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Spanien ( [esˈpaɲa], amtlich Königreich Spanien, spanisch Reino de España [ˈrejno ð(e) esˈpaɲa]) ist ein Staat auf der Iberischen Halbinsel im Südwesten Europas mit zwei Exklaven in Nordafrika.

Staatsform ist eine parlamentarische Erbmonarchie. Spanien untergliedert sich in 17 autonome Gemeinschaften und zwei autonome Städte (spanisch ciudades autónomas), Ceuta und Melilla. Die Hauptstadt und größte Metropole ist Madrid, weitere Ballungszentren sind Barcelona, Valencia, Sevilla, Bilbao, Zaragoza und Málaga.

Spanien ist Mitglied der UNO, der EU, der OECD und der NATO. Es zählt zu den sehr hoch entwickelten Ländern und zu den 20 größten Export- und Importnationen (2017).[5] Spanien ist das am zweithäufigsten besuchte Land der Welt nach Frankreich.[6]

Geographie

Spanien befindet sich, ebenso wie Portugal (im Westen) und das zum Vereinigten Königreich gehörende Gibraltar (im Süden), auf der Iberischen Halbinsel zwischen 36° und 43,5° nördlicher Breite und 9° westlicher und 3° östlicher Länge (ohne Balearen, Kanaren, Ceuta und Melilla). Spanien nimmt knapp sechs Siebtel der Iberischen Halbinsel ein. Im Nordosten, entlang des Gebirgszuges der Pyrenäen, grenzt Spanien an Frankreich und den Kleinstaat Andorra.

Außerdem gehören die im Mittelmeer gelegenen Balearen und die Kanaren im Atlantik sowie die an der nordafrikanischen Küste gelegenen Städte Ceuta und Melilla zum Staatsgebiet. In Frankreich besitzt Spanien die Exklave Llívia. Weiter gehören Spanien mehrere unmittelbar vor der marokkanischen Küste gelegene Inseln: Islas Chafarinas, Peñón de Alhucemas, Isla del Perejil, dazu die Halbinsel Peñón de Vélez de la Gomera. Die Isla de Alborán liegt 50 Kilometer nördlich der marokkanischen Küste. Eine weitere Gruppe kleiner Inseln und Felsen, die Islas Columbretes, liegt etwa 55 Kilometer östlich von Castellón de la Plana, auf demselben Breitengrad wie Mallorca.

Der nördlichste Punkt Spaniens ist die Estaca de Bares in Galicien, auf dem Festland sind der westlichste Punkt das Cabo Touriñán (ebenfalls in Galicien), der südlichste die Punta Marroquí bei Tarifa und der östlichste das Cap de Creus an der Costa Brava. Die größte Ausdehnung von Norden nach Süden beträgt 856 Kilometer und von Osten nach Westen 1020 Kilometer. Der westlichste (Punta de la Orchilla) und der südlichste (La Restinga) Punkt Gesamtspaniens liegen auf der kanarischen Insel El Hierro, der östlichste auf der Baleareninsel Menorca.

Das Staatsgebiet weist mit einer mittleren Höhe von ca. 660 msnm einen der höchsten Werte Europas auf. Die räumliche Gliederung der Halbinsel wird wesentlich durch sechs große Gebirgssysteme bestimmt.
Gebirgssysteme
Teide, höchster Berg auf spanischem Staatsgebiet

Von den sechs großen Gebirgssystemen verlaufen fünf in West-Ost-Richtung.

Im Norden sind es die Pyrenäen (bis 3404 Meter), die die Begrenzung zum restlichen festländischen Europa bilden.
Westlich an die Pyrenäen schließt sich das parallel zur Nordküste verlaufende Kantabrische Gebirge an, mit den höchsten Erhebungen in den Picos de Europa bei 2600 Metern. Es fächert sich an seinem Westende in Galicien und im nördlichen Portugal in eine Vielzahl niederer Mittelgebirgszüge auf.
Ebenfalls in West-Ost-Richtung verläuft etwa in der Mitte der Halbinsel das Kastilische Scheidegebirge, das sich in verschiedene Blöcke gliedert und Höhen bis 2600 Metern aufweist. In Portugal setzt es sich mit der Serra da Estrela fort.
Weiter südlich trennt die niedrigere (bis 1300 Meter), ebenfalls von West nach Ost verlaufende Sierra Morena das zentrale Hochland von der Senke des Guadalquivir.
Im äußersten Süden schließlich verläuft die Betische Kordillere entlang der Mittelmeerküste von Gibraltar bis südlich von Valencia. Die Balearen sind geologisch ihre nordöstliche Fortsetzung. Auf der Betischen Kordillere befindet sich mit dem Mulhacén (3482 Meter) in der Sierra Nevada der höchste Punkt auf Spaniens Festland und der Iberischen Halbinsel. Der höchste Berg auf spanischem Staatsgebiet ist allerdings mit 3718 Metern Höhe der Pico del Teide auf der Kanaren-Insel Teneriffa.

Das Iberische Randgebirge mit Höhen bis zu 2300 Metern verläuft hingegen von Nordwesten nach Südosten etwa östlich einer Linie Burgos–Valencia.
Flüsse
→ Hauptartikel: Flusssysteme in Spanien

Zwischen den Gebirgsketten verlaufen die fünf großen Flusssysteme, von denen vier eine Ost-West-Orientierung aufweisen, in den Atlantik münden und ihren Ursprung im Iberischen Randgebirge, der großen Wasserscheide der Halbinsel, haben. Das Becken zwischen dem Kantabrischen Gebirge und dem Kastilischen Scheidegebirge wird durch den Duero entwässert. Weiter südlich verlaufen der Tajo und der Guadiana ebenfalls von Osten nach Westen. Das Gleiche gilt für den Guadalquivir südlich der Sierra Morena.

Die Senke zwischen dem Iberischen Randgebirge und den Pyrenäen hingegen wird durch den Ebro zum Mittelmeer entwässert. Dieser Strom entspringt im Kantabrischen Gebirge und verläuft von Nordwesten nach Südosten.
Zentrale Hochfläche

Im Zentrum der Iberischen Halbinsel befindet sich ein weitläufiges Hochplateau, das, je nach Quelle, Iberische Meseta oder Hochland von Kastilien, oft jedoch schlicht Meseta genannt wird. Es wird im Norden und Nordwesten vom Kantabrischen Gebirge und dessen Ausläufern, im Osten vom Iberischen Randgebirge und im Süden von der Sierra Morena umgrenzt. Im Südwesten geht sie in die etwas tiefer gelegene, aber nicht so ebene Extremadura über. Durch das Kastilische Scheidegebirge wird sie in zwei Hälften (die Nord- und die Südmeseta) geteilt, wobei die nördliche im Mittel etwas höher liegt als die südliche. Die großen Städte der Nordmeseta (Valladolid, León, Burgos, Salamanca) liegen auf einer Höhe von 700 bis 900 Metern, die der Südmeseta (Madrid, Toledo, Ciudad Real) auf 500 bis 700 Metern.
Küstenebenen und Senken

Wesentlich tiefer liegen die Senken, die vom Guadalquivir und vom Ebro durchflossen werden. Da die Gebirge fast überall bis nahe ans Meer herantreten, finden sich kaum ausgedehntere Küstenebenen.
Klima
Kantabrisches Gebirge
Mediterraner Küstenabschnitt an der Costa Brava

Das Klima in Spanien kann grob in folgende Zonen gegliedert werden.

Atlantisches Klima an der nördlichen Atlantikküste: Galicien, Asturien, Kantabrien, Baskenland, Navarra (Norden).
Vor allem im Winter Niederschläge, sehr milde Winter und Sommer (siehe Klimadiagramm von Santander).
Ozeanisch-kontinentales Klima im Zentrum der Iberischen Halbinsel: Kastilien und León, Madrid, La Rioja, Navarra, Kastilien-La Mancha, Extremadura und Andalusien.
Sehr kalte Winter mit regelmäßigen Schneefällen im Norden und heiße Sommer, hauptsächlich im Winter Niederschläge.
Kontinentales Mittelmeerklima in Aragón, Katalonien, Valencia (Hinterland), Murcia, Kastilien-La Mancha und Andalusien.
Niederschläge vor allem in Frühling und Herbst. Heiße Sommer und kalte Winter; die täglichen Temperaturschwankungen können 25 °C betragen.
Mittelmeerklima in Katalonien, auf den Balearen, in Valencia, Murcia und Andalusien.
Niederschläge fallen vor allem im Frühjahr und Herbst, zum Teil wolkenbruchartig (erste Septemberwoche). Durch die von Norden nach Süden abnehmende Niederschlagsmenge (Barcelona 640 mm, Tortosa 524 mm, Valencia 454 mm, Alicante 336 mm, Almería 196 mm) kann das Mittelmeerklima in ein feuchtes und trockenes unterschieden werden. Die Temperaturen sind im Winter mild, im Sommer ist es heiß, teilweise heiß-feucht.
Subtropisches Klima auf den Kanaren.
Milde Temperaturen (18 bis 24 °C) fast über das ganze Jahr, einen Winter gibt es so gut wie nicht (Durchschnittstemperaturen in Santa Cruz de Tenerife: 17,9 °C im Januar und 25,1 °C im August). Die Niederschläge auf den Kanaren variieren sehr stark in den einzelnen Regionen der Inseln.
Gebirgsklima in den Höhenlagen der Pyrenäen, des Kantabrischen und Iberischen Gebirges, des Kastilischen Scheidegebirges und der Betischen Kordillere.
Lange, kalte Winter und kurze, frische Sommer.

Klimadiagramme
Mittelmeerküste
Mittelmeerklima in Barcelona

Mittelmeerklima in Valencia

Mittelmeerklima in Ibiza (Balearen)

Mittelmeerklima in Málaga
Zentralspanien Nordküste Kanarische Inseln
Ozeanisch-kontinentales Klima in Madrid

Atlantisches Klima in Santander

Subtropisches Klima in Santa Cruz de Tenerife
Auswirkungen des Klimawandels

Der in letzter Zeit beschleunigte Klimawandel hat die bestehenden Umweltprobleme im gesamten Mittelmeerraum verschärft, so auch in Spanien.[7] Für fünf weit gefasste und miteinander verbundene Wirkungsbereiche (Wasser, Ökosysteme, Ernährung, Gesundheit und Sicherheit) weisen aktuelle Veränderungen und Zukunftsszenarien konsequent auf substanzielle und zunehmende Risiken in den kommenden Jahrzehnten hin.[7] Dies zeigt sich in Spanien in besonderem Maße. So fasst der britische Klimaökonom Nicholas Stern die Lage für Spanien im Rahmen der Klimakrise wie folgt zusammen: „Wenn die Temperatur über die Grenzen steigt, die wir im Pariser Abkommen festgelegt haben, dann gibt es ein klares Risiko, dass sich Spanien in Sahara-Wüste verwandeln wird.“[8] Modellrechnungen aus dem Jahr 2019 zeigen auf, dass das Klima in Madrid bereits im Jahr 2050 dem aktuellen Klima im marokkanischen Marrakesch ähnlicher sein wird als dem heutigen in Madrid.[9] Bedroht ist aufgrund des Anstieg des Meeresspiegels auch der Tourismus; so wird der etwa 6.000 km lange Küstenstreifen aufgrund von Erosionen schmaler und Strände könnten dadurch auf Dauer überschwemmt werden.[8]
Flora

Die Vegetation der Iberischen Halbinsel teilt sich in drei große Bereiche auf:

Vegetation des feuchten Spanien: Eichen, Buchen
Vegetation des trockenen Spanien: immergrüne Eichen (Steineichen, Korkeichen), Pinien und Palmen
Vegetation der Gebirge je nach Höhe: Steineichen, Korkeichen, Eichen, Edelkastanien, Wiesen, alpine Magerrasen

Intensiver Anbau von Kulturpflanzen erfordert Bewässerungsanbau.
Fauna
Iberischer Wolf (Canis lupus signatus)

Die spanische Tierwelt ist äußerst reich an Arten. Aufgrund der verhältnismäßig dünnen Besiedelung konnten in Spanien Tierarten überleben, die im restlichen Westeuropa ausgerottet wurden. Zudem bildeten sich aufgrund der Abgrenzung der Iberischen Halbinsel durch die Pyrenäen einige endemische Arten.

In Nordwest- und Zentralspanien sowie vereinzelt in der Sierra Morena leben insgesamt rund 2500 Wölfe. Der Iberische Wolf (Canis lupus signatus) bildet damit die größte und stabilste Population Westeuropas. Etwa 200 Braunbären leben im Kantabrischen Gebirge sowie den Pyrenäen. Während die Population an Kantabrischen Bären als stabil gilt, sind die in den Pyrenäen beheimateten akut vom Aussterben bedroht. Der Pardelluchs ist eine nur in Spanien und Portugal beheimatete Luchsart, mit etwa 550 Wildtieren ist sie in der Gegenwart, trotz erfolgreicher Schutzmaßnahmen, immer noch stark gefährdet.[10] Im Norden Spaniens befinden sich einige der letzten westeuropäischen Populationen des Europäischen Nerzes. Weitere charakteristische Säuger Spaniens sind die sonst nur in Afrika und Vorderasien beheimatete Kleinfleck-Ginsterkatze, der Ichneumon, der Iberiensteinbock oder die Pyrenäen-Gämse. Gleich drei Arten von Hasen sind in Spanien heimisch, der Feldhase sowie die endemischen Iberischen Hasen und Castroviejo-Hasen. Häufig sind Hirsche, Rehe, Eichhörnchen, Kaninchen, Wildschweine, Marder, Dachse und Füchse. Mufflons und Murmeltiere sind in Gebirgslagen anzutreffen, Wildkatzen in größeren Wäldern und Fischotter in Flussgebieten.

In den Pyrenäen und im Kantabrischen Gebirge sind Bartgeier heimisch, Mönchs-, Gänse- und Schmutzgeier sind in weiten Teilen des Landes zu finden. Weitere charakteristische Großvögel sind der Spanische Kaiseradler oder der Steinadler. Flamingos sind in Feuchtgebieten wie Coto de Doñana anzutreffen.

