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Robert Campin

Gemälde

Bildnis eines Mannes

Christus und die Jungfrau

Portrait einer Frau

Porträt eines Mannes

Altar des Stab wunders und der Vermählung Mariae

Altar des Stab wunders und der Vermählung Mariae, Rückseite

Christi Geburt

Der Schächer Gesinas am Kreuz, Fragment

Die Madonna vor einem Wandschirm

Die Verkündigung

Hl. Jungfrau in der Glorie

Kreuzigung Christi

Maria mit dem Jesuskind am Kamin

Mérode-Altar

Mérode-Altar: Maria Verkündigung

Werl-Triptychons: Johannes der Täufer und Stifter

Werl-Triptychons: Hl. Barbara


Zeichnungen

Schächer am Kreuz

Robert Campin (* um 1375 in Tournai (?); † 26. April 1444 in Tournai) war ein flämischer Maler.

In der Kunstwissenschaft hat sich weitgehend die Auffassung durchgesetzt, dass die früher mit dem Notnamen Meister von Flémalle und Meister von Mérode bezeichneten Künstler mit Robert Campin assoziiert und deren Werke dem Œuvre Campins inklusive seiner Werkstatt zugeordnet werden können.[1] Robert Campin spielte neben Jan van Eyck eine zentrale Rolle bei der Entwicklung der Altniederländischen Malerei. Seine wichtigsten Schüler waren Rogier van der Weyden und Jacques Daret.

Leben

Erste Belege über die Arbeit von Robert Campin finden sich im Jahre 1406 in Tournai, wo er als freier Meister der Malergilde aufgeführt wird. Danach muss er ungefähr 25 bis 28 Jahre alt gewesen sein. Aufgrund dieser Angaben wird heute sein Geburtsjahr geschätzt. Über seinen Geburtsort ist nichts weiter bekannt, was in der Vergangenheit zu allerlei Vermutungen und Spekulationen geführt hat[2]

1410 erwarb er in Tournai die Bürgerrechte, was darauf hindeutet, dass er ursprünglich wohl nicht aus dieser Stadt stammte. Zwar war er kein offizieller Stadtmaler, doch führte er regelmäßig Arbeiten für Behörden der Stadt aus. Die städtischen Aufträge umfassten die Gestaltung von Fahnen, Wappen, Schildern, Wandmalereien, Aufträge für sakrale Tafelbilder sind indes nicht dokumentiert. Campin war in verschiedenen öffentlichen Ämtern tätig. Er war Vorstand in der Kirchengemeinde, Schatzmeister eines Klosters und wurde auch in den dreißigköpfigen Stadtrat gewählt. Weiterhin war er Rechnungsprüfer und Siegelbewahrer der Stadt.

Zweimal stand er vor Gericht, einmal im Zusammenhang mit einer Kontroverse um einen Amtskollegen, und ein zweites Mal im Juli 1432, als er, da er mit einer gewissen Leurence Polette ein Verhältnis hatte, obwohl er gleichzeitig mit Ysabiel de Stocquain (oder auch Isabella bzw. Elisabeth van Stockhem[3]) verheiratet war, zu einem Jahr Verbannung verurteilt wurde; er löste daraufhin seine Werkstatt vorübergehend auf. Dies hatte zur Folge, dass Rogier van der Weyden und Jacques Daret als eigene Künstlerpersönlichkeiten identifizierbar wurden, indem sie eigene Werkstätten gründeten. Im Oktober desselben Jahres wurde diese Strafe jedoch aufgehoben, und Campin führte seine Werkstatt verkleinert weiter. Die Anzahl der öffentlichen Aufträge nahm jedoch stark ab. In den letzten 13 Jahren seines Lebens waren es nur noch 4 oder 5.


Werk und Werkstatt

Campins Werk, das anfänglich stark von französischer Buchmalerei beeinflusst war, zeigt eine große Detailgenauigkeit und spiegelt so das gute Beobachtungsvermögen des Malers wider. Außerdem sind die Bilder durch ein Streben nach plastischer Ausformung der Figuren und eine naturnahe Tiefe der Räume gekennzeichnet, auch wenn diese nicht immer mathematisch exakt dargestellt war.

Die drei Tafeln mit der stillenden Gottesmutter, der Veronika mit dem Schweißtuch und dem Gnadenstuhl (Gottvater mit dem toten Christus), die der Aachener Tuchfabrikant Ignaz van Houtem 1849 dem Städel mit der Erklärung überbrachte, sie stammten aus der „Abtei von Flémalle“, gehören zu den bedeutendsten und zugleich rätselhaftesten Werken der altniederländischen Malerei. Jedoch können die drei Aachener Tafeln nicht aus dem belgischen Ort nahe Lüttich stammen, da es dort überhaupt keine Abtei gab. Eine namensähnliche Abtei bestand allerdings in der Nähe von Löwen. Diese Abtei Vlierbeek wurde zwischen 1796 und 1798 aufgelöst und verkauft. Um 1898 erhielt der Maler der drei Tafeln aus Aachen aufgrund der Angaben des Aachener Tuchfabrikanten von Hugo von Tschudi den Notnamen „Meister von Flémalle“. Abgeleitet von der fehlerhaften Herkunftsbezeichnung wurde der Schöpfer dieser drei Tafeln der Nachwelt mit dem Notnamen nach dem Ort bei Lüttich überliefert.

