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Der dorische Baustil zeichnet sich durch mächtige, grobe Elemente und Formen aus. In der griechischen Baukunst kamen Gewölbe höchst selten vor, sodass den Säulen im wahrsten Sinne des Wortes eine tragende Funktion zukam und an ihnen auch am einfachsten die jeweiligen Besonderheiten der griechischen Baustile erkundet werden können.

Die Bezeichnung dorischer Baustil geht auf das griechische Volk der Dorier (auch Dorer) zurück, die von Norden herkommend vor allem im Bereich des Peloponnes und auf Kreta siedelten.

Die dorische Ordnung gilt als die älteste der vitruvianischen Säulenordnungen. Sie ist ab dem 7. Jahrhundert v. Chr. im griechischen Mutterland entstanden und später auch in Unteritalien und Sizilien weiterentwickelt worden.

Der römische Ingenieur und Baumeister Vitruv verglich den dorischen Baustil mit der 'strengen Schönheit des männlichen Körpers' und stellte ihm den ionischen Baustil als 'Ausdruck einer grazilen weiblichen Schönheit' gegenüber.

Aufbau der dorischen Ordnung


Aufbau der dorischen Ordnung

Über dem dreistufigen Unterbau (Krepis) stehen auf der obersten Stufe (Stylobat) Säulen ohne Basis, deren Schäfte durch Kanneluren ringsum vertikal gegliedert sind und sich nach oben verjüngen. Überdies weist der Schaft in der Mitte eine leichte Schwellung (Entasis) auf. Am Übergang zum Kapitell, also am oberen Teil einer Säule bilden eingekerbte, umlaufende Ringe (Anuli) eine deutliche Zäsur und heben so das Kapitell etwas an.

Das Kapitell besteht aus einem riesenartigen Polster, dem Echinus, und einer quadratischen Deckplatte, dem Abakus. Ähnlich wie die Entasis ist die Ausbildung des Echinus von landschaftlichen oder zeitlichen Stilelementen geprägt.

Über den Säulen lagert der Architrav, der oben mit einer schmalen, knappen und vorspringenden Profilleiste, der Taenia, abschließt. Darüber folgt der dorische Fries mit seinem regelmäßigen Wechsel von Triglyphen und Metopen, deren oberer Abschluss durch eine Kopfleiste gebildet wird. Die Triglyphe wird von drei Schlitzen als skandierende Vertikalelemente gegliedert. An der Architravtaenia markieren kleine Leisten mit einer Reihe von Tropfen oder Nagelköpfen (Guttae) den Platz der Triglyphen. Dies erinnert an den Ursprung der griechischen Tempelarchitektur, dem alten Holztempel der quasi in Stein imitiert wurde: Die Triglyphen markierten die Schnittfläche der ursprünglichen Holzbalken, die Tropfleisten bilden die Zapfen nach, mit denen die Balkenkonstruktion zusammen gehalten wurden.

Nachbildung des dorischen Tempels Parthenon in Nashville (Tennessee)


Über dem Fries folgt das vorragende Geison, mit dem der Dachaufbau beginnt. An der Unterseite des Geisons hängen rechteckige Platten, die Mutuli, die mit meist drei Reihen von Guttae besetzt sind. Über jeder Metope und jeder Triglyphe wird ein Mutulus angebracht, deren Richtung je eine Via, ein schmaler Zwischenraum, unterbricht. An den Flanken kann man ein stark ausgeprägten Dachrand, die Sima, mit einer regelmäßigen Folge von Wasserspeiern, häufig Löwenköpfe, ausmachen. An den Fronten steht über dem waagerechten Geison das Tympanon, welches man als flaches Dreieck an der Giebelwand sehen kann. Das Tympanon wird von Schräg-Geison und Sima bis zum First gerahmt. Den First und die Ecken des Daches können figürliche oder pflanzliche Akrotere bereichern.

Siehe auch: Säulenordnung, Ionischer Baustil, Korinthische Ordnung, Griechischer Tempel, Griechische Baukunst. Metope, Schatzhaus der Athener,

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