Zur Reptilienfauna Spaniens gehören zahlreiche Eidechsen, Geckos, Skinke, Schleichen, Schlangen, Land- und Meeresschildkröten, wie die Unechte Karettschildkröte. Charakteristische Echsenarten sind beispielsweise die Kanareneidechsen, insbesondere die El-Hierro-Rieseneidechse (Gallotia simonyi), die eine Körperlänge von bis zu 75 cm erreichen kann sowie die Perleidechse, die größte Eidechsenart Europas.
Bevölkerung
Siehe auch: Demografie Spaniens
Bevölkerungsentwicklung
Bevölkerungsentwicklung in Millionen Einwohnern[11]
Bevölkerungspyramide Spaniens 2016
Bevölkerungsdichte in Spanien 2008

Zwischen 1999 und 2009 stieg die Bevölkerung Spaniens sehr stark an, sowohl verglichen mit anderen europäischen Staaten als auch im Vergleich zu den Jahrzehnten davor. So stieg in den 1990er-Jahren die Bevölkerung Spaniens um 1,1 Millionen und im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts um 7 Millionen. Ein Großteil des Bevölkerungswachstums ging auf Zuwanderung zurück. So stieg die ausländische Bevölkerung von 0,74 Millionen im Jahr 1999 auf 5,73 Millionen 2011. Hierbei ist noch zu beachten, dass es auch Einbürgerungen gab. Die Fruchtbarkeitsrate lag im Jahr 2016 in Spanien mit rund 1,34 Kindern pro Frau unter dem EU-Schnitt von 1,60.[12] Im Jahre 2016 betrug das Durchschnittsalter in Spanien 43,1 Jahre.[13]

Jahr Tsd. Einwohner Jahr Tsd. Einwohner Jahr Tsd. Einwohner Jahr Tsd. Einwohner Jahr Tsd. Einwohner
1999 40.202 2003 42.717 2007 45.200 2011 47.190 2015 46.624
2000 40.499 2004 43.197 2008 46.157 2012 47.265 2016 46.557
2001 41.116 2005 44.108 2009 46.745 2013 47.129 2017 46.572
2002 41.837 2006 44.708 2010 47.021 2014 46.771 2018 46.722


Lebenserwartung

Die durchschnittliche Lebenserwartung der Spanier wurde im Jahr 2012 mit 82,5 Jahren ermittelt und erreichte damit in der Europäischen Union vor Italien (82,4) und Frankreich (82,1) den höchsten Wert.[14][15] Die durchschnittliche Lebenserwartung der Männer betrug demnach 79,5 Jahre, die der Frauen 85,5 Jahre.[16] Im Jahr 2007 waren 16,7 Prozent der Bevölkerung älter als 65 Jahre.[17] Aufgrund der hohen Lebenserwartung in Verbindung mit der niedrigen Fertilität wird davon ausgegangen, dass Spanien in Zukunft eine der ältesten Gesellschaften der Welt werden wird.

Entwicklung der Lebenserwartung
Zeitraum Lebenserwartung in

itraum Lebenserwartung in
Jahren
Zeitraum Lebenserwartung in
Jahren
1950–1955 64,6 1985–1990 76,9
1955–1960 67,8 1990–1995 77,6
1960–1965 69,9 1995–2000 78,8
1965–1970 71,4 2000–2005 79,9
1970–1975 72,7 2005–2010 81,2
1975–1980 74,4 2010–2015 82,5
1980–1985 76,1

Quelle: UN[18]
Sprachen
→ Hauptartikel: Sprachen in Spanien
Sprachen in Spanien:
nur Kastilisch
Katalanisch
Baskisch
Galicisch Asturleonesisch
Aragonesisch
Aranesisch
Ausbreitung der Sprachen auf der Iberischen Halbinsel vom 13. bis zum 21. Jahrhundert:
nur Kastilisch
Katalanisch
Aragonesisch
Baskisch Asturleonesisch
Galicisch-Portugiesisch
Arabisch

In Spanien wird überwiegend Spanisch, Katalanisch, Galicisch und Baskisch gesprochen. Spanisch ist im gesamten Staatsgebiet Amtssprache. Katalanisch ist in den Autonomen Gemeinschaften Katalonien, Valencia (dort als Valencianisch bezeichnet) und auf den Balearen, Baskisch im Baskenland und Teilen Navarras und Galicisch in Galicien neben Spanisch ebenfalls Amtssprache (lenguas co-oficiales). Im Val d’Aran hat Aranesisch, eine Varietät des Gascognischen, offiziellen Status.

Der Landesname Königreich Spanien in den Regionalsprachen lautet galicisch Reino de España, katalanisch Regne d’Espanya, asturisch Reinu d’España, baskisch Espainiako Erresuma, aranesisch Reialme d’Espanha und aragonesisch Reino d'Espanya.

Daneben existieren einige Sprachen, welche nur noch von einer geringen Anzahl von Menschen gesprochen werden und nicht den Status einer Amtssprache haben. Zu diesen zählen Asturleonesisch und Aragonesisch. Im Jálama-Tal (Provinz Cáceres) nahe der portugiesischen Grenze wird A Fala, ein Dialekt der galicisch-portugiesischen Sprache, gesprochen. In Melilla spricht die masirische Minderheit zudem Tamazight.

Während der Urlaubssaison arbeiten in den Tourismusregionen auch Saisonarbeiter aus Deutschland und Polen, vielfach auch Südamerikaner. In einigen Tourismusregionen wie der Costa Blanca oder der Costa del Sol sind vergleichsweise viele Deutsche und Engländer dauerhaft ansässig.

Als Fremdsprachen werden meist Englisch und Französisch gesprochen. Jüngere Spanier sprechen als Fremdsprache zumeist Englisch, Ältere eher Französisch. In der breiten Bevölkerung sind anwendbare Fremdsprachenkenntnisse aber nach wie vor nicht die Regel. Laut einer von Eurostat 2011 durchgeführten Erhebung beherrschen 49 % der erwachsenen Spanier (im Alter von 25 bis 64 Jahren) laut Selbsteinschätzung keine Fremdsprache. Im Gegensatz dazu lag im Jahr 2011 der Anteil der Schüler der Primarstufe, die eine Fremdsprache erlernten, für gewöhnlich Englisch, bereits bei 99 % und in der Sekundarstufe II bei 97 %, wobei 22 % zusätzlich eine zweite Fremdsprache erlernen, aufgrund der geografischen Nähe zu Frankreich überwiegend Französisch.[19] Vor allem in von Touristen gerne besuchten Gebieten am Mittelmeer, den Balearen und auf den Kanarischen Inseln ist zum Teil Deutsch gebräuchlich.

In Katalonien wird an den Schulen und Universitäten größtenteils auf Katalanisch gelehrt, Spanisch darf dort jedoch von allen Studierenden in Unterricht und Klausuren benutzt werden.
Minderheiten

Zu den Minderheiten des Landes zählen vor allem die „Gitanos“ (spanische Roma), die etwa seit dem 16. Jahrhundert nach Spanien einwanderten. Heute leben in Spanien etwa 600.000 bis 800.000 Gitanos. Die spanischen Roma sind vor allem in Großstädten wie Madrid, Barcelona, Valencia oder Sevilla beheimatet. Sie brachten einige weltbekannte Stars hervor, etwa den Sänger Camarón de la Isla oder den Fußballspieler José Antonio Reyes. Vor allem in der spanischen Musikszene, speziell dem Flamenco, sind viele Roma zu finden.
Einwanderer
Größten Migrantengruppen ohne spanische Staatsangehörigkeit[20]

Rang Staat Bevölkerung
(1. Januar 2015)
1. Rumänien Rumänien 707.000
2. Marokko Marokko 686.000
3. Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 304.000
3. Italien Italien 182.000
5. Ecuador Ecuador 174.000
6. Volksrepublik China Volksrepublik China 166.000
7. Deutschland Deutschland 146.000
8. Kolumbien Kolumbien 145.000
9. Bulgarien Bulgarien 135.000
10. Portugal Portugal 104.000

Spanien wies lange Zeit nur geringe Zuwanderungszahlen auf. Erst Ende der 1980er Jahre wurde Spanien zum Hauptziel der lateinamerikanischen Emigration. Dies hat eine stark ansteigende Immigration zu einem Bevölkerungsanstieg von über fünf Millionen Einwohnern geführt. Im Jahr 2007 befanden sich knapp 1,8 Millionen Menschen mit lateinamerikanischem Migrationshintergrund in Spanien (Tedesco, 2008: 3).[21] Die Zahl der in Spanien lebenden Ausländer liegt bei rund 5,8 Millionen (Januar 2011), was zwölf Prozent der Gesamtbevölkerung entspricht, von denen 2,4 Millionen Staatsbürger anderer EU-Länder sind.[22] Im Vergleich mit dem Rest der EU liegt Spanien in absoluten Zahlen auf Rang zwei hinter Deutschland (7,1 Millionen). Betrachtet man den Anteil an Staatsbürgern anderer Länder, so liegt Spanien hinter Luxemburg (43,0 %), Lettland (17,4 %), Zypern und Estland (je 15,9 %) auf dem fünften Platz. Unter den Mitgliedsstaaten mit mehr als drei Millionen Einwohnern ist Spaniens Ausländerquote von 12,3 % die Höchste, gefolgt von Österreich (10,5 %), Belgien (9,7 %) und Deutschland (8,7 %).[23] Die meisten Einwanderer stammen aus Rumänien, den Staaten des Maghreb oder Lateinamerika, sowie aus dem Vereinigten Königreich und Deutschland, für die Spanien ein beliebter Altersruhesitz ist. Im Zeitraum von 2003 bis 2017 erwarben insgesamt 1.446.315 Personen die spanische Staatsangehörigkeit.[24][25]
Spanier im Ausland
Spanier im Ausland[26]

Land Anzahl (Jan. 2016)
Argentinien Argentinien 439.236
Frankreich Frankreich 232.693
Venezuela Venezuela 188.025
Deutschland Deutschland 139.555
Kuba Kuba 128.541
Brasilien Brasilien 125.150
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 125.130
Mexiko Mexiko 123.189
Schweiz Schweiz 111.942
Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 102.498
Uruguay Uruguay 65.489
Chile Chile 61.854
Belgien Belgien 59.144
Ecuador Ecuador 49.292
Kolumbien Kolumbien 30.683
Gesamt 2.305.030

Die Zahl der im Ausland lebenden spanischen Staatsbürger liegt bei rund 2,3 Millionen (Januar 2016), 1.454.424 davon in Amerika und 775.785 in einem anderen Land Europas. Während nur 22,2 Prozent der in Amerika lebenden Spanier in Spanien geboren wurden, liegt dieser Prozentsatz bei den in einem anderen europäischen Land Residierenden bei 52,2 Prozent.[27] Dies liegt unter anderem daran, dass die größeren Auswanderungswellen von Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Spanischen Bürgerkrieg zumeist Süd- und Mittelamerika zum Ziel hatten, insbesondere Argentinien, Venezuela, Mexiko, Uruguay und Kuba, während mit dem Plan de Estabilización (1959) eine bis 1972 andauernde Emigrationswelle in europäische Länder wie Frankreich, Deutschland, die Schweiz, Belgien und das Vereinigte Königreich stattfand. Darüber hinaus verließen viele Immigranten aus südamerikanischen Staaten, die inzwischen die spanische Staatsangehörigkeit erworben hatten, im Zuge der Eurokrise Spanien und kehrten in ihre Heimatländer zurück.[28]
Religionen und Weltanschauungen
Die Kathedrale von Santiago de Compostela: Ziel der Pilger des Jakobswegs

Zwar gehörten 92 Prozent der Bevölkerung (Stand 2000) offiziell der römisch-katholischen Kirche an, jedoch sinkt die Anzahl derer, die aktiv am religiösen Leben teilnehmen.[29] Im Rahmen einer Studie des staatlichen Meinungsforschungsinstitutes Centro de Investigaciones Sociológicas im Jahr 2015 gaben noch 68 Prozent der Befragten an, Katholiken zu sein.[30] Finanziert wird die katholische Kirche vom spanischen Staat auf Grundlage eines Vertrages mit dem Heiligen Stuhl und nicht aus direkt entrichteten Kirchensteuern ihrer Mitglieder, weshalb ein Kirchenaustritt keine finanziellen Vorteile bringt. Seit 2007 müssen allerdings die Steuerzahler selbst entscheiden, ob 0,7 % der Lohn- beziehungsweise Einkommensteuer kirchlichen oder anderen sozialen oder kulturellen Zwecken zufließen sollen. Treffen sie keine Entscheidung, wird dieser obligatorische Steuerbetrag direkt den anderen Zwecken zugeleitet. Die seit 1979 existierende direkte staatliche Finanzierung wurde vollständig abgeschafft.[31] Schon zwischen 1988 und 2007 konnten die Steuerzahler entscheiden, ob 0,5 % der Lohn- beziehungsweise Einkommensteuern kirchlichen oder anderen Zwecken zufließen sollen. Wurde damals allerdings ein Mindestbetrag unterschritten, kam der Staat dafür auf. Im Jahr 2008 wurden in 7.195.155 (34,31 %) Steuererklärungen diese 0,7 % der katholischen Kirche zukommen gelassen. Zwei Jahre zuvor waren es noch rund 711.975 weniger gewesen. Die Einnahmen aus Steuern stiegen somit seit der Neuregelung des Jahres 2007 von 173,8 Millionen Euro auf 252,7 Millionen Euro.[32][33]

Es ist für Spaniens Katholiken nicht ohne weiteres möglich, sich von der Kirche offiziell loszusagen, da das spanische Recht den Akt des Kirchenaustritts nicht kennt und Spaniens katholische Kirche höchstrichterlich von der Pflicht entbunden wurde, die Daten ihrer Mitglieder auf deren Wunsch aus den Kirchenbüchern zu löschen. Zu dieser Entscheidung des obersten Gerichtshofes in Spanien kam es unter anderem, da sich „das als besonders konservativ geltende Erzbistum von Valencia weigerte, Tilgungen jeder Form vorzunehmen“. Das Erzbistum hatte sich auch nicht von Weisungen der spanischen Datenschutzbehörde (AEPD)[34] beeindrucken lassen und strengte zahlreiche Rechtsverfahren an, wobei es vor der Entscheidung des obersten Gerichtshofes in 171 Fällen unterlag.[35]

Eine größere Minderheit von 15,9 % der Bevölkerung bezeichnet sich laut genannter Untersuchung als nicht religiös und 9,5 % als Atheisten.[30] Nach einer Studie des Pew Research Center bezeichnen sich 46 % der Spanier als „religiös“, 19 % als „sehr religiös“. Unter den 18- bis 39-jährigen ist gar nur eine Minderheit von 9 % sehr religiös; weltweit ist der Wert nur in Frankreich und Japan niedriger, wo zudem die Werte der 39- bis 59-jährigen nur unwesentlich höher sind.[36] Laut einer repräsentativen Umfrage des Eurobarometers glaubten im Jahr 2005 59 % der Menschen in Spanien an Gott, weitere 21 % glaubten an eine andere spirituelle Kraft. 18 % Prozent der Befragten glaubten weder an einen Gott noch an eine andere spirituelle Kraft, 2 % der Befragten waren unentschlossen.[37][38]

Muslime machen 4,13 % (Stand: Ende 2016)[39], Protestanten 0,3 % und Zeugen Jehovas 0,25 % der Bevölkerung aus. In Spanien liegt der wichtige Wallfahrtsort Santiago de Compostela, das Ziel zahlreicher Pilger auf dem Jakobsweg.
Siehe auch: Römisch-katholische Kirche in Spanien, Spanische Evangelische Kirche und Geschichte der Juden in Spanien
Größte Städte
Zentrum von Madrid bei Nacht
Blick vom Parc Güell über Barcelona
Die Ciudad de las Artes y de las Ciencias, das Wahrzeichen Valencias
Blick über Sevilla von der Giralda, der Kathedrale von Sevilla
Das Guggenheim-Museum in Bilbao
→ Hauptartikel: Liste der Städte in Spanien

In Spanien gibt es zwei Millionenstädte, Madrid und Barcelona. Das starke Wachstum der Städte in den letzten Jahren hat jedoch dazu geführt, dass Metropolregionen entstanden sind, die teils weit über die politisch-administrativen Grenzen der Stadtgemeinden hinausgehen. In den Großräumen Madrid und Barcelona leben so über sechs bzw. vier Millionen Menschen, in den Metropolregionen Valencia, Sevilla und Bilbao jeweils über eine Million.

