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Hans Vent (* 13. Februar 1934 in Weimar) ist ein deutscher Maler und Grafiker.

Leben

Bereits während seiner Schulzeit erhielt Hans Vent Mal- und Zeichenunterricht durch seinen Vater Rudolf Vent, einem Landschaftsmaler. Nach dessen Tod begann er 1948 eine Lehre als Bau- und Dekorationsmaler in Weimar und besuchte Abendkurse, unter anderem bei Otto Paetz. In Vorbereitung eines geplanten Hochschulstudiums absolvierte Hans Vent 1951/52 ein einjähriges Studium an der Fachschule für Ausbautechnik und schloss dieses als Industriemeister ab, anschließend arbeitet er als Restauratorenvolontär am Schloßmuseum Gotha.

1953 begann er ein Studium der Malerei an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst Berlin-Weißensee. Dort wurde er bis 1958 von Toni Mau, Kurt Robbel, Bert Heller und Gabriele Mucchi unterrichtet. Ab 1958 war er Mitglied im Verband Bildender Künstler Deutschlands (VBKD). Da seine Bilder einen zum Teil abstrakten Charakter haben, wurden sie in dieser Zeit oftmals als formalistisch angegriffen. Nach mehreren Wandbildern widmete sich Hans Vent ab den 1970er Jahren ausschließlich der Malerei, Grafik und Keramik. Ab 1975 hatte er einen Lehrauftrag für Malerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee inne. Während einer Indienreise 1977 sammelte er zahlreiche Ideen und Anregungen.

1980 wurden seine Arbeiten im Rahmen der Wanderausstellung Zeitvergleich ausgestellt, die von der Kunstzeitschrift ART, der Galerie Brusberg und dem Kulturministerium der DDR in Westdeutschland organisiert wurde. Eine Reise Vents im Rahmen der Ausstellungsreihe nach München wurde aber kurzfristig abgesagt, nachdem sich Günter Grass in seinem Vorwort zum Katalog der Ausstellung Gedanken über die deutsche Teilung gemacht hatte.

1989 erschien ein Werkverzeichnis seiner Druckgrafik, das von Peter Röske herausgegeben wurde. Seit 1990 ist Hans Vent Mitglied der Akademie der Künste. Er lebt und arbeitet in Berlin.
Werke (Auswahl)

Baugebundene Kunst

1959 Wandbild Arbeit und Erholung am Sozialgebäude von STERN-Radio (zusammen mit Ronald Paris und Rolf Schubert)
1960 Wandbild Aus der Geschichte des Transport- und Verkehrswesens im Autoreparaturwerk Berlin-Pankow (zusammen mit Ronald Paris)
1967 Wandbild Poetische Version des Kosmos in einer Berliner Gaststätte (zusammen mit Horst Zickelbein, seit Anfang der 80er Jahre in einer Aula in Berlin-Karlshorst)
1973/74 Betonglasfenster (178,55 m²) in der Berliner Gaststätte Gastmahl des Meeres (Ecke Liebknecht/Spandauer Straße), zusammen mit Rolf Lindemann und Dieter Gantz, 1992 nicht zerstört, sondern demontiert, heute im Besitz eines privaten Sammlers, eingelagert in der Priegnitz, wartet auf Wiederaufbau im öffentlichen Raum von Berlin.
2008 Wandbild Zeitstrom im Senioren-Zentrum V der Dr. Walter und Margarete Cajewitz-Stiftung in Berlin-Pankow

Gemälde
Gemälde "Menschen am Strand" (1975) 2,50 m x 5,50 m, von 1976–1995 im Palast der Republik, heute als Dauerleihgabe im Bestand des DHM

1969 Profile (Aquarell, Tempera)
1971 Familienbild (Öl auf Leinwand)
1979 Der Kranke (Öl auf Leinwand)
1981 Drei Frauen (Öl auf Leinwand)
1986 Paar (Erwartung), (Öl)
2000 Ebenen (Öl auf Leinwand)
2007 Köpfe (Öl auf Leinwand)

Ausstellungen (Auswahl)

