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Andrea Orcagna


Gemälde

Triumph des Todes, Fragment

Andrea di Cione (* 1320 in Florenz; † nach dem 25. August 1368 ebenda), genannt Orcagna, war ein bedeutender florentinischer Maler, Bildhauer und Architekt in der Mitte des 14. Jahrhunderts.

Leben

Orcagna war als Maler ein Nachfolger Giottos. 1343 taucht der Sohn eines Goldschmiedes erstmals in der Urkunde einer Gilde auf. 1352 wurde er Mitglied der Gilde der Steinbildhauer. Er unterhielt zusammen mit seinen jüngeren Brüdern Jacopo, Matteo und Nardo eine florierende Werkstatt in Florenz - die wohl bedeutendste ihrer Zeit. Als einer der wenigen überlebenden fähigen Künstler der Pestepidemien hatte Andrea Orcagna Pionierarbeit zu leisten. Er war erfolgreich bemüht, durch Energie der Charakteristik der eingetretenen Verflachung des Giottoschen Stils entgegenzuarbeiten. In der Capella Strozzi im Querhaus von Santa Maria Novella in Florenz befindet sich ein mit seinem Namen bezeichnetes, von 1357 datiertes Altarbild mit Christus, welcher Schlüssel und Buch den Heiligen Petrus und Thomas von Aquin überreicht. Es ist dies das einzige mit Sicherheit von seiner Hand stammende Tafelgemälde. Bemerkenswert daran ist, wie souverän Orcagna die Begrenzungen der einzelnen Tafeln aufbricht und die Figuren sich über die deren Ränder hinaus einander zuwenden. Dieselbe Kapelle hat sein Bruder Nardo di Cione mit Fresken ausgeschmückt.

Die Nationalgalerie in London besitzt von ihm ein großes Altarwerk mit der Krönung Mariä durch Christus. Die Bilder vom Triumph des Todes, vom Jüngsten Gericht und von der Hölle im Camposanto zu Pisa sind ihm (von Vasari) mit Unrecht zugeschrieben worden. In seinen echten Werken zeigt er sich als einen Maler von hohem sittlichen Ernst, von einer aufs Erhabene gerichteten Charakterzeichnung und ausgebildetem Schönheitssinn.

Die meisten Fresken, die er in der Basilika von Santa Croce ausgeführt hat (und die Ghiberti erwähnt), sind verlorengegangen. Der Teil jedoch, der den Triumph des Todes darstellt und erhalten ist, befindet sich im Museum dieser Kirche und lässt deutlich das Gefühl der Verlorenheit erkennen, das die Menschen nach der Pestkatastrophe beherrschte.

Als Architekt war er am Bau von Or San Michele in Florenz, dessen östlicher Teil ihm zugeschrieben wird, und an der Loggia dei Lanzi tätig. 1356 wurde er als leitender Architekt von Or San Michele in Florenz eingesetzt. 1358 wurde er mit seinem Bruder Matteo nach Orvieto gerufen, um an der dortigen Kathedrale mitzuwirken. 1364 finden wir ihn wieder in Florenz beschäftigt.

Als Bildhauer hat er das herrliche Tabernakel im Innern von Or San Michele (1359) ausgeführt. Dieses Werk in reiner florentinischer Gotik zeigt ein erneuertes Gefühl für Plastik und bemerkenswertes Talent für Raumaufteilung. Das Flachrelief auf der Rückseite (mit seinem Selbstporträt) gibt bereits eine Vorahnung auf die Leistungen der florentinischen Plastik des 15. Jahrhunderts.

Im Jahr 1368 übernahm auf Grund einer Erkrankung von Andrea Orcagna sein Bruder Jacopo die weitere Ausführung eines Altarstückes; Andrea dürfte im selben Jahr verstorben sein.


Werke (Auswahl)

Der Hl. Matthäus und Szenen aus seinem Leben, 1368, Holz, 290×265 cm. Florenz, Galleria degli Uffizi.
Triptychon: Christus mit Maria und Heiligen , 1357, Holz. Florenz, Santa Maria Novella, Cappella Strozzi.
Triumph des Todes (Fragment), Fresko. Florenz, Santa Croce.

Literatur

Gert Kreytenberg: Orcagna (Andrea di Cione). Ein universeller Künstler der Gotik in Florenz Philipp von Zabern Verlag, Mainz, München 2000 - ISBN 3-8053-2693-9.
Luisa Marcucci: ANDREA di Cione Arcagnuolo. In: Alberto M. Ghisalberti (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 3 (Ammirato–Arcoleo), Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 1961 (italienisch).
Orcagna. In: Ulrich Thieme, Felix Becker u. a.: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band 26, E. A. Seemann, Leipzig 1932.
Giorgio Vasari: Vita di D’Andrea di Cione Orcagna. in Vasari: Le vite dei più eccellenti pittori, scultori e architetti. Newton Compton Editori, Rom 2010, ISBN 978-88-541-1425-8, S. 212 ff.

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