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Nekyia nennt man einen Mythos, in dem eine Gottheit, ein Heroe oder ein Mensch in die Totenwelt hinabsteigt, um dort Auskunft über die Zukunft zu erhalten oder um die Macht des Todes zu brechen.
Die Bezeichnung geht auf den 11. Gesang der Odyssee zurück, in dem Odysseus den Hades besucht. Das Nekyiamotiv gehört zum Kanon der Weltmärchenmotive.
Im Hades verweilt haben die Heroen Theseus und Herakles, die Sterblichen Orpheus und Alkestis.
Auch zu Sindbads Abenteuern gehört eine Reise ins Totenreich.
Mit Hans Castorps Schneetraum gestaltet Thomas Mann in seinem Roman Der Zauberberg (1924) den Nekyia-Mythos. Max Frisch greift in Homo faber (1957) den Nekyia-Mythos auf mit einer nicht geheueren Urwaldreise, an deren Ziel der Protagonist seinen Freund erhängt auffindet. Peter Stamm beschreibt in Ungefähre Landschaft (2001) das Verlassen eines Schattenreiches und ein Ankommen in der Welt.
Literatur
Uvo Hölscher, Die Odyssee. Epos zwischen Märchen und Roman
Bilder der Griechischen / Römischen Mythologie chronologisch sortiert.. (Englisch)
Lexikon der Griechischen Mythologie
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