Die zehn größten Städte (Stand: 1. Januar 2016)[40]

Stadt Einwohner
Madrid 3.165.541
Barcelona 1.608.746
Valencia 790.201
Sevilla 690.566
Saragossa 661.108
Málaga 569.009
Murcia 441.003
Palma de Mallorca 402.949
Las Palmas de Gran Canaria 378.998
Bilbao 345.122


Autonome Gemeinschaften nach Einwohnern

Die insgesamt 17 Autonomen Gemeinschaften sind in ihrer Größe sehr heterogen. Während die Einwohnerzahlen Andalusiens, Kataloniens, der Autonomen Gemeinschaft Madrid und der Region Valencia zwischen rund 5 und 9 Millionen liegen, leben in den kleinsten Regionen Navarra, Kantabrien und La Rioja deutlich unter einer Million Menschen. (Stand: 1. Januar 2019)[41]

Autonome Gemeinschaft Einwohner
Andalusien 8.410.002
Aragonien 1.318.453
Katalonien 7.672.699
Extremadura 1.066.998
Madrid 6.661.949
Balearische Inseln 1.148.947
Valencia 5.000.868
Asturien 1.022.670
Galicien 2.698.875
Navarra 653.846
Kastilien und León 2.398.214
Kantabrien 580.964
Baskenland 2.206.965
La Rioja 316.551
Kanarische Inseln 2.152.590
Kastilien-La Mancha 2.032.004
Region Murcia 1.493.530
Autonome Stadt Einwohner
Ceuta 84.777
Melilla 86.465


Geschichte

→ Hauptartikel: Geschichte Spaniens
Römisches Theater in Mérida

In vor- und frühgeschichtlicher Zeit siedelten Iberer, Kelten und Basken auf der nach ersteren benannten Iberischen Halbinsel.

Im 11. Jahrhundert v. Chr. siedelten sich die Phönizier an der Südküste an; die berühmteste ihrer Kolonien war Cádiz (Gades). Der Name Spanien leitet sich von der römischen Bezeichnung Hispania ab (von phönizisch ishapan „Land der Klippschliefer“; was die Phönizier für Klippschliefer hielten, waren in Wirklichkeit Kaninchen). Im Zweiten Punischen Krieg gelangten erstmals römische Truppen auf die Halbinsel, die relativ schnell den Westen und Süden besetzten. Bis auch der Norden unter der Kontrolle der Römer war, vergingen 200 Jahre. In der Spätphase des Weströmischen Reiches zogen die Westgoten nach Gallien und gründeten dort das Westgotenreich, das auch weite Teile Iberiens umfasste. Nach einer schweren Niederlage gegen die Franken räumten die Westgoten Gallien weitgehend und verlagerten den Schwerpunkt ihres Reichs auf die Iberische Halbinsel. Diese zweite und letzte Phase des Westgotenreichs wird nach der neuen Hauptstadt Toledo als Toledanisches Reich bezeichnet.

Im frühen 8. Jahrhundert vernichteten die Mauren das Westgotenreich und eroberten die gesamte Iberische Halbinsel. Ihre jahrhundertelange Herrschaft prägte das Land. Das arabische Erbe schlug sich sowohl in der Architektur als auch in der Sprache nieder. Allerdings gelang es den Mauren nicht, sich auch in den nördlichen Randgebirgen der Halbinsel dauerhaft festzusetzen. Von dort aus nahm die „Rückeroberung“ (Reconquista) ihren Ausgang. In diesem sich über mehrere Jahrhunderte (722–1492) hinziehenden und nicht kontinuierlich verlaufenden Prozess wurde der maurische Herrschaftsbereich von den christlichen Reichen nach und nach zurückgedrängt, bis mit dem Fall Granadas 1492 auch das letzte maurische Staatsgebilde auf der Halbinsel verschwand. Auf das Ende der Reconquista folgte eine Verfolgung religiöser Minderheiten. Die „Katholischen Könige“ Isabella I. von Kastilien und Ferdinand II. von Aragón wollten keine Nichtkatholiken mehr in ihrem Machtbereich dulden. Moslems und Juden wurden genötigt, sich taufen zu lassen. 1478 wurde die Spanische Inquisition eingerichtet, um nur äußerlich konvertierte „Ungläubige“, die insgeheim ihren früheren Glauben praktizierten, aufzuspüren und zu bestrafen. Am 31. März 1492 erließen Isabella I. und Ferdinand II. das Alhambra-Edikt, wonach alle nicht zwangstaufwilligen der 300.000 Juden[42] die Iberische Halbinsel zu verlassen hatten (Sephardim). 1609 ließ Philipp III. sogar die Moriscos vertreiben, Nachfahren von zum Christentum übergetretenen Mauren.
Christoph Kolumbus (um 1451–1506): genuesischer Seefahrer in Diensten der spanischen Krone (Porträt von Ridolfo Ghirlandaio)

Im 15. Jahrhundert vereinigten sich die Königreiche von Kastilien und Aragón. Aragón war zu dieser Zeit schon lange eine wichtige Seemacht im Mittelmeer, Kastilien stand in Konkurrenz mit Portugal um die Vorherrschaft auf dem Atlantischen Ozean. Mit der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus im Jahr 1492 stieg Spanien vorübergehend zu einer christlichen Weltmacht auf.

Mit Kaiser Karl V. (als spanischer König: Carlos I), einem Enkel der Katholischen Könige, kamen 1516 die Habsburger auf den spanischen Thron. Bis zu ihrem Aussterben im Jahre 1700 stammten alle spanischen Könige aus der spanischen Linie dieser Dynastie. Wegen der Frage der Nachfolge des letzten Habsburger-Königs Karl II. entbrannte der Spanische Erbfolgekrieg, in den die führenden europäischen Mächte verwickelt waren. Als dessen Ergebnis gelangte mit Philipp V. ein Zweig der Bourbonen auf den spanischen Thron.

Das spanische Kolonialreich erstreckte sich um 1600 über weite Teile Süd- und Mittelamerikas, den südlichen Teil der heutigen USA und die Philippinen. Als Engländer und Franzosen ebenfalls ihre Bemühungen um Kolonien verstärkten, verlor Spanien allmählich seine Vormachtstellung. Die Befreiungskriege der amerikanischen Staaten, insbesondere der Mexikanische und die Südamerikanischen Unabhängigkeitskriege Anfang des 19. Jahrhunderts, brachten den meisten Kolonien die Unabhängigkeit. 1898 gingen im Spanisch-Amerikanischen Krieg die letzten größeren Besitztümer an die Vereinigten Staaten verloren, was das Ende des Kolonialreiches bedeutete. Die später hinzugekommenen afrikanischen Kolonien (Spanisch-Marokko, Spanisch-Sahara und Äquatorialguinea) erlangten schließlich im 20. Jahrhundert ihre Unabhängigkeit.
Generalissimus Francisco Franco, von 1936/39 bis zu seinem Tod 1975 langjähriger Diktator Spaniens

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Spanien größtenteils ein rückständiges Agrarland, geprägt von feudalen Eigentumsverhältnissen, die wenige vorhandene Industrie konzentrierte sich im Wesentlichen auf Katalonien und das Baskenland. Im Jahr 1923 übernahm General Miguel Primo de Rivera die Macht und installierte eine Militärdiktatur, diese konnte sich aber wegen der drängenden gesellschaftlichen Probleme nicht lange halten, und 1931 wurde Spanien zur Republik. Die ererbten politischen und sozialen Konflikte belasteten die Zweite Republik von Beginn an, bereits 1932 kam es zum ersten Putschversuch rechter Militärs unter Führung von General José Sanjurjo. Im Jahr 1934 ereignete sich eine Reihe von linken und anarchistischen Aufständen, die zum Teil sehr blutig niedergeschlagen wurden. Die politische Instabilität, die vor allem von den extremen Vertretern linker und rechter Positionen und ihren paramilitärischen Verbänden, aber auch von Mitgliedern regulärer Sicherheitskräfte geschürt wurde, verschärfte sich nach dem Sieg der Volksfront aus linksliberalen, sozialistischen und kommunistischen Parteien bei den Parlamentswahlen vom 17. Februar 1936.
Felipe VI. ist seit dem 19. Juni 2014 König von Spanien

Im Juli 1936 putschten Teile des Militärs unter Führung von Generalissimus Francisco Franco gegen die Regierung, der Putsch war nur in einigen Landesteilen erfolgreich und scheiterte in den wichtigen politischen und industriellen Zentren des Landes (u. a. Madrid, Katalonien, Baskenland). Es folgte der Spanische Bürgerkrieg, in dessen Verlauf die Putschisten wichtige Hilfe durch das faschistische Italien und das nationalsozialistische Deutschland erhielten, während die liberalen Demokratien Frankreich und Großbritannien eine Nichteinmischungspolitik praktizierten und damit den Sieg Francos begünstigten.

1939 endete der Krieg. Die Epoche der franquistischen Diktatur begann mit einer mehrjährigen Phase gewaltsamer Säuberungen und führte das Land in eine langanhaltende politische und gesellschaftliche Lethargie. Obwohl Franco im Bürgerkrieg Unterstützung von Deutschland und Italien erhielt, unterstütze Spanien die Achsenmächte im Zweiten Weltkrieg nicht militärisch. Flüchtlinge des Nationalsozialismus wurden allerdings zu einem Großteil in spanische, bereits vor dem Weltkrieg eingerichtete Konzentrationslager interniert.

Wie in anderen europäischen Ländern kam es auch in Spanien nach dem Zweiten Weltkrieg, aus dem Franco das Land heraushalten konnte, zu einem langen wirtschaftlichen Nachkriegsboom.[43] 1947 restaurierte Franco die Monarchie und ernannte Juan Carlos I. 1969 als Staatsoberhaupt zu seinem Nachfolger. Dieser leitete nach dem Tod des Diktators am 20. November 1975 einen Demokratisierungsprozess (span. Transición) ein. Durch die Verabschiedung einer Verfassung wurde Spanien 1978 zu einer parlamentarischen Monarchie. In der Endphase der Diktatur Francos und besonders während der Transition kam es zu massiven Terroraktionen der ETA und anderer linker wie auch rechter Terrorgruppen. Im Jahr 1981 erfolgte noch einmal ein Putschversuch („23-F“) von rechten Militärs und Teilen der paramilitärischen Guardia Civil gegen die demokratische Regierung.

Die Transition endete 1982 mit der Regierungsübernahme durch die sozialdemokratische Partei von Felipe González (PSOE). Während der 1980er Jahre wurde Spanien Mitglied der NATO und der EU und erlebte einen erneuten wirtschaftlichen Aufschwung. Gleichzeitig wurde im Kampf gegen die ETA eine staatsterroristische Gruppe (GAL) aufgestellt, die mit Folter und Mord den baskischen Separatismus bekämpfte, diese Epoche ist in Spanien als „schmutziger Krieg“ (span. guerra sucia) bekannt.[44] Der Skandal um die GAL-Verwicklungen hoher Regierungsmitglieder führte 1996 zu einer Wahlniederlage von PSOE. In der Folge wurde José María Aznar (Partido Popular, PP) neuer Ministerpräsident. Nach zwei Legislaturperioden, die von zahlreichen Skandalen und innenpolitischen Konflikten (Irakkrieg) geprägt waren, verlor PP, unter dem Eindruck der Madrider Zuganschläge vom 11. März 2004, die Parlamentswahlen (14. März 2004). Danach führte José Luis Rodríguez Zapatero (PSOE) in Madrid eine Minderheitsregierung. Mit den Wahlen im Dezember 2011 gelangte wieder die PP unter Mariano Rajoy an die Regierung, was damit nach 1982, 1996 und 2004 den insgesamt vierten Machtwechsel zwischen Konservativen und Sozialdemokraten seit dem Übergang zur Demokratie bedeutete.

Die Parlamentswahlen vom 20. Dezember 2015 führten zu deutlichen Stimmverlusten der beiden großen Parteien und einem Erstarken kleinerer Parteien wie Podemos und Ciudadanos. Aufgrund der komplizierten Mehrheitsverhältnisse gelang keine Regierungsbildung, und es folgten am 26. Juni 2016 Neuwahlen. Nachdem sich die Sitzverteilung nur wenig verändert hatte, fiel die Regierungsbildung erneut schwer. Schließlich wurde Mariano Rajoy am 29. Oktober 2016 als Ministerpräsident wiedergewählt und führte eine Minderheitsregierung, bis er am 1. Juni 2018 sein Amt durch ein Misstrauensvotum im Parlament gestützt wurde. Sein Nachfolger als Ministerpräsident wurde der Sozialist Pedro Sánchez, dessen Partei aber nur über 84 Sitze im Parlament verfügt und daher als Minderheitsregierung auf die Duldung durch Unidos Podemos, PNV und verschiedene separatistische Parteien angewiesen ist.
Politik
Politische Parteien
→ Hauptartikel: Politische Parteien in Spanien
Plenarsaal im spanischen Abgeordnetenhaus in Madrid

Im Demokratieindex 2016 belegt Spanien Platz 17 von 167 Ländern, womit es als eine „vollständige Demokratie“ gilt.[45]

Nach dem Korruptionswahrnehmungsindex (Corruption Perceptions Index) von Transparency International lag Spanien 2016 von 176 Ländern zusammen mit Brunei und Costa Rica auf dem 41. Platz, mit 58 von maximal 100 Punkten.[46]

In Spanien gibt es vier im Kongress vertretene Parteien beziehungsweise Parteienbündnisse, die in ganz Spanien aktiv sind: Der rechts-konservative Partido Popular (PP), der sozialdemokratische PSOE und die linke Sammlungsbewegung Izquierda Unida (IU) und seit 2008 die neugegründete antiregionale-liberale Unión Progreso y Democracia (UPyD). Außerdem spielt die im März 2014 gegründete Protestpartei Podemos eine immer größere Rolle.

