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Maximilian Jahns (* 23. Oktober 1887 in Hamburg; † 1. Oktober 1957 in ebenda) war ein deutscher Maler und Graphiker. Er war Mitglied der Hamburgischen Sezession und des Hamburger Künstlervereins von 1832.

Leben

Maximilian Jahns wurde als Sohn eines Schmieds und Sattlers in Hamburg geboren. Nach der Schule absolvierte eine handwerkliche Ausbildung, studierte aber dann von 1907 bis 1913 an der der Kunstgewerbeschule Hamburg, unter anderem bei Julius Wohlers und Willy von Beckerath. Sein Wohnsitz befand sich zu der Zeit in der Binderstraße 24 im Stadtteil Rotherbaum. Es folgten 1913 Reisen nach Frankreich, Dänemark, der Schweiz und 1914 nach Italien, auf denen vor allem Landschaftsbilder entstanden. Danach heiratete er seine Frau Meta und nahm am Ersten Weltkrieg teil.

1919 trat Jahns der Hamburgischen Sezession bei und nahm zudem den Auftrag an, Wandbilder für die Bücherhalle Kohlhöfen zu erschaffen. Im Stil eines Bilderbogens schuf er acht Hamburger Volksleben-Darstellungen, darunter die Darstellungen Köchin und Melkmann, Amme mit Kindern beim Tierpark Hagenbeck, Turnjugend, Quartiersmann, Kapitän und Steuermann, Finkenwerder Fischer und Leichenträger.

Aufgrund von Unstimmigkeiten innerhalb der Hamburgischen Sezession traten einige Mitglieder 1920 aus Protest aus der Sezession aus, darunter auch Maximilian Jahns. Er trat dem Deutschen Künstlerbund bei sowie der Hamburgischen Künstlerschaft von 1920. 1929 restaurierte er eigenhändig seine Wandbilder in der Bücherhalle. 1930 trat er dem Hamburger Künstlerverein von 1832 und dem Reichsverband bildender Künstler Deutschlands bei. Um 1930 schuf er auch plastische Arbeiten. Zwischen 1929 und 1933 erhielt er ein Stipendium.[1] Im zweiten Halbjahr 1936 erhielt er durch die Erdwin-Amsinck-Stiftung zum zweiten Mal ein Stipendium.[2]

1937 wurden zwei Gemälde von ihm als Entartete Kunst deklariert, beschlagnahmt und zerstört, darunter eine Dünenlandschaft aus der Sammlung der Hamburger Kunsthalle. Seine Wandbilder in der Bücherhalle Kohlhöfen wurden ebenfalls 1937 auf Anweisung der Nationalsozialisten übermalt.

Um 1940 hatte er ein Atelier im Haus Stinnes. 1943 wurde sein Atelier, dass sich inzwischen in der Hammer Landstraße im Stadtteil Hamm befand, ausgebombt. Für die Zeit des Zweiten Weltkrieges sind kaum Werke überliefert, was natürlich auch mit der Ausbombung und die dadurch zerstörten Werke zu tun hat.

Nach Kriegsende wohnte er mit seiner Frau Meta in einem Zimmer in der Grillparzerstraße im Stadtteil Uhlenhorst. Er konnte an seine Erfolge der Zeit vor 1937 nicht mehr anknüpfen und starb 1957 arm und vereinsamt.
Stil

Nach der anfänglich impressionistischen Malweise ging er um 1920 zu einer expressionistischen, flächigen Malweise mit dunklen Konturierungen über. Nach dem Krieg entwickelte er einen an der Neuen Sachlichkeit orientierten Spätstil mit statischen Formen und dunklen Farben.[3]
Ausstellungen (Auswahl)

Bis 1933 nahm er regelmäßig an Ausstellungen teil. Belegbar sind folgende Ausstellungen:

