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Peter Doig (Ausgesprochen: ˈdɔɪɡ, * 17. April 1959 in Edinburgh) ist ein schottischer Maler.

Leben

Peter Doigs Kindheit war vor allem durch häufige Umzüge geprägt. Er wohnte nie länger als drei Jahre im selben Haus und besuchte insgesamt neun verschiedene Schulen.[1] 1962 zog die Familie nach Trinidad, 1966 dann nach Kanada.

Im Jahr 1979 ging er nach London. Er interessierte sich für ein Studium als Bühnenbildner, entschied sich dann aber für Malerei[1] und studierte an der Wimbledon School of Art, von 1980 bis 1983 an der St Martin’s School of Art (Abschluss als B.A.), von 1989 bis 1990 am Chelsea College of Art and Design (Abschluss als M.A.).

Von 1995 bis 2000 war er im künstlerischen Aufsichtsrat der Tate Gallery in London tätig.

Im Jahr 2002 übersiedelte er mit seiner Frau Bonnie und den fünf Kindern nach Port of Spain, Trinidad. Er bezog außerdem ein Haus in den nahegelegenen Bergen, um dort in Ruhe arbeiten zu können.

Seit 2005 ist er Professor für Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf.[2]


Werk

Bevorzugt malt Doig Landschaften. Oft bilden Fotografien die Grundlage seiner Bilder, er malt jedoch nicht im fotorealistischen Stil. Häufig verwendet er unübliche Farbkombinationen und Blickwinkel und erzielt damit eine magisch realistische Wirkung. Sein Markenzeichen ist stets die Verweigerung, sich dem Mainstream unterzuordnen; seine Bilder sind zwar ästhetisch, aber gleichzeitig auch sozialkritisch zu sehen.

Zusammen mit seinem Freund Che Lovelace veranstaltet Doig in seinem Studio in Laventille auf Trinidad wöchentlich den StudioFilmClub, ein kleines Filmfestival für zeitgenössische avantgardistische Filme. Hierfür malt der Künstler Plakate, welche ihm anschließend von den Galeristen in Europa förmlich aus der Hand gerissen werden, um dann auf Versteigerungen Höchstpreise zu erzielen. Peter Doig gilt als einer der höchstbezahlten lebenden Künstler unserer Zeit. Seine Werke erzielten Preise bis zu 26 Millionen Dollar.[3] Von der Kunstzeitschrift Monopol wurde er für das Jahr 2007 als achtwichtigster lebender Künstler der Welt platziert.[4]


Rechtsstreit 2016

2016 fand er sich in einem als „bizarr“[5] beschriebenen Rechtsstreit wieder, weil er die Urheberschaft an einem ihm zugeschriebenen Gemälde abgestritten hatte und deshalb von einem Kunsthändler und einem ehemaligen Gefängniswärter auf Schadenersatz in Höhe von 7,9 Millionen US-Dollar verklagt wurde.[6] Der ehemalige Wärter behauptete, der damals noch unbekannte Doig habe ihm das Gemälde 1976 in Thunder Bay verkauft, wo er zu diesem Zeitpunkt inhaftiert gewesen sei. Der Besitzer wollte das vermeintliche Bild des inzwischen berühmten Malers, der als „der neue Bacon oder Freud“ gehandelt wird,[3] mit hohem Gewinn weiterverkaufen. Das Acrylgemälde weist die Signatur „Pete Doige 76“ auf und stellt eine Wüstenlandschaft dar. Doig konnte während des Prozesses beweisen, nie eine Gefängnisstrafe in Thunder Bay verbüßt und keines seiner über 500 Gemälde mit Acrylfarbe gemalt zu haben. Der zuständige Richter urteilte nach sieben Verhandlungstagen am 23. August 2016 in Chicago: „Peter Doig kann nicht der Urheber dieses Werkes gewesen sein.“ Ähnlichkeiten zwischen dem Bild und Gemälden von Doig seien „purer Zufall“.[7][5] Der Maler des Gemäldes sei in Wirklichkeit der inzwischen verstorbene kanadische Amateurmaler Peter Doige. Dessen Schwester bestätigte im Prozess seine Urheberschaft.[8]


Ausstellungen

1984: Metropolitan Gallery, London
1990: Milky Way, Victoria Miro Gallery, London
1991: Whitechapel Art Gallery, London
1996: Gavin Brown’s enterprise, New York
1996: Gesellschaft für Aktuelle Kunst, Bremen
1996: Victoria Miro Gallery, London
1998: Victoria Miro Gallery, London
1998: Kunsthalle Kiel; Kunsthalle Nürnberg
1999: Contemporary Fine Arts, Berlin
1999: Kunsthaus Glarus
2000: Currents 83: Peter Doig, Saint Louis Art Museum, St. Louis, MO
2000: The Douglas Hyde Gallery, Dublin
2001: Almost Grown, Power Plant, Toronto
2001: Morris and Helen Belkin Art Gallery, The University of British Columbia, Vancouver