Regionale Parteien spielen, vor allem wegen der verschiedenen Nationalitäten in Spanien, eine entscheidende Rolle. Die wichtigsten im Kongress vertretenen Parteien sind das katalanische bürgerlich-nationalistische Parteienbündnis Convergència i Unió (CiU), die katalanischen Linksnationalisten Esquerra Republicana de Catalunya (ERC) und die baskisch-bürgerlichen Nationalisten Partido Nacionalista Vasco (PNV). Die meisten der regional organisierten Parteien treten für eine stärkere Autonomie ihrer Regionen ein, diese Forderungen gehen besonders bei den Basken und Katalanen bis hin zur staatlichen Unabhängigkeit, für dieses Ziel wird seit dem Ende des Franquismus wieder sehr massiv agiert (vgl. Plan Ibarretxe). Als größte Regionalpartei agiert die sozialdemokratische Partit dels Socialistes de Catalunya (PSC), die allerdings die fest verbundene Schwesterpartei von PSOE in Katalonien ist und somit nur formal eine Regionalpartei darstellt.
Der amtierende spanische Regierungspräsident Pedro Sánchez

Neben der politischen Ausrichtung einer Partei ist auch die nationale Ausrichtung ein entscheidendes politisches Kriterium in Spanien. Die Partido Popular, die an einem gesamtspanischen Nationalismus (Staatsdoktrin im Franquismus) festhält und die Einheit und Unteilbarkeit der spanischen Nation betont, schneidet daher in Katalonien und im Baskenland schwach ab.

Bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus des spanischen Nationalparlaments am 20. Dezember 2015 erhielten die konservative Volkspartei (PP) 28,7 % der Stimmen und 123 der 350 Sitze, die Sozialisten (PSOE) 22,0 % und 90 Sitze, die neue, linksorientierte Podemos 20,7 % und 69 Sitze sowie die neue, liberale Partei der Ciudadanos (C’s) 13,9 % und 40 Sitze. Die übrigen 28 Sitze fielen an kleine, teils regionale Parteien. Damit hatte die PP nicht nur bei den Wählerstimmen, sondern – trotz des die größeren Parteien begünstigenden Wahlrechts – auch bei den Parlamentssitzen die absolute Mehrheit eingebüßt und Rajoy konnte ohne Koalitionspartner keine Regierung bilden.[47] Das Wahlergebnis wird auch als historisch bezeichnet, weil durch den Erfolg von Podemos und Cuidadanos das bisherige Zwei-Parteien-System durch ein Mehrparteiensystem abgelöst wurde.

König Felipe beauftragte Rajoy mit der Bildung einer neuen Regierung. Die Ablehnung wurde am 22. Januar 2016 mitgeteilt, nachdem der König auch mit Vertretern von PSOE und Podemos gesprochen hatte. Nachdem PSOE nicht bereit war, mit Podemos und der Vereinigten Linken eine Koalition zu bilden, gelang es König Felipe VI. bis zum 2. Mai 2016 nicht, einen mehrheitsfähigen Kandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten zu finden. Er musste das Parlament auflösen und Neuwahlen ansetzen, die am 26. Juni stattfanden.[48] Bei dieser Parlamentswahl traten Podemus und Vereinigte Linke (Izquierda Unida) gemeinsam als „Unidos Podemos“ an.[49] Die erneute Parlamentswahl brachte ebenfalls keinem der beiden Lager (PP/C’s bzw. PSOE/UP) eine Mehrheit. Nach dem Rücktritt von Pedro Sánchez am 1. Oktober beschloss die Sozialistische Arbeiterpartei (PSOE) am 23. Oktober 2016 in Madrid, eine weitere Amtszeit des konservativen geschäftsführenden Ministerpräsidenten Mariano Rajoy zu ermöglichen, wie Parteisprecher mitteilten.[50] Am 1. Juni 2018 wurde Rajoy im Rahmen eines Misstrauensantrags seines Amts enthoben, neuer Regierungschef wurde Pedro Sánchez.[51]
Politische Gliederung
Unterteilung Spaniens in Regionen und Provinzen
→ Hauptartikel: Entidad de carácter territorial, Autonome Gemeinschaften Spaniens und Liste der Provinzen Spaniens

Spanien gliedert sich in 17 Autonome Gemeinschaften oder Regionen (Comunidades Autónomas). Diese verfügen nicht über Eigenstaatlichkeit (Spanien ist also kein Bundesstaat), aber dennoch über einen Kompetenzumfang, der dem der deutschen Länder vergleichbar ist. Von diesen bestehen sieben (Asturien, Kantabrien, Navarra, La Rioja, Madrid, Murcia, Balearen) nur aus einer Provinz, die übrigen aus mehreren Provinzen. Insgesamt gibt es 50 Provinzen. In den uniprovinzialen Autonomen Gemeinschaften nehmen diese gleichzeitig die der Provinz übertragenen Aufgaben wahr. Daneben existieren noch die zwei Autonomen Städte Ceuta und Melilla, die weder einer Autonomen Gemeinschaft, noch einer Provinz zugeordnet sind.

Die niedrigste Verwaltungsstufe sind die Gemeinden (municipios). In verschiedenen Autonomen Gemeinschaften existiert zwischen den Provinzen und den Gemeinden noch verschiedene Zwischenebenen. Diese Einheiten tragen verschiedene Bezeichnungen (comarcas, subcomarcas, veguerías, mancomunidades).

Seit langem gibt es ungelöste Konflikte um den Autonomiestatus des Baskenlandes und Kataloniens. Im Baskenland kämpft die ETA seit 1959 mit Gewalt und Terror für die Unabhängigkeit. Die explizit baskischen beziehungsweise katalanischen Parteien setzten sich dagegen auf rein politischem Weg für eine stark erweiterte Autonomie, „freie Angliederung an Spanien“ beziehungsweise Unabhängigkeit ihrer Regionen ein. Man beruft sich auf das Selbstbestimmungsrecht der Völker und will Volksabstimmungen durchführen, in denen die Bevölkerung der entsprechenden Region frei über den Status entscheiden kann. Vorbilder dafür sind unter anderem die Volksabstimmungen in Québec (1980, 1995) und Montenegro (2006). Die zentralspanischen Parteien PP und PSOE stehen diesen Plänen ablehnend gegenüber.
Polizei
→ Hauptartikel: Polizei (Spanien)
Streifenwagen der Policía Municipal de Madrid

Das Polizeisystem Spaniens ist aufgrund der politischen Gliederung Spaniens komplex. Es umfasst im Wesentlichen vier Arten von Polizeikörpern:

die gleichermaßen dem Verteidigungs- und Innenministerium unterstehende und militärisch organisierte Guardia Civil,
die gesamtstaatliche Nationalpolizei (Cuerpo Nacional de Policía – CNP) des Innenministeriums,
die Polizeien der Autonomen Gemeinschaften (Policía Autonómica), die bislang im Baskenland (Ertzaintza), in Katalonien (Mossos d’Esquadra), in Navarra (Policía Foral) und auf den Kanaren (Policía Canaria) aufgestellt wurden,
sowie die Gemeinde- und Stadtpolizeien (Guardia Urbana, Policía Local oder Policía Municipal genannt).

Geheimdienste
→ Hauptartikel: Centro Nacional de Inteligencia

Das Centro Nacional de Inteligencia (CNI; deutsch Nationales Nachrichtendienstzentrum) ist der spanische Geheimdienst, der im November 2002 offiziell per Gesetz gegründet wurde. Er geht auf mehrere geheime staatliche Organisationen der Franco-Zeit zurück, die offiziell nicht bekannt waren und keinen Namen trugen.
Militär
→ Hauptartikel: Spanische Streitkräfte

Die Spanischen Streitkräfte (spanisch Fuerzas Armadas Españolas) gliedern sich in

Heer (Ejército de Tierra)
Marine (Armada Española) mit der Marineinfanterie Infantería de Marina
Luftwaffe (Ejército del Aire)
sowie die paramilitärische Guardia Civil und die
2005 gegründete Unidad Militar de Emergencias (UME, Militärische Notfalleinheit).

Weitere unabhängige Einheiten sind die Königliche Garde (Guardia Real) und die direkt dem Oberkommando unterstellte Spanische Legion.

Spanien hat mit Stand 2014 etwa 123.000 Soldaten und 16.000 Reservisten. Das Rückgrat der Landstreitkräfte bilden 327 Kampfpanzer. Die spanische Marine verfügt über 46 Schiffe, darunter einen Flugzeugträger und die Luftwaffe besitzt über 500 Fluggeräte (inklusive 216 Kampfflugzeuge).[52]

Oberbefehlshaber der Spanischen Streitkräfte ist der Spanische König, derzeit Felipe VI. Das Militärbudget Spaniens beträgt 12,8 Milliarden Euro (1,2 % des BIP). Seit 2000 ist es möglich, dass Männer und Frauen, die Spanisch als Muttersprache sprechen aber keine spanischen Staatsbürger sind, in die Spanischen Streitkräfte eintreten können. Die Wehrpflicht wurde 2001 abgeschafft.
Außen- und Europapolitik
Standorte der diplomatischen Vertretungen Spaniens

Die außenpolitischen Schwerpunkte Spaniens liegen auf der EU-Integration, den Beziehungen zu Lateinamerika, Nordafrika und Nahost, der Mittelmeerpolitik sowie den transatlantischen Beziehungen. Spanien ist seit 1955 Mitglied der Vereinten Nationen und war 2015–2016 nichtständiges Mitglied im Sicherheitsrat.

Zu den USA unterhält Spanien enge Beziehungen und ist bestrebt, diese weiter auszubauen. Besonders enge kulturelle und gesellschaftliche Bindungen, und darauf aufbauend ein dichter politischer und wirtschaftlicher Austausch, bestehen zu Lateinamerika und der Karibik. Die seit 1991 stattfindenden Gipfeltreffen der iberoamerikanischen Staats- und Regierungschefs sind hierfür eine wichtige multilaterale Plattform. Zuletzt fand das Treffen am 28. und 29. Oktober 2016 in Cartagena de Indias (Kolumbien) statt. Der Schwerpunkt der Entwicklungszusammenarbeit liegt auf Lateinamerika und Afrika.[53]
Plenarsaal des Europäischen Parlaments in Brüssel. Spanien ist einer von 28 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union.

Spanien ist Mitglied der Europäischen Union (EU) seit dem 1. Januar 1986 sowie der Eurozone.[54] Spanien gehört kontinentalen Organisationen wie der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), der Westeuropäischen Union (WEU) und der Europäischen Verteidigungsagentur (EVA) an. Spanien zieht eine außerordentlich positive Bilanz seiner über 30-jährigen EU-Mitgliedschaft. Ein Großteil der Spanier verbindet die EU mit der Demokratisierung, Modernisierung und dem wirtschaftlichen Wachstum des Landes.

Spanien hat viermal den Vorsitz der EU-Ratspräsidentschaft übernommen: in der ersten Hälfte des Jahres 1989,[55] als die Verabschiedung des „Delors-Bericht“ genehmigt wurde; in der zweiten Hälfte des Jahres 1995,[56] als der Name der künftigen europäischen Währung (dem Euro) angenommen wurde; in der ersten Hälfte des Jahres 2002,[57] als die ersten Euro-Münzen in Umlauf gebracht wurden; und zuletzt in der ersten Hälfte des Jahres 2010[58] als der Vertrag von Lissabon und die Triopräsidentschaft eingeführt wurden.

Spanien hat mit seiner tendenziellen proeuropäischen Einstellung eine Schlüsselrolle in bestimmten Initiativen gespielt. Von allen sind besonders zu erwähnen: die Entwicklung eines sozialen Europas;[59] das Europa der Bürger[60] und die Einführung der Europäischen Bürgerinitiative; die Bekämpfung der internationalen organisierten Kriminalität; die Schaffung einer gemeinsamen Einwanderungspolitik[61] und die Stärkung der Außengrenzen; der Ausbau der Zusammenarbeit mit den Ländern des Mittelmeerraums und Nordafrikas; die Förderung des Dialogs für den Frieden im Nahen Osten; eine gemeinsame Agrar- oder Fischereipolitik;[62] und das eindeutige Bekenntnis zu wirksamen Strategien gegen geschlechtsspezifische Gewalt bzw. bei Organtransplantationen.

Seit dem Beitritt Spaniens zur Europäischen Union haben viele Spanier verantwortungsvolle Positionen und eine wichtige Aktivität in den Institutionen eingenommen.[63]
Recht

Verfassungsrecht
Politisches System Spaniens

Gemäß der Verfassung vom 6. Dezember 1978 ist Spanien ein sozialer und demokratischer Rechtsstaat mit der Staatsform einer parlamentarischen Monarchie (Art. 1, Abs. 3 der spanischen Verfassung). Der Königstitel ist erblich. Der derzeitige König ist Felipe VI. Der König ist Staatsoberhaupt und Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Wohnsitz der Königsfamilie ist der Palacio de la Zarzuela in Madrid.

Die Rolle der spanischen Krone wird in der Verfassung im Wesentlichen auf repräsentative Funktionen beschränkt. Darüber hinausgehende Funktionen des Königs sind die Bestätigung von Gesetzen und die Ernennung und Entlassung des Regierungschefs.