1919 Erste Ausstellung der Hamburgischen Sezession in der Hamburger Kunsthalle[4][5]
1930 Internationale Alpine Bilder Ausstellung im Nationalsalon Budapest, Ungarn – Drei Ölgemälde: Schneelandschaft bei Arosa, Winterlandschaft (in Arosa) und Lago Maggiore (Locarno)[6]
1930 Jahresaustlellung des Hamburger Künstlerverein von 1832 im Kunstverein in Hamburg[7]

Ausstellungen nach seinem Tode:

2013 Hamburger Künstler aus der Sammlung Mathias F. Hans im Stroganow-Palais in Sankt Petersburg, Russland – Ölgemälde Seenplatte[8][9]

Werksverzeichnis (Auswahl)

Um 1912 Alsterufer, Außenalster (Öl auf Leinwand, 78 × 65,5 cm)[10]
1913 Abendsonnen (Fehmarn) (Öl auf Leinwand, 45 × 45 cm)[11]
1913 Roter Wald (Öl auf Leinwand, 60 × 74 cm)[12]
Um 1913 Winterlandschaft (in Arosa) (Öl auf Leinwand) – Ausgestellt 1930 in Budapest
Um 1913 Schneelandschaft bei Arosa (Öl auf Leinwand, 90 × 76 cm)[13] – Ausgestellt 1930 in Budapest – Hamburger Kunsthalle (Es gibt auch eine Kopie von einem Restaurator des Museums für Hamburgische Geschichte)[14]
Um 1913 Bildnis eines jungen Mannes (Selbstporträt?) (Öl auf Leinwand, 57,5 × 43,5 cm)[15]
Um 1914 Lago Maggiore (Locarno) (Öl auf Leinwand) – Ausgestellt 1930 in Budapest
1914 Alpenlandschaft mit See (Öl auf Leinwand, auf Holz aufgelegt, 85 × 64 cm)[16]
1914 Felsenlandschaft (Dolomiten) (Öl auf Leinwand, auf Pappe kaschiert, 42,3 × 49,5)[17]
1914 Mediterrane Dorflandschaft mit Mauer (Öl auf Leinwand, auf Pappe kaschiert, 18,3 × 19,8 cm)[18]
1914 Häuser am Mittelmeer (Nervi) (Öl auf Leinwand, auf Pappe kaschiert, 42 × 34,5 cm)[19]
1915 Südliche Küstenlandschaft (Öl auf Leinwand, auf Pappe kaschiert, 38 × 43.5 cm)[20]
Vor 1920 Frauenkopf (Pastell, 38 × 47,5 cm)[21]
1920 Hamburgischer Wasserträger (Öl auf Leinwand, 71 × 76 cm)[22]
1926 Blick auf die Elbe mit Segelbooten (Aquarell, 50 × 35 cm)[23]
1930 Schäfer mit Schafen im Schatten blühender Obstbäume (Öl auf Hartfaser, 98 × 77 cm)[24]
1930 Weiblicher Akt (Aquarell), auf der Rückseite männlicher Akt (Aquarell, braune Hintergrundfarbe)[25]
1931 Weiblicher Akt (Aquarell), auf der Rückseite weiße Gegenbemalung und Stempelabdruck Nachlass Maximilian Jahns[26]
1932 Männlicher Akt, Studie (Aquarell, grüne Hintergrundfarbe)[27]
Um 1935 Seenplatte (keine Seenplatte, sondern Landschaft mit einem See) (Öl auf Leinwand, 62 × 38 cm) – Ausgestellt 2013 in St. Petersburg – Sammlung Mathias F. Hans, Hamburg
19?? Badende Kinder am Fluss (Öl auf Leinwand, 76 × 59 cm)[28]
19?? Zwei abstrackte Köpfe (Pastell auf Karton, 85 × 68 cm)[29]
19?? Frauenporträt (Öl auf Leinwand, 40 × 60 cm)[30]

Zerstörte oder übermalte Werke

Zwei Gemälde wurden 1937 als Entartete Kunst deklariert, beschlagnahmt und zerstört, darunter eine Dünenlandschaft aus der Sammlung der Hamburger Kunsthalle. Die acht Hamburger Volksleben-Darstellungen von 1919 in der Bücherhalle Kohlhöfen wurden auch 1937 auf Anweisung der Nationalsozialisten übermalt. 1943, bei der Ausbombung seines Ateliers in der Hammer Landstraße wurden ebenfalls Werke zerstört.
Literatur

