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Prokne (altgriechisch Πρόκνη Próknē) war eine Tochter des Königs Pandion von Athen und dessen Frau, der Najade Zeuxippe.[1] Ihre Geschwister waren die Zwillinge Erechtheus und Butes und die Schwester Philomela.

Prokne

In Athen herrschte einst König Pandion. Er vermählte sich mit Zeuxippe, die ihm zwei Töchter, Prokne und Philomele, gebar.

Der König von Theben, mit dem Pandion in Streit geriet brach in Attika ein. Pandion wandte sich an den streitbaren Tereus, Sohn des Ares. Dem Befreier gab Pandion seine Tochter Prokne zur Gattin und die schenkte einem Sohn, Itys, das Leben.

Philomela

Jahre vergingen da bekam Prokne Sehnsucht nach Philomela. Tereus fuhr nach Athen. Schon begann er und gelobte dem König, daß er für Philomelas baldige Heimkehr sorgen werde. Kaum sah Tereus die Schöne, rasch war sein Entschluß gefaßt, Philomela zu entführen.

Philomela war betört, schlang die Arme um den Vater und flehte, ihr die Reise zu gestatten. Er gab seine Einwilligung.

Beim Abschied drückte Pandion die Hand des Schwiegersohnes und küßte sein Kind. Er trug ihnen herzliche Grüße an Tochter und Enkel auf und blieb zurück. Das Schiff fuhr in die See. Kaum konnte Tereus sich halten, daß sein Plan gelungen.

Die Entführung

Bald erreichten sie Thrakien. Tereus schleppte Philomela in ein verstecktes Hirtengehöft. Dort schloß er sie ein, als sie nach Prokne fragte, log er, sie sei gestorben; um Pandion zu schonen, habe er die Einladung ersonnen; in Wahrheit sei er gekommen, um sie zu seiner Gattin zu machen.

Kein Jammern und Flehen fruchtete. Sie fügte sich und ward seine Gemahlin. Aber es währte nur kurz, bis die Besinnung kam, und nun stiegen Zweifel in ihr auf. Da erfuhr sie, als sie einst das Gespräch der Diener belauschte: Prokne lebt!

Sie schwor ihm seine Schuld aller Welt zu verkünden. Tereus wollte sicher sein, daß seine Schmach niemand erfährt. ´ Er riß sein Schwert aus der Scheide und band ihr die Arme auf den Rücken. Er schnitt ihr die Zunge ab.

Er ging zurück zu Prokne. Die fragte, wo die Schwester sei. Er seufzte mit erheuchelten Tränen, Philomela sei tot und begraben. Prokne hüllte sich in schwarze Trauergewande.

Die Rache

Philomela konnte nicht flüchten. Der Mund war stumm, aber Elend lehrt Erfindungen. Am Webstuhl fügte sie Zeichen ein, in denen sie alles offenbarte. Als es vollendet war, gab sie das Gewebe einem Diener, es Königin Prokne zu bringen. Prokne entrollte das Gewand und las das entsetzliche Geheimnis. Nur eines konnte sie denken, nur eines fassen: Rache, fürchterliche Rache an dem Verbrecher!

Die Königin eilte, den Thyrsosstab in den Händen schwingend. So kam sie an das einsame Gehöft, brach hinein, riß die Schwester mit und führte sie, in den Palast. Da erst erkannte Philomela ihre Schwester.

Proknes Sohn Itys trat herein. Sie starrte ihn an: Ha, wie gleicht er dem Vater! Da verstummte sie, die Tat bedenkend. Nur einen Augenblick bebte das Herz der Mutter. Wahnsinnige Rachgier drängte sie zu rasender Wut, sie faßte ein Messer und stieß es in die Brust des eignen Kindes, das brachte Philomela vollends um.

Griechische Mythologie

Tereus konfrontiert mit der Kopf seines Sohns Itys, Peter Paul Rubens,

1636-38 ,195 x 267 cm Museo del Prado, Madrid

Legende

Griechische Mythologie

Prokne des Alkamenes, Athen, Acropolis Museum, C. Praschniker, "Die Prokne-Gruppe"

Prokne setzte Itys' Fleisch ihrem Mann Tereus zum Essen vor, und dieser ass, nichts ahnend.

Auf dem Thron saß der König Tereus. »Wo ist mein Itys?« rief er. »Er ist ja hier« erwiderte Prokne mit lachen »nicht näher könnt er dir sein.« Mit fragenden Blick schaut Tereus sich um, da trat Philomela ein und warf das blutige Haupt des Kindes dem Vater vor die Füße. Er schmiß den Tisch mit dem grausigen Mahl um und stürzte den Schwestern nach.

Prokne war zur Nachtigall, Philomela zur Schwalbe geworden; noch trägt sie am Brustgefieder blutige Flecken, die Spur des Mordes. Aber auch der Tereus, sollte nicht mehr unter Menschen wandeln, er ward zum Wiedehopf. Mit Helmbusch und spitzigem Schnabel verfolgt er auf ewig die Nachtigall und die Schwalbe!

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