Das oberste Gesetzgebungsorgan in Spanien ist das Parlament, die Cortes Generales. Die Cortes unterteilen sich in zwei Kammern, das Abgeordnetenhaus (Congreso de los Diputados) und den Senat (Senado). Die 300 bis 400 Mitglieder des Abgeordnetenhauses werden per Direktwahl für vier Jahre gewählt. Der Senat hat 259 Mitglieder. Davon werden 208 Mitglieder direkt vom Volk gewählt und die restlichen 51 von den Parlamenten der Autonomen Gemeinschaften bestimmt. Senatoren werden für eine Amtszeit von vier Jahren ernannt.

Der Ministerpräsident (Presidente del Gobierno, wörtlich übersetzt „Regierungspräsident“) wird vom Abgeordnetenhaus gewählt. Die Minister werden auf Vorschlag des Ministerpräsidenten vom König ernannt. Amtssitz ist der Palacio de la Moncloa in Madrid.

Spanien ist seit Januar 1986 Mitglied der Europäischen Union.
Siehe auch: Liste der Regierungspräsidenten von Spanien und Liste der Außenminister Spaniens
Infrastruktur

Spaniens Infrastruktur ist aufgrund des jahrelangen Baubooms hervorragend ausgebaut. Auch der ansteigende Tourismus machte den Aufbau eines modernen Schienen-, Straßen und Luftverkehrsnetzes nötig. Allerdings konnten nach dem Platzen der Blase viele Bauprojekte nicht vollendet werden; sie stehen immer noch unvollendet in der Gegend.[64]
Straßennetz
Spanische Autobahn

Von 2000 bis 2008 hat die Zahl der PKW in Spanien um etwa 12 % zugenommen. Im Jahr 2008 gab es hier 486 Kraftfahrzeuge pro 1000 Einwohner; infolge der Finanzkrise sank diese Quote wieder leicht ab (2009: 479).[65] 78 % der Bevölkerung leben in Städten. In manchen Ballungsräumen wie Madrid oder Barcelona sind die Straßennetze gerade im Berufsverkehr örtlich überlastet. Zum Teil gibt es Verkehrsleitsysteme wie in Valencia.

Spanien verfügt über ein gut ausgebautes Straßen- und Autobahnnetz von 663.795 Kilometern Länge. Die Straßen sind zum allergrößten Teil befestigt. Das Fernstraßennetz umfasst Nationalstraßen, carreteras nacionales, und Autobahnen, die sogenannten autovías (gebührenfrei) und autopistas (mautpflichtig, de peaje). An den Zahlstellen der gebührenpflichtigen autopistas kann mit Bargeld oder Kreditkarte bezahlt werden. Außerdem kann mit der sogenannten Telepeaje bezahlt werden. Dabei führt man einen Sensor im Auto mit, der automatisch registriert, wenn an einer Mautstelle vorbeigefahren wird. Die Mautschranke öffnet sich anschließend automatisch.

Teilweise verlaufen gebührenpflichtige Autobahnabschnitte parallel zu gebührenfreien. Rund um Ballungszentren gibt es meist gebührenfreie autovías, viele Fernverbindungen sind gebührenpflichtig.

Die Höchstgeschwindigkeit beträgt:

innerhalb geschlossener Ortschaften 50 km/h. Ein Gesetzentwurf zur Beschränkung auf 30 km/h bei nur einer Fahrspur pro Richtung wird in Kürze verabschiedet werden.
auf Landstraßen 90 km/h
auf Landstraßen mit einem Randstreifen von mindestens 1,5 m Breite oder einer zusätzlichen Fahrspur 100 km/h
auf den Autobahnen generell 120 km/h, jedoch wurde dieses Limit im März 2011 vorläufig bis zum 30. Juni 2011 im Rahmen der Maßnahmen zur Energieeinsparung wegen der Unruhen in der arabischen Welt auf 110 km/h beschränkt.

Seit Sommer 2005 werden in Spanien Geschwindigkeitskontrollen mit stationären, neuerdings auch mit mobilen Radargeräten durchgeführt. Seit Herbst 2010 wird auch die Durchschnittsgeschwindigkeit auf längeren Teilstrecken kontrolliert, vor allem in Tunneln, um so zu verhindern, dass Autofahrer an bekannten Geschwindigkeitskontrollen nur kurz den Fuß vom Gas nehmen.

In geschlossenen Ortschaften muss nachts immer mit Abblendlicht gefahren werden. Vorsicht beim Einfahren in Autobahnen: Hier gilt zwar wie im deutschen Sprachraum „Vorfahrt gewähren“, jedoch wird einfahrenden Autofahrern oft kein Platz zum Einscheren eingeräumt.

Durch die hohe Anzahl an Kreisverkehren, die praktisch ein „Links vor Rechts“ darstellen, ist das „Rechts vor Links“-Verständnis nicht sehr ausgeprägt. Dazu kommt noch, dass in weiten Teilen Spaniens eine Straße ohne Vorfahrt einschränkendes Verkehrsschild das Vorfahrtsrecht hat, was Ortskundige daran sehen, dass die einmündenden Straßen sehr wohl Schilder haben, die die Vorfahrt einschränken.

Auch ist davon abzuraten, beim Rechtsabbiegen auf das Vorfahrtsrecht gegenüber einem entgegenkommenden Linkseinfädler zu pochen. Oft wird der Verkehrsfluss über das eigentliche Vorfahrtsrecht gestellt, was im Vergleich zu Deutschland zu völlig gegenteiligen Verkehrssituationen führen kann. Hinzu kommt, dass es in Spanien normal ist, Verkehrsteilnehmer mit Fahrzeugen vorzulassen, die weniger flexibel sind, wie Lastkraftwagen.

Für Linksabbieger gibt es gelegentlich eine Art „Wartespur“ in der Mitte der eingebogenen Straße. Von dieser Wartespur kann letztendlich nach rechts in die Fahrspur eingeschert werden. Auf der anderen Seite ist häufig zu beobachten, dass es keinen echten Linksabbiegerstreifen gibt, sondern Linksabbieger zunächst nach rechts in einen Bogen geführt werden und dann als Querverkehr die Ursprungsstraße kreuzen.

Sich als Motorradfahrer durch langsam fahrende oder stehende Autoreihen zu schlängeln, ist in Spanien völlig normal. In manchen Städten ist vor der Ampel eine mit gelben Querstrichen versehene Zone speziell für die sich dort sammelnden und auf Grün wartenden Motorräder vorgesehen. Das Fahren ohne Helm kann so lange zur Sicherstellung des Motorrads führen, bis ein berechtigter Fahrer mit Helm erscheint.

Die Verwarnungsgelder sind in Spanien im Vergleich zu Deutschland wesentlich höher. Bezahlt man einen Strafzettel innerhalb von in der Regel 14 Tagen, hat dies einen 50-prozentigen Nachlass zur Folge. Auffällig ist die Tatsache, dass der Bürgersteig absolut frei von Fahrzeugen ist. Es dürfen dort weder Motorräder noch Autos auf dem Gehweg abgestellt werden, auch nicht einseitig. Ein (wenn auch nur teilweises) Abstellen auf dem Gehweg hat ein sofortiges Abschleppen zur Folge. Auf der anderen Seite wird das Parken vor Fußgängerüberwegen weniger streng geahndet als in Deutschland. Vielerorts herrscht auch wegen der engen Straßen eine akute Parkplatznot. Eine durchgezogene gelbe Linie am Fahrbahnrand weist auf ein Parkverbot hin. Die lokale Polizei besitzt oftmals eigene Abschleppwagen. Die Parkgebühren in Ballungsräumen liegen auf demselben Niveau wie in Metropolen im deutschsprachigen Raum.

Sehr hohe Geschwindigkeitsvergehen, gefährliches Rowdytum im Straßenverkehr oder Fahren unter erheblichem Alkoholeinfluss kann als Straftat gewertet werden und sogar Haftstrafen nach sich ziehen.

Seit Juli 2004 sind in Spanien Warnwesten gesetzlich vorgeschrieben. Diese müssen bei Unfällen und Pannen getragen werden. Reservelampen für die Fahrzeugbeleuchtung und zwei rote Warndreiecke müssen ebenso im Kraftfahrzeug mitgeführt werden. Grüne Versicherungskarten sind zwar nicht Pflicht, aber empfehlenswert, da die Polizei damit vertraut ist.

Der Straßenverkehr des Landes gilt als sehr sicher. 2013 kamen in Spanien insgesamt 3,7 Verkehrstote auf 100.000 Einwohner. Zum Vergleich: In Deutschland waren es im selben Jahr 4,3 Tote. Insgesamt kamen damit 1730 Personen im Straßenverkehr ums Leben. Das Land hat eine im weltweiten Vergleich hohe Motorisierungsrate. 2016 kamen im Land 611 Kraftfahrzeuge auf 1000 Einwohner (in Deutschland waren es 610 Fahrzeuge).[66]
Siehe auch: Liste der Autobahnen in Spanien

Fahrrad

Radfahren wird von den Spaniern zuerst als sportliche Betätigung aufgefasst; als Verkehrsmittel wird das Fahrrad erst in jüngerer Zeit zunehmend häufiger genutzt, wenn auch die spanische Fahrrad-Kultur der mitteleuropäischer Städte noch nachsteht. Radwege waren lange Zeit nur in touristisch attraktiven Regionen bekannt. In den letzten Jahren hat sich allerdings in den meisten größeren Städten Spaniens, neben einem parallel wachsenden Netz an Fahrradwegen, auch das Angebot und die Nutzung von städtischen Fahrradverleihsystemen, vergleichbar mit denen anderer Städte außerhalb Spaniens, verbreitet. So verfügen etwa Barcelona seit März 2007, Madrid (seit 2014), Girona, Alicante, Saragossa, Sevilla, Valencia, Burgos, Pamplona, Albacete, Salamanca über ein Radverleihsystem. Weitere Städte sollen folgen.

Die Nutzung des Fahrrads nicht nur als Sportgerät, sondern vor allem im Alltag ist dabei jedoch auch abhängig von den Höhenunterschieden und dem Klima innerhalb der Stadt. Auch der Individualfahrradverkehr (neben den Fahrradverleihsystemen) nimmt zu. Gerade in den großen Städten mit dichtem Kfz-Verkehr und überfüllten öffentlichen Verkehrsmitteln ist das Fahrrad eine schnelle und kostengünstige Alternative, zumal die Infrastruktur stellenweise sehr gut ausgebaut ist. Etwa in Barcelona, das über eine sehr ebene Stadtgeografie verfügt, wurden bis 2013 mehr als 182 km Fahrradwege gebaut.[67]

Die Radwege sind mit Ampeln und, gerade auf dicht befahrenen Hauptstraßen, neben Trennlinien auch physisch mittels verankerter Trennsteine aus Gummi bzw. Kunststoff vom übrigen Verkehr getrennt.

Die bestehenden Netze werden in der Regel gut angenommen und erweitert. Im Großraum Madrid haben Autobahnen teilweise eine eigene Fahrradspur. Es fällt auf, dass in Spanien das Nebeneinanderfahren von zwei Radfahrern erlaubt ist.

Fernbusnetz

Aufgrund der geringen Eisenbahndichte verfügt Spanien über ein sehr gut ausgebautes Busnetz. In kleinen und großen Städten gibt es spezielle Busbahnhöfe. Das Busnetz verbindet insbesondere kleinere Städte und Dörfer, aber es gibt auch überregionale Linien und internationale Verbindungen. Busfahren ist in Spanien vergleichsweise billig.
Schifffahrt

Die größten Seehäfen sind in Algeciras, Barcelona, Valencia, Bilbao, Gijón und Santa Cruz de Tenerife. Zwischen der Iberischen Halbinsel und den Balearen sowie den Kanaren gibt es eine Reihe von Fährverbindungen.

Für die Binnenschiffahrt wurden im 18. und 19. Jahrhundert der Canal Imperial de Aragón und der Canal de Castilla gebaut. Inzwischen dienen diese jedoch nur noch dem Transport von Trinkwasser. Zum Zwecke der Wasser- und Energieversorgung wurden im 20. Jahrhundert in allen großen Flussläufen zahlreiche Talsperren errichtet, so dass die Flüsse des Landes nicht mehr schiffbar sind. Die einzige Ausnahme ist der Guadalquivir zwischen Sevilla und dem Atlantik. Dieser Abschnitt ist auch für Hochseeschiffe befahrbar. Die zahlreichen Stauseen im Landesinneren werden aber für den Wassersport genutzt. Im Rahmen der Expo 2008 wurde im Stadtgebiet von Saragossa ein Personenschiffsverkehr auf dem Ebro eingerichtet.[68]
Eisenbahnnetz
Hochgeschwindigkeitszug der RENFE-Baureihe 730 auf dem Viaducto Martín Gil

Das Netz in Iberischer Breitspur (1668 mm) der staatlichen Eisenbahngesellschaft Red Nacional de los Ferrocarriles Españoles (RENFE) wird durch ein normalspuriges Hochgeschwindigkeitsnetz mit dem Namen Alta Velocidad Española (AVE) ergänzt, welches 2013 eine Länge von 2276 Kilometern hatte.[69] Das Fernverkehrssystem wird Grandes Líneas genannt, der Hochgeschwindigkeitsverkehr ist hiervon ausgenommen. Die RENFE betreibt in den Ballungszentren lokale S-Bahn-Netze, die sogenannten Cercanías. In folgenden Regionen gibt es Cercanías-Netze: Asturias, Barcelona, Bilbao, Cádiz, Madrid, Málaga, Murcia/ Alicante, Santander, San Sebastián, Saragossa, Sevilla und Valencia. Schmalspurstrecken werden sowohl von den regionalen Gesellschaften SFM, EuskoTren, FGC und FGV, als auch von der staatlichen FEVE betrieben.

Die spanischen Fernverkehrszüge der Grandes Líneas werden in Tag- und Nachtzüge unterschieden. Tagzüge sind der Alaris, Altaria, Arco, Euromed, Talgo, Intercity und Diurno. Nachtzüge sind der Trenhotel und Estrella. Diese Zugtypen unterscheiden sich in ihrer Bauart und fahren auf festgelegten Strecken. Eine Klassifizierung nach der Zug-Geschwindigkeit und Haltepunktdichte wie im deutschen Sprachraum gibt es in Spanien nicht. Fahrkarten werden nicht für eine Strecke, sondern für ein Produkt verkauft.

