Cic. ad fam. XII 22, 1. 28, 3). Vgl. Hübner 40f. [596f.]. Die Beschaffenheit der A. u. ist bei dem Mangel echter Überreste lediglich aus den dürftigen Erwähnungen, die aber wegen der Vieldeutigkeit des Wortes acta mit grosser Vorsicht zu benutzen sind, festzustellen. Denn die angeblichen 11 Fragmente der acta populi, die zuerst vollständig Pighius in seinen Annales II 378 veröffentlicht und insbesondere Dodwell (praelect. Camden., Oxford 1692, 665ff.) verteidigt und erläutert hat (daher meistens fragmenta Dodwelliana genannt), [293] sind ein Erzeugnis des 15. oder 16. Jhdts., wie zuerst Wesseling (Probabilia II 1731 p. 354) bewiesen hat (übrige Litteratur bei Rein 136. Teuffel-Schwabe Litt.-Gesch.⁵ 454 und CIL VI 5, 3403*); ihr Verfasser datierte sie in die J. 168, 62 und 55 v. Chr.

Der Inhalt der A. u. war sehr mannigfach. Die Citate, die uns erhalten sind und den Zeitraum von 58 v. Chr. bis in das 3. Jhdt. umfassen, erstrecken sich auf Staats- und Privatnachrichten. Ohne Republik und Kaiserzeit auseinanderzuhalten, finden wir

Staatsangelegenheiten, natürlich gewiss mit jener Auswahl und in jener Darstellung, die den Machthabern beliebte: Prodigien Plin. n. h. II 147; Senatsbeschlüsse und Verhandlungen, teils vom Senat direct an die Redaction der A. geschickt (Plin. paneg. 75), teils aufgenommen, wenn ein Senatsbeschluss öffentlich aufgestellt oder, was nur vor Augusts Publicationsverbot möglich war, durch die acta senatus dem Publicum zugänglich geworden war (Ascon. p. 44 SC gegen P. Clodius; Cic. ad Att. VI 2, 6 Curios Widerstand gegen die geplanten Massregeln für die Statthalterschaften; Plin ep. VII 33, 3 eine Anklage; Hist. Aug. Alex. Sev. 6 Acclamationen des Kaisers u. s. w.); amtliche Handlungen der Magistrate und der Kaiser (z. B. Ascon. 19 Versetzung des Scaurus in Anklagestand vor dem Repetundengerichte; Ascon. 44 und 49 Contionen der Volkstribunen; Tac. ann. XII 24 Termination des erweiterten Pomerium durch Kaiser Claudius; Dio LXVII 11, 2 Domitian verbietet die Namen des aufrührerischen Statthalters von Germania Superior Antonius Saturninus und seiner Anhänger, ὥσθ' ἵνα μηδεμία μνήμη τῶν θανατουμένων ὑπολειφθῇ ... ἐς τὰ ὑπομνήματα ἐςγραφῆναι – also geschah dies sonst gewöhnlich u. s. w.); wichtigere amtliche Reisen, wozu ich Ascon. p. 32, 14 ziehen möchte; öffentliche Bauten Dio LVII 21, 5; Tac. ann. XIII 31.
Vorgänge aus der kaiserlichen Familie, Geburtstage (Tibers Sueton Tib. 5, hier also irgendwie nachgetragen oder nach Analogie von unten Zeile 66 aufzufassen; des älteren Drusus Dio XLVIII 44, 4; des Caligula Suet. Gai. 8), Leichenbegängnisse (des Germanicus Tac. ann. III 3), Audienzwerber (bei der Livia Dio LVII 12, 2; bei der jüngeren Agrippina LX 33, 1), auch wohl dass Commodus in der Arena aufgetreten sei Hist. Aug. Comm. 11; ebendort 15 wird hinzugefügt: (Commodus) habuit praeterea morem, ut omnia, quae turpiter, quae inpure, quae crudeliter, quae gladiatorie, quae lenonice faceret, actis urbis indi iuberet.
Tagesneuigkeiten aller Art, wie Spenden wohlthätiger Milde (Seneca de benef. II 10, 4); Curiositäten, z. B. Plin. n. h. VII 186 dass bei dem Leichenbegängnisse des Wagenlenkers Felix einer seiner Verehrer sich freiwillig mitverbrannt habe, VII 60 von sehr zahlreicher Nachkommenschaft, VIII 145 von der merkwürdigen Treue eines Hundes, X 5 = Solin. 33, 14 dass auf dem Comitium der Vogel Phoenix zur Schaustellung gebracht worden sei; vor allem auch die an die Redaction zur Aufnahme eingesandten Familiennachrichten, nämlich Geburts- (Iuv. IX 84), Heirats- (Iuv. II 136), Ehescheidungs- (Suet. Calig. 36. Seneca de benef. [294] III 16, 12) und andere Anzeigen, natürlich nur aus dem Kreise der vornehmen Familien. Eine ergötzlich karikierte, aber lehrreiche Nachahmung des Tageblatts der Stadt Rom giebt Petron 53, dessen dünkelhaftem Geldprotzen actuarius tanquam urbis acta recitavit: ‚Am 26. Juli: auf dem Landgute bei Cumae, welches Trimalchio gehört, geboren 30 Knaben, 40 Mädchen. Von der Tenne auf den Speicher gebracht 500000 Scheffel Weizen, 500 Ochsen eingefahren. Am selben Tage: der Sclave Mithridates wurde ans Kreuz geschlagen, weil er den Genius unseres Herrn gelästert hatte. In die Kasse abgeführt, was nicht angelegt werden konnte, 10 000000 Sesterzen. Am selben Tage: Im Pompeianischen Park ist Feuer gewesen, im Hause des Verwalters Nasta ist der Brand entstanden. Hierauf wurden Erlasse von Gutspolizeibeamten verlesen und Testamente von Waldhütern, in denen Trimalchio unter Angabe des Grundes von der Erbschaft ausgeschlossen war, dann die Listen der Gutsverwalter und die Scheidung einer Freigelassenen von einem Nachtwächter, weil es herausgekommen war, dass sie mit einem Badediener zusammengelebt hatte, und die Verweisung eines Haushofmeisters nach Baiae; ferner die Versetzung eines Kassierers in den Anklagezustand und eine Gerichtsverhandlung unter den Kammerdienern‘. Friedländer Sitt.-Gesch. I⁵ 176 (⁶199) will in diesen A. des Trimalchio lieber eine Karikatur des kaiserlichen Tagebuches, der ephemeris, sehen, und er hat gewiss in der Hauptsache Recht; allein aus der ephemeris sind doch wohl mindestens Auszüge in die A. u. gekommen, und man muss sich wohl an den von Petron selbst gegebenen Vergleich halten.

