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Arthur Kampf (ab 1912 Arthur von Kampf; * 26. September 1864 in Aachen; † 8. Februar 1950 in Castrop-Rauxel) war ein deutscher Historienmaler und Hochschullehrer.

Leben
Kampfs Monumentalgemälde Fichtes Rede An die deutsche Nation (1913/14) in der Aula der Berliner Universität (1933)

Arthur Kampf, Sohn des Aachener Malers und kaiserlichen Hof-Photographen August Kampf, studierte seit 1879 an der Düsseldorfer Kunstakademie, hauptsächlich bei Peter Janssen dem Älteren. Nach Abschluss seiner Ausbildung wurde er 1887 Hilfslehrer und 1893 Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie. 1888 schuf er das Monumentalgemälde Aufbahrung der Leiche Kaiser Wilhelms I.[1] 1898 ging Kampf nach Berlin, wo er 1901 ordentliches Mitglied der Königlichen Akademie der Künste wurde, die er von 1907 bis 1912 als Präsident leitete. Zwischenzeitlich hatte Kampf auch maßgeblichen Anteil an der farblichen Gestaltung des Gesamtraumes des sogenannten „Magdeburger Saales” im Kulturhistorischen Museum Magdeburg, der für die Unterbringung der mittelalterlichen Exponate zur Geschichte der Stadt Magdeburg vorgesehen war, sowie der Decken, der angrenzenden Nebenräume und der Kapelle des Hauses. 1902 erhielt er auf der Großen Berliner Kunstausstellung eine große Goldmedaille.

Im Jahre 1912 wurde Kampf der Württembergische Personaladel zuerkannt. Von 1915 bis 1925 war er Direktor der Hochschule für Bildende Künste in Berlin (heute Universität der Künste Berlin) und wurde als Mitglied in die Preußische Akademie der Künste übernommen.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten trat er der NSDAP bei.[1] Auf der Großen Deutschen Kunstausstellung 1939 im Münchener Haus der Deutschen Kunst war er mit verschiedenen Werken vertreten, darunter Der Kampf des Lichts gegen die Finsternis, eine Leihgabe der Reichskanzlei.[1] 1939 erhielt er den Adlerschild des Deutschen Reiches mit der Inschrift „Dem deutschen Maler“.[1]

1944, in der Endphase des Zweiten Weltkriegs, wurde Kampf von Hitler persönlich als einer von nur vier Malern in die Sonderliste der sogenannten Gottbegnadeten-Liste aufgenommen.[1] Nach dem Zweiten Weltkrieg geriet er allmählich in Vergessenheit, auch weil ein Großteil seiner Werke im Krieg vernichtet wurde oder verschollen ist.

Eugen Kampf (1861–1933), sein Bruder, war ebenfalls Maler und Professor an der Kunstakademie Düsseldorf. [2] Dessen Schwester war mit dem Maler und zeitweiligen Kunstprofessor in Aachen Alexander Frenz verheiratet.


Künstlerisches Werk

Kampf war ein Historienmaler, dessen Bilder historische Themen und Kriegsszenen zeigen. Seine Bilder wurden in der Propaganda beider Weltkriege genutzt. Gerade das NS-Regime feierte Kampf als Maler. Er gehörte zu den vom System privilegierten Auftragskünstlern, deren Arbeit auch als Blut-und-Boden-Kunst bezeichnet wird.