Die Städte Barcelona, Bilbao, Madrid, Valencia, Sevilla, Palma und Málaga verfügen über U-Bahn- oder Metronetze. Einige Städte wie Alicante, Bilbao, Santa Cruz de Tenerife/La Laguna, Madrid und Barcelona besitzen neu eröffnete Straßenbahnnetze.
Flughäfen
Flughafen Madrid-Barajas: größter internationaler Verkehrsflughafen Spaniens

Etwa 40 spanische Städte verfügen über einen Flughafen für Verkehrsmaschinen. Die größten spanischen Fluggesellschaften sind Iberia, Air Europa und Vueling. Die Flughäfen von Madrid und Barcelona befinden sich – bezogen auf die Passagierzahlen – unter den zehn größten europäischen Flughäfen. Zwischen den Flughäfen Madrid und Barcelona gibt es eine Luftbrücke, puente aéreo: zwischen 7 und 23 Uhr starten in sehr kurzem Zeitabstand zahlreiche Flüge. 2007 gab es in Spanien ca. 61 Millionen Fluggäste (2013 nur noch ca. 46 Millionen).[70]

Die puente aéreo wird von der spanischen Fluggesellschaft Iberia betrieben.
Siehe auch: Liste der Flughäfen in Spanien
Internet

Im Jahr 2016 hatten etwa 37 Millionen Einwohner (82 % aller Spanier) einen eigenen Internetzugang.[71] Über DSL-Anschlüsse verfügten 2012 etwa 19 %, über Kabelanschluss ca. 5 % der Einwohner. Die Breitband-Internetgeschwindigkeit liegt zwischen 10 MBit/s und 50 MBit/s auf DOCSIS3-Basis bei Kabelanschlüssen bzw. 100 MBit/s bei den noch wenigen Glasfaseranschlüssen (ca. 1 %).[72]
Wirtschaft
→ Hauptartikel: Wirtschaft Spaniens

Mit dem Plan de Estabilización 1959, dem demokratischen Wandel in der Zeit nach 1975, dem Beitritt zur Europäischen Gemeinschaft im Jahr 1986 und der Teilnahme an der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion hat Spanien die Grundlage für einen langanhaltenden wirtschaftlichen Aufschwung gelegt. Die Industrie des Landes wurde sukzessive liberalisiert und modernisiert. Hieraus sind einige international erfolgreich agierende Unternehmen hervorgegangen, zum Beispiel Iberia, Seat, Telefónica, Zara oder Endesa. Die Öffnung Spaniens für den internationalen Wettbewerb zog umfangreiche ausländische Direktinvestitionen nach sich.
Die Endmontage des Airbus A400M findet in Sevilla, Spanien statt.
Ein Modell des Seat Ibiza. Seat ist ein wichtiger industrieller Arbeitgeber in Spanien.

Der Preis dafür waren allerdings starke Schrumpfungsprozesse in traditionellen Branchen, z. B. im Baskenland. Auch lag die durchschnittliche Beschäftigtenzahl der spanischen Unternehmen im Jahr 2011 mit 10 Mitarbeitern weit unter dem EU-Durchschnitt von 17 (zum Vergleich: Griechenland 5, Deutschland 35). 80 % der Unternehmen des produzierenden Gewerbes haben weniger als 10 Mitarbeiter, was auf geringe Konkurrenzfähigkeit der im Durchschnitt wenig innovativen Industrie hindeutet. Die Reindustrialisierung nach der Krise 2009–2013, die zu einem starken Einbruch der Industrieproduktion führte, schreitet nur langsam voran, obwohl gerade der damit verbundene Beschäftigungsabbau die Produktivität erhöhte. 2014 wurde zum ersten Mal ein Zuwachs der industriellen Produktion von 1,1 % verzeichnet.[73]

Die drei größten Verlagsgruppen sind Grupo Vocento, die italienische RCS MediaGroup und PRISA.

Mit 81.880 Mitarbeitern (Ende 2006) befindet sich die weltgrößte Genossenschaft im Land, die Mondragón Corporación Cooperativa.

Spanien war, laut einer Studie der Bank Credit Suisse aus dem Jahre 2017, das Land mit dem zwölft-größten nationalen Gesamtvermögen weltweit. Der Gesamtbesitz der Spanier an Immobilien, Aktien und Bargeld belief sich auf insgesamt 4.845 Milliarden US-Dollar. Das Vermögen pro erwachsene Person beträgt 129.578 Dollar im Durchschnitt und 63.369 Dollar im Median (Deutschland: 203.946 bzw. 47.091 Dollar). Der Gini-Koeffizient bei der Vermögensverteilung lag 2016 bei 68,0 was auf eine mittlere Vermögensungleichheit hindeutet.[74] 2018 gab es in Spanien 25 Milliardäre. Reichste Person des Landes ist Amancio Ortega, der mit einem Vermögen von ca. 70 Mrd. US-Dollar zu den 10 reichsten Menschen der Welt gehört. Ortega ist Gründer des Textilunternehmens Inditex.[75]

Die Schattenwirtschaft hat an der Wirtschaft einen Anteil von 21,5 % des BIP.[76]

Die Verschuldung der öffentlichen Haushalte betrug im Jahre 2010 9,24 % des Bruttosozialproduktes. Damit wurde der von der Europäischen Union vorgegebene Grenzwert von 9,3 % geringfügig unterschritten.[77]
Blick aufs nächtliche Benidorm. Tourismus spielt eine wesentliche Rolle in Spaniens Wirtschaft.

Das Wachstum der vergangenen Jahre wurde wesentlich durch einen Immobilienboom getragen, mit dem die durchschnittliche Verschuldung pro Person schon 2005 auf 125 Prozent des Jahreseinkommens anstieg, das war dreimal mehr als vor einer Dekade.[78]

Die Immobilienblase platzte im Verlauf der Finanzkrise ab 2007. Da die spanischen Banken fast nur Darlehen mit variablem Zins vergaben, so das Zinsrisiko auf die Kreditnehmer abwälzten und die Banken durch strikte Regulierung kaum in den Verfall der forderungsbesicherten Wertpapiere verstrickt waren, galten die spanischen Banken lange als relativ gesund.

Da aber der Immobiliensektor fast ein Drittel des BIP erwirtschaftete, wirkte sich der Crash deutlich auf die Wirtschaft aus. Da gleichzeitig die Immobilienpreise stark gefallen sind, im ersten Quartal 2009 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 6,8 %,[79] sind sehr viele Haushalte überschuldet. So stiegen auch die Kreditausfälle um das Vierfache an, die Ausfallrate liegt nach offiziellen Angaben bei 5 %. In Spanien kostet eine Immobilie das 7,2fache des durchschnittlichen Jahreseinkommens eines Haushalts. In Großbritannien kosteten sie nur das 4,6fache und in den USA lediglich das Dreifache. Der spanische Markt gilt somit weiterhin als deutlich überteuert, so dass ein andauernder Preisverfall zu erwarten ist.
Gewächshäuser bei El Ejido

Im März 2009 musste die regionale Sparkasse Caja Castilla la Mancha mit einem Milliardenkredit von der Zentralbank gestützt werden. Das Institut soll bis zu neun Milliarden Euro an Liquiditätshilfen erhalten, für die die Regierung eine Garantie abgibt.[80]

Am 25. Juni 2012 beantragte Wirtschaftsminister Luis de Guindos bei der Europäischen Union im Namen der spanischen Regierung finanzielle Hilfe für die Rekapitalisierung der spanischen Kreditinstitute. Pauschal hatten die Euro-Partner Spanien bereits 100 Milliarden Euro in Aussicht gestellt.[81] Nach einer Entspannung der Lage im spanischen Finanzsektor verließ das Land im Januar 2014 den Euro-Rettungsschirm. Während der 18-monatigen Laufzeit der Hilfsmaßnahmen erhielt Spanien insgesamt 41,4 Milliarden Euro zur Unterstützung der Kreditinstitute.[82]

Die Arbeitslosenquote betrug auf der Grundlage der Berechnung der Europäischen Union im November 2012 saisonbereinigt 26,6 %.[83] 2006 hatte sie noch bei 7,6 % gelegen,[84] im November 2008 bei 13,4 %. Damit erreichte die Arbeitslosenquote damals den höchsten Stand in der Europäischen Union. Gleichzeitig stieg auch die Arbeitslosenquote der unter 25-Jährigen auf 56,5 % (November 2012), hinter Griechenland der zweithöchste Stand in der Europäischen Union.[83] Aufgrund des seit Ende 2013 einsetzenden Wirtschaftsaufschwungs sank die Arbeitslosenquote bis Januar 2016 auf 20,5 Prozent (4,68 Millionen Arbeitslose)[85] und im Juni 2018 auf 15,2 %.[86] Im Jahr 2017 betrug die Jugendarbeitslosigkeit 39,4 %.[87] 2009 arbeiteten 4,2 % aller Arbeitskräfte in der Landwirtschaft, 24 % in der Industrie und 71,7 % im Dienstleistungssektor. Die Gesamtzahl der Beschäftigten wird für 2017 auf 22,75 Millionen geschätzt; davon sind 46,4 % Frauen.[88] Im Global Competitiveness Index, der die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes misst, belegt Spanien Platz 34 von 137 Ländern (Stand 2017–2018).[89] Im Index für wirtschaftliche Freiheit belegt das Land 2017 Platz 69 von 180 Ländern.[90]
Währung
Spanien ist Teil des Europäischen Binnenmarkts. Zusammen mit 18 weiteren EU-Mitgliedstaaten (blau) bildet es eine Währungsunion, die Eurozone.

Die Währung in Spanien ist seit dem 1. Januar 1999 der Euro, der wie in allen Ländern der Eurozone ab 2002 die bisherige landeseigene Währung (Peseta) auch als offizielles Zahlungsmittel ersetzte. Der Wechselkurs zur vorigen Währung, pesetas (Pts) oder singular (Pta), betrug: 1 € = 166,386 Pts beziehungsweise 1 Pts = 0,6010 €-Cent. Nach wie vor werden noch Preise in Peseten angegeben, gerade bei teuren Gütern, die nicht allzu häufig gekauft werden, wie Autos oder Wohnungen. Als großzügig abkürzende Größenordnung werden hierbei gerne Millionen Pts, Million Pesetas verwendet: so kostet eine Wohnung in der Umgangssprache 25 Mio. Pts oder ein Auto 2 Mio. Pts.

In Gesprächen wird gelegentlich noch die Währungseinheit Duro benutzt. Ein Duro entspricht 5 Peseten, also ungefähr 3 Cent. Um von Euro auf Duro umzurechnen, reicht es, den Eurobetrag durch 3 zu dividieren und anschließend zwei Nullen anzuhängen (oder mit 100 multiplizieren). Während der Umstellungsphase auf den Euro wurden die Spanier mit der eingängigen Devise Vom Duro zum Euro auf die neue Währung eingestimmt.
Bruttoinlandsprodukt

Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds war Spanien im Jahr 2016 die vierzehntgrößte Volkswirtschaft weltweit.[91] Im Rahmen der Finanzkrise 2009 schrumpfte die spanische Wirtschaftskraft um 3,58 %. Es folgten Jahre der Rezession und Stagnation.[92] Die spanische Volkswirtschaft ließ diese langanhaltende Rezession im dritten Quartal 2013 mit 0,1 Prozent Wachstum nach neun rückläufigen Quartalen hinter sich. Das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) lag im Jahr 2014 bei 1,4 % und 2015 bei 3,2 %.[93]

Das Bruttoinlandsprodukt Spaniens betrug 2016 ca. 1.113,8 Mrd Euro Milliarden Euro. Das entsprach einem Wachstum im Vergleich zum Vorjahr von 3,2 %. Das BIP pro Kopf lag im selben Jahr bei 23.970 Euro.[94][95]

Die Struktur der spanischen Wirtschaft weist eine für Industrienationen typische Verteilung auf:

68 % Dienstleistungen,
20 % verarbeitende Industrie,
9 % Bauwirtschaft,
3 % Landwirtschaft.

Wichtigste Wirtschaftszweige der spanischen Wirtschaft sind der Tourismus, das Bauwesen, die Kommunikations- und Informationstechnik, metallverarbeitende Industrie, Maschinenbau, Landwirtschaft und Petrochemie.

Spanien ist geprägt von großen wirtschaftlichen Unterschieden zwischen den einzelnen Autonomen Gemeinschaften. In stark industrialisierten Regionen wie dem Baskenland, Madrid, Navarra oder Katalonien, lag das BIP pro Kopf ausgedrückt in Kaufkraftstandards im Jahr 2014 zwischen 8 und 25 Prozent über dem Schnitt der Europäischen Union, während die eher landwirtschaftlich geprägten Regionen wie beispielsweise Extremadura, Kastilien-La Mancha oder Andalusien nur zwischen 63 und 72 Prozent des EU-Durchschnitts erreichten.[96]
BIP pro Kopf nach Autonomer Gemeinschaft

Pos. Autonome Gemeinschaft BIP/Kopf, KKS, (EU28=100) (2014) BIP/Kopf in € (Nominal) (2017)
1. Madrid Madrid 123 33.809
2. Baskenland Baskenland 120 33.088
3. Navarra Navarra 112 30.914
4. Katalonien Katalonien 109 29.936
Europa EU-28 100 27.500
5. Aragonien Aragonien 97 27.403
6. La Rioja La Rioja 95 26.044
7. Balearische Inseln Balearische Inseln 94 25.772
Spanien Spanien 91 25.000
8. Kastilien und León Kastilien und León 86 23.555
9. Kantabrien Kantabrien 82 22.513
10. Galicien Galicien 82 22.497
11. Valencia Valencia 80 22.055
12. Asturien Asturien 80 22.046
13. Murcia Murcia 75 20.585
14. Kanarische Inseln Kanarische Inseln 74 20.425
15. Kastilien-La Mancha Kastilien-La Mancha 72 19.681
16. Ceuta Ceuta 71 19.524
17. Andalusien Andalusien 67 18.470
18. Melilla Melilla 65 17.945
19. Extremadura Extremadura 63 17.262

[97]
Tourismus
→ Hauptartikel: Tourismus in Spanien
Spaniens Küsten
Badetourismus am Strand bei Villajoyosa
Die Sierra Nevada: Pico del Veleta

Spanien wurde im Jahr 2016 von 75,6 Millionen Touristen besucht, damit lag das Land nach Frankreich und den USA an der dritten Stelle in der weltweiten Reisestatistik. Zum Vergleich: Im Jahre 2005 waren es noch 55,6 Millionen ausländische Touristen. Im Rekordjahr 2016 sind 22,1 Millionen Touristen aus dem Vereinigten Königreich angereist, aus Frankreich kamen 15,2 Millionen und an dritter Stelle kamen Gäste aus Deutschland mit 11,4 Millionen. Die Kanarischen Inseln sind das wichtigste touristische Ziel in Spanien: 31,4 % aller Touristen sind dorthin gereist. Zweitwichtigstes Reiseziel ist Katalonien, es wurde von 24 Millionen Touristen besucht. Danach folgt Andalusien mit 12,5 sowie Madrid mit 10,6 Millionen Touristen. Der Tourismus brachte Spanien Einnahmen von über 60 Mrd. US-Dollar.[98]

Spanien hatte 2017 laut dem Travel and Tourism Competitiveness Report des World Economic Forum den wettbewerbsfähigsten Tourismussektor der Welt.[99]

Beliebte Reiseziele (mit viel besuchten Orten) sind :

Landwirtschaft
Oliven-Anbaugebiet bei Arenas del Rey in Andalusien

54 % der Landesfläche werden landwirtschaftlich genutzt, Bewässerungsfeldbau wird auf etwa 20,1 % der Anbaufläche betrieben. 144.000 Quadratkilometer der Landesfläche sind bewaldet. In Spanien werden folgende Agrarprodukte produziert: Getreide (vor allem Weizen und Mais), Gemüse, Oliven, Weintrauben, Zuckerrüben, Zitrusfrüchte wie Orangen und Zitronen, Fleisch (u. a. Schafe, Ziegen, Kaninchen und Geflügel), Milchprodukte (z. B. Manchego-Käse), Seefisch und Meeresfrüchte. Spanien ist zudem seit 2004 das einzige europäische Land mit einer signifikanten transgenen Anbaufläche (vor allem genveränderter Mais). Der Spanische Weinbau ist bedeutend.
Wohnungen

Viele spanische Familien haben neben einer Wohnung in der Stadt ein Wochenendhaus auf dem Land oder am Meer. Nach Zahlen der Banco de España gab es Ende 2005 in Spanien rund 23,7 Millionen Wohnungen (spanisch Piso) und 15,39 Millionen Haushalte. Damit kommen auf einen spanischen Haushalt 1,54 Wohnungen, die höchste Rate der Welt. 85 % der spanischen Wohnungen werden von ihren Eigentümern bewohnt, 15 % vermietet.