Inwieweit dieser „Meister von Flémalle“, der nach heutigem Kenntnisstand zutreffender als "Meister der drei Aachener Tafeln" bezeichnet werden kann, tatsächlich identisch ist mit der Künstlerpersönlichkeit Robert Campin oder inwieweit auch andere Schüler seiner Werkstatt an diesen Gemälden beteiligt waren, ist nicht abschließend geklärt. Nach neueren Erkenntnissen stammen die ursprünglich unter dem Namen Meister von Flémalle, heute unter Robert Campin zusammengestellten Werke von mehreren Künstlern.[4]

Besonderen Rang in dem Campin zugeschriebenen Werk hat das um 1425/30 entstandene Bildnis eines Mannes (eventuell Robert de Masmines), das als eines der frühesten autonomen Porträts in der europäischen Malerei der Neuzeit gilt, bei denen der Porträtierte losgelöst von einem religiösen Stifterkontext dargestellt wurde.

Im originalen „Bildnis einer Frau” ist versteckt im Stein des Finger-Ringes, das kleine Portrait eines bärtigen Mannes erkennbar.

Werke

Bei den unsignierten Werken kann es sich nur um Zuschreibungen handeln, die durch Stilvergleiche und andere wissenschaftliche Methoden (Röntgen, Infrarot, Dendrochronologie) anerkannt sind:
Kreuzigung (um 1425, heute Berlin, Gemäldegalerie)
Porträt einer Frau (um 1430–1435, heute London, National Gallery); der Ring zeigt kein Porträt des Künstlers

Madonna mit Kind (Frankfurt am Main, Städel, 160 × 68 cm)
Hl. Veronika (Frankfurt am Main, Städel, um 1430, 152 × 61 cm, Öl auf Holz)
Gnadenstuhl (Frankfurt am Main, Städel, um 1430, 149 × 61 cm)

Madonna auf einer Grasbank (Berlin, Gemäldegalerie, zirka 1425, Öl auf Holz)

Geburt Christi (Dijon, Musée des Beaux-Arts, zirka 1425–1430, Öl auf Holz)

Die Jungfrau und Kind vor einem Feuerschirm (London, National Gallery, Öl auf der Tafel, 63.5 × 49 cm)
Bildnis einer Frau (London, National Gallery, zirka 1430, Öl auf Holz)
Bildnis eines Mannes (London, National Gallery, zirka 1430, Öl auf Holz)

Bildnis eines Mannes (Robert de Masmines?) (Madrid, Thyssen-Bornemisza-Sammlung, zirka 1425, Öl auf Holz)

Bildnis eines Mannes (Robert de Masmines?) (Berlin, Gemäldegalerie, zirka 1425, Öl auf Holz)

Heinrich von Werl und Johannes der Täufer (Madrid, Museo del Prado, 1438, Öl auf Holz)
St. Barbara (Madrid, Museo del Prado, 1438, Öl auf Holz)

Merode-Triptychon oder Verkündigung (New York City, Metropolitan Museum of Art, zirka 1425, Öl auf Holz)

Die Trauer der Dreieinigkeit (St. Petersburg, Eremitage, Öl auf Holz)
Madonna und Kind vor einem Kamin (St. Petersburg, Eremitage, Öl auf Holz)

Literatur

Felix Thürlemann: Robert Campin. Monografie und Werkkatalog. Prestel Verlag, München 2002, ISBN 3-7913-2807-7.
Stephan Kemperdick: Der Meister von Flémalle. Die Werkstatt Robert Campins und Rogier van der Weyden. Brepols, Turnhout 1997, ISBN 2-503-50566-X.
Albert Châtelet: Robert Campin. Le Maître de Flémalle. La fascination du quotidien. Mercatorfonds, Antwerpen 1996, ISBN 90-6153-364-3.
Philip Hendy: Die National-Galerie London. Bertelsmann Verlag, Gütersloh 1977.
Manfred Wundram: Die berühmtesten Gemälde der Welt. VG, Bergisch-Gladbach 1976.

Weblinks

Literatur von und über Robert Campin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Belege

Meister von Flémalle. In: Ulrich Thieme, Felix Becker u. a.: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band 37, E. A. Seemann, Leipzig 1950, S. 98–101.; sowie Jochen Sander: Niederländische Gemälde im Städel. Mainz 1993.
"Walloon historians not unnaturally wish to believe that so early and considerable an artist was of French-speaking origin. They note that the name Campin is not uncommon in Hainault, notably at Valenciennes, where it occurs frequently at this period ; and they further, and with obvious force, point out that on a critical occasion our Robert received potent protection from the Duchess of Hainault, when he had been condemned to a year's exile because of his dissolute life. Nevertheless, it is tempting to look elsewhere for his origin. His very name suggests the Limbourg Campine in the neighbourhood of Maastricht, whence came the Van Eycks and the de Limbourgs and other famous artists of this generation. At Maastricht was an important school of art of ancient standing to which all of these men were debtors. Further, when Robert Campin settled at Tournay he brought with him his wife, Isabella of Stockhem, and Stockhem is " a village on the left bank of the Maas within a short distance of Maaseyck." p.111/112 in MARTIN CONWAY "The Van Eycks and their followers". Die Stadt, die früher den Namen Stockheim oder Stockhem trug, heißt heute Stokkem und liegt am linken Maasufer bei Maasmechelen unweit von Maaseik.
"At Maastricht was an important school of art of ancient standing to which all of these men were debtors. Further, when Robert Campin settled at Tournay he brought with him his wife, Isabella of Stockhem, and Stockhem is " a village on the left bank of the Maas within a short distance of Maaseyck." MARTIN CONWAY "The Van Eycks and their followers", p.111/112. Die Stadt, die früher den Namen Stockheim oder Stockhem trug, heißt heute Stokkem und liegt am linken Maasufer bei Maasmechelen unweit von Maaseyck.
Broschüre zur Ausstellung Der Meister von Flémalle und Rogier van der Weyden, Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin, 2009.

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