Werke

1883 Aachener Faschingszug, 26 Zeichnungen, Suermondt-Ludwig-Museum (SLM). [3]
1905/06 Szenen aus dem Leben Ottos des Großen, dreiteiliges Wandgemälde im Kaiser-Otto-Saal des Kulturhistorischen Museums Magdeburg
Engl. Clerkmann, Studie, Brustbild, Ölgemälde. [4]
Elf Handzeichnungen, Studien zu dem Gemälde des SLM Aachener Bürger bitten General Jourdan um Schonung der Stadt. [5]
Nr.1 Marschal Jourdan, (Bleistift und Kohle), L 63, Br. 48 cm.
Nr.2 Säbel des Jourdan, (Kreide), L 31, Br. 48 cm.
Nr.3 Dr. Vossen, (Kreide), L 64, Br. 48 cm.
Nr.4 Dr. Vossen im Reisemantel, (Blei u. Kohle), H 50, Br. 37 cm.
Nr.5 Hand mit Stadtschlüssel, (Kreide), H 47, Br. 32,5 cm.
Nr.6 Der Verwundete, sign A. Kampf, (Blei u. Kreide), H 36, Br. 31 cm.
Nr.7 Der Verwundete u. ein Sitzender, sign A. Kampf, (Blei u. Kreide), L 33, Br. 31,5 cm.
Nr.8 Soldatenkopf, (Rücks. General Mariette), (Kohle), L. 48, Br. 32 cm.
Nr.9 Soldat mit erhobener Hand, sign. A. Kampf, (Kohle), L 41, Br. 29 cm.
Nr.10 Soldat mit Pfeife in der Hand, sign. A. Kampf, (Kohle), L 45,5, Br. 32 cm.
Nr.11 Soldat mit Pfeife im Mund, L 64, Br. 30 cm.
Nr.13 Ölstudie General Jourdan, Lw. Wert: 1.000.- Mark. GK 651.
Nr. 14 Sitzendes Mädchen mit Krug.
Nr.16 Federzeichnung mit symb. Darstellung des Roten Kreuzes, sign. A.Kampf 94 [6]
Nr.48 Studie zum Aachener Historienbild, Kreide auf Papier. [7]
Ölskizze zu dem Aachener Historiengemälde. [8]
1913/14 Fichtes Rede An die deutsche Nation, Wandgemälde in der Aula der Berliner Universität in der Alten Bibliothek (im Zweiten Weltkrieg zerstört)

Literatur

Theodor Bolbehr: Arthur Kampf. In: Die Gartenlaube, Jahrgang 1908, Nr. 18, S. 380–384.
Kunst im 3. Reich. Dokumente der Unterwerfung. Katalog des Frankfurter Kunstvereins, 1974.
Berthold Hinz: Die Malerei im deutschen Faschismus. Kunst und Konterrevolution. Hanser, München 1974, ISBN 3-446-11938-8.
Hermann Hinkel: Zur Funktion des Bildes im deutschen Faschismus. Anabas, Steinbach 1975, ISBN 3-87038-033-0.
Reinhard Müller-Mehlis: Die Kunst im Dritten Reich. Heyne, München 1976, ISBN 3-453-41173-0.
Otto Zirk: Kampf, Arthur von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 11, Duncker & Humblot, Berlin 1977, ISBN 3-428-00192-3, S. 90 f. .


Einzelnachweise

Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, S. 294.
Von Eugen Kampf ex. WWe im Surmondt-Ludwig-Museum: Flandrische Landschaft. Ölgemälde. Aus der Suermondtstiftung angekauft im Sommer 1901. M 2.500. „Inventar: Besitz-Verzeichnis des Suermondt-Museums Aachen [1882-1901].“ (Inventar 4), S.217, Nr.129; Niederrheinisches Dorf. Gemälde 1955 „Angek. durch den Museumsverein von Frau Wtwe. A? Walter Kampf, Düsseldorf. 1.500.- GK 1099.“ Inventar 1. S.261, Nr. 44. 1926 wird ein S. Kampf aufgelistet: „Seestück auf Holz. H 0,35 Br. 0,55 Sign. S. Kampf 1884. Wert: 250.- GK (Gemälde Katalog Nr.) 241.“ Zugangs-Inventar des Suermondt-Museums. (Begonnen am 26. November 1901.) (Inventar 1) S.212, Nr.11. Archiv SLM.
1915 vom Suermondt Museum für 300.- Mark erworben, „angekauft von Victor Eseiniger? … Kunsthändler in Brüssel, Avenue d’Andytum 41.“ Inventar 1, S.173, Nr.30 I-XXXVI.
1916 von Herr Geh.Justizrat Springsfeld u. Gem. gestiftet. GK 237. Inventar 1, S.181, Nr.143.
1950 vom Suermondt-Museum zum Wert: 1.200.- Mark angekauft.
Geschenk von Frau von Coels. Inventar 1, S.247.
„Wert: 100.- zus. mit Nr.39 erworben aus der Slg. Kommerzienrat Kaiser…“ Inventar 1, S.248.
„(Vandeneschen?, Berlin). Wert: 1.200.-. GK 640?“ Inventar 1, S.252.

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