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Die Legio III Augusta war eine Legion der römischen Armee, die von Octavian, dem späteren Augustus, im Jahr 43 v. Chr. ausgehoben wurde. Aktivitäten der Legion in den nordafrikanischen Provinzen des Römischen Reichs, ihrem Haupteinsatzgebiet, werden bis in frühe 5. Jahrhundert erwähnt. Unter den Feldzeichen der Legion waren das geflügelte Pferd Pegasus und der Steinbock.

Die III Augusta war vermutlich an der Schlacht von Philippi im Jahr 42 v. Chr. beteiligt, in der Octavian und Marcus Antonius die Armee der Mörder Gaius Iulius Caesars schlugen. Nach diesem Sieg blieb die III Augusta unter Octavians Kommando, wohl in Sizilien, wo Sextus Pompeius noch Widerstand leistete.

Ab 30 v. Chr. war die Legio III Augusta in der römischen Provinz Africa stationiert, wo sie in erster Linie mit Bauaufträgen beschäftigt wurde. Obwohl Africa ein traditionell friedlicher Teil des Römischen Reichs war, waren sie zwischen 17 und 24 in den Krieg gegen die aufständischen numidischen und mauretanischen Stämme involviert. Im Jahr 18 wurde eine Untereinheit bei einem Überfall aufgerieben, ein Unglück, das wohl durch Feigheit ausgelöst wurde, da im Anschluss daran die gesamte Legion der Dezimierung unterworfen, das heißt, jeder zehnte Legionär getötet wurde. Dieser Vorgang war die schwerste Bestrafung, die ein Kommandeur gegen seine Soldaten verhängen konnte, und wurde dementsprechend selten angewandt. Anschließend wurde die Legio VIIII Hispana zur Verstärkung nach Africa gesandt; die Rebellion konnte bis zum Jahr 24 unterdrückt werden.

Im 1. Jahrhundert war Africa die einzige Provinz mit einer Legion, die durch einen vom Senat entsandten Proconsul verwaltet wurde. Da dieser gleichzeitig Kommandeur des III Augusta war, war seine Loyalität für den Kaiser wesentlich. Sulpicius Galba, Kaiser im Jahr 68 bis zum Anfang 69, hatte diese Position in den Jahren 45 und 46 inne.

In den letzten Jahren der Regierung Kaiser Neros revoltierte der Proconsul von Africa, Lucius Clodius Macer, gegen ihn, und hob eine zweite Legion aus, die Legio I Macriana liberatrix, um die III Augusta zu verstärken. In den Wirren des Vierkaiserjahres 69 unterstützten beide Legionen erst Galba, dann Vitellius und schließlich Vespasian, ohne in die Gefechte in Italien eingreifen zu müssen.

Im Jahr 75 verlegte Vespasion das Legionslager der III Augusta von Ammaedara nach Theveste. Unter Hadrian war die Legion im numidischen Lambaesis stationiert, wo sie die nächsten beiden Jahrhunderte blieb, um die Provinz vor den Berberstämmen zu schützen. Teile der III Augusta wurden verschiedentlich in den Feldzügen gegen die Parther eingesetzt, genauso wie im Markomannenkrieg des Marcus Aurelius.

193 belohnte Septimius Severus, der selbst aus der Provinz Africa stammte, die Legion aufgrund ihrer Einsätze im Bürgerkrieg nach der Ermordung des Kaisers Pertinax mit dem Beinamen Pia Vindex (treuer Rächer).

Das 3. Jahrhundert wurde für die III Augusta zur Krisenzeit. Zum einen erlitt sie schwere Verluste in den Kämpfen gegen Wüstenstämme, sodass sie mit Soldaten aus der soeben aufgelösten Legio III Gallica aufgefüllt werden musste. Im Jahr 238 unterdrückte sie den Aufstand von Gordian I. und Gordian II., weswegen sie von deren Nachfolger Gordian III. dann aufgelöst wurde.

252 stellte Kaiser Valerian die III Augusta wieder her, wobei er ihr den Beinamen Iterum Pia Iterum Vindex (wieder treu, wieder Rächer) gab. Das Ziel dieser Wiederbelebung war ein Krieg gegen eine Föderation von Berberstämmen, die das Reich bedrohte. Dieser Krieg dauerte bis 260, aber zwischen 289 und 297 geriet die Situation erneut außer Kontrolle, so dass Kaiser Maximian nach Africa kam, um die Legion selbst zu führen. Ihre Anwesenheit in Nordafrika ist bis ins frühe 5. Jahrhundert belegt.



Literatur

  • Yann LeBohec: La troisième légion Auguste. Éd. du Centre National de la Recherche Scientifique, Paris 1989, ISBN 2-222-03988-6.

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