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Claudius Silvanus († 7. September 355) war im Jahr 355 28 Tage lang römischer Gegenkaiser.

Zeitgeschichtlicher Hintergrund

Das römische Reich durchlief zu Beginn des 4. Jahrhunderts einen tiefgreifenden Wandel. Kaiser Konstantin der Große hatte sich in den Nachfolgekämpfen, die mit dem Ende der von Kaiser Diokletian begründeten Tetrarchie ausbrachen, durchgesetzt und begründete so die konstantinische Dynastie. Bedeutsam war seine Regierungszeit vor allem aus zwei Gründen: Zum einen verlagerte Konstantin die Zentralmacht mit der neuen Hauptstadt Konstantinopel in den Ostteil des Reiches, der ohnehin immer mehr an Bedeutung gewonnen hatte. Zum anderen förderte er das Christentum und leitete somit die Christianisierung des römischen Reiches ein. Auch wenn die traditionellen Götterkulte nicht abgeschafft wurden, verloren sie doch an Kraft und Einfluss.

Die Nachfolge Konstantins übernahmen dessen Söhne Konstantin II., Constantius II. und Constans. Konstantin II. starb bereits 340, als er versuchte, seinen jüngeren Bruder Constans anzugreifen. Dieser fiel 350 im Kampf gegen den Usurpator Magnentius. Constantius II., konnte den Usurpator zwar besiegen und so die Alleinherrschaft erringen, musste aber zur Aufrechterhaltung der kaiserlichen Präsenz im Osten seinen Cousin Constantius Gallus, den Bruder des späteren Kaisers Julian, zum Unterkaiser ernennen. Gallus, der ein regelrechtes Terrorregime geführt haben soll, wurde schließlich hingerichtet.


Leben

Silvanus wurde in Gallien als Sohn eines fränkischen Generals geboren und stieg in der römischen Armee bis zum Heermeister auf. Kaiser Constantius II. betraute ihn um 352/353 mit der Aufgabe, nach Gallien einfallende germanische Stämme wieder hinter die Rheingrenze zurückzudrängen.

Durch eine Intrige gelang es Höflingen des kaiserlichen Hofes, Constantius II. davon zu überzeugen, dass Silvanus eine Übernahme der kaiserlichen Macht plane. Der Kaiser beorderte Silvanus zurück, doch Silvanus ließ sich – zu Unrecht verdächtigt – nun tatsächlich am 11. August 355 in Colonia Agrippina (Köln) zum Kaiser ausrufen.

Constantius, der sich in Mediolanum (Mailand) aufhielt, befahl daraufhin Silvanus, zu ihm zu kommen, und ernannte Ursicinus zu seinem Nachfolger. In dem Schreiben, das Ursicinus an Silvanus aushändigen sollte, wurde allerdings nicht erwähnt, dass Constantius bereits von der Usurpation wusste, so dass Silvanus sich zunächst in Sicherheit wiegte. Ursicinus betrieb einstweilen Silvanus’ Ermordung, der daraufhin nur 28 Tage nach seiner Erhebung von bestochenen Soldaten erschlagen wurde.


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