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August Heinrich Hermann Oetken (* 14. Februar 1868[1] in Oldenburg; † 20. Mai 1951 ebenda) war ein deutscher Maler des Historismus und Mosaikkünstler.

Leben und Wirken

August Heinrich Hermann Oetken wurde als Sohn des Landwirts Joh. C. Diederich Oetken und der Catharine Oetken geb. Scheide geboren. Nach dem Besuch der Realschule in Oldenburg erlernte er von 1885 bis 1888 Dekorationsmalerei beim Theatermaler Wilhelm Mohrmann (1849–1934), der unter anderem das Oldenburgische Hoftheater ausstattete. 1888 wechselte er zum Architektenbüro von Ludwig Klingenberg und unternahm mit ihm eine Studienreise nach Frankreich und Spanien. 1891 bis 1896 war er Schüler des Historienmalers Hermann Schaper in Hannover, dann selbstständig. 1898 und 1906 führten ihn größere Reisen nach Italien zum Studium der Mosaike. Für die Ausgestaltung der Elisabethkemenate auf der Wartburg bei Eisenach mit Mosaiken erhielt er 1906 den Professorentitel. Von 1907 bis 1926 war er Dozent für Ornamente und farbige Dekoration im Stile der mittelalterlichen Baukunst an der Technischen Hochschule Berlin. Nach der Zerstörung seines Hauses am Tiergarten in Berlin und Verlust seines gesamten künstlerischen Besitzes kehrte er 1944 nach Oldenburg zurück. Da sich seine kleinen Landschaften und Stillleben nicht verkauften, lebte er verarmt, wurde aber von seiner Adoptivtochter und seiner Enkelin umsorgt.

Aus seiner am 7. Juli 1896 geschlossenen Ehe mit Marie Bestvater ging eine Tochter (* 1903) hervor.


Werke

Oetken schmückte zahlreiche Kirchen und Profanbauten mit Malerei, Glasmalerei, Mosaiken usw. aus und stellte alte Malerei wieder her.

1891: 20 oldenburgische Veduten als Federzeichnungen in: Georg Holtzinger (Bearbeiter): Festschrift des Oldenburgischen Gewerbe- und Handels-Vereins zu dessen fünfzigjährigem Jubiläum 1891. Stalling, Oldenburg 1891
1894: Wandbild des Grafen Anton Günther an der Ostwand der gleichnamigen Gaststätte an der Langen Straße in Oldenburg
1897–1899: Deckenmosaike im Grunewaldturm in Berlin
1899: Altar der Abtei Maria Laach
um 1900: Kaiserloge der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin
1900: Innenausstattung der Alten Synagoge in Dortmund
1900: Mosaik in der Innenkuppel des Deutschen Brunnens in Istanbul
1902: Mosaike in der Marienkirche in Bergen auf Rügen
1903: Mosaike in der Erlöserkirche in Mirbach, Eifel
1902–1906: Mosaike in der Elisabethkemenate auf der Wartburg bei Eisenach
1904–1905: Ausmalung der Nikolaikirche in Bad Schmiedeberg
1905: Ausmalung der St.-Petri-Pauli-Kirche in Eisleben
um 1905: Goldmosaik der Kapelle des Residenzschlosses in Posen
1906–1908: Ausmalung und Fenster der Liebfrauenkirche in Liegnitz
1909: Ausmalung der Dorfkirche von Gröben
1910: Ausgestaltung der St. Andreaskirche in Teltow
1917: Monumentalgemälde im Schlossturm in Lübben (Spreewald)
1923–1924: Kathedrale St. Louis, Missouri
Dom zu Münsterberg in Schlesien
Fenster und Innenausmalung der Pauluskirche in Halle
Stadtkirche Gröningen
Bernhard- und Elftausend-Jungfrauen-Kirche in Breslau
katholische Kirche Brockau
Wiederherstellung des wiederaufgefundenen Bilderschatzes in Zielenzig
Fresken im Kapitelsaal und Monumentalgemälde im Großen Remter der Marienburg, Westpreußen
Stadtkirche in Elmshorn
Marienkirche Hadersleben
Ausmalung und Fenster der Dorfkirche in Groß Lüben

Literatur

Herrmann A. L. Degener: Wer ist’s? 10. Ausgabe, Degener, Berlin 1935, S. 1162.
Hermann Alexander Müller (Vorbereitung), Hans Wolfgang Singer (Hrsg.): Allgemeines Künstler-Lexikon. Band 6, Rütten & Loening, Frankfurt am Main 1922, S. 210 .
August Oetken. In: Ulrich Thieme, Felix Becker u. a.: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band 25, E. A. Seemann, Leipzig 1931, S. 575–576..
August Oetken. In: Hans Vollmer: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 3. E. A. Seemann, Leipzig 1956, S. 509.
Karl Veit Riedel: Oetken, August Heinrich Hermann. In: Hans Friedl, Wolfgang Günther, Hilke Günther-Arndt und Heinrich Schmidt (Hrsg.): Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg. Isensee Verlag, Oldenburg 1992, S. 534–535 (mit Bild).
Gerold Schmidt: Der Kirchenmaler und Mosaik-Künstler des Historismus Prof. August Oetken (1968–1951) - Mitgestalter des Melanchthonhauses in Bretten. In: Stefan Rhein, Gerhard Schwinge (Hrsg.): Das Melanchthonhaus Bretten. Ein Beispiel des Reformationsgedenkens der Jahrhundertwende. Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 1997, ISBN 3-929366-63-0, S. 167–212.
Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie. 2. Ausgabe, Band 7, Saur, München 2007, ISBN 978-3-598-25037-8 (Band 7), ISBN 978-3-598-25030-9 (Gesamtwerk), S. 557.

Weblinks
Professor August Oetken (Memento vom 7. August 2010 im Internet Archive)

Anmerkungen
Hans Vollmer schrieb, dass dieses Geburtsjahr falsch sei, und gibt 1886 an. Vgl. August Oetken. In: Hans Vollmer: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 3. E. A. Seemann, Leipzig 1956, S. 509

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