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Das Orakel von Siwa war eine bekannte antike Orakelstätte in der Oase Siwa (heute Ägypten).

Geschichte der Orakelstätte

Der Tempel (Ammonion) war dem ägyptischen Gott Amun geweiht. Das Orakel war neben Delphi (Apollo) und Dodona (Zeus) das bekannteste in der Antike. Der Tempel wurde im 6. Jahrhundert v. Chr. gebaut, jedoch sind sich Archäologen einig, dass Siwa bereits vorher als Orakelort bekannt war.

Seit wann und wie Siwa zur Orakelstätte wurde, ist unbekannt. Herodot schrieb im 5. Jh. v. Chr. zwei Entstehungslegenden: "Die Priesterinnen erzählten mir folgendes: Zwei schwarze Tauben sind einst von Theben aufgeflogen. Eine Taube flog nach Libyen und die andere kam zu ihnen, wo sie sich auf einer Eiche niederließ und mit menschl. Stimme rief, es müsse hier ein Orakel des Zeus gestiftet werden! Die andere Taube ist nach Libyen geflogen und forderte die Libyer auf, ein Orakel des Amon zu gründen." In der zweiten Entstehungsgeschichte entführten Phönizier zwei Priesterinnen aus Theben. Eine wurde nach Libyen verkauft und die andere nach Griechenland.

Rommel's Afrikakorps besetzte die Oase dreimal. Soldaten badeten nackt im Brunnen, was als Sakrileg galt, und als böses Omen.

Ablauf eines Orakels

Anders als in Delphi oder Dodona gab es in Siwa keine Orakelsprüche. Es gab nur Ja- und Nein-Antworten: Bewegte sich die Amun-Figur zum Fragensteller, so ist die Antwort "Ja". Bewegte sich die Figur vom Fragesteller weg, so ist die Antwort "Nein". Die Amun-Figur wurde von den Priestern bewegt.

Königsorakel hatten jedoch einen anderen Ablauf: Könige oder Priester stellten ihre Fragen alleine im Allerheiligsten des Tempels. Vermutlich erhielten diese ein göttliches Orakelschreiben vom Oberpriester oder der Oberpriester verkündete Amun's Antwort.

Bekannte Orakelsprüche

Kambyses II., 523 v. Chr.

Der griechische Geschichtsschreiber Herodot berichtet, dass der persische König Kambyses II., der Sohn von Kyros dem Großen, 523 v. Chr. das heilige Orakel von Siwa mit 50.000 Mann plündern wollte, da es den Niedergang des Königs prophezeit hatte. Bevor er und seine Männer jedoch ihr Ziel erreicht hatten, wurden sie von einem Sandsturm überrascht.

Kimon, 449 v. Chr.

Kimon, der Sohn von Miltiades dem Jüngeren, schickte seine Boten nach Siwa um "bestimmte geheime Angelegenheiten" zu klären. Das Orakel gibt den Boten keine Antwort. Es schickt sie zurück, da Kimon bereits bei Amun ist. Zurück erkannten die Boten den Sinn der Forderung: Kimon ist am Tag, als sie die Frage stellten, gestorben.

Alexander der Große, 331 v. Chr.

Als Alexander der Große Ägypten eroberte, wollte er sich zum neuen Pharao krönen. Dafür müsste Amun nach ägypt. Tradition seine Zustimmung geben. Deshalb reiste er mit seinen Leuten durch die Wüste nach Siwa. Die Reise wurde von drei Geschichtsschreibern - Strabon, Diodor (beide im 1. Jh. v. Chr.) und Plutarch (1. Jh.) - beschrieben, die ihren Text auf die Schriften des Kallisthenes von Olynth, einem Begleiter Alexanders dem Großen, bezogen.

Diodor schreibt, dass der Oberpriester ihn fragte, ob er sich als Sohn Amuns fügen möchte. Alexander bejahte dies und fragte ihn, ob sein Vater (Amun) ihm die Herrschaft über die Welt genehmigt. Dieser rief, dass Amun ihm den Wunsch mit absoluter Gewissheit gewährt. Nach Plutarch fragte Alexander erst nach dem Mörder seines Vaters.

Als Alexander der Große aus dem Tempel kam, sagte er zu seinen Begleitern, dass er gehört hat, was er wollte.

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