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Lebedos war eine der 12 ionischen Städte an der kleinasiatischen Ägäisküste (heute Türkei). Sie befand sich auf einer Halbinsel, die heute den Namen Kısık trägt und zwischen den modernen Orten Gümüldür und Ürkmez liegt. In der Antike waren die nächsten bedeutenden Städte Smyrna im Norden, Kolophon im Osten und Ephesos im Süden.

Die Stadt wurde im 7. Jahrhundert v. Chr. gegründet. Sie war berühmt für ihre heißen Quellen, die Lebedos zu einem beliebten Kurort machten, außerdem für ihren Tempel des Apollon Klarios und für ein alljährliches Dionysos-Fest. Strabon berichtet, dass die dionysische Künstlergilde der Techniten ihren Sitz in Lebedos hatte, nachdem sie gegen Ende des 3. Jahrhunderts v. Chr. wegen ihres lockeren Lebenswandels aus Teos vertrieben worden war.

In der Antike erzählte man sich die Geschichte, Fischer aus Lebedos hätten einst einen wertvollen Dreifuß aus dem Meer gezogen, der von Hephaistos selbst angefertigt worden war. Sie stritten sich darum, und als sie sich nicht einigen konnten, befragten sie ein Orakel und bekamen als Antwort, der Dreifuß solle dem größten Weisen gehören - daraufhin brachte man ihm dem Thales.

Um 304 v. Chr. wollte Antigonos I. Monophthalmos die Stadt Lebedos mit Teos verschmelzen und die Bewohner an einen neuen Ort umsiedeln. Dieser Synoikismos wurde jedoch nur unvollständig realisiert. Lysimachos zwang die Einwohner von Lebedos zu Beginn des 3. Jahrhunderts v. Chr. zusammen mit Bürgern von Kolophon und Teos die Stadt Arsinoeia oder Nea Ephesos (heute Kuşadası) zu gründen. Dadurch wurde Lebedos so klein, dass Horaz es später mit winzigen römischen Dörfern vergleicht. Der Dichter schrieb in einem Brief an Bullatius:

"Oder bist du etwa des Meeres und des Fahrens auf den Straßen so überdrüssig, daß es dir sogar in Lebedos gefällt? – Du weißt, was für ein Ding das ist: und doch, wiewohl Fidenä und Gabii dagegen volkreich sind, so wollt' ich, müßt' es sein, mein ganzes Leben, der Meinigen vergessend und von ihnen vergessen, dort verleben, um der Wut Neptuns auf festem Lande ruhig zuzusehen."

Heute ist außer einigen Resten der Stadtmauer von Lebedos nichts mehr zu sehen.


Literatur

Sheila L. Ager, Civic identity in the Hellenistic world: The case of Lebedos, Greek, Roman and Byzantine Studies 39, 1998, 5-21

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