Thieme-Becker: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Band 18, Seite 346
Ernst Rump: Der neue Rump. Lexikon der bildenden Künstler Hamburgs, Altonas und der näheren Umgebung, von Maike Bruhns überarbeitete Neuauflage unter Mitarbeit von Carsten Meyer-Tönnesmann, Kay Rump (Hrsg.), Wachholtz, Neumünster 2013, ISBN 978-3-529-02792-5
Maike Bruhns: Kunst in der Krise. Verfolgte Hamburger Kunst im "Dritten Reich", Band 1 und 2,[31] Dölling und Galitz, München / Hamburg 2001, ISBN 3-933374-94-4

Einzelnachweise

Stipendium 1
Stipendium 2, Seite 306 der PDF-Datei (Original Seite 298), Fußnote 1737
Quellen für die Texte der Seite: Siehe Biografien bei den Webseitenlinks
Erste Ausstellung der Hamburgischen Sezession, Ort und Zeit
Erste Ausstellung der Hamburgischen Sezession, Nachweis Ausstellungsbeteidigung von Maximilian Jahns
Ausstellungskatalog, Seite 42 der PDF-Datei (Original Seite 44) (ungarisch). Die ungarischen Bildertitel sind im Wikipedia-Artikel vielleicht nicht richtig ins Deutsche übersetzt
PDF-Datei des Kunstverein in Hamburg mit Angabe der Teilnehmer an der Ausstellung
Beschreibung der Ausstellung auf der Webseite der Galerie Hans
Ausstellungskatalog mit Künstlerlebenslauf und Abbildung des Gemäldes, Seite 88 und 89 der PDF-Datei, von der Webseite der Galerie Hans
Abbildung und Beschreibung, Alsterufer, auf der Webseite vom Auktionshaus Stahl
Abbildung Abendsonnen. Bei Ketterer Kunst viel größere (nicht verlinkbare) Abbildung (siehe Webseitenlinks)
Abbildung Roter Wald. Bei Ketterer Kunst viel größere (nicht verlinkbare) Abbildung (siehe Webseitenlinks)
Abbildung, Schneelandschaft bei Arosa bei bridgeman images
Kopie des Gemäldes Schneelandschaft bei Arosa
Abbildung Bildnis eines jungen Mannes. Bei Ketterer Kunst viel größere (nicht verlinkbare) Abbildung (siehe Webseitenlinks)
Abbildung Alpenlandschaft mit See
Abbildung Felsenlandschaft. Bei Ketterer Kunst viel größere (nicht verlinkbare) Abbildung (siehe Webseitenlinks)
Abbildung Mediterrane Dorflandschaft. Bei Ketterer Kunst viel größere (nicht verlinkbare) Abbildung (siehe Webseitenlinks)
Abbildung Häuser am Mittelmeer. Bei Ketterer Kunst viel größere (nicht verlinkbare) Abbildung (siehe Webseitenlinks)
Abbildung Südliche Küstenlandschaft
Abbildung Frauenkopf. Bei Ketterer Kunst viel größere (nicht verlinkbare) Abbildung (siehe Webseitenlinks)
Abbildung Hamburgischer Wasserträger
Abbildung Blick auf die Elbe
Abbildung, Schäfer mit Schafen
Beschreibung des weiblichen und männlichen Aktes
Abbildungen, Weiblicher Akt, Vorder- und Rückseite
Abbildung des männlichen Aktes
Abbildung Badende Kinder. Bei Ketterer Kunst viel größere (nicht verlinkbare) Abbildung (siehe Webseitenlinks)
Abbildung Zwei abstrackte Köpfe
Abbildung Frauenporträt
www.kunst-in-der-krise.de Webseite zu dem Buch mit Ergänzungen

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