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Griechische MythologieGriechische Mythologie

Pygmalion und Galatea 1881? Jean-Léon Gérôme (1824-1904), die weniger provokante Version zeigt die Rückenansicht der Galatea. (The Bridgemen Art Library London, The Metropolitan Museum of Art)

Pygmalion (Πυγμαλίων) ist der Name eines Bildhauers aus der griechischen Mythologie und der Name eines Schauspiels von George Bernard Shaw. Außerdem ist er der Name eines Königs von Tyros, der möglicherweise den Ursprung der mythischen Geschichte darstellt. Über den Pygmalion von Tyros erzählt Vergil in seiner Aeneis.

Pygmalion, Sohn des Belus, ist ein einsamer Bildhauer, der eine Frau aus Elfenbein schnitzt, die er Galatea nennt. Er verliebt sich in sie und fleht Aphrodite an, die den liebeskranken Künstler erhört und Galatea Leben einhaucht. Bald darauf erwidert Galatea seine Liebe und die beiden heiraten.

Pygmalion bei Ovid

Die ausführlichste antike Schilderung findet sich bei Ovid (Metamorphosen Buch 10, Vers 234 ff.):

Der Künstler Pygmalion von Zypern ist aufgrund schlechter Erfahrungen mit Frauen, die sich prostituierten, zum Frauenfeind geworden und lebt nur noch für seine Bildhauerei. Ohne bewusst an Frauen zu denken, erschafft er aber eine wunderschöne Elfenbeinstatue, die schließlich wie eine lebendige Frau aussieht. Er behandelt das Abbild immer mehr wie einen echten Menschen und verliebt sich schließlich in seine Kunstfigur. Am Festtag der Venus fleht Pygmalion zu der Göttin der Liebe: Zwar traut er sich nicht zu sagen, seine Statue möge zum Menschen werden, doch bittet er immerhin darum, seine dereinstige Frau möge so sein wie die Statue. Venus erhört seinen geheimen Wunsch: Als er nach Hause zurückkehrt und die Statue wie üblich zu liebkosen beginnt, wird diese langsam zu einem lebendigen Wesen. Aus der Verbindung geht ein Kind namens Paphos hervor.

Antikes Epos

Aeneas und seine Flotte werden an die libysche Küste (Karthago) verschlagen, wo sie von Königin Dido aufgenommen werden. Dido gilt als die Begründerin Karthagos, nachdem sie ihre Heimatstadt Tyros (Tyre) in Phönizien verlassen musste. Dort hatte ihr Bruder Pygmalion ihren Ehemann Sychaeus aus Habgier ermordet. Pygmalions und Didos Vater war Belus, König von Tyros.

Schauspiel und Literatur

Griechische Mythologie

Pygmalion, George Bernard Shaw

George Bernard Shaw benutzt die Grundidee aus der Mythologie und von Ovids Bearbeitung für sein Schauspiel Pygmalion. Dieses erzählt die Geschichte des Professors Henry Higgins, eines selbstherrlichen Linguisten, der wettet, dass er eine Blumenverkäuferin, Eliza Doolittle, zu einer Herzogin der Londoner Gesellschaft machen könne, bloß indem er ihr beibringt, mit dem Akzent der hohen Gesellschaft zu sprechen. Bei einer Botschafter-Party gibt er sie dann auch erfolgreich als Herzogin aus. Da sie von Higgins allerdings schlecht behandelt wird, wie ein Blumenmädchen aus der Gosse, was sie ja auch ist, verlässt sie ihn, ohne zu wissen, was sie tun wird. Das Stück endet hier.

Das Schauspiel löste damals einen Skandal aus, da das Stück für die damaligen Verhältnisse geradezu exzessiv oft Schimpfwörter verwendet. So benutzt Eliza einmal das damals ordinäre Wort bloody: Obwohl Eliza mit feinem Akzent sprechen kann, versteht sie wenig von dem, worüber man in der hohen Gesellschaft spricht. Als jemand sie fragt, ob sie zu Fuß nach Hause gehen würde, antwortet sie: „Verdammt unwahrscheinlich!“.

Das Schauspiel wurde später zu einem Musical und einem Film mit dem Namen My Fair Lady umgearbeitet.

Weitere Bearbeitungen

Weitere literarische Bearbeitung erfuhr der Stoff bei Johann Jakob Bodmers Werk "Pygmalion und Elise" (1749), sowie Jean-Jacques Rousseaus Drama "Pygmalion" (1771).

Griechische Mythologie

Goethes Jugendgedicht "Pygmalion" (1767) und Franz von Suppés Operette "Die schöne Galathée" (1865) sind Varianten des Stoffes, die eine Bekehrung des Weiberfeindes Pygmalion vorführen.

Bei W.S. Gilbert ("Pygmalion and Galatea", 1831) und G.Kaiser ("Pygmalion" 1948) wird gegenüber der Überlieferung das Motiv der erneuten Versteinerung durchgespielt.

Galatea Painting - Pygmalion And Galatea by Jean-Leon Gerome

Pygmalion And Galatea, Jean-Leon Gerome

Galatea Painting - Pygmalion And Galatea by Louis-Jean-Francois Lagrenee

Pygmalion And Galatea, Louis-Jean-Francois Lagrenee

Galatea Painting - Pygmalion And Galatea by Joseph Werner

Pygmalion And Galatea, Joseph Werner

Pygmalion, Franz von Stuck

Pygmalion and Galatea, Agnolo Bronzino

Pygmalion and Galatea, Louis Gauffier

Griechische Mythologie

Pygmalion and Galatea, Anne-Louis Girodet-Trioson

Griechische Mythologie

The Wife of Pygmalion, George Frederic Watts

Griechische Mythologie
Pygmalion and Galatea, Bronzino

Galatea Drawing - Pygmalion And Galatea by Hendrik Goltzius

Pygmalion And Galatea, Hendrik Goltzius

Griechische Mythologie

Pygmalion, Pieter Feddes van Harlingen

Andreas Blühm: Pygmalion. Die Ikonographie eines Künstlermythos zwischen 1500 und 1900; Frankfurt/M. u.a. 1988.

M. Mayer, M. Neumann (Hrsg.), Pygmalion. Die Geschichte des Mythos in der abendländischen Kultur, Freiburg 1997.

Lexikon der Griechischen Mythologie

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