1964 Berlin, Institut für Lehrerweiterbildung
1965 Schwerin, Staatliche Museen
1967 Berlin, Galerie im Turm
1978 Berlin, Galerie Berlin
1979 Karl-Marx-Stadt, Galerie Spektrum
1981 Schwerin, Galerie am Markt
1983 Karl-Marx-Stadt, Galerie Schmidt-Rottluff
1984 Bonn, Galerie Linneborn
1986 Lübeck, Galerie Meta Linde
1989 Dresden, Galerie West
1992 Berlin, Galerie der Berliner Graphikpresse
1994 Berlin, Galerie Parterre
2000 Apolda, Kunsthaus
2007 Heringsdorf, Museum Villa Irmgard
2009, 2011 Berlin, Galerie Pankow
2014 Berlin, Galerie Forum Amalienpark
2014 Berlin, Galerie der Berliner Graphikpresse
2014 Berlin, Galerie Parterre

Zitate

„Ich habe immer dann aufgehört zu malen, wenn ich gemerkt habe, durch mehr Dazutun das Bild zu genau, zu naturalistisch wird und damit seinen künstlerischen Sinn verliert.“
„Für mich hat die rein abbildhafte Darstellung von Arbeitsvorgängen oder die Illustrierung von Geschichtlichem wenig Sinn. Dagegen hat das Seinsmäßige, das Elementare des Menschen immer eine Rolle gespielt.“
„Häßlichkeit ist kein Programm für mich. Davon bin ich weit entfernt. Ich habe dagegen immer eine Vorstellung von Harmonie gehabt, der ich nachgehe.“[1] (Zitate: Hans Vent)
„... Der Künstler weitet die schlichte Gegebenheit einer Strandszene zu einem poetischen Bild des Lebens aus. Sein Grundton ist Bejahung des Einklangs des Menschen mit der Natur durch Bekräftigung sinnlicher Schönheit. Ein duftiger, sensibler und dabei energischer Auftrag leuchtender Farben hält die große Fläche in lebendiger Bewegung. Doch ist das Ganze keine Idylle. Im Zentrum finden wir die stolze Schönheit und Fruchtbarkeit von Frauengestalten, deren leibliche Haltung die Form für geistige Einstellung ist. In ihrer Nachbarschaft existieren noch Menschen, die sich kleinbürgerlich in ihrer Strandburg einzukapseln scheinen. Im Spannungsbogen der Komposition ist die vom Licht umflossene Vision einer ‚dem Meer entsteigenden Venus‘ der kummergebeugten Gestalt einer Einsamen, Alternden konfrontiert. Das Bild ist ein großer Wurf.“[2] (Zitat: Prof. Peter H. Feist zum Bild Menschen am Strand im Palast der Republik)

Auszeichnungen

1979 Kunstpreis der DDR[3]
1982 Käthe-Kollwitz-Preis der AdK

Literatur

1976 Angelika Förster: Hans Vent - Reihe Maler und Werk (Verlag der Kunst, Dresden)
1994 Matthias Flügge: Hans Vent - Malerei (Reison Verlag Berlin, ISBN 3-929473-08-9)
Anke Scharnhorst: Vent, Hans. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 2, Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
1987 Berlin- Information: Kunst für Berlin - Beiträge der Kunsthochschule Berlin ( 1947-1987), ISBN 3-7442-0019-1, S. 76/77
S. D. Sauerbier. Strandleben. [Über das Werk von Hans Vent.] = Künstler. Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst. Ausgabe 88, Heft 28. München 2009. ISBN/ISSN: 0934-173 Literatur von und über Hans Vent im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Hans Vent beim Verbundprojekt Bildatlas Kunst in der DDR
Karg und sinnlich, Artikel zum 75. Geburtstag von Ingeborg Ruthe in der Berliner Zeitung vom 10. Februar 2009

Einzelnachweise
Angelika Förster: Hans Vent. Aus der Reihe Maler und Werk, Verlag für die Kunst Dresden, 1976, S. 28 ff
Prof. Peter H. Feist: Gemälde im Foyer, Neues Deutschland vom 24. April 1976, S. 9
Kunstpreise der DDR 1979 wurden verliehen, In: Neues Deutschland, 18. Mai 1979, S. 5

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