ART

Septimius-Severus-Bogen

Triumphbogen des Septimius Severus

Der Septimius-Severus-Bogen ist ein dreitoriger Triumphbogen auf dem Forum Romanum in Rom.

Der Bogen wurde zu Ehren des römischen Kaisers Septimius Severus und seiner Söhne Caracalla und Geta im Jahr 203 n. Chr. errichtet, um an die Erfolge gegen die Parther zu erinnern. Der Bau wurde bereits nach dem ersten Partherkrieg beschlossen, jedoch erst nach dem Sieg über Clodius Albinus und dem zweiten Partherfeldzug (197–199 n. Chr.) in Auftrag gegeben.

Der Triumphbogen steht am nordnordwestlichen Ende des Forum Romanum. Durch den mittleren Bogen führt die Via Sacra in Richtung Kapitol. Da der Bogen im Mittelalter in Festungsbauten einbezogen wurde, befindet er sich noch heute in einem guten Zustand. Wie auf dem Gemälde von Canaletto zu sehen ist, war der Bogen noch zu Goethes Zeiten zum Teil im Erdreich verschwunden.

Der dreitorige Bogen, der ein herausragendes Beispiel severischer Baukunst in Rom darstellt, besteht aus Travertin (für das Fundament) sowie Ziegeln und wurde mit pentelischem Marmor verkleidet. Vom Forum führen Stufen zum Bogen hinauf. Das Monument ist 20,88 Meter hoch, 23,27 Meter breit und 11,20 Meter tief. Der Mittelbogen erreicht eine Höhe von 12 Metern und eine Breite von 7 Metern, die beiden Seitenbögen sind 7,8 Meter hoch und 3 Meter breit. Der Septimius-Severus-Bogen stellt somit den bis dahin größten Bogen am Forum Romanum dar.

An beiden Seiten ist eine Inschrift angebracht, die die gesamte Attika einnimmt und angibt, dass der Bogen vom Senat anlässlich der erfolgreichen Feldzüge des Septimius Severus im Osten errichtet wurde. An der Dedikationsinschrift wurde jedoch der Name Getas nach seiner Ermordung im Jahre 211 n. Chr. ausgemeißelt und durch weitere Ehrentitel für Septimius Severus und Caracalla ersetzt. Die Übersetzung der Inschrift lautet:

Dem Imperator Caesar Septimius Severus, dem Sohn des Marcus, dem Pius, Pertinax, Augustus, Vater des Vaterlandes, dem Besieger der Parther, der Araber und des parthischen Adiabene, dem Pontifex Maximus, der zum elften Mal Träger der Macht eines Tribuns, zum elften Mal zum Imperator ernannt, zum dritten Mal Konsul und Prokonsul ist; und dem Imperator Caesar Marcus Aurelianus Antoninus, Sohn des Lucius, dem Augustus, Pius, Felix, der zum sechsten Mal die Macht eines Tribunen hat, dem Konsul, Prokonsul, Vater des Vaterlandes; den besten und stärksten principes, für die Rettung des Staates und die Erweiterung des Herrschaftsbereichs des römischen Volkes und für ihre außerordentlichen Leistungen in der Heimat und in der Fremde. Der Senat und das Volk von Rom.

Die Attika war von einer Quadriga mit den Statuen des Kaisers und seinen Söhnen bekrönt. Von dieser Statuenbekrönung ist jedoch nichts erhalten. Nach den Münzbildern wurde der Triumphwagen mit Septimius Severus, Caracalla und Geta von sechs Pferden gezogen.

Die Säulen stehen auf eigenen Sockeln, mit Kompositkapitellen versehen und sind direkt vor den Pilastern angebracht. Die hohen Säulensockel zeigen an drei Seiten plastisch ausgearbeitete Gefangenenzüge. Die Zwickel über den Seitenbögen sind mit Flussgöttern versehen. In den Zwickeln über dem Mittelbogen befinden sich Viktorien, die Trophäen tragen. Unterhalb der Viktorien sind Jahreszeitenpersonifikationen angebracht. Die Schlusssteine über den Seitenbögen sind mit Gottheiten verziert, am Schlusstein über dem Mittelbogen ist Mars dargestellt. An den Seitenbögen verläuft unterhalb der Relieftafeln jeweils ein schmaler Fries, an dem Gefangene und Besiegte der Göttin Roma vorgeführt werden, ferner sind Soldaten, Karren mit Kriegsbeute und Allegorien der Provinzen dargestellt.

Über den schmalen Friesbändern befinden sich an beiden Seiten je vier große Relieftafeln, welche die siegreichen Feldzüge des Septimius Severus gegen die Parther und Araber verherrlichen, zudem ist dadurch ein Einblick in das Kriegsgeschehen gegeben. Der malerische Stil der Reliefs steht in der Tradition der Triumphalmalerei, die bereits in der römischen Republik ein wichtiger Bestandteil der Kunst war und der Volkskunst nahe stand. Man umschreibt diesen Kunststil ferner mit dem Ausdruck „Landkartenstil“, da die Reliefs in schräger Vogelperspekive und mittels stark vereinfachter Landkartendarstellung, die mit Gebäuden oder Figuren gefüllt wurde, dem Volk näher gebracht werden sollten.

Die Sockelreliefs mit den plastisch ausgebildeten Szenen mit Kriegsgefangenen heben sich im Stil deutlich von den vier Relieftafeln ab. Auf den Reliefs wird das Kriegsgeschehen in einem völlig anderen Stil geschildert. Die bereits erwähnte Aufsicht in Vogelperspektive auf die Geschehnisse und die lineare Ausarbeitung der Reliefs geben dem historischen Kriegsbericht mehr Bedeutung, als einer repräsentativen Aussage. Es wurde folglich bezweckt, dem Volk auf möglichst eindeutige Weise den Ablauf des Krieges deutlich zu machen.

Literatur

  • E. Künzl: Der römische Triumph. Siegesfeiern im antiken Rom. C. H. Beck, München, 1988
  • B. Andreae: Die römische Kunst. Herder, Freiburg i. Br., 1999
  • R. Bianchi Bandinelli: Rom. Das Zentrum der Macht. 1970
  • A. DeVita: Leptis Magna. AW 27, 1996
  • E. Steinby: Lexicon topographicum urbis romae.
  • E. Nash: Bildlexikon zur Topographie des antiken Rom 1961
  • Richard Brilliant: The Arch of Septimius Severus in the Roman Forum. American Acad., Rom 1967. (Memoirs of the American Academy in Rome, 29)

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