-+-

ART

Buy Fine Art

Willi Oertig (* 25. Februar 1947 in Zürich) ist ein Schweizer Maler, der dem Realismus zugeordnet wird.
Willi Oertig in seinem Atelier in Kradolf, 2014.

Leben

Oertig verbrachte seine Kindheit und Jugend in Zürich unter schwierigen Umständen. Zahlreiche Umzüge der fünfköpfigen Familie entwurzelten den jungen Oertig, was sich auf sein späteres Schaffen auswirke. Nach mehreren abgebrochenen Ausbildungen absolvierte und beendete er schliesslich eine Lehre zum Plandrucker. Sein zeichnerisches Talent fiel bereits seiner Mutter auf, die ihm während seiner Lehrzeit einen Malkasten mit Ölfarben schenkte. Oertigs Entdeckung als Maler datiert aus dem Jahr 1971, als er seine Kunst an einer Ausstellung in den Hallen der Züspa erstmals dem breiten Publikum präsentieren konnte.

Die Siebziger- und Achtzigerjahre verbrachte Oertig in Fägswil bei Rüti im Zürcher Oberland. Die Familie zog 1989 nach Kümmertshausen im Kanton Thurgau. 1994 erfolgte der Umzug nach Kradolf in ein ehemaliges Gasthaus. Befand sich sein Atelier zunächst in einem Fabriksaal der ehemaligen Teigwarenfabrik Ernst, arbeitet Oertig heute im eigenen Atelier gleich neben seinem Wohnhaus. Nach eigenen Angaben hat Oertig inzwischen über tausend Bilder gemalt und alle verkauft. Seine eigentliche Kunst sei es, die Bilder „an den Mann zu bringen“.


Werk
Telefonkabine Locarno, Öl auf Leinwand, 120 × 70 cm, 2013.
Fähre Lago Maggiore, Öl auf Leinwand, 150 × 150 cm, 2016.

Oertig ist ein Autodidakt. Er bezeichnete die Verarbeitung seiner entwurzelten Jugendzeit als Motor seiner Leidenschaft für das Malen, wobei die Verlassenheit in den Bildern die zentrale Aussage sei. Gelegentlich wird Oertig mit Adolf Dietrich verglichen, einem Naiven Künstler des frühen 20. Jahrhunderts. In seinem Frühwerk gibt es aber auch Parallelen mit Malern wie Emerik Fejes oder Louis Vivin.[1]

Entdeckt wurde Oertig Anfang der Siebzigerjahre mit Naiver Kunst. Seit den Achtzigerjahren dienen ihm eigene Fotoaufnahmen als Vorlagen, wodurch sich sein Werk sukzessive dem Realismus näherte. Oertigs bekannteste Motive sind Tankstellen, verlassene Bootsstege, leere Bahnhöfe oder U-Bahn-Stationen.

2013 ehrte das Kunstmuseum Thurgau Oertig mit einer grossen Retrospektive über sein Schaffen.
Bekannte Gemälde

Güterbahnhof, Zürich, 1971. Privatbesitz.
Palmenhaus, Wien, 1979. Privatbesitz.
Métro Station Montparnasse-Bienvenue, Paris, 1981. Privatbesitz.
Aral-Tankstelle, Erlen, 1994. Andy Jllien Fine Art, Zürich.
Strom Thur 1, 1997. UBS Art Collection.
Beim Stauwehr, Kradolf, 1999. Kunstmuseum Thurgau.
Schiff, Lago Maggiore, 2006. Kunstmuseum Thurgau.

Ausstellungen

1971 Erste juryfreie Ausstellung, Züspahallen, Zürich
1972 Zürcher Künstler im Helmhaus, Zürich
1973 Internationale Naive Kunst, Lugano
1974 bis 1991 Regelmässige Ausstellungen im Kunstsalon Wolfsberg, Zürich
1976 Stadthaus, Uster
1980 Helmhaus, Zürich
1987 Galerie Priska Meier, Zell
1988 Stadthaus, Uster
1993 Kunstverein Frauenfeld
1994 bis 2005 Regelmässige Ausstellungen in der Galerie Andy Jllien, Zürich
1995 Ausbildungszentrum UBS, Wolfsberg, Ermatingen
1996 bis 2007 Regelmässige Ausstellungen in der Galerie Christine Brügger, Bern
1997 IG Halle, Rapperswil
1997 Ostschweizer Künstler, St.Gallen
1999 Galerie Schönenberger, Kirchberg
1999 Galerie zur grünen Tür, Uznach
2001 Kunstmuseum Thurgau (Gruppenausstellung), Kartause Ittingen
2005 Kunsthalle Arbon
2008 Kunstverein Frauenfeld
2011 Galerie Werner Bommer, Zürich
2013 Retrospektive im Kunstmuseum Thurgau, Kartause Ittingen
2014 Seemuseum, Kreuzlingen
2015 Löwenarena, Sommeri
2017 Stadtgalerie Baliere, Frauenfeld

Literatur

Dorothee Messmer: Willi Oertig. Huber, Frauenfeld 1999.
Kunstmuseum Thurgau: Willi Oertig. Wenn ich etwas bin, dann bin ich ein Indianer. Benteli, Sulgen 2012.

Weblinks

Retrospektive im Kunstmuseum Thurgau
Porträt über Willi Oertig des Kunstmuseums des Kantons Thurgau
Artikel im Südkurier, vom 16. November 2012
TV-Auftritt Sendung „Aeschbacher“, Schweizer Fernsehen SRF 1, vom 22. November 2012
Artikel in der NZZ, vom 16. Februar 2013
Artikel im St.Galler Tagblatt, vom 12. September 2013
Künstlerportrait Willi Oertig auf Vimeo, vom 11. März 2014
Artikel in der Thurgauer Zeitung, vom 16. Februar 2017

Einzelnachweise
Ute Christiane Hoefert: Woran uns Willi Oertigs Bilder erinnern. In: Willi Oertig. Wenn ich etwas bin, dann bin ich ein Indianer. 2012, S. 24.

----

Fine Art Prints | Grußkarten | Handyhüllen | Lebensstil | Herren , Damen Bekleidung | Wohnkultur | Puzzles | Notizbücher | Wandteppiche | ...

----

Künstler

A - B - C - D - E - F - G - H - I - J - K - L - M -
N - O - P - Q - R - S - T - U - V - W - X - Y - Z

Zeichnungen, Gemälde, Liste

Paintings, List

Von Wikipedia, Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen beschrieben

Index

Hellenica World - Scientific Library