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Jeanne Hébuterne (* 6. April 1898 in Meaux; † 26. Januar 1920 in Paris) war eine französische Malerin und Modell.


Leben

Jeanne war die jüngste Tochter des Buchhalters Achille Casimir Hébuterne und seiner Ehefrau Eudoxie Anaïs Tellier. Wie bei ihrem älteren Bruder, André Hébuterne (1894−1992), entdeckten die Eltern früh das künstlerische Talent ihrer Tochter. Zusammen mit André bewohnte sie ein Zimmer im Pariser Stadtviertel Montparnasse und studierte Kunst an der privaten Académie Colarossi. Um etwas Geld zu ihrem Studium zu verdienen, stand sie anderen Künstlern, darunter Tsuguharu Foujita, Modell. Der Schriftsteller Charles-Albert Cingria beschrieb Hébuterne als sanft, schüchtern, ruhig, und mit einem gewissen Etwas.
Modigliani: Jeanne Hébuterne (1918)

Im Jahre 1917 lernte die 19-jährige Studentin den 14 Jahre älteren Amedeo Modigliani (1884−1920) kennen und verliebte sich. Für sie beendete er die zweijährige Beziehung zu der englischen Dichterin und Kunstkritikerin Beatrice Hastings. Beide bezogen kurze Zeit später ein gemeinsames Atelier in der Rue de la Grande Chaumière. Eins der Bilder Modiglianis aus dem Jahr 1917 ist Jeanne Hebuterne au collier. Um den Bomben der Deutschen zu entgehen, zog Modigliani 1918 mit der schwangeren Hébuterne und deren Bruder nach Nizza und Cagnes-sur-Mer, wo sie über ein Jahr blieben und viele Freunde trafen und malten. Am 29. November 1918 brachte sie die gemeinsame Tochter zur Welt. Amedeo Modigliani erkannte die Vaterschaft des Kindes, das den Vornamen der Mutter erhielt, an. Während ihres Aufenthaltes in Nizza und der näheren Umgebung besuchten sie häufig Pierre-Auguste Renoir, Pablo Picasso, Giorgio de Chirico und André Derain.

Porträt der Jeanne Hébuterne, Amedeo Modigliani

Porträt der Jeanne Hébuterne, Amedeo Modigliani

Porträt der Jeanne Hébuterne im gelben Pullover, Amedeo Modigliani

Porträt der Jeanne Hébuterne in dunkler Kleidung, Amedeo Modigliani

Porträt der Jeanne Hébuterne, Kopf im Profil, Amedeo Modigliani


Nach ihrer Rückkehr in Paris im Mai 1919 war Jeanne erneut schwanger und Modigliani verlobte sich mit ihr. Die Familie Hébuterne war gegen die Beziehung, wohl weil Modigliani zu sehr dem Alkohol und Haschisch zusprach, und wollte nichts mehr von der Tochter wissen. In einem Schreiben aus dem Jahr 1919 bestätigte Modigliani sie als seine zukünftige Ehefrau und erkannte die gemeinsame Tochter offiziell als sein Kind an. Die Heiratsabsicht konnte er jedoch nicht mehr umsetzen, da er gegen Jahresende schwer an Tuberkulose erkrankte. Am 24. Januar 1920 verstarb Modigliani in der Charité in Paris an tuberkulöser Meningitis. Am folgenden Tag beging seine Verlobte Selbstmord, indem sie, im achten Monat schwanger, aus dem fünften Stock eines Hauses sprang.

Modigliani wurde unter großer Anteilnahme auf dem Friedhof Père Lachaise (Division 96) beigesetzt. Hébuterne wurde später, nachdem ihre Familie den Widerstand dagegen aufgegeben hatte, neben ihm begraben. Ihre Tochter Jeanne Modigliani, genannt Giovanna (1918–1984), wurde von Modiglianis Schwester Margherita in Florenz adoptiert.
Literatur

Jeanne Modigliani: Modigliani. Une biographie. Neuaufl. Editions Biro, Paris 1990, ISBN 2-87660-104-4.
Emily Braun, Kathleen Brunner und Simonetta Fraquelli: Modigliani und seine Modelle. Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 2006, ISBN 3-7757-1811-7 (Katalog der gleichnamigen Ausstellung, Royal Academy of Arts, 8. Juli bis 15. Oktober 2006).
Patrice Chaplin: Modiglianis letzte Geliebte („Into the darkness laughing“). Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 1995, ISBN 3-499-13631-7.

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