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Grinario war eine antike Siedlung an der Stelle der heutigen Stadt Köngen am Neckar. Es lag an der wichtigen römischen Fernstraße von Mainz nach Augsburg. Im frühen 2. Jahrhundert trafen hier der Neckar-Odenwald-Limes und der Lautertal-Limes aufeinander.

Keimzelle der Siedlung war ein aus Holz erbautes Kastell, das in domitianischer Zeit (um 85/90 n. Chr.), spätestens aber im Jahre 98 n. Chr. unter Kaiser Trajan errichtet wurde. Kurz nach 120 n. Chr. wurde es durch ein Auxiliartruppenlager aus Stein mit einer Grundfläche von 2,4 ha ersetzt. Wie bei den meisten römischen Kastellen bildete sich vor seinen Toren eine Zivilsiedlung (vicus), deren Name Grinario auf der Tabula Peutingeriana und durch Inschriften überliefert ist.

Grinario war mit einer besiedelten Fläche von rund 10 Hektar eine der bedeutenderen Römerstädte im heutigen Baden-Württemberg. Die Siedlung gehörte zur civitas Sumelocenna, deren Hauptort das heutige Rottenburg war, und bestand fort, als das Kastell vermutlich im Jahre 159 n. Chr. aufgegeben wurde. Es gab in Grinario u.a. eine Badeanlage und eine Jupitergigantensäule.

Die ersten Ausgrabungen wurden 1783/1784 durchgeführt und im 19. Jahrhundert wieder aufgenommen. 1911 wurde ein Eckturm des Kastells rekonstruiert, 1986 bis 1988 ein Museumspavillon erbaut und das Kastellgelände als archäologischer Park gestaltet.


Literatur

  • Martin Luik und Fridolin Reutti: Der Römerpark in Köngen. Theiss, Stuttgart 1988 (Führer zu archäologischen Denkmälern in Baden-Württemberg, 12) ISBN 3-8062-0558-2
  • Christoph Unz: Grinario - das römische Kastell und Dorf in Köngen. Theiss, Stuttgart 1982 (Führer zu archäologischen Denkmälern in Baden-Württemberg, 8) ISBN 3-8062-0302-4

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