Der spanische Durchschnittspreis für eine neue Wohnung beträgt 2510 €/m² (Dezember 2005). Die Wohnungspreise sind regional unterschiedlich.
Energiewirtschaft

Primärenergieverbrauch nach Energieträgern

Die wichtigste Energiequelle Spaniens ist das Erdöl, welches 47,3 % der Primärenergie liefert. Insgesamt machen fossile Brennstoffe (Erdöl, Erdgas und Kohle) rund 77,2 % der verbrauchten Primärenergie aus. Im Jahr 2010 mussten 73,9 % der Primärenergiequellen importiert werden.[100]

Energieträger 1994 (%) 2009 (%) 2010 (%) 2014 (%)
Erdöl 53,5 48,8 47,3 42,8
Erdgas 6,7 23,8 23,5 20,0
Kernenergie 14,8 10,5 12,2 12,6
Erneuerbare Energie 6,5 9,3 11,1 14,6
Kohle 18,4 8,1 6,4 10,1
Außenhandelssaldo Strom 0,1 −0,5 −0,5 −0,25

Stromerzeugung

Elektrische Energie machte im Jahr 2009 21,5 % der verbrauchten Endenergie aus. Im Jahr 2010 wurden in Spanien 288.563 GWh Strom erzeugt. Der größten Anteil (23 %) davon wurde in Gas-und-Dampf-Kombikraftwerken produziert, weitere 7 % stammten aus Kohlekraftwerken. Die insgesamt sechs Kernkraftwerke lieferten 22 %, 16 % stammten aus Windkraftanlagen, weitere 16 % aus Wasserkraftwerken und 2 % aus Solaranlagen.[101] Spanien war 2010 mit 43.692 GWh größter europäischer Erzeuger von elektrischer Energie aus Windenergie geworden und lag in diesem Jahr auch vor der Bundesrepublik Deutschland.[101]

Energieart Anteil (%) 2010
Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk 23
Kernenergie 22
Wasserkraft 16
Windenergie 16
Kohle 7
Solarenergie 2
Erdöl, Erdgas 1
Rest 13

In Kraftwerken des Typs Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk wird hauptsächlich Gas verwendet. Unter die restlichen Energiearten fallen erneuerbare Energien (2 %) und sonstige Energieformen „energias cogenerativas“.[101]

Kernenergie
Siehe auch: Liste der kerntechnischen Anlagen in Spanien

In Spanien sind derzeit sechs Kernkraftwerke mit acht Reaktorblöcken und einer installierten Bruttoleistung von insgesamt 7716 MW am Netz.

1983 wurde ein Moratorium verabschiedet, das den Atomausstieg einleiten sollte. Auch nach 1983 wurden noch mehrere Reaktorblöcke fertiggestellt, jedoch wurden Neubaupläne verschoben und im Jahr 1994 endgültig verworfen. In dieser Legislaturperiode hat die Regierungspartei (sozialistische Partei) eine Kehrtwende vollzogen. Am 15. Februar 2011 hat das spanische Parlament eine Gesetzesänderung beschlossen, nach der die auf 40 Jahre festgesetzte Höchstbetriebsdauer der Kernkraftwerke aufgehoben wird.[102]

In Spanien gibt es Gesetze, die den weiteren Ausbau der Kernenergie untersagen.[103]

Erneuerbare Energien
→ Hauptartikel: „Spanien“ im Artikel Energiewende nach Staaten

Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen erlebte in jüngster Zeit in Spanien einen Aufschwung. Im Jahr 2010 stammten 35,4 % des erzeugten Stromes aus erneuerbarer Energie. Mit einer installierten Windenergiekapazität von 23.170 MW lag Spanien 2014 hinter China, den USA, Deutschland und Indien an fünfter Stelle weltweit.[104] Ebenfalls einen Aufschwung erlebt derzeit die Solarenergie, so liegt die installierte Kapazität aus Photovoltaikanlagen derzeit (Stand: Februar 2015) bei 4500 MW (2010: 3643 MW, 2007: ca. 900 MW). Ebenso befinden sich mit Andasol 1, 2 und 3 (je 50 MW) die derzeit (2012) größten Sonnenwärmekraftwerke Europas in Spanien. Im Jahr 2010 war eine Kapazität von 682 MW aus Sonnenwärmekraftwerken installiert.[101]
Wirtschaftskennzahlen

Die wichtigen Wirtschaftskennzahlen Bruttoinlandsprodukt, Inflation, Haushaltssaldo und Außenhandel entwickelten sich in den letzten Jahren folgendermaßen:

Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (BIP), real
in % gegenüber dem Vorjahr
Jahr 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018
Veränderung
in % gg. Vj.
−3,6 0,0 −1 −2,6 −1,7 1,4 3,8 3,0 2,9 2,4
Quelle: Eurostat[105]


Entwicklung des BIP (nominal)
absolut (in Mrd. Euro) je Einwohner (in Tsd. Euro)
Jahr 2014 2015 2016 2017 2018 Jahr 2014 2015 2016 2017 2018
BIP in Mrd. Euro 1032 1077 1114 1162 1202 BIP je Einw.
(in Tsd. Euro)
22.200 23.100 23.800 24.400 24.900
Quelle: Eurostat[106][107]


Entwicklung der Inflationsrate Entwicklung des Haushaltssaldos
in % gegenüber dem Vorjahr in % des BIP
(„minus“ = Defizit im Staatshaushalt)
Jahr 2014 2015 2016 2017 2018 Jahr 2016 2017 2016 2017 2018
Inflationsrate −0,2 −0,6 −0,2 2,0 1,7 Haushalts-
saldo
−6,0 −5,3 −4,5 −3,1 −2,5
Quelle: Eurostat[108][109] (Stand Sommer 2019)


Haupthandelspartner (2018)

Haupthandelspartner (2018)
Ausfuhr (in %) nach Einfuhr (in %) von
Frankreich Frankreich 15,1 Deutschland Deutschland 12,5
Deutschland Deutschland 10,8 Frankreich Frankreich 10,8
Italien Italien 8,0 Volksrepublik China Volksrepublik China 8,4
Portugal Portugal 7,4 Italien Italien 6,6
Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 6,7 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 4,1
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 4,5 Niederlande Niederlande 4,0
Niederlande Niederlande 3,5 Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 3,6
sonstige Länder 44,0 sonstige Länder 50,0
alle EU-Länder zusammen 67,1 alle EU-Länder zusammen 55,1
Quelle: gtai[110]


Hauptprodukte des Außenhandels (2017)
Ausfuhrgüter (Anteil in %) Einfuhrgüter (Anteil in %)
Kfz und -Teile 17,3 Chemische Erzeugnisse 13,5
Nahrungsmittel 12,9 Kfz und -Teile 12,3
Chemische Erzeugnisse 12,8 Nahrungsmittel 8,6
Maschinen 7,8 Maschinen 7,9
Textilien/Bekleidung 5,9 Erdöl 7,3
Quelle: gtai[110]


Entwicklung des Außenhandels
in Mrd. Euro und seine Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
2016 2017 2018
Mrd. Euro % gg. Vj. Mrd. Euro % gg. Vj. bMrd. Euro % gg.Vj.
Einfuhr 281,6 −0,1 312,2 10,8 329,0 5,4
Ausfuhr 261,2 2,9 282,4 8,1 292,2 3,4
Saldo −20,4 −29,8 −36,8
Quelle: gtai[110]


Staatshaushalt

Der Staatshaushalt umfasste 2016 Ausgaben von 512 Mrd. Dollar dem standen Einnahmen von 461 Mrd. Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 51 Mrd. Dollar beziehungsweise 4,1 % des BIPs.[111] Die Staatsverschuldung betrug 2014 99,3 % des BIP.[111] Durch verschiedene Sparprogramme konnte das Haushaltsdefizit von 11,0 Prozent im Jahre 2009 auf 4,1 im Jahr 2016 gesenkt werden. Von der Ratingagentur Standard & Poor’s werden die Staatsanleihen des Landes mit der Note A− bewertet (Stand 2018). Durch das zurückgehende Haushaltsdefizit und die verbesserte Wirtschaftslage konnte der spanische Staat seine Kreditwürdigkeit wieder verbessern.[112]
Quelle: Eurostat[113]

Jahr 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018
Staatsverschuldung 42,3 % 38,9 % 35,5 % 39,4 % 52,7 % 60,1 % 69,5 % 85,4 % 93,7 % 100,4 % 99,4 % 99,0 % 98,3 % 97,1 %
Haushaltssaldo 1,2 % 2,2 % 2,0 % −4,4 % −11,0 % −9,4 % −9,5 % −10,4 % −6,9 % −5,9 % −5,3 % −4,5 % −3,1 % −2,5 %


Gewerkschaften

Die beiden größten Gewerkschaftsbünde

Unión General de Trabajadores (UGT)[114] und
Confederación Sindical de Comisiones Obreras (CC.OO.)[115]

sind Mitglieder des Internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB) und des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB).

Die Zahl der Mitglieder in den zur UGT gehörenden Einzelgewerkschaften wird mit 880.000 Mitgliedern angegeben, für die CC:OO mit 800.000 (Stand: November 2017).[116]
Kultur
Miguel de Cervantes Saavedra (1547–1616) gilt als Nationaldichter Spaniens
Spanische Kinospielfilmproduktion[117][118] Jahr Anzahl
1975 110
1985 77
1995 59
2005 142
2015 255

Literatur: Miguel de Cervantes, Tirso de Molina, Lope de Vega, Pedro Calderón de la Barca, Francisco de Quevedo, Baltasar Gracián, Rosalía do Castro, José Zorrilla, Federico García Lorca, Camilo José Cela
Musik: Tomás Luis de Victoria, Antonio de Cabezón, Flamenco, Manuel de Falla, Paco de Lucía, Joaquín Rodrigo, Ernesto Halffter
Film: Luis Buñuel, Carlos Saura, Pedro Almodóvar, Fernando Trueba, Alejandro Amenábar, Juan Antonio Bardem
Malerei: Francisco de Zurbarán, Diego Velázquez, Bartolomé Esteban Murillo, Alonso Cano, Francisco de Goya, Joaquín Sorolla y Bastida, Pablo Picasso, Salvador Dalí, Antoni Tàpies
Bildhauerei: Joan Miró, Eduardo Chillida, José Álvarez Cubero, Julio González
Architektur: Antoni Gaudí, Santiago Calatrava, César Manrique, Ricardo Bofill, Juan Bautista de Toledo, Rafael Moneo
Mode und Kleidung: Cristóbal Balenciaga, Manolo Blahnik, Amaya Arzuaga, Custo Dalmau, Paco Rabanne, Mantilla
Spanische Küche

Ein typisch spanisches Spektakel ist der Stierkampf. Nach Meinung seiner Anhänger ist er als eine Kunst anzusehen, in der Eleganz und Ästhetik eine wichtige Rolle spielen. In den Augen vieler Kritiker stellt er eine archaische und brutale Tradition dar, die es aufgrund der mit ihr verbundenen Tierquälerei nicht wert sei, in ihrer heutigen Form fortgeführt zu werden. Sowohl auf den Kanarischen Inseln, als auch in Katalonien ist der Stierkampf mittlerweile verboten.
Siehe auch: Spanische Literatur und Liste von Corrales de comedias in Spanien
Medien

Bei der Rangliste der Pressefreiheit 2017, welche von Reporter ohne Grenzen herausgegeben wird, belegte Spanien Platz 29 von 180 Ländern.[119] Das Land hatte damit eine weitestgehend unabhängige Presse.

Spanischsprachige Medienszene
→ Hauptartikel: Zeitungen in Spanien

Die meisten überregionalen Tageszeitungen erscheinen in der Hauptstadt Madrid: El País (durchschnittliche Auflage im Jahr 2003 rund 561.000 Exemplare, gehört zur Mediengruppe PRISA), El Mundo (379.000), ABC (346.000) und La Razón (205.000). In Barcelona erscheinen La Vanguardia (240.000) und die wichtige regionale katalanische Zeitung El Periódic (221.000; auch spanischsprachig als El Periódico). Von Bedeutung sind auch täglich erscheinende Sport-Medien wie Marca (549.000) und As (303.000). Die meisten Spanier lesen Regionalzeitungen, fast jede größere Stadt im Land hat hier ein Angebot, beispielsweise Diario de Sevilla oder auch Diario de Mallorca.

