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Marcus Antonius Gordianus (* 20. Januar 225; † 11. Februar 244), auch bekannt als Gordian III., war von 238 bis 244 römischer Kaiser.

Leben

Als Enkel Gordians I. und Sohn von dessen Tochter Maecia Faustina wurde er - offenbar auf Drängen der plebs urbana - während des Sechskaiserjahres zunächst zum Mitkaiser (Caesar) und wenig später nach der Ermordung seiner Vorgänger Balbinus und Pupienus bereits als 13-Jähriger zum Kaiser (Augustus) ernannt. Deshalb wurde er zunächst von seiner Mutter und dem Senat kontrolliert, die de facto die Staatsgeschäfte führten. Es gelang ihnen zunächst, die Grenzen des römischen Reichs zu sichern, 240 einen Aufstand in Afrika niederzuschlagen und die Goten und Sarmaten zu besiegen. 241 wurde Timesitheus Prätorianerpräfekt, der als Lehrer, Erzieher und Berater größten Einfluss auf den jungen Kaiser hatte. Timesitheus war ein fähiger Verwalter, was auch auf Gordian III. abfärbte, der deshalb beim Volk uns insbesondere auch bei der Oberschicht beliebt war.

Als Timesitheus 243 starb, ernannte Gordian III. Marcus Julius Philippus, genannt Philippus Arabs, zu seinem Berater. Dieser war dann nach Gerüchten für Gordians Tod im Krieg gegen die Sassaniden verantwortlich (vgl. den fragwürdigen Bericht in der Historia Augusta), wobei die Römer zuvor im Kampf gegen die Sassaniden bei Mesiche in Mesopotamien eine schwere Niederlage erlitten hatten. Möglich ist auch der Tod in der Schlacht, oder dass Gordian seinen Verletzungen erlag. Die Quellenlage ist diesbezüglich nicht eindeutig, allerdings nimmt die Mehrzahl der Forscher heute an, dass Philippus wohl nicht für den Tod des Kaisers verantwortlich war. Philippus wurde jedenfalls sein Nachfolger, und Gordian, der sich offenbar durchaus einiger Beliebtheit erfreut hatte, wurde zum divus erhoben.

Die Quellen zeichnen ein recht positives Bild von ihm – nur in der Historia Augusta erscheint er im Angesicht des Todes recht jämmerlich –, können aber nicht verleugnen, dass er wohl alles in allem aufgrund seiner Jugend ein schwacher und von seiner Umgebung abhängiger Herrscher war.


Quellen

Gordian III. ist in einer ganzen Reihe von antiken Quellen belegt, darunter in

  • Herodian, Geschichte des Kaisertums nach Marc Aurel 7,
  • Historia Augusta, Das Leben der drei Gordiane 17–34,
  • Zosimos, Neue Geschichte 1, 16–19,
  • Aurelius Victor, Leben der Caesaren 27 und
  • Zonaras, Epitome 12, 17–18.

Auch wenn keine dieser Quellen als besonders zuverlässig gilt und die späteren vielfach auf den früheren beruhen, so ergeben sie doch in ihrer Gesamtheit ein relativ klares Bild vom Leben Gordians, schildern ihn aber vielleicht insgesamt zu positiv.


Literatur

  • Erich Kettenhofen: The Persian Campaign of Gordian III and the Inscription of Sahpuhr at the Ka'be-ye Zartost. In: Armies and Frontiers in Roman and Byzantine Anatolia. Hrsg. von Stephen Mitchell. British Archaeological Reports International Series 156, Oxford 1983, S. 151–171.
  • David S. Potter: The Roman Empire at Bay. London und New York 2004, S. 170–172, 229ff.

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