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Lysithea oder Lysithoe (griechisch Λυσιθέα oder Λυσιθόη) ist in der griechischen Mythologie die Tochter des Okeanos und eine Geliebte des Zeus.[1][2][3]

Als Lysithea von Zeus schwanger wurde, wollte sie ihre Schwangerschaft vor ihm geheim halten. Sie bat daher eine Pflanze, ein Tier und einen Stein, ihr zu helfen. Pflanze und Tier verweigerten ihr die Hilfe, der Stein aber schloss sie ein, bis sie entband. In dieser Zeit weinte Lysithea Tränen über ihr Los, die sie dem Stein dann schenkte und die zu Entstehung des Bergkristall führten.[4][5]

Manche Autoren geben Lysithea als anderen Namen für Semele an, die ebenfalls als Mutter von Dionysos genannt wird. Sie wurde später in den Olymp aufgenommen, wo sie unter dem Namen Thyone unter den Göttern lebt.[6]

Im Jahr 1938 wurde der von Seth Barnes Nicholson entdeckte Jupiter-Mond Lysithea (der anfangs als Jupiter X bezeichnet wurde) nach ihr benannt.[3]

Historische Quellen zu Lysithea sind der römische Politiker und Schriftsteller Marcus Tullius Cicero (106 v. Chr. – 43 v. Chr.) und der byzantinische Beamte und Schriftsteller Johannes Lydos (ca. 490–565). Cicero erwähnt Lysithoe in seinem Werk „Über das Wesen der Götter“ (De natura deorum) als Mutter des Herakles[7], womit sie auch die Geliebte des Zeus ist. Die genaue Originalschreibweise des gesamten Namens ist jedoch nicht erhalten geblieben und in späteren Abschriften wurde der Wortstamm von Lysith von Friedrich Creuzer zu Lysithoe ergänzt.[8] Bei Johannes Lydos finden sich in seinem Werk „Über die Monate“ (De mensibus) auch genealogische Anmerkungen zu Figuren der griechischen Mythologie. In Kapitel IV werden dort sieben verschiedene Abstammungen für Herakles angegeben, eine von diesen nennt Zeus und Lysithoe, Tochter des Okeanos, als Eltern. Im Kapitel VII wird dann Dionysos als Sohn von Zeus und Lysithea bezeichnet.[6][9] Ob man Lysithoe und Lysithea eventuell gleichsetzen kann oder prinzipiell als verschiedene Figuren betrachten muss, ist umstritten.[8]
Einzelnachweise
Micha F. Lindemans: Lysithea (Memento des Originals vom 27. Juli 2009 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. in der Encyclopedia Mythica
Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 30. September 2009 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
"Lysithea (astronomy)," Microsoft® Encarta® Online Encyclopedia 2009 (Deeplink (Memento vom 19. April 2009 im Internet Archive))
Bill Arnett, Gudrun Egert, Michael Wapp: Anhang E1: Details zum mythologischen Hintergrund. In: Die Neun Planeten. Abgerufen am 4. Januar 2010.
Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 5. Oktober 2009 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Jürgen Blunck: Solar System Moons: Discovery and Mythology
Marcus Tullius Cicero: De natura deorum. Buch III, Kapitel 42 (Online-Kopie)
Pauly-Wissowa
Ivan M. Linforth: The arts of Orpheus. University of California Press 1941, S. 224

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