Radiotelevisión Española (RTVE) ist die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt Spaniens. Dazu gehört der Fernsehsender Televisión Española (TVE). Dieser betreibt die Programme La 1, La 2 und den AuslandsdienstTVE Internacional und einige weitere Spartensender. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk (Fernsehen und Radio) wird staatlich subventioniert.[120] Private Fernsehprogramme sind Antena 3, Telecinco sowie seit dem 7. November 2005 Cuatro und seit dem 27. März desselben Jahres LaSexta. Das Fernsehprogrammangebot wird durch regionale Fernsehsender abgerundet.

Im Bereich des digitalen Fernsehens gibt es die Angebote Digital+ und Auna. Der ehemals teilweise frei empfangbare Sender Canal+, der durch Cuatro ersetzt wurde, ist in das Digital+-Angebot eingegangen.
Siehe auch: Hörfunk in Spanien

Deutschsprachige Medienszene
→ Hauptartikel: Deutschsprachige Auslandsmedien

Für die Versorgung der zahlreichen deutschsprachigen Menschen, die sich langfristig (Residenten) oder kurzfristig (Touristen) in Spanien aufhalten, ist mittlerweile eine beachtliche eigenständige Medienszene entstanden. Zu den Publikationen gehören mehrere Wochenzeitungen mit Auflagen von über 20.000 Exemplaren sowie Gemeindebriefe, Germanistik-Fachzeitschriften oder Wirtschaftsmagazine. Namhafte Blätter sind beispielsweise das Mallorca-Magazin oder die Mallorca-Zeitung. Auf Mallorca, wo eine neue Minderheit mit dauerhaft ansässigen deutschstämmigen Menschen entsteht, gibt es mit Inselradio Mallorca auch das bekannteste deutschsprachige Vollzeit-Hörfunkprogramm. Für in Barcelona ansässige Deutsche, Österreicher und Schweizer erscheint der „TaschenSpiegel“. Spanien zählt neben Italien, den USA, Polen, Rumänien und Belgien zu den Staaten mit den meisten deutschsprachigen Medien außerhalb des geschlossenen deutschen Sprachraums.
Sport

Auch wenn organisierte Leibesübungen in Spanien seit der römischen Zeit praktiziert werden, so handelte es sich hierbei vor allem in der Franco-Ära um Spitzensport im Sinne von Brot und Spiele.[121] Ernst nach Francos Tod breitete sich der Breiten- und Freizeitsport sehr aus.[122]
Die spanische Fußballnationalmannschaft nach dem Gewinn der Europameisterschaft 2008

Fußball ist in Spanien der mit Abstand wichtigste Publikums- und auch ein viel betriebener Breitensport. Die bekanntesten Vereine sind Real Madrid und der FC Barcelona, die zu den erfolgreichsten Fußballklubs Europas gehören. Weitere bekannte Klubs sind der FC Valencia, Atlético Madrid, Athletic Bilbao, Real Saragossa oder der FC Sevilla. Die Nationalmannschaft konnte bislang drei Europameisterschaften für sich entscheiden, 1964 im eigenen Land, 2008 in Österreich und der Schweiz sowie 2012 in Polen und der Ukraine. 2010 wurde Spanien zum ersten Mal Fußballweltmeister.

Weitere beliebte Mannschaftssportarten sind Basketball, Handball, Hockey, Futsal, Volleyball und Wasserball, an den Universitäten erfreut sich außerdem Rugby großer Beliebtheit. Vor allem in den Regionen Katalonien und Galicien wird auch der Rollhockeysport zahlreich betrieben.

Auch Motorsport ist in Spanien sehr beliebt. Beim Rennsport für Straßenmotorräder brachte das Land internationale Stars wie Ángel Nieto, Jorge Martínez “Aspar” oder Àlex Crivillé hervor. Die derzeit bekanntesten aktiven Fahrer sind Dani Pedrosa, Jorge Lorenzo, Álvaro Bautista, Toni Elías, Julián Simón, Marc Márquez und Nicolás Terol, die alle bereits Weltmeistertitel gewinnen konnten. Der spanische Motorradhersteller Derbi konnte zwölf Fahrerweltmeisterschaften und neun Konstrukteurswertungen für sich entscheiden, die Marke Bultaco errang vier Fahrer- und drei Konstrukteurswertungen. Weitere beliebte Motorsportarten sind Rallye, Rallye Raid und Motorrad-Trial. Die Formel 1 führte in Spanien lange ein Schattendasein, dies änderte sich jedoch schlagartig durch die Erfolge von Fernando Alonso, der 2005 und 2006 die Weltmeisterschaft gewinnen konnte.

Radsport erfreut sich sowohl als Breiten- als auch als Profisport großer Beliebtheit. Mit Miguel Indurain, Federico Bahamontes, Luis Ocaña Pernía, Pedro Delgado, Óscar Pereiro, Alberto Contador und Carlos Sastre verfügt Spanien über sieben Tour-de-France-Sieger. Auch der mehrfache Weltmeister Óscar Freire ist ein Begriff. Ein großes Radsportereignis ist die Vuelta, weitere international beachtete Rennen sind die Baskenland-Rundfahrt, die Katalonien-Rundfahrt und das Clásica San Sebastián.

Der bedeutendste Individualsport ist Tennis. Zu den international bekanntesten Spielern zählen Manuel Santana, Carlos Moyá, Sergi Bruguera, Arantxa Sánchez Vicario, Conchita Martínez oder die noch aktiven Rafael Nadal und Garbiñe Muguruza. Den Davis Cup gewann Spanien bisher fünf Mal, den Fed Cup ebenso oft und den Hopman Cup vier Mal.

Auch beliebt ist Padel, ein relativ neues, dem Tennis ähnliches Spiel, und Golf wo bekannte Profis wie Severiano Ballesteros, José María Olazábal oder Sergio García zu nennen sind. Im Nordosten Spaniens wird Pelota, der baskische Nationalsport, und in der Region Valencia Pilota Valenciana gespielt.

Neben dem Profisport hat der Amateursport in Spanien einen sehr hohen Stellenwert. Fast die Hälfte der Bevölkerung zwischen 15 und 75 Jahren betreibt aktiv eine Sportart. Dabei ist Fitnesstraining, wie zum Beispiel Jogging, vor Fußball und Schwimmen die beliebteste Sportart. Aber auch Radfahren und Walking werden in Spanien immer beliebter.[123]
Nationale Feiertage
Angehörige der Guardia Civil in Paradeuniform am Nationalfeiertag

In Spanien werden für jedes Jahr 14 Feiertage definiert. Einige hiervon sind staatlich, einige werden von der Autonomen Gemeinschaft bestimmt, je ein Feiertag von der Provinz (in der Regel der Schutzpatron der Provinz) und ein Feiertag von der Gemeinde beziehungsweise vom Ort (in der Regel der Schutzpatron der Gemeinde). Die Feiertage werden jährlich für das Folgejahr von jeder Autonomen Gemeinschaft veröffentlicht und können variieren. Fällt ein Feiertag auf einen Sonntag, ist der darauf folgende Montag je nach Branche arbeitsfrei.

Folgende Tage sind in der Regel Feiertage, können aber je nach Jahr oder Autonomer Gemeinschaft ausfallen oder ersetzt werden:

1. Januar – Neujahr (Año Nuevo)
6. Januar – Heilige Drei Könige/Epiphanias (Epifanía)
19. März – Josefstag (San José)
März/April – Palmsonntag, am Sonntag vor Ostern beginnt in Spanien die Semana Santa
März/April – Gründonnerstag (Jueves Santo)
März/April – Karfreitag (Viernes Santo)
März/April – Ostersonntag (Domingo de Pascua)
1. Mai – Tag der Arbeit (Primero de Mayo)
25. Juli – St. Jakobus der Ältere, Schutzpatron Spaniens (Santiago)
15. August – Mariä Himmelfahrt (Fiesta de la Asunción)
12. Oktober – Nationalfeiertag (Día de la Hispanidad / El Pilar), anlässlich der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus
1. November – Allerheiligen (Todos los Santos)
6. Dezember – Tag der Verfassung (Día de la Constitución), anlässlich der Annahme der Verfassung im Jahr 1978
8. Dezember – Unbefleckte Empfängnis (Inmaculada Concepción)
25. Dezember – Weihnachten (Navidad)

Beispiel für regionale Feiertage:

März/April – Ostermontag (Lunes de Pascua) zum Beispiel im Baskenland
2. Mai – Feiertag, nur in der Madrider Region
28. April – San Prudencio in der Provinz Álava (Schutzpatron der Provinz)
15. Mai – San Isidro in der Stadt Madrid (Schutzpatron der Stadt)
30. Mai – Día de Canarias, nur Kanarische Inseln
24. Juni – St.-Johannes-Tag (Revetlla de Sant Joan), Feiertag nur in Katalonien, in ganz Spanien werden am Johannistag allerdings die Johannisfeuer entfacht
9. Oktober – nur in der Comunidad Valencia, Erinnerung an die Befreiung aus der Maurenherrschaft
26. Dezember – St.-Stephans-Tag (Sant Esteve), nur in Katalonien

Siehe auch

Portal: Spanien – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Spanien
Spanischer Name
Postleitzahl (Spanien)
Regional- und Kommunalwahlen in Spanien 2015

Literatur

Walther L. Bernecker (Hrsg.): Spanien-Handbuch. Geschichte und Gegenwart. Francke, Tübingen 2006, ISBN 3-8252-2827-4 (UTB 2827).
Walther L. Bernecker (Hrsg.): Spanien heute. Politik – Wirtschaft – Kultur. 5. Auflage. Vervuert, Frankfurt am Main 2008, ISBN 3-86527-418-8.
Toni Breuer: Iberische Halbinsel. Geographie, Geschichte, Wirtschaft, Politik. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-534-14785-4.
René Alexander Marboe: Von Burgos nach Cuzco. Das Werden Spaniens 530–1530. Magnus, Essen 2006, ISBN 3-88400-601-0.
Henri Stierlin: Die Welt Spaniens. Gondrom, Bayreuth 1982, ISBN 3-8112-0301-0 (geschichtliche Darstellung mit dem zeitlichen Schwerpunkt vom klassischen Altertum bis zum Barock).
Sarah Mongourdin-Denoix: Spain: a country profile (PDF, 640.33 Kb, 40 S.), Eurofound, 19. Januar 2010

Weblinks

Offizielle Seiten aus Spanien

casareal.es
ccape.es: Deutsche Handelskammer für Spanien
congreso.es: Congreso de los Diputados
guiadeayuntamientos.info (Informationen über sämtliche spanische Gemeinden, Spanisch)
mae.es: Ministerio de Asuntos Exteriores y de Cooperación de España („Außenministerium“)
madrid.diplo.de: Deutsche Botschaft Madrid
senado.es: El Senado de España
spanischebotschaft.de: Spanische Botschaft in Deutschland

Über Spanien

Datenbank inhaltlich erschlossener Literatur zur gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Situation in Spanien
cibera.de (Virtuelle Fachbibliothek Ibero-Amerika / Spanien / Portugal)
destatis.de: Länderprofil des Statistischen Bundesamtes
Deutschlandfunk.de, Das Feature, 20. Oktober 2015, Barbara Eisenmann: Made with love in Spain. Vom politischen Umbruch in Spanien.
diplo.de: Länder- und Reiseinformationen des Auswärtigen Amtes
geotoura.com (Spanien-Lexikon und aktuelle Kulturtipps, Deutsch)
saz-aktuell.com (Spaniens Allgemeine Zeitung, Deutsch)
spanien-bilder.com (Spanien Bilder und News, Deutsch)
strandgazette.com (Nachrichten aus Spanien, Deutsch)

Einzelnachweise

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Cifras oficiales de población resultantes de la revisión del Padrón municipal a 1 de enero. Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística (Bevölkerungsfortschreibung).
[] des Internationalen Währungsfonds
[1] United Nations Development Programme (UNDP),
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/37013/umfrage/ranking-der-top-20-exportlaender-weltweit/#0
UNWTO Tourism Highlights: 2018 Edition., abgerufen am 26. November 2018
Cramer, W. et al. (2018). Climate change and interconnected risks to sustainable development in the Mediterranean. Nature Climate Change, 8, 972–980. https://doi.org/10.1038/s41558-018-0299-2
https://www.dw.com/de/spanien-der-tourismus-und-der-klimawandel/a-49268008
J.-F. Bastin et al.: Understanding climate change from a global analysis of city analogues. In: PLoS One. Nr. 14(7), 2019, e0217592. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0217592
Así se salvó al lince ibérico de su desaparición. In: El País. 17. Februar 2018, abgerufen am 18. Februar 2018.
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Zwei Drittel der Erwachsenen im erwerbsfähigen Alter in der EU28 gaben im Jahr 2011 an, eine Fremdsprache zu beherrschen. (PDF; 133 kB) In: Eurostat. 26. September 2013, archiviert vom Original am 18. Januar 2014; abgerufen am 29. September 2013.
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Kolonialität, Dekolonialität und Decolonial Aesthetics Heimatkunde.boell.de, abgerufen am 14. April 2019
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Bruttoverschuldung des Staates – jährliche Daten. In: Eurostat. Abgerufen am 27. März 2016.
web-Seite des UGT (spanisch), abgerufen am 15. Juni 2018
web-Seite der CC:OO (spanisch), abgerufen am 15. Juni 2018
Mitgliederliste des IGB, Stand: November 2017, abgerufen am 15. Juni 2018
Für die UGT abweichende Zahlen (1.057.700) bei Daniel Blackburn, Ciaran Cross: Trade unions of the world. International Centre for Trade Union Rights, London 2016, ISBN 978-0-9933556-0-8, S. 531–537, dort auch weiterführende Informationen
Weltfilmproduktionsbericht (Auszug) (Memento vom 8. August 2007 im Internet Archive), Screen Digest, Juni 2006, S. 205–207 (eingesehen am 15. Juni 2007, PDF)
UIS Statistics. Abgerufen am 30. Dezember 2018.
Rangliste der Pressefreiheit. Reporter ohne Grenzen, abgerufen am 13. August 2017.
La Vanguardia, 29. Juni 2011, Seite 11
Arnd Krüger: Strength through joy. The culture of consent under fascism, Nazism and Francoism, in: James Riordan & Arnd Krüger (Hrsg.): The International Politics of Sport in the 20th Century. London: Spon 1999, S. 67–89.
Teresa Gonzalez Aja, Patrick Stumm: Spain: James Riordan & Arnd Krüger (Hrsg.): European Cultures in Sport: Examining the Nations and Regions. Bristol: Intellect 2003, S. 123–138
Die zehn beliebtesten Sportarten in Spanien

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