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Porto Rafti (griechisch Πόρτο Ράφτη ‚Schneiderhafen‘) ist ein Küstenort in Ostattika. Der mittelalterliche Name stammt von der, der Stadt vorgelagerten, Insel Rafti (griechisch Νησί Ράφτης). Auf dieser befindet sich eine römische Statue, die die Bewohner als Darstellung eines Schneiders interpretierten.[2] Der offizielle Name der Stadt lautet Limin Mesogeias (griechisch Λιμήν Μεσογείας ‚Hafen der Mesogea-Region‘), sie wird aber auch Limani Markopoulou (griechisch Λιμένας Μαρκοπούλου ‚Hafen von Markopoulo‘) genannt.

Geografie
Die Inseln Rafti und Raftipoula in der Bucht von Porto Rafti.

Der heutige Ort Porto Rafti ist 35 Kilometer von Athen entfernt, liegt um die Bucht von Rafti und umfasst die beiden Vororte Avlaki (griechisch Aυλάκι) und Agios Spyridonas (griechisch Άγιος Σπυρίδωνας). Im Stadtgebiet lagen in der Antike die Demen Prasiai im Westen und Steiria im Norden und die Festung Koroni auf der gleichnamigen Halbinsel im Süden. Vor der Bucht liegt die 77 Meter hohe Insel Rafti und die kleinere Insel Raftipoula (griechisch Νησί Ραφτηπουλα ‚Schneidertochter‘). Vor der Halbinsel Agios Nikolaos, auch Punta genannt, liegt das Inselchen Prasonisi (‚grüne Insel‘). Porto Rafti ist von Bergen umgeben - im Süden vom Mavronoros, im Westen vom Merenda und im Norden vom Perati.
Geschichte

In der griechischen Mythologie wird berichtet, dass Erysichthon in Prasiai begraben wurde. Man vermutete sein Grab auf der Insel Rafti unterhalb der römischen Sitzfigur.[3] Im Norden bei Agios Spyridonas entdeckte man Gräber aus Mykenischer Zeit (12. Jahrh. v Chr.) und auf den Inseln Rafti und Raftipoula fand man Tonscherben aus dieser Zeit. Im 7. und 6. Jahrh. v. Chr. diente der Hafen als Ausgangsort zu dem jährlichen Opferfest auf Delos. Aus römischer Zeit fand man Tonscherben auf Rafti und Raftipoula. Die kopflose Marmorstatue auf Rafti stammt vermutlich aus dem 2. Jahrh. n. Chr., hat eine Höhe von 3 Metern und steht auf einem 2 Meter hohen Sockel. Wen die weibliche Figur, die zum Meer hinaus blickt, darstellt ist umstritten. Ein Erklärungsversuch wäre die Personifikation der Ökumene, also die gesamte bewohnte Welt.[4][5]

Ende April 1941, im Zweiten Weltkrieg nach der Kapitulation Griechenlands, evakuierten die Alliierten Kräfte ihre Truppen über Porto Rafti.
Einzelnachweise

↑ Informationen des griechischen Statistikamtes
↑ Baedeker, Allianz-Reiseführer, Athen, Ostfildern, 2002, S. 132
↑ Pausanias, Reisen in Griechenland, 1, 31, 2.
↑ Marianne Mehling, Knaurs Kulturführer in Farbe, Athen und Attika, Augsburg, 1998, S. 222 - 223.
↑ Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung, 12. Band, Athen 1887, S. 292.[1]

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