2002: The Bailey Collection, Toronto
2002: 100 Years Ago, Victoria Miro Gallery, London
2002: Michael Werner Gallery, New York
2003: Städtische Galerie Delmenhorst (Sammelausstellung)
2004: Pinakothek der Moderne, München
2004: Kestnergesellschaft, Hannover
2004/2005: Galerie Buchholz, Köln (zusammen mit Jochen Klein)
2005: Museum Ludwig, Köln
2005: Tate Britain, London
2006: Ballroom, Marfa/Texas
2006: Go West Young Man, Museum der bildenden Künste, Leipzig
2008/2009: Schirn Kunsthalle Frankfurt
2009: Tate Britain, London
2013: Scottish National Gallery, Edinburgh, danach Montreal Museum of Fine Arts
2014: Fondation Beyeler, Riehen

Auszeichnungen

1993: durch die Liverpool John Moores University für sein Bild Blotter
1994: Turner Prize (Nominierung)
1994: Prix Eliette von Karajan
2008: Wolfgang-Hahn-Preis Köln

Literatur

Hilton Als, Parivaz Mogadassi (Hrsg.): Peter Doig. No foreign Lands. Hatje Cantz, Ostfildern 2013, ISBN 978-3-7757-3723-4.
Studiofilmclub. Essays von Alice Koegel und Nicholas Laughlin. Museum Ludwig, Köln und Kunsthalle, Zürich. König, 2005, ISBN 3-88375-941-4.
Go West Young Man. Essays von Hans-Werner Schmidt und Rudi Fuchs. Museum der Bildenden Künste Leipzig. König, 2006, ISBN 978-3-86560-191-9.
Hans-Jürgen Tast (Hrsg.): As I Was Moving. Kunst und Leben. Schellerten 2004, ISBN 3-88842-026-1
Barbara Alms (Hrsg.): Unheimlich. Ausstellungskatalog Städtische Galerie Delmenhorst Haus Coburg. Sammlung Stuckenberg. H. M. Hauschild, Bremen 2003, ISBN 3-89757-214-1.[9]

Weblinks

Literatur von und über Peter Doig im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Peter Doig auf kunstaspekte.de
Mirja Rosenau: Die Aura des Unheimlichen. art – das kunstmagazin, 6. Februar 2008, archiviert vom Original am 10. Oktober 2008, abgerufen am 24. August 2016.
Peter Doig bei Contemporary Fine Arts, Berlin
Filmdokumentation Peter Doig Schirn Kunsthalle artsite.tv, 2009
Museo Cantonale d’Arte, Lugano: Peter Doig

Einzelnachweise
Gerhard Mack, Bilder aus dem Reich der Rätsel, art-magazin.de, S. 32–43, 04/2002
Liste der Professoren auf der Seite der Kunstakademie, abgerufen am 25. August 2016
Georges Waser: Ungnädiges Verdikt für Wüstenszene in Acryl: Freispruch für den Gegenwartskünstler Peter Doig. Neue Zürcher Zeitung, 24. August 2016.
Künstler-Ranking: „Waaas, diiie als Nummer eins!?“ 7. Teil: Peter Doig, Platz acht. Spiegel Online, 25. Juli 2007, abgerufen am 24. August 2016.
Dushko Petrovich: Peter Doig Wins Bizarre Authentication Trial. artnet, 23. August 2016, abgerufen am 24. August 2016 (englisch).
Stefan Koldehoff: Interview mit Peter Doig in: Die Zeit 30/2016, 14. Juli 2016, S. 46. Vgl. Peter Doig bestreitet Urheberschaft: „Dieses Gemälde ist nicht von mir“. Die Zeit, Vorabmeldungen, 13. Juli 2016, archiviert vom Original am 16. Juli 2016, abgerufen am 24. August 2016.
Bild stammt nicht von Peter Doig. dpa-Artikel in Monopol, 24. August 2016.
Artist Peter Doig wins case over painting he said was not his work. British Broadcasting Corporation, 24. August 2016, abgerufen am 24. August 2016 (englisch).
Enthält: Armin Boehm, Miriam Cahn, Thomas Dillmann, Peter Doig, Marlene Dumas, Johannes Hüppi, Michael Kunze, Daniel Richter, Norbert Schwontkowski, Luc Tuymans

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