Für die Art der Anlage zeugen weniger die Citierungen Ascon. 44 acta totius illius temporis, 47 eius [anni], Plin. n. h. VII 60 temporum divi Augusti als die Bezeichnung diurna und das Beispiel der acta des Trimalchio. Der Tag wird genannt in den Citaten bei Ascon. 19. 44. 47. 49. Plin. n. h. VII 60 und sonst; vgl. Cicero ad Att. VI 2, 6 habebam acta urbana usque ad Nonas Martias. Auf den Stil der Anzeigen in den acta bezieht sich die Bemerkung Quintilians (inst. IX 3, 17) über die Floskel vom schwergebeugten Leidträger in den Todesanzeigen (vulgatum actis quoque ‚saucius pectus‘).

Man nimmt an, dass die officielle Zusammenstellung in albo veröffentlicht und Copien derselben durch Privatindustrie ähnlich wie vordem aus den Annales gemacht worden seien, und dass die acta dann in das Staatsarchiv gelangt seien. Dass Private sich eine vollständige Sammlung angelegt hatten, ist wegen der Massenhaftigkeit des Materials nicht wahrscheinlich. Die Annahme, dass, sei es gleich von Anfang her, sei es erst, als die A. bereits durch lange Jahre sich aufgehäuft hatten, von Privaten Auszüge daraus gemacht worden seien, stützt sich auf die Nachrichten über die acta Acholii und die acta Muciani. Von ersteren ist die Rede in der Hist. aug. Aurelian. 12, 4 ex libris Acholi, qui magister admissionum Valeriani principis fuit, libro actorum eius (also des Kaisers) libro nono (genannt wird Acholius noch in der vita Alexandri Severi 14, 6. 48, 7 und 64, 5; an letzterer Stelle Acholium, qui et itinera huius principis scripsit); [295] dieser gedenkt Tac. dial. 37 nescio an venerint in manus vestras haec vetera (nämlich die Reden der Zeitgenossen des Cicero, Pompeius, Crassus u. a.), quae et in antiquariorum bibliothecis adhuc manent et cum maxime a Muciano (zum 3. Male 72 n. Chr. Consul) contrahuntur ac iam undecim, ut opinor, actorum libris et tribus epistolarum composita et edita sunt. Ich kann indes im Gegensatze zur herrschenden Meinung in den acta Acholii nichts sehen als die Erzählungen der Regierungsthaten des Kaisers Valerian, und dass die Reden der Coaetanen des ersten Triumvirats durch die A. u. veröffentlicht wurden – das ungefähr muss allgemein folgerichtig geschlossen worden sein – ist mindestens unwahrscheinlich. Ich halte vielmehr die acta Muciani für eine buchmässige Publication denkwürdiger Ereignisse, welche mit den A. u. gar nichts gemeinschaftlich zu haben braucht. Es kann nicht verschwiegen werden, dass die neueren Gelehrten aus dem spärlich fliessenden Stoffe, der in keinem richtigen Verhältnis zu dem Interesse steht, das er beansprucht, meist zu viel zu gewinnen gesucht haben.

Dass die A. erst aufgehört hatten, als Konstantinopel durch Constantin d. Gr. die Hauptstadt des Reiches geworden war, wird angenommen, weil Erwähnungen aus dieser Zeit nicht mehr vorkämen. Wenn letzterer Grund stichhaltig sein sollte, konnte man das Aufhören der A. u. noch um 100 Jahre zurück datieren; denn das letzte Zeugnis wäre die vita Alex. Severi 6, 2. Des Verfassers der vita Probi Behauptung 2, 1 (usus sum) actis etiam senatus ac populi kann ich wegen seiner übrigen Lügen nicht recht glauben; s. oben S. 290, 22.

Litteratur. Hauptschrift: E. Hübner de senatus populique Romani actis 1859 (aus Fleckeisens Jahrb. Suppl. III 559–632); daselbst und bei Rein RE I² 134ff. die ältere Litteratur. Sonst noch Heinze de spuriis diurnorum actorum fragmentis, Greifswald 1860. Teuffel-Schwabe Litteraturgeschichte⁵ § 216, die wenigen aber ausgezeichneten Bemerkungen Mommsens im St.-R. III 1017f. Humbert bei Daremberg et Saglio I 49f. Ruggiero diz. epigraf. I 48ff.
[